Ständige Optimisten auf den Boden zurückholen?

vom 30.08.2012, 13:28 Uhr

So, wie es ständige Pessimisten gibt, so gibt es auch Leute, die alles sehr optimistisch sehen. Sie sehen in allem nur das Gute und in jedem Menschen auch ein guter Mensch. Sollte man in gewissen Situationen solche Menschen auf den Boden der Tatsachen zurückholen oder soll man stetige Optimisten das Leben leben lassen, was sie sich erträumen? Wie geht ihr mit diesen ewigen Optimisten um? Oder seid ihr selber sehr optimistisch veranlagt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bin bei Gott nicht optimistisch veranlagt, nicht ein kleines bisschen. Ich denke schon, dass man einem dauerhaften Optimisten ab und an einmal die Welt vor Augen führen muss, um ihn vor seinem eigenen Optimismus zu schützen. Schließlich sollte man bei seiner Familie und in seinem Freundeskreis dafür sorgen, die Optimisten unter ihnen vor großen Fehlern zu beschützen. Wenn sich zum Beispiel eine junge Frau schwer in einen Mann verliebt hat, den sie noch nie persönlich gesehen hat sondern nur aus dem Internet und dem sie nun mit einer größeren Summe Geld helfen will, dann sollten in jedem vernünftigen Menschen die Alarmglocken klingeln. Eine optimistische, verliebte junge Frau, die an das Gute im Menschen glaubt, wird das aber wohl überhören. Dann ist es meiner Meinung nach die Aufgabe ihres sozialen Umfeldes, sie wach zu rütteln.

Auch Kindern gegenüber muss man manchmal die traurige Wahrheit zugeben, auch wenn die Kinder noch so optimistisch sind. Als Beispiel dazu betrachten wir einen kleinen Jungen, dessen Patenonkel ihm versprochen hat am Sonntag mit ihm Angeln zu gehen. Der Junge wurde von diesem Onkel mehrfach schon versetzt, aber dennoch steht er schon am Sonntagmorgen mit seinen Angelsachen parat und wartet auf seinen Patenonkel. Und immer wieder sagt er, dass dieser gleich kommen wird. Diesen Optimismus sollte man frühzeitig bremsen, indem man anmerkt, dass der Patenonkel schon öfters nicht gekommen ist und dass der Junge sich nicht darüber wundern sollte, wenn es nun auch wieder so sein wird. Oder am besten schon zuvor sagen soll, dass es wahrscheinlich ist, dass der Patenonkel auch dieses mal nicht sein Versprechen halten wird.

Ich finde es nicht richtig, wenn man einen Optimisten, ob es nun ein Kind ist oder ein Erwachsener, einfach immer in seinem grenzenlosen, realitätsfernen Optimismus leben lässt. man sollte ihn vor sich selber schützen und versuchen, bei zu schlimmen Fällen von Optimismus die Wirklichkeit aufzuzeigen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde, dass du da jetzt ein bisschen zu viel hinein interpretierst. Wenn jemand ständig meint, etwas könnte sich zum guten wenden, wenn diese Denkweise an sich absolut unrealistisch ist, dann empfinde ich das eher als Naivität und Leichtsinn. Optimismus ist das für mich nicht. Optimisten sind meiner Meinung nach Menschen, die durch das Leben gehen und einfach lebensfroh und positiv eingestellt sind.

Aber auch solche Menschen sind nicht blind sondern erkennen eine hoffnungslose Situation, der sie dann ausnahmsweise mal vielleicht nicht mit Optimismus begegnen. So gesehen finde ich deine Definition dieses Wortes einfach nur übertrieben, nur weil man optimistisch denkt, tut man das nicht immer und zu jeder Zeit und besonders dann nicht, wenn es einfach unangebracht ist und eine positive Wendung nicht absehbar ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kenne niemanden, der von Grund auf immer optimistisch ist. Wenn, dann sind sie einfacher nur positiver eingestellt, als der Rest den ich kenne. Ich glaube ja, dass es solche Menschen im Großen und Ganzen sogar einfacher haben. Die Welt ist schöner, wenn man denkt, dass alles gut ist und wenn es mal nicht gut ist, dass es gut wird. Und selbst wenn ein Rückschlag kommt, dann sagen sie sich, dass es jetzt nur bergauf gehen kann.

Pessimisten, und ich gehöre definitiv auch dazu, sagen sich immer, dass sie nicht enttäuscht werden können, wenn sie keine großen Erwartungen haben und das sie alles eher realistisch sehen. Aber ich denke, dass man besser zurecht kommt, wenn man lachend durch die Welt geht, als mit hängenden Mundwinkeln. Vielleicht machen sich Pessimisten sogar eher was vor.

Ich habe eine Freundin, die ist wirklich fast immer gut gelaunt. Die mag eigentlich jeder und die ist eben so ein sonniger Typ. Null eingebildet, immer am lachend. Die steht morgens auf und grinst. Das macht einen schon fast närrisch, weil ich der Meinung bin, dass niemand so gute Laune haben kann. Aber ihr geht es damit gut und die meisten in ihrem Umfeld sind auch besser drauf. Und dann habe ich eine Freundin, die ist vom gleichen Schlag wie ich. Wir gucken beide eher mürrisch, unabhängig davon, ob wir das sind oder nicht. Die Umwelt nimmt uns als chronisch schlecht gelaunt wahr (was so auch nicht ist) und das kommt nicht gut an.

Deswegen denke ich, dass man es in der Nähe von Optimisten besser aushalten kann. Und wie gesagt, ich kenne niemanden, der immer übermäßig optimistisch ist, nur mehr als die meisten eben und solche Personen muss man nicht auf den Boden der Tatsache zurückholen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich würde sagen, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, womit er am besten klar kommt. Ob mit Schwarzmalen oder Optimismus sei jedem da selber überlassen. Wichtig ist nur, dass die Menschen, falls das Erhoffte nicht eintrifft, einen nicht zu großen Schaden davon tragen und sich das nicht zu Herzen nehmen, sondern auch damit umgehen können, wenn es anders als gedacht kommt.

» HermineG » Beiträge: 37 » Talkpoints: 11,76 »


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