Sollten Kinder selbst entscheiden, ob sie Ohrringe möchten?
Immer wieder taucht die Frage auf, ab welchem Alter den Kindern Ohrlöcher gestochen werden dürfen. Diese Frage wird die Staatsanwaltschaft noch beschäftigen, wenn das Ermittlungsverfahren eingereicht wird.
Vor dem Berliner Amtsgericht wurde ein Schmerzensgeld-Fall nun beendet. Eltern eines dreijährigen Mädchens hatten gegen ein Studio auf Schmerzensgeld geklagt. Das Kind hatte beim Stechen der Ohrlöcher jämmerlich geweint vor Schmerzen. Die Eltern waren der Auffassung, dass das Studio nicht sorgfältig gearbeitet hatte und ihre Tochter nach dem Stechen gesundheitliche Beschwerden erlitt, hier
Das Amtsgericht beendete den Streit mir einem Vergleich. Das Studio wurde verklagt auf Zahlung von 75 Euro Schmerzensgeld. Auch Ärzte fordern nun eine Entscheidung, ab welchem Alter Kindern Ohrlöcher gestochen werden dürfen.
Die Staatsanwaltschaft will nun ein Ermittlungsverfahren einleiten. Sie zieht einen Vergleich zum Kölner Landgericht, das ein Urteil über die Beschneidung von Kindern gefällt hatte. Die Frage muss nun geklärt werden, ob es Körperverletzung ist, wenn den kleinen Kindern Ohrlöcher auf Elternwunsch gestochen werden, ohne dass die Kinder ihre Zustimmung geben können.
Ich selbst halte es auch für sehr früh, wenn Kindern unter drei Jahren schon Ohrlöcher gestochen werden.Teils haben schon sechs Monate alte Babys Ohrringe. Was meint ihr, ab welchem Alter Kinder Ohrringe haben sollten, wenn sie es wollen? Was haltet ihr von dem Vergleich, der zu dem Kölner Urteil gezogen wurde?
Also finde die Forderungen von manchen Kinder- und Jugendärzte für in Ordnung. Da gibt es Aussagen, dass man Kindern erst ab einem Alter zwischen acht und zehn Jahren die Löcher stechen lassen soll. Einmal sind dann die Kinder alt genug um zu verstehen, dass es eben auch Folgen hat, wenn sie die Löcher gestochen bekommen. Zum anderen halten die interviewten Ärzte dann die Verletzungsgefahr durch Raufereien für geringer.
Meine Töchter wollten auch schon im Kindergartenalter Ohrringe haben. Nach Rücksprache mit der Kinderärztin haben wir es nicht machen lassen. Eben weil in dem Alter die Verletzungsgefahr noch recht groß ist. Im letzten Jahr hat dann nur noch eine Tochter die Ohrringe haben wollen und auch bekommen. Damals war sie acht Jahre.
Ich habe sie selbst zu Hause darüber aufgeklärt, dass es beim Stechen selbst Schmerzen geben kann. Zudem habe ich ihr auch erklärt, dass es sich danach entzünden kann, auch wenn ordentlich desinfiziert wurde. Vor dem Ohrlochstechen hat dann die Frau, welche das gemacht hat, meine Tochter auch noch mal erklärt, was auf sie zukommt. Und dann hat sich meine Tochter bewusst selbst dafür entschieden.
Ich kenne aber auch Fälle wo Kinder Ohrlöcher bekamen, weil es die Eltern wollten. Danach wurde dann auch berichtet, dass das Kind sehr geweint hat. Schon bevor die Prozedur begann, gab es Tränen. Da sollte man doch dann als Eltern schon abbrechen und das Kind nicht mit Ohrlöchern quälen. Wobei ich dann hier nicht verstehe, wie man dann das Studio verklagen kann. Die Verantwortung tragen doch die Eltern und geben quasi den Auftrag.
Also ich habe sehr spät erst Ohrlöcher bekommen und kann mich daran noch gut erinnern. Die Schmerzen halten sich in Grenzen, es ist ja nur ein kurzer Augenblick. Aber es ist halt psychisch eine Quälerei, das Kind spürt ja, dass da etwas auf es zukommt und alleine das verursacht schon Ängste.
Für mich wäre viel maßgeblicher die Entzündungsgefahr bei kleineren Kindern. Ich finde es auch übertrieben, wenn schon Babys Ohrlöcher haben. Und gerade bei Kleinkindern kann echt einmal etwas einreißen, wenn gerade ein Gerangel stattfindet, das kann man nicht ausschließen.
Ob man nun genau bis 8 warten muss, ist fraglich, aber eine Regelung, wo man z.b. im Schuleintrittsalter, so mit ca. 6 Jahren, Ohrlöcher stechen darf, fände ich auch schon okay. Bei Babys sehe ich ohnehin wenig Sinn darin, denn ein Baby ist ein Baby und muss nun mal keinen Schmuck tragen, und wenn, tut es auch ein Kettchen ums Handgelenk beispielsweise. Das ist genauso unsinnig mit Ohrringen wie mit diesen ziemlich gefährlichen Bernsteinketten, die sollte man auch gleich verbieten, denn die können das Leben kosten.
Wie gesagt vom Schmerzfaktor finde ich es nicht so extrem, es dauert eine Sekunde und danach ist in der Regel kein Folgeschmerz vorhanden, wenn man die Ohrlöcher die ersten Tage mit antiseptischer Lösung beträufelt. Wobei natürlich wie erwähnt aufgrund von Unfällen auch Komplikationen eintreten können, aber nicht durch den Eingriff per se. Da ist ein Zahnarztbesuch, wenn doch mal ein Löchlein vorhanden ist, sicherlich um Einiges schmerzhafter bzw. belastender, während das Ohrlochstechen evtl. mit einer Impfung gleichzusetzen ist, denn ob man nun eine Nadel schnell eingeschossen bekommt oder eine Spritze verpasst bekommt, macht nicht so den Unterschied.
Aber wie dem auch sei, eine Regelung, wo die Altergrenze gesetzlich festgelegt wird, fände ich gar nicht verkehrt. Wobei es sicher dann einige im Ausland machen lassen würden, ganz verhindern kann man das ja nie. Wer unbedingt drauf aus ist, dass auch ein Baby schon Ohrringe trägt, findet einen Weg.
Als vor ein paar Wochen sehr viel über die Beschneidung diskutiert wurde, kamen mir bei dem Wort Körperverletzung auch sofort Ohrlöcher in den Sinn. Wenn ich kleine Babys schon mit Ohrringen sehe, frage ich mich, ob es wirklich sein muss. Mir 12 Jahren musste ich meine Eltern regelrecht anbetteln, bis sie es mir erlaubt haben. Und was hatte ich davon? Wochenlang entzündete Ohren, trotz Desinfektion und Pflege. Ich habe es mir damals mit so einer Pistole machen lassen. Heute weiß ich, dass es das Schlimmste ist, was man machen kann. Und dann stell ich mir kleine Kinder vor, die vielleicht in dieselbe Situation kommen und nicht einmal nachvollziehen können, was passiert ist.
Wenn es später um meine Töchter gehen wird, werde ich das ebenfalls so lange herauszögern, wie es nur geht. Gesetzlich würde ich das wahrscheinlich so regeln, dass es nicht gestattet wäre, Kindern unter 7 Jahren Ohrlöcher zu stechen. Wenn man das mit der Geschäftsfähigkeit vergleicht, sind Kinder bis 7 schließlich geschäftsunfähig. Das heißt sie können keine Willenserklärung abgeben und haben somit rein rechtlich keinen eigenen Willen. Zwischen 7 und 18 Jahren bräuchte man die Einverständniserklärung der Eltern.
Was die Eltern des drei-jährigen Mädchens angeht, so würde ich als Staatsanwaltschaft selbst Klage gegen die Eltern einreichen. Da bringen sie ihr kleine Tochter ohne jeglichen Grund in so eine Situation und besitzen dann auch noch die Frechheit, zu klagen.
Mit dem Fall in Berlin habe ich auch gehört und ich muss sagen, dass die Eltern hätten dafür noch bestraft werden sollen, anstatt den Besitzer des Ladens. Wie kann man auf die Idee kommen, sein 3 Jähriges Kind Ohrlöcher stechen zu lassen? Das ist unverantwortlich. Dass das weh tut, kann ich nachvollziehen. Ich hätte dies nicht erlaubt und auch nicht gemacht bei meinem Kind. Ich finde dass man hier ruhig eine Altersbeschränkung einführen muss und sollte. Ich denke mal sie sollte ab 12 aufwärts liegen, so dass man dem eigentlichen Träger dies verständlich erläutern kann, was es heißt sich Ohrlöcher stechen zu lassen.
Irgendwie kann ich dieses Urteil nicht nachvollziehen, denn die Eltern wollten es ja im Grunde, dass dem Kind die Ohrlöcher bekommt. Ergo hätte man auch erst die Eltern auf Schmerzensgeld verklagen müssen. Es kann meiner ganz persönlichen Ansicht nach nicht sein, dass Eltern die Entscheidung fällen, aber dann das Piercingstudio, den Juwelier oder wen auch immer verklagen, ist schon wirklich skurril und merkwürdig.
Grundsätzlich wäre ich dafür, dass Kinder ab einem gewissen Alter dann die Ohrlöcher gestochen bekommen, indem sie sich selbst äußern können. Aber dennoch kann ein Kind nicht so weit vorausschauend denken, dass es ja auch wehtun könnte und man Schmerzen davon tragen kann. Aber so ab fünf, sechs Jahren halte ich es für ausreichend, wenn dann ein Kind die Ohrlöcher bekommt.
Was erwarten Eltern denn, wenn sie ihrem Sprössling erlauben, dass es egal, in welchem Alter, Ohrlöcher bekommt? Ein solcher Vorgang kann man immer als Körperverletzung betrachten, sodass man davon ausgehen kann, dass es wehtun kann, nicht aber muss. Ein Piercer oder dergleichen klärt sicher die Eltern auch darüber auf und so ist es eigentlich ja auch, wenn man als Erwachsener sich etwas stechen lässt - die Eltern können ja wohl schlecht die Verantwortung einfach so abgeben, oder?
Meine Tochter bekam Ohrlöcher nachdem sie über einen relativ langen Zeitraum immer mal wieder äußerte, dass sie gerne welche tragen möchte. Ohne ihr Einverständnis wäre es für mich nie in Frage gekommen, ihr einfach Löcher schießen zu lassen. Allerdings könnte man nun natürlich noch in Frage stellen, inwiefern ein kleines Mädchen eine solche Entscheidung überhaupt treffen und deren Tragweite überhaupt abschätzen kann.
In einigen Kulturen ist es allerdings Gang und Gebe, dass Kinder unmittelbar in den ersten Wochen nach der Geburt Ohrlöcher bekommen. Schwierig da zu intervenieren finde ich.
Ich habe diese ganze Diskussion nun einige Tage stückchenweise verfolgt und ich kann nur den Kopf schütteln. Die Eltern schleppen das Kind zum Piercer und weil das Kind danach Schmerzen hat, klagen sie einfach mal und es wird so eine Diskussion vom Ast gebrochen. Ich selbst bekam meine Ohrlöcher mit drei Jahren, mir wurde klargemacht, dass es einige Zeit lang schmerzen kann und ich habe mich dermaßen auf meine Delfinohrringe gefreut, dass es okay war. Und heute? Heute habe ich mehr als ein gestochenes Loch am Körper.
Ich denke, dass auch kleine Kinder schon mit entscheiden können. Man kann den Prozess des Ohrlochstechens auch kindgerecht erklären und ich denke, dass besagte Eltern das hier vielleicht versäumt haben. Die rechtliche Seite, dass das Stechen eines Ohrloches bis zum vierzehnten Lebensjahr als Körperverletzung gilt, kann ich durchaus nachvollziehen. Vielleicht wurde ich liberaler erzogen, aber ich denke, dass ein kleines Kind auch schon veräußern kann, ob es etwas möchte oder nicht.
Für Ohrlöcher sollten nicht nur die Eltern ihr Einverständnis geben müssen, sondern das Kind sollte wenn es sprechen kann auch klar sagen, dass es sich Ohrlöcher wünscht. Ist dies mit drei, zehn oder vierzehn Jahren nicht der Fall, dann sollten die Eltern das Kind auch gefälligst nicht zum Piercer schleppen. Die Eltern geben ihre Verantwortung weder beim Eintreten in das Studio sowie beim Verlassen ab.
Ich habe von diesem Verfahren gar nichts mitbekommen und lese hier zum ersten Mal davon. Ich kann die Eltern hier auch überhaupt nicht verstehen, die es doch wollten, dass das Kind die Ohrlöcher bekommt. Dass ein Kind dabei auch Schmerzen hat, wenn diese gestochen werden, hätte den Eltern doch vorher klar sein müssen, vor allem, weil ein Kind in diesem Alter bei der Aktion doch noch gar nicht richtig wissen konnte, was es genau erwartet. Dass die Eltern nun das Studio verklagt haben, ist für mich wirklich nicht zu verstehen.
Ich bin auch der Meinung, dass hier die Eltern bestraft werden müssten, dafür, dass sie dem Kind eine solche Tortur zugemutet haben. Es muss doch nun wirklich nicht sein, dass ein kleines Kind schon Ohrlöcher hat, nur weil es den Eltern eben besser gefällt. Ich habe bis heute keine Ohrlöcher, weil ich es einfach nie wollte. Wäre ich als Kind dazu verdonnert worden, wäre ich wohl ziemlich sauer auf meine Eltern. Es ist ja nicht nur so, dass das Stechen der Löcher eine Gefahr der Entzündung birgt, auch mit den Ohrringen später kann sich das Kind ja noch verletzen.
Ich kann es wirklich nicht begreifen, dass manche Eltern ihre Kinder wie eine Art Babypuppe behandeln, die keinen eigenen Willen hat. Ich bin absolut der Meinung, dass ein Kind frühestens erst dann Ohrlöcher bekommen sollte, wenn es selber den Wunsch äußert. Auch dann würde ich lieber noch abwarten, als zu früh zuzustimmen, damit das Kind die Entscheidung später wirklich nicht bereut und voll dahinter steht.
Ich habe eine kleine Schwester und sie hat mittlerweile auch Ohrringe. Sie ist jetzt sechs Jahre alt und hat es mit fünf Jahren gemacht.
Bei uns war das so, dass meine Stiefmutter ihr das öfters mal vorgeschlagen hat, aber meine kleine Schwester wollte nie so richtig Ohrringe haben. Dann war es so, dass sie es bei ihren Kolleginnen gesehen hat und dann, wie es in dem Alter halt so ist, wollte sie auch welche haben. Deswegen sind wir mit ihr zu einem Juwelierladen gegangen und die haben das dann ganz schnell und auch gut gemacht. Es gab keine Probleme und meine Schwester hat nur kurz ein bisschen geweint.
Ich bin der Meinung, dass so eine Entscheidung die Eltern von den Kindern mitentscheiden sollten. Wenn das Kind sagt, dass es Ohrringe will, dann darf es diese auch bekommen, aber nur mit der Einwilligung der Eltern. Wenn die Eltern allerdings das Kind dazu zwingen wollen, dann hat das Kind auch ein Recht dafür, dass es keine Ohrringe will. Ich finde, dass man ab sechs Jahren darüber nachdenken kann. Dann hat das Kind schon ein bisschen mehr Ahnung von solchen Sachen und kann es auch selber entscheiden.
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