Lohnt sich eine Berlinfahrt für zwei halbe Tage?

Ich habe ein günstiges Angebot bei der Bahn gesehen. Man konnte für ungefähr 120 Euro von München nach Berlin und am nächsten Tag wieder zurück, inklusive Übernachtung und Frühstück. Meine Freundin möchte mich überreden, diesen Kurztrip doch zu machen, sie wollte immer schon einmal Berlin kennenlernen. Ich bin da skeptisch. Lohnt es sich überhaupt, für zwei halbe Tage nach Berlin zu fahren.

Am Nachmittag des Ankunftstages kann man bestimmt noch eine ganze Menge machen und abends natürlich auch noch. Aber der nächste halbe Tag ist doch irgendwie nichts mehr. Man muss sein Gepäck irgendwo unterbringen und denkt immer nur daran, dass man zum Zug muss. Wie seht ihr das, lohnt sich ein solcher Kurztrip? Oder ist das ein einziger Stress? Wie könnte man die zwei halben Tage gestalten, dass man das maximal schönste Erlebnis in der kurzen Zeit herauszieht? Habt ihr schon einmal für zwei Tage eine solche Städtetour unternommen? War es gut?

Das hängt ganz davon ab, was du in Berlin unternehmen möchtest. Meine Mutter ist zusammen mit ihren Freundinnen für nur einen Tag nach Berlin gefahren (man braucht von meiner Heimatstadt aus ungefähr vier Stunden). Sie kamen vormittags um zehn an und fuhren abends wieder nach Hause. Meine Mutter war der Meinung, es hätte sich gelohnt, aber sie waren in erster Linie auch nur zum Powershopping da. In zwei "halben" Tagen schafft man es bestimmt, einkaufen zu gehen, sich einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen und je nach Lust und Laune auch noch feiern oder zumindest etwas trinken zu gehen. Allerdings würde ich mich vorher genau informieren, wo sich ein Besuch lohnt, damit ihr nicht mitten in Berlin steht, keine Ahnung habt, wo ihr hinwollt und auf diese Weise Zeit verschwendet.

Berlin ist eine unglaublich vielfältige Stadt und es würde auch keine Woche ausreichen, sich alles interessante anzuschauen. Wenn man aber nur Lust auf etwas Abwechslung hat, shoppen gehen und die üblichen Sehenswürdigkeiten ansehen möchte, werden dafür auch zwei halbe Tage ausreichen. Das Gepäck kann man am Hauptbahnhof im Schließfach einschließen, wobei für eine Übernachtung auch eine große Handtasche ausreichen sollte.

Ich würde mittlerweile, wo ich dreimal in Berlin gewesen bin, sagen, dass man das zwar machen kann, aber diese wirklich kurze Reise vor allem als eine Art Appetizer für den nächsten Städtetrip nach dorthin ansehen sollte. In der kurzen Zeit wird nichts anderes Sinn machen als so viele Eindrücke wie möglich auf sich wirken zu lassen, ohne, dass man wirklich konkret viel oder eben etwas mehr Zeit an einem bestimmten Platz verbringt. Aber es kann sich sicherlich lohnen, zwei halbe Tage in Berlin zu sein, und sein Gepäck kann man übrigens bestens am Hauptbahnhof in einem Schließfach unterbringen.

Anraten würde ich Euch, falls Ihr dieses Angebot wahrnehmt, Euch um den Alexanderplatz herum aufzuhalten, denn dort gibt es meiner Meinung nach so ziemlich das Meiste zu sehen. Wenn Ihr einen Überblick gewinnen wollt, macht doch als erstes eine dieser City-Bustouren, die etwa zwei Stunden dauern, um die 11 – 12 Euro pro Person kosten, wenn ich mich recht erinnere und Euch vor allem die Möglichkeit bieten, jederzeit an einer der Haltestellen auszusteigen und Euch näher anzusehen, was Euch gefällt. Ihr könnt dann mit dem nächsten Bus des selben Anbieters wieder weiterfahren, ohne neue Karten kaufen zu müssen.

Am Abend würde ich dann unbedingt noch eine Schiffstour empfehlen, die sind wirklich toll. Die Brückenfahrt, die etwa drei Stunden dauert, lohnt sich am meisten, weil man da wirklich noch einmal so ziemlich alles sieht, was zunächst für Berlin-Neulinge interessant ist. Wenn Ihr diese Fahrt gleich am ersten Tag macht, also wirklich am Abend, könnt Ihr auf dem Schiff noch etwas essen und Euch ein paar letzte Anregungen für den nächsten Tag holen. Was man allerdings weder bei der Bustour noch vom Schiff aus sehen kann, sind die Hackeschen Höfe, die Ihr am zweiten Tag vormittags besuchen könntet. Die Haltestelle, an der Ihr hierfür aussteigen müsst, müsste der Hackesche Markt sein, wenn ich mich nicht irre. Von dort aus könnt Ihr zu Fuß noch mal so einiges erkunden und habt dann an zwei halben Tagen wirklich so ziemlich alles, was zunächst wichtig und bedeutsam, aber auf jeden Fall sehenswert ist, entdecken können. Das Sony Center, das ebenfalls sehenswert ist, ist ebenso wie das KaDeWe eine Anfahrtsstelle einer solchen City-Bustour, hier müsstet Ihr also nicht extra noch mal hinfahren.

Entgehen lassen würde ich mir das nun als absoluter Berlin-Fan wohl kaum, weil sich das Angebot wirklich gut anhört. Die Bustouren und die Schiffsfahrten kann man übrigens auch noch einmal online recherchieren, und wenn Ihr Euch gut vorbereitet, könnt Ihr Eure Zeit in Berlin gut nutzen, auch, wenn sie stark begrenzt ist. Ich bin mir allerdings aber sicher, dass Ihr nicht lange warten werdet, bevor Ihr Berlin einen zweiten Besuch abstattet, wenn Ihr dieses Angebot wahrnehmt, also könntest Du es wirklich als Appetitanreger ansehen und insofern auch das Touristenprogramm durchziehen, wie oben erwähnt. Das Selbsterkunden kann warten, denke ich, denn dafür ist an zwei halben Tagen auch wirklich nicht genügend Zeit.

Ich finde schon, dass es sich lohnen kann, für zwei halbe Tage nach Berlin zu fahren. Die Frage ist doch auch, wann man losfährt und wann man zurück fährt. Da kann man in dieser Zeit schon etliches machen. Schließfächer sind beispielsweise die ideale Lösung für Koffer. Diese gibt es nicht nur am Hauptbahnhof sondern in allen größeren Bahnhöfen, so dass man das Gepäck durchaus auch an dem Bahnhof verwahren kann, der dem Hotel am nächsten ist.

Wo man die meiste Zeit verbringt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich fand zum Beispiel den Besuch der Reichstagskuppel mit einer Führung per Audio-Guide eine gute Idee, weil man dort auch einen Überblick über einige Sehenswürdigkeiten erhält. Dann kann man selbst entscheiden, wohin man danach geht. Allerdings ist man dann eben auch am Brandenburger, dem Regierungsviertel und gar nicht weit vom Potsdamer Platz entfernt.

Die City-Touren sind auch eine Möglichkeit so Berlin zu erkunden. Allerdings bevorzuge ich dann doch die Möglichkeit ein günstiges Tagesticket zu kaufen und Berlin auf eigene Faust zu erkunden, wobei man dann natürlich schon wissen muss, wohin man will. Pläne zu den S-Bahnen gibt es aber auch an allen größeren Bahnhöfen kostenlos.

Ich denke nicht, dass sich so ein Kurztrip in der Form lohnt. Immerhin muss man ja stundenlang im Zug sitzen, was sehr anstrengend sein kann und dann kommen noch Verspätungen hinzu, die es ja leider viel zu oft gibt.

Ist man dann angekommen, will man sich sicherlich auch etwas ausruhen, was wieder Zeit kostet. Dazu kommt, das Berlin viel zu zeigen hat und man sehr viel unternehmen kann. Dazu braucht man meiner Meinung nach mehrere Tage Zeit um alles sehen zu können und auch wirklich Spaß zu haben. Es ist ja auch ein bisschen blöd, wenn man dann weiß, dass da noch viele schöne Sachen waren und man dann wieder fahren muss.

Man kann ja auch relativ kostengünstig in Berlin übernachten, wenn man seinen Kurzurlaub in einem Hostel verbringt und mit der Mitfahrzentrale oder einem guten Angebot der Bahn fährt. Die Angebote gibt es nämlich immer mal und da würde ich mich einfach an deiner Stelle noch mal umsehen. 4 Tage sind meiner Meinung nach das Mindeste.

Für mich würde sich so ein Kurztrip definitiv nicht lohnen. Die Fahrt von München nach Berlin dauert ja doch sehr lange. Dadurch ist man bei der Ankunft sicherlich ziemlich erschöpft und hat vielleicht auch nicht die Lust, durch die ganze Stadt zu hetzen.

Ich selbst war eine ganze Woche in Berlin und habe es nicht geschafft, alle Sehenswürdigkeiten anzuschauen und überall da hinzugehen, wohin ich wollte. Obwohl mein Tagesprogramm sehr straff war, hat es nicht gereicht. Berlin ist eine sehr große Stadt, bei der man wirklich lange braucht um sich alles anschauen zu können. Meiner Meinung nach bringt es doch nichts, von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu rennen, ohne sie richtig betrachten und genießen zu können.

Verstehe ich das richtig, dass ihr euch in der Stadt überhaupt nicht auskennt? Dann würde ich das nicht machen und lieber nach einem Angebot suchen, das zumindest zwei Übernachtungen beinhaltet. Man kann eine Stadt natürlich eh nicht in einem Tag kennenlernen, aber wenn man sich nicht auskennt kommt eben noch dazu, dass man Zeit damit vergeudet herauszufinden, wo man ist, wie man wo hinkommt und mit was man da am besten hinkommt und so weiter. Man hat also viel Stress, einen gewissen Zeitdruck und sehen tut man im Endeffekt trotzdem nicht viel.

Ich würde so ein Angebot dann in Anspruch nehmen, wenn ich Abends etwas in Berlin unternehmen wollte und dafür auch ganz konkrete Pläne hätte, also wenn ich zum Beispiel ein Konzert oder ein Theaterstück sehen wollte. Die restliche Zeit würde ich entspannt gestalten, ein paar Geschäfte, die ich mag, aufsuchen, und vielleicht ein bisschen fotografieren. Ich war nun schon oft in Berlin, habe da auch mal kurzzeitig gelebt, von daher sind die ganzen Sehenswürdigkeiten für mich mehr oder weniger abgehakt, aber auch wenn es anders wäre, würde ich wohl nicht versuchen in wenigen Stunden zum Beispiel über die Museumsinsel zu hetzen um schnell ans Brandenburger Tor zu kommen, um dort das obligatorische Foto zu machen.

Wenn es noch ein bisschen Kultur sein soll, würde ich mich lieber für eine einzelne Ausstellung, die mich wirklich interessiert, entscheiden und diese dann auch in Ruhe anschauen. Ich bin bei meinem ersten Besuch im Louvre in Rekordgeschwindigkeit durch die Ausstellungen gelaufen, weil die früher zugemacht haben, was wir aber nicht wussten, als wir unsere Pläne gemacht haben. Bei meinem zweiten Besuch habe ich dann gemerkt, wie wenig ich eigentlich bei meinem ersten Besuch gesehen habe, den hätte ich mir eigentlich gleich schenken können.

Selbst die Berliner kennen ihre Stadt nicht ganz und kennen höchsten ihren Kiez recht gut. Berlin ist so vielfältig, das diese Stadt nie langweilig wird und man sie nie tiefgründig kennt.

Zwei halbe Tage sind wirklich sehr kurz um Städtetouren zu machen und die Stadt kennen zu lernen. Erholsam ist der Trip auch nicht, wenn man an die lange Fahrtzeit denkt. Wenn man allerdings nach Berlin will um ein spezielles Event zu besuchen, dann kann sich so ein Kurztrip schon lohnen. Ich denke da zum Beispiel an eine Premiere in einer der Opern oder Schauspielhäuser. Oder man geht zum Beispiel zum Karneval der Kulturen oder in ein bestimmtes Museum. Wenn man so einen genau abgesteckten Besuchsgrund hat oder findet, dann lohnt sich auch ein Kurztrip.

Generell gibt es natürlich viel in Berlin zu sehen. Berlin ist eine tolle Stadt mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, sei es das Brandenburger Tor, das Sonycenter oder einer der vielen Museen in der Stadt. Shoppen kann man in Berlin natürlich auch sehr gut. Insgesamt ist Berlin also auf alle Fälle eine Reise wert und man sollte auf jeden Fall schon mal dort gewesen sein. Das Angebot klingt nebenbei auch ganz günstig für die Zugfahrt plus Hotel.

Auf der anderen Seite sollte man sich für eine solche Stadt natürlich auch Zeit lassen, da man an zwei halben Tagen nicht wirklich viel sehen wird. Es ist einfach zu wenig Zeit und Berlin gerecht zu werden. Man könnte höchstens alle standard Attraktionen abklappern und Abends noch etwas essen gehen.

Falls man das Geld gerade parat hat, würde ich mir eine solche Reise nach Berlin sofort gönnen, man wird auf jeden Fall einen Eindruck von der Stadt gewinnen können und man wird mit Sicherheit einen tollen Trip haben. Ich wünsche euch viel Spaß, falls es wirklich zu dieser Reise kommt und ihr euch nicht dagegen entscheidet.