Warum mit der Schule in die Kirche gehen?
Eine Bekannte meiner Cousine ist vor kurzem nach Nordrhein- Westfalen gezogen. Nun erzählte sie, ihre Kinder würden mit der Schule wöchentlich in die Kirche gehen. Allerdings nur die evangelischen und katholischen Kinder. Ich selbst höre das zum ersten Mal. Warum geht man mit Schüler wirklich jede Woche in die Kirche? Welchen Sinn hat das? Ist das nicht eigentlich Aufgabe der Eltern?
Das hört sich ganz nach Religionsunterricht an. Ich selber weiß bei uns im Norden, dass viele Schulen unterschiedliche Einrichtungen aufsuchen, wie zum Beispiel auch eine Moschee. Entweder sie hat ihr Kind in eine Schule gegeben, die evangelisch, beziehungsweise katholisch ist oder es gehört einfach zum Religionsunterricht in dem Jahr.
Schlimm finde ich es nicht, wenn die Kinder unterschiedliche Religionen kennen lernen. Ich denke nicht, dass es mit richtigem Gottesdienst zu tun hat, sondern eher wie ein Unterricht gestaltet wird, wo mit dem Pfarrer, beziehungsweise Pastor die Geschichten durch gegangen wird.
Was passiert denn dann wenn sie in der Kirche sind? Wird dann für diese Kinder auch ein Gottesdienst gemacht oder ist da nur der Unterricht in einen anderen Raum verlegt? Egal, was dann passiert, sehe ich darin kein Problem. Immerhin sehe ich ein gewisses Grundwissen bei den Religionen auch als Allgemeinwissen an.
Warum es so gemacht wird, kann auch viele Gründe haben. Der erste Grund wäre der Lehrermangel. Dass vielleicht der eingeteilte Lehrer nicht für den Religionsunterricht ausgebildet ist und sich eben Hilfe von Außen geholt hat, damit eben auch der Lehrstoff richtig vermittelt wird. Dagegen ist ja nichts einzuwenden, auch wenn die regelmäßigen Besuche eines Gottesdienstes ansonsten Aufgabe der Eltern ist.
Mich würde es auch interessieren, was den mit den Kindern in der Kirche gemacht wird. Wird Religionsunterricht gemacht oder müssen die Kinder bei einem Gottesdienst mitmachen oder so etwas?
Ich denke nicht, dass ein Gottesdienst gemacht wird, da so etwas schon ziemlich dreist wäre und man dann auf sehr viele Reklamation treffen würde. Man kann schließlich kein Kind zu einer Religion zwingen und wenn das die Eltern auch wissen, dann würden diese sicher auch reklamieren. Und das würde ich auch richtig finden. Allerdings kann es auch sein, so wie Punktedieb gesagt hat, dass die Schule keinen Religionslehrer hat und deswegen den Unterricht in der Kirche macht, da es da einen Lehrer gibt.
Was ist es denn für eine Schule? Hier gibt es auch ein christliches Gymnasium und da ist auch ein oder zwei Mal am Tag Gottesdienst. Die Schule ist zu weit weg, um in die Kirche zu gehen, deswegen wird das wohl in der Schule gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass die Schuel da vielleicht auch Wert auf die Religion legt und dann ist es doch nicht weiter verwunderlich, wenn die Schule mit den Kindern in die Kirche zum Gottesdienst geht, oder? Und das wird in der Schulordnung auch irgendwo erwähnt sein.
Bei uns gibt es auch eine christliche Schule, bei der einmal wöchentlich ein Gottesdienst mit den Schulkindern angehalten wird. Die Schule befindet sich auch direkt gegenüber der Kirche und da wir in unmittelbarer Nähe wohnen, bekomme ich da auch einiges mit. Die Tochter einer Freundin (streng katholisch und gläubig) besucht diese Schule und sie hat sich vor zwei Jahren auch ganz bewusst dafür entschieden, ihr Kind auf diese Schule zu schicken, weil sie dem Glauben eben eine sehr große Bedeutung zumisst. Um welche Schule es sich in deinem Fall handelt, weiß ich natürlich nicht, aber es kann sein, dass es hier einige Parallelen gibt. Eigentlich weiß man davon aber schon bei der Anmeldung des Kindes in der Schule, so dass es hier keine Überraschungen geben sollte.
Wirklich tragisch finde ich das Ganze auch nicht. Wie sind damals mit dem Kindergarten und der Grundschule auch regelmäßig in die Kirche gegangen. Mir hat das eigentlich auch immer großen Spaß gemacht, aber wir waren nun auch nicht wöchentlich dort und das finde ich dann schon etwas außergewöhnlich, muss ich sagen. Ich kann es mir echt nur so erklären, dass es sich dabei um eine konfessionelle Schule handeln muss. Wie schon erwähnt wurde, kann man ja niemandem eine bestimmte Religion aufzwingen und die Eltern würden dann auch wahrscheinlich Beschwerde einlegen, wenn in einer ganz "normalen" staatlichen Schule plötzlich der Gang in die Kirche zur Pflichtveranstaltung werden würde. Mein Sohn ist weder katholisch, noch evangelisch, allerdings würde ich es auch nicht schlimm finde, wenn er ab und zu eine Kirche besuchen würde, denn so lernt er auch andere Religionen kennen und es fördert ja auch die Toleranz.
Das hat mit Nordrhein-Westfalen an sich nichts zu tun, es wird an der Schule liegen. Wenn man eine christliche Schule besucht oder eben eine Schule, die einen religiösen Träger hat, dann muss man eben auch damit rechnen, dass es dann solche Veranstaltungen dort gibt. Ich selbst besuche ein ganz normales Gymnasium in NRW und hier geht man dann natürlich nicht in die Kirche.
Übrigens sehe ich jetzt auch nicht, wieso das Aufgabe der Eltern sein sollte, die Kinder in die Kirche zu bringen oder eben nicht. Keine Mutter und kein Vater muss mit seinem Kind in die Kirche gehen und wenn man nicht religiös ist, dann tut man das eben nicht. Ist man religiös und lässt seine Kinder auf eine christliche Schule gehen oder hat diese gewählt, weil sie in der Nähe liegt, dann muss man eben auch damit rechnen, dass die Kinder dann in die Kirche gehen.
Es liegt sicherlich an der Schule oder am Träger der Schule. Ich habe selbst mal eine evangelische Einrichtung besucht und dort musste ich auch mehrmals im Jahr in die Kirche. Das ist dann einfach so. Mir hat das nicht zugesagt, da ich nicht im christlichen Glauben erzogen wurde und das auch einfach keinen Sinn für mich ergibt. Wenn man allerdings in einem Religionsunterricht ist, macht es sicher Sinn, wenn man dann auch regelmäßig in eine Kirche geht und dort vielleicht auch den Pfarrer reden hört.
Ich gehe auf eine katholische Schule und wenn ich sage katholisch dann mein ich streng katholisch. Das heißt: jeden Dienstag frühs um 7:15 bis 8.00 Uhr Schulgottesdienst für alle Schüler und Lehrer. Es ist absolute Anwesenheitspflicht, wenn nicht wird das mit Verwarnungen bestraft. Zweimal im Jahr muss man mit der eigenen Klasse einen Gottesdienst selber gestalten, dafür kriegt man extra Noten. Natürlich findet das jeder eher weniger schön. Vorallendingen schläft man bei dem Gottesdienst fast immer ein.
Was das allerdings für einen Sinn bei den Schülern ergeben soll, frag ich mich auch. Ich singe mittlerweile kein Lied mehr mit und bete auch nicht mit, weil ich diesen Anbetungwahn völlig überholt empfinde. Ich geh da nur hin um nicht Verwarnungen jedes mal mit nehmen zu müssen. Es wär ja schön, wenn der Gottesdienst wenigstens auch so gestaltet wäre, das die Schüler sich damit irgendwie identifizieren können. Allerdings denke ich, dass das nie so sein wird und es nie so geben wird.
Ob das die Aufgabe der Eltern ist, ist eine gute Frage. Mein Vater ist früher mit uns jeden zweiten Sonntag in die Kirche gefahren. Das fand ich okay, war nie zu oft. Jetzt lässt er uns selber die Wahl, find ich auch völlig okay. Ich denke also mal schon, dass das eher die Aufgabe der Eltern ist. Immerhin kann mit dem Glauben an Gott sein Kind auch erziehen.
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