Kosten für kranke Tiere sich nicht mehr leisten können

vom 30.08.2012, 17:24 Uhr

Die Kosten, die Tierheimen entstehen, können von diesen kaum noch verkraftet werden. Viele Menschen können die Kosten nicht mehr verkraften, die durch Krankheiten der Tiere oder Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Wurmkuren entstehen. Sie wenden sich an den Tierschutzverein. Dieser ist auf Spenden angewiesen, die leider nur spärlich fließen.

Die Kosten für Krankheiten können ganz schnell auf ein paar Hundert Euro und mehr steigen. Erklärt sich nun der Tierschutz bereit, in Vorleistung zu treten, bekommt der Mitarbeiter meist nicht einmal ein „Dankeschön“, wenn das Tier alles überstanden hat. Allerdings wird dann einfach vergessen, das vorgestreckte Geld zurückzuzahlen.

Viele Hundehalter warten auch mit dem Tierarztbesuch so lange, bis hier niemand mehr helfen kann. Selbst dann zum Einschläfern des gequälten Tieres fehlt das Geld und man wendet sich wiederum an den Tierschutz. Hätte der Halter das früher gemacht, wäre manches Tier noch zu retten gewesen. So fuhr der Tierschutzverein dieser Tage zu einer Hundehalterin, die dramatisch am Telefon um Hilfe für ihren todkranken Hund bat. Das Tiertaxi kam und die Frau legte den armen Hund in einer Decke hinein. Sie hielt es nicht für nötig, das Tier auf dem letzten Weg zu begleiten. Könnt ihr solch eine Herzlosigkeit verstehen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das hat sicher nichts mit Herzlosigkeit zu tun. Versetze Dich einmal in die Lage der alten Dame. Sie hatte nichts mehr außer dieses Tier und musste leider feststellen, dass sie nicht in der Lage war, das Tier noch zu versorgen. Viele entscheiden sich einfach zu spät für einen Tierarzt oder Tierschutz, weil es ihnen auch unendlich peinlich ist.

Das ganze Leben lang konnten sie ohne Hilfe auskommen und nun können sie nicht einmal mehr 20 Euro für irgendwas bezahlen. Wie gesagt, das hat nichts mit Herzlosigkeit zu tun, sondern einfach die Tatsache, dass man hilflos ist und in einem Loch hängt, wo man kaum noch heraus bekommt.

Du solltest Dir lieber Gedanken darüber machen, wie es solchen Menschen geht, als sie als Herzlos darzustellen. Bei uns in der Stadt gibt es die Tiertafel, die immer mit Rat und Tat zur Seite steht, mit Futterspenden und auch Tierarztkosten- Spenden. Wenn mehr Menschen davon wüssten, dann würden mehr eine Spende geben und mehr die Hilfe suchen. Einige schaffen es einfach nicht mehr allein und sind komplett auf sich gestellt. Viele sind damit einfach überfordert! So sollte es auch einmal gesehen werden!

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nun was soll man dazu sagen? Ich selbst wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass sich tatsächlich so viele Tierhalter an den Tierschutz wenden, wenn ihnen das Geld für die Krankenversorgung des Tieres nicht mehr reicht. Das finde ich dann schon sehr erschreckend, erwartet habe ich das nicht. Schaffe ich mir ein Tier an, dann ist meine erste Überlegung stets die, ob ich mir das Tier leisten kann und ob ich Geld über habe, wenn das Tier mal krank wird und ich die Kosten dafür zahlen muss.

Es ist zweifellos unverantwortlich, sich ein Tier anzuschaffen, obwohl einem eigentlich von vornherein klar ist, dass es eng wird, wenn das Tier krank wird. Das Geld reicht dann vielleicht gerade mal so, um das Tier zu versorgen, aber wenn irgendwelche unerwarteten Dinge eintreten, dann ist man machtlos. Ich selbst muss sagen, dass ich mich in einem solchen Fall sicherlich über eine Spende oder Leihgabe vom Tierschutz freuen würde, aber dafür würde ich mich auch revanchieren, wenn das irgendwie ginge. Vielleicht nicht mit Geld, wenn es finanzielle gerade nicht so gut geht.

Das von dir angebrachte Beispiel schaut ganz danach aus, als wäre da jemand froh, sein Haustier loszuwerden. Ob das nun an den finanziellen Aspekten lag oder nicht man weiß es nicht, ich selbst habe es aber auch schon erlebt, dass Menschen sich gerne von ihren Haustieren distanzieren, sobald diese krank werden, weil sie eventuell mit dem Tod und dem Leiden des Tieres nicht klar kommen. Auch dass sind Aspekte, die dürfen nicht vorfallen, wenn man sich für die Haltung eines Tieres entscheidet.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Meinung ist da bestimmt sehr extrem, aber ich denke, dass man sich um seine Tiere kümmern muss. Dass diese Geld kosten, vor allem, wenn sie alt werden, das weiß man einfach. Das muss man sich vorher gut überlegen. Wir haben einen Hund, der uns vor allem in den letzten zwei Jahren (durch 2 Magendrehungen) 10 000 Euro gekostet hat. Da auch wir nicht so viel Geld auf einmal haben, haben wir schon als sie ein Welpe war, eine OP-Versicherung abgeschlossen. Die kostet 10 Euro im Monat und sie haben fast alles, also circa 9000 Euro übernommen.

Außerdem legen wir jeden Monat 20 Euro zur Seite um bei kleineren Sachen gewappnet zu sein. Niemals könnten wir sie leiden lassen. Inzwischen darf sie nur noch Reis und hochwertiges Dosenfutter essen und bekommt täglich drei verschiedene Herzmedikamente, auch das kostet natürlich. Natürlich kann trotzdem alles schief gehen und man kann nicht mehr für sein Tier sorgen, dann sollte man es aber auch nicht qualvoll verrecken lassen. Das geht gar nicht. Und da wäre erste Anlaufstation wohl tatsächlich der Tierschutz.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@davinca, du magst das sehen, wie du willst. Ich behaupte immer noch, dass es sehr herzlos ist, wenn man ein Tier hat, in diesem Falle einen Hund, der eingeschläfert werden soll und man begleitet ihn nicht einmal zum Tierarzt zur Einschläferung. Sie hätte ihn in den Arm nehmen können, wenn er die Todesspritze bekam. Das wäre für den Hund ein letzter Liebesbeweis gewesen.

Sie aber hat es vorgezogen, den Hund in das Taxi zu legen und zu gehen. Du musst dich nicht um meine Gedanken kümmern, die sind schon richtig. Aber vielleicht siehst du das falsch! Oder würdest du auch dein dem Tode geweihtes Tier von anderen zum Tierarzt bringen lassen, damit er die Todesspritze setzt? Dann wärst du genau so herzlos. Hier geht es nicht um Tiertafel und nicht um Spenden – wie du schreibst. Es geht einzig um den letzten Weg des Hundes, wo sie ihn allein gelassen hat, wie ich schrieb. Denk da mal drüber nach!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Das Tiertaxi kam und die Frau legte den armen Hund in einer Decke hinein. Sie hielt es nicht für nötig, das Tier auf dem letzten Weg zu begleiten. Könnt ihr solch eine Herzlosigkeit verstehen?


Ich finde das gar nicht herzlos. Bist Du schonmal auf die Idee gekommen, dass die alte Dame es vielleicht emotional nicht ertragen hat, dem Tier beim Eingeschläfert Werden zuzusehen? Wenn man das als herzlos darstellt, dann fehlt Dir schon irgendwie das Verständnis vom Gefühlsleben anderer Menschen. Also ist wohl jeder, der ein Tier nicht sterben sehen will, ein schlechter Mensch? Und wenn die Frau dann ihr Leben lang das Bild des sterbenden Hundes nicht mehr aus dem Kopf bekommen hätte, wäre das wohl egal, Hauptsache dabei gewesen oder wie?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 30.08.2012, 23:22, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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