Gas beim Zahnarzt - Vor- und Nachteile gesucht! Erfahrungen?

Meine Zahnärztin hat mit einer speziellen Gasbetäubung begonnen. Diese soll schonender sein, als die Spritzen und mit einer Maske auf der Nase wird das Gas langsam eingeführt. Man würde sich eher fühlen, als sei man benebelt und würde demnach auch nichts spüren. Sie ist total begeistern von der neuen Betäubungsmethode und sagt, dass diese auch für Kinder geeignet ist. Ich sehe solche neuen Entwicklungen immer erst etwas skeptisch entgegen. Dennoch überlege ich, ob ich diese Narkosemöglichkeit bzw. die Möglichkeit mit Gas ausprobieren soll, wenn ich das nächste Mal etwas an meinen Zähnen habe.

Habt ihr schon eine solche Methode beim Zahnarzt ausprobiert? Wie war es? Gab es Nebenwirkungen? Was haltet ihr allgemein davon? Denkt ihr für Kinder ist es unschädlich, oder besser verträglich als eine Spritze? Der große Vorteil liegt ja darin, dass kein Einstich mehr nötigt ist, aber was gibt es für Nachteile?

Ich nehme an, dass du von der Behandlung mit Lachgas sprichst, zumindest kann man das aus dem schließen, was du da beschreibst. Eine Sedierung mit Lachgas ist allerdings nichts ganz Neues, im Gegenteil, das Verfahren gibt es schon viele Jahrzehnte. Warum deine Ärztin das jetzt als neu propagiert, wundert mich schon. Und noch einen Zahn muss ich dir, um im Jargon des Threads zu bleiben, leider gleich ziehen: Lachgas hat nur geringe bis vereinzelt gar keine Auswirkungen auf das persönliche Schmerzempfinden.

Warum Lachgas in der Zahnmedizin trotzdem der absolute Segen sein kann, stellt sich in dem teils stark beruhigenden bis sedierenden Effekt dar, den das Gas erzeugt. Ich weiß, wovon ich rede, als Angstpatient habe ich es zweimal ausprobiert. Zum einen: Ja, es wirkt bei den meisten auf alle Fälle. Die Vorteile sind ein sehr beruhigend wirkender bis fast angenehm rauschhafter Zustand, in welchem man sogar schöne Träume und eine überbordend gute Stimmung hat, sämtlich Negatives wird ausgeblendet bzw. als komplett gleichgültig empfunden, das Zeitgefühl ist verkürzt und man kann alles Mögliche, was einen sonst stresst, gut tolerieren.

Demzufolge ist es für alle Arten von Angstpatienten, aber auch Kinder geeignet und in den Staaten ist es eine sehr verbreitete Technik beim Zahnarzt. Allerdings hat das Ganze auch Grenzen und Nachteile. Die erste Grenze liegt eben darin, dass man auf die Spritze allenfalls für ganz leichte Behandlungen verzichten kann. Alles andere muss weiter örtlich betäubt werden, ich zum Beispiel habe selbst den Einstich der Spritze noch fast normal vernommen.

Medizinische Nachteile sind gewisse Nebenwirkungen, die sich einstellen können. So hatte ich beide Male hinterher über recht viele Stunden Kopfschmerzen und mein zweiter Lachgas-Versuch musste aufgrund von Überdosis-Symptomen bei fehlender Wirkung abgebrochen werden. Mir war extrem schwindelig, sodass sich während der kompletten Dauer des Versuchs das Zimmer nur so gedreht hat, irgendwann wurde mit unwohl und übel. Wie man sieht, funktioniert es nicht immer, leider.

In schlimmen Fällen gibt es mit Lachgas, zumindest in Amerika, durchaus auch tödliche Zwischenfälle, weil es zu einem technischen Problem und einer unbemerkten Überdosis kommen kann. Soweit ich weiß, ist dies hierzulande aufgrund anderer Vorkehrungen und Bestimmungen aber nicht möglich, so wird zum Beispiel ständig der Sauerstoffgehalt im Blut mittels eines Messgeräts am Finger kontrolliert. Der letzte, aber nicht unwesentliche Punkt, sind die von der Krankenkasse nicht übernommenen Kosten, die entstehen, man kann für eine Stunde schon mit 70 bis über 100 Euro rechnen.