Warum verbindet man "behindert" oft mit Rollstuhl?

Natürlich verbindet fast jeder Mensch ein Wort immer mit einem Bild. Und es ist klar, dass das eindrucksvollste Bild beim Wort "Behinderung" ein Rollstuhl oder eben Krücken sind. Das ist die sichtbarste, also bildhafteste Behinderung. Außerdem glaube ich auch, dass das die erste Behinderung ist, mit der wir als Kind konfrontiert werden.

Ein Kind wird am ehesten fragen, warum jemand im Rollstuhl sitzt, wenn es das noch nicht weiß. Eher weniger wird es fragen, warum jemand einfach komisch ist (eine geistige Behinderung hat), weil das Kindern in diesem Alter noch gar nicht wirklich auffällt, weil sie selber erst noch eine geistige Reife erlangen müssen.

Auch wird ein Kind nicht fragen, warum jemand eine Brille an hat, weil das schon das Normalste auf der Welt ist. Auch ein Hörgerät würde einem Kind wahrscheinlich nicht wirklich auffallen, außer es würde eine Person wirklich genaustens inspizieren.

Ich denke, dass das mit den Behindertensymbolen zu tun hat. Immer, wenn Parkplätze oder dergleichen extra für Behinderte gedacht sind, sieht man eben das typische Symbol von einem Männchen in einem Rollstuhl so wie hier zu sehen. Auch ist das Symbol ja auch auf den Behindertenausweisen zu sehen und dergleichen. Ich könnte mir vorstellen, dass man da automatisch eben eine körperliche Einschränkung und den Rollstuhl mit dem Wort "behindert" assoziiert, auch wenn man das gar nicht so bewusst möchte.

Ich denke bei dem Wort "behindert" schon eher an einen Menschen im Rollstuhl. Das liegt daran, weil die Behindertenparkplätze entsprechend mit einem Rollstuhlfahrer symbolisch gekennzeichnet sind und auch die Behindertentoiletten weisen dasselbe Symbol auf. Wenn man das häufig genug sieht, dann verknüpft man beides automatisch miteinander, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, dass es auch andere Behinderungen gibt.

Eine Freundin von mir ist schwerbehindert, da sie Epilepsie hat und eine andere hat denselben Status, weil sie herztransplantiert ist. Man merkt aber beiden im Alltag nicht wirklich an, dass sie schwerbehindert sind. Daher ist mir durchaus bewusst, dass es auch anders sein kann.