Krank nach Urlaub - macht das schlechten Eindruck?

vom 31.08.2012, 15:53 Uhr

Ein paar Kollegen un ich haben uns kürzlich einen Tag frei genommen, um einen Trip zu machen. Unter anderem sind wir in einem See schwimmen gegangen. Eine Kollegin hat sich dabei wohl etwas eingefangen, es ging ihr jedenfalls gar nicht gut (Fieber, Erbrechen) und sie musste am nächsten Tag im Bett bleiben. Ich sitze relativ nah beim Tisch an dem unsere Vorgesetzten sitzen. Ein anderer Kollege hatte im Facebook Status meiner Freundin gelesen, dass sie den Trip zum See plante und meinte, als die Krankmeldung kam: "Ach, wie praktisch, erst Urlaub machen und dann noch ein freier Tag weil man plötzlich krank ist". Die Vorgesetzten haben nichts dazu gesagt, aber ich fand das schon etwas dreist.

Natürlich macht es keinen so guten Eindruck, wenn man sich frei nimmt und dann krank ist, wenn man wieder arbeiten soll. Aber was soll man denn sonst machen, man kann es sich ja nicht aussuchen, ob man an einem freien Tag krank wird oder nicht. Und meine Kollegin/Freundin hatte bislang noch keinen einzigen Tag wegen Krankheit gefehlt. Daher fand ich diese Bemerkung, besonders in Gegenwart der Vorgesetzten, sehr unpassend.

Habt ihr das auch schon mal erlebt? Wie sollte man damit umgehen? Meine Freundin/Kollegin hat natürlich davon erfahren, was über sie gesagt wurde. Sie hat daher noch mal das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten aufgesucht, der meinte, für ihn sei es kein Problem und er hätte auch nie geglaubt, dass sie sich einfach krank gemeldet hat um zwei Tage frei zu haben.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Kollegin hat sich im Urlaub ein Bein gebrochen und daher wurde sie danach krankgeschrieben. Das war damals natürlich blöd gelaufen und es kamen auch einige Sprüche, aber da sie eine zuverlässige Frau ist, hat der Chef auch dran geglaubt und den Kollegen dann auch die Meinung gesagt.

Ich würde es immer verstehen, wenn jemand krank ist. Wenn man natürlich einen Tag krankmacht und sich dann damit brüstet ist es etwas anderes, aber wenn man wirklich krank ist, spielt das, wann doch keine Rolle und man sollte, dann einfach auch die freie Zeit bekommen. Immerhin bekommt man eine Krankschreibung ja in den meisten Fällen auch nicht ohne Grund und daher würde ich mir nie erlauben da zu lästern. Es kann einen ja auch immer selber treffen. Man kann im Urlaub ja schließlich auch krank werden, man bewegt sich ja auch und ist nicht in einen Reinraum.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde diese Bemerkung auch etwas übertrieben, zumal man es sich ja wirklich nicht aussuchen kann ob man krank wird oder nicht. Ich denke auch dass der Chef da völlig richtig reagiert hat, ihr keine vorwrfe zu machen. Und wenn man nicht jede zweite woche krank ist finde ich es auch völlig normal dass man sich darüber nicht aufregt. Doof ist es natürlich wenn ein Arbeiter wirklich jeden monat mal eine Woche krank macht und keiner was sagt , und wenn einer der fast nie krankt ist dann beim zweiten mal wenn er krank ist fertig gemacht wird finde ich das scho übertrieben.

» Draggy » Beiträge: 105 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir selbst ist das jetzt noch nicht passiert, dass ich im Urlaub krank geworden bin, aber es besteht ja immer die Möglichkeit, dass sowas vorkommt. Da sollte man sich selbst auch nicht außen vor lassen oder von frei sprechen.

Allerdings kenne ich Kollegen, denen das schon passiert ist und ich gebe zu, dass einem da schnell mal ein Kommentar raus rutscht, von wegen mal eben den Urlaub verlängert auf den gelben Schein und so weiter. Oft ist das nicht ernst gemeint. Doch manchmal steckt auch ein wenig Wahrheit drin, vor Allem dann, wenn es gezielt immer die gleichen Kollegen sind, die sich so ein paar freie Tage zusätzlich ergattern.

Gerade neulich erst hat sich einer meiner Kollegen die Hand verbrannt an einem Donnerstag, pünktlich zur Pause. Ab folgendem Montag hatte er 3 Wochen Urlaub und war natürlich Donnerstag und Freitag krank geschrieben. Da wurde auch mal gefrotzelt, dass er sich ein tolles langes Wochenende gemacht hat auf den gelben Urlaubsschein. Ich fand das jetzt nicht sonderlich schlimm, dass da was gesagt wurde. Es war ja eindeutig im Spaß gemeint und absolut ohne böse Hintergedanken.

Benutzeravatar

» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich kennt jeder solche Situationen und das so etwas jemandem hinterher gesagt wird, ist denke ich mal völlig normal. Wenn man sich im Vorfeld schon Gedanken darüber macht, dann kann man sich eigentlich immer schon selbst ausmalen, dass es zu solchen Unterstellungen kommen kann. Mir selbst ist es zum Glück noch nie passiert, dass ich gleich nach meinem Urlaub krank war, und wenn, würde ich mich vermutlich aus genau diesen Gründen dennoch versuchen ins Büro zu schleppen, außer wenn es wirklich zu extrem wäre.

Bei uns ist so etwas aber auch schon mal vorgekommen und wenn ich ehrlich bin, habe ich natürlich auch gedacht - "Ach wie praktisch, erst Urlaub und jetzt krank". Gesagt habe ich natürlich nichts, aber das sich Kollegen untereinander auch darüber unterhalten ist natürlich normal, weil so etwas jeden sofort auffällt. Meiner Meinung nach liegt es dann einfach daran, dass man es jemandem einfach missgönnt, wenn dieser jetzt nach seinem Urlaub auch noch weiterhin daheim bleiben muss, während man selbst arbeiten muss. Ob die andere Person dann wirklich vielleicht ernsthaft krank ist oder nicht, ist einem selbst in dem Moment ja egal, da man selbst nicht betroffen ist und es einem immer schwer fällt zu glauben, dass der Urlaub so anstrengend war, dass man jetzt krank ist. Als Arbeitgeber muss man dies aber wohl einfach mal so glauben und hinnehmen.

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dass diese Gedanken den Kollegen in dem Moment vielleicht mal in den Sinn kommen, ist eigentlich normal, denke ich. Ich glaube es eigentlich auch meinen Kollegen immer, wenn diese sagen, dass sie krank sind. Es gibt ja im Normalfall auch keinen Grund, daran zu zweifeln, vor allem, wenn die Kollegin auch sonst nie krank und auch sehr zuverlässig ist. In dem Betrieb, in dem ich arbeite, kommen auch schon mal Kommentare, wenn eine solche Situation passiert.

Ich verstehe es auch noch halbwegs, wenn die Kollegen es miteinander besprechen, aber wenn die Chefs es mitbekommen müssen, weil die Kollegen es so laut besprechen, finde ich es schon sehr unkollegial. Ich finde es gut von deiner Kollegin, dass sie direkt auf ihren Vorgesetzten zu gegangen ist und die Sache noch geklärt hat. Außerdem hätte ich wohl noch mit den Kollegen ein ernstes Wort geredet, was diese Bemerkungen in Gegenwart des Chefs eigentlich sollten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe diese Situation schon mehrmals bei meiner Stiefmutter mitbekommen und muss sagen, dass es wirklich eine blöde Situation ist und man sich die richtige Taktik ausdenken muss.

Am Anfang war es so, dass meine Stiefmutter nur angerufen hat und dann gesagt hat, dass sie sich nicht gut fühlt. Der Chef hat das natürlich akzeptiert, aber meine Stiefmutter hatte gesagt, dass man gemerkt hat, dass er es irgendwie nicht ganz geglaubt hatte. Deswegen hat sie es sich für das nächste Mal so vorgenommen, dass sie einfach zu der Arbeit hingeht und dem Chef dann sagen will, dass es ihr nicht so gut geht. Dann kann der Chef sich gleich eine eigene Meinung bilden und kann meiner Stiefmutter auch vertrauen. Ich finde das auf jeden Fall eine gute Lösung und würde es wahrscheinlich auch so machen.

Benutzeravatar

» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, ich glaube schon, dass es einen schlechten Eindruck machen kann, wenn man im Anschluss an einen Urlaub dann schon wieder fehlt - auch wenn es Krankheitbedingt ist. In diesem Fall hatte die Kollegin ja auch noch angekündigt, dass sie zum See fährt. Das ist ihr gutes Recht, aber es gibt natürlich spitzfindige Kollegen, die dann direkt einen merkwürdigen Zufall konstruieren, wenn jemand nach ein paar freien Tagen und einem Ausflug zum See wegen einer Erkrankung fehlt. Auch wenn man im Prinzip nicht nachweisen muss, warum man erkrankt ist, so ist es dann vielleicht auch ein bisschen unangenehm, wenn man dann praktisch nicht einmal ein gebrochenes Bein oder ähnliches vorweisen kann, woraufhin einem wohl jeder glauben würde, dass man erkrankt ist.

Ich habe auch schon Leute erlebt, die nach dem Urlaub tatsächlich blau gemacht haben. Ein Mädel, mit dem ich die Ausbildung gemacht habe, war so eine Kandidatin. Sie hat dies vor den Lehrlingen auch offen zugegeben, den Gesellen und Meistern gegenüber aber natürlich nicht. Bei ihr war es auch häufiger der Fall, dass sie nach dem Urlaub plötzlich fehlte und erst einige Tage oder gar eine Woche später wiederkam. In so einem Fall würde es mich dann nicht wundern, wenn mal jemand etwas sagen würde und wenn vielleicht auch mal ein blöder Kommentar fiele. Wenn jemand aber insgesamt sehr zuverlässig ist, dann gibt es keinen Grund, der Person praktisch indirekt zu unterstellen, dass sie absichtlich krank geworden ist oder den Urlaub aus irgendwelchen Gründen noch verlängert.

Ich finde es auch nicht richtig, dass der Kollege in Gegenwart des Vorgesetzten so einen Spruch losgelassen hat. So etwas kann man sich denken, aber es ist schon ziemlich schäbig, so etwas vor Vorgesetzten zu äußern. Da entsteht ja der Eindruck, dass dieser tolle Kollege der Kollegin absichtlich einen schlechten Stand verschaffen wollte. Natürlich ist es auch nicht so sinnvoll von deiner Kollegin, ihre Arbeitskollegen bei Facebook in der Freundschaftsliste zu haben. Dennoch war das Verhalten des Kollegen nicht richtig.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Grundsätzlich denke ich, dass es schlecht wirkt, wenn man erst Urlaub hat und dann krank ist. Gerade wenn es sich nur um einen Tag handelt denkt man - wer hätte da nicht gerne eine Verlängerung? Viele nutzen das natürlich auch aus und sind gar nicht wirklich krank.

Wenn man dann wirklich krank ist, hat man schlechte Karten. Kündigen kann man dafür natürlich keinen, es sei denn die Kollegin wäre feiern gegangen oder ähnliches und wenn es ihr wirklich schlecht ging, wird sie davon sowieso abgesehen haben. Vielleicht ist es auch sinnvoll gar nicht erst in ein Soziales Netzwerk zu setzen was man tut, dann regen sich die Menschen gar nicht erst so auf.

Der Kommentar der Kollegen war wirklich unangebracht und auch unmöglich. Wenn ich die kranke Kollegin wäre hätte ich die anderen danach wütend zur Rede gestellt. Die kranke Kollegin hätte die Krankmeldung natürlich auch persönlich abgeben können, dann hätte der Arbeitgeber definitiv gesehen, dass es ihr nicht gut ging. Sie scheint ja schon wirklich krank gewesen zu sein, wenn sie sich dann schonmal krank meldet.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^