Warum ist die Volkshochschule so günstig?
Ich wollte gern eine Weiterbildung in einer bestimmten Programmiersprache absolvieren. Von dieser habe ich bisher noch nicht so viel Ahnung, es sollte also ein Anfängerkurs sein. Bei privaten Weiterbildungsinstituten wird das über mehrere Tage verteilt angeboten – also insgesamt etwa 30 Stunden. Dies Kosten ließen mich dann aber fast vom Hocker kippen, denn der Spaß sollte 1.500 EUR kosten. Bei anderen privaten Instituten waren die Gebühren auch nicht viel geringer.
Dann habe ich aber ein Angebot der Volkshochschule gefunden und hier kostet der Kurs nur knapp 200 EUR. Ich hab da auch mal angerufen und Stundenumfang sowie Inhalte decken sich weitgehend mit dem Angebot der privaten Institute. Es wundert mich aber schon, warum die Volkshochschule den Kurs zu einem viel günstigeren Preis anbietet als die privaten Bildungsinstitute. Denn dann dürften letztere ja gar keine Kunden mehr haben. Wie kann man sich das erklären?
Die Volkshochschulen sind ja keine privaten Bildungsinstitute, sondern werden von verschiedenen Stellen unterstützt, Landesverbände, Gemeinden, Spenden, Bundesagentur für Arbeit, sogar aus irgendeinem EU-Topf bekommen sie etwas. Die Lehrkräfte arbeiten meist nebenberuflich und verdienen auch nicht so viel, ich glaube, es sind weniger als 25 Euro für eine Schulstunde. Dafür können die Lehrkräfte, ich glaube so um die 1800 Euro, steuerfrei dazuverdienen. Dass Kursangebot ist vielfältig und qualitativ hochwertig. In München gibt es die sogenannte Junge Volkshochschule, wo man Abiturvorbereitungskurse besuchen kann, die ein Zehntel des Preises von einem privaten Instituts kosten, mit höher qualifizierten Lehrkräften. Auch Schulabschlüsse kann man dort machen.
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, sich das Programm einmal anzuschauen. Es gibt tolle Malkurse, Sprachkurse, Vorträge, autogenes Training (habe ich mal mitgemacht, war super, wurde von einem Psychologen geleitet), Kochkurse, Ausflüge und vieles mehr.
An Volkshochschulen dürfen meines Wissens auch Freiberufler arbeiten. Das heißt, es kann dort jeder arbeiten, der nachweisen kann, dass er kompetent genug ist. Pädagogische Kenntnisse sind zwar wünschenswert, jedoch kein muss. Deswegen ist es wahrscheinlich um einiges günstiger als bei privaten Weiterbildungskursen, bei denen die Leute vielleicht speziell dafür ausgebildet worden sind.
Zu deinem Vorhaben eine Programmiersprache in einem solchen Kurs zu lernen - ich würde dir nicht unbedingt dazu raten. Ich studiere Informatik und weiß, dass es sehr viele gute Bücher zu verschiedenen Programmiersprachen gibt und man nicht unbedingt einen Kurs dazu braucht. Wichtig ist genug Motivation und Übung. Sich die Sachen theoretisch erklären zu lassen ist ganz was anderes als sie anzuwenden. Und Theorie findet man auch in Büchern. Solltest du irgendwann ein mal Probleme haben, gibt es genug Foren, wo man dir gerne weiterhilft und Tipps gibt. Natürlich muss das jeder für sich entscheiden. Mir wäre das Geld zu schade.
Wichtig ist genug Motivation und Übung. Sich die Sachen theoretisch erklären zu lassen ist ganz was anderes als sie anzuwenden. Und Theorie findet man auch in Büchern. Solltest du irgendwann ein mal Probleme haben, gibt es genug Foren, wo man dir gerne weiterhilft und Tipps gibt. Natürlich muss das jeder für sich entscheiden. Mir wäre das Geld zu schade.
Ich habe eben beruflich viel mit Dingen zu tun, die im Grenzbereich zur Webprogrammierung liegen und daher wollte ich mir gerne dazu etwas mehr Wissen aneignen. Das ist ja dann für Bewerbungen auch ganz praktisch, wenn man noch ein oder zwei Zertifikate hat. Ich hatte auch überlegt, vielleicht berufsbegleitend nochmal einen Bachelor in Informatik zu machen, aber zum einen dauert das ja mindestens drei Jahre und zum anderen brauche ich wirklich nur ein oder zwei Programmiersprachen, da lohnt sich ein zweites Studium gar nicht.
Das autodidaktische Lernen mit Büchern fällt mir hingegen immer etwas schwer, ich kann mich oft nicht so richtig dazu aufraffen und manchmal bleiben Fragen, die ich nicht klären kann. Die VHS macht die Kurse hingegen gleich live am PC, da hat man schon etwas Praxis. Außerdem kann man die Kosten für die VHS-Kurse ja auch steuerlich absetzen.
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