Wohngemeinschaft mit Freuden - Kostenaufteilung?
Ich werde demnächst mit einer guten Freundin von mir zusammen ziehen und ich mache mir daher auch schon einige Gedanken über die Kostenaufteilung. Wir haben eine ziemlich große und schöne Wohnung angemietet und ich freue mich auch schon mächtig auf den Einzug. Für gewisse Dinge haben wir uns von Anfang an die Kosten geteilt und ich denke, dass es damit auch keine Probleme geben wird. Angst habe ich mitunter auch vor Fällen, wie sie in diesem Thread hier angesprochen wurden: Dicke Freundschaft droht an WG zu zerbrechen.
Wir haben beispielsweise einige Böden mit neuem Laminat auslegen lassen und die Küche ist auch ganz neu. Gewisse Dinge hat auch jede von uns von zu Hause mitgebracht, so Sachen beispielsweise wie Waschmaschine, Spülmaschine, ein bisschen Geschirr und so weiter, haben wir von unseren Eltern bekommen und da wird es auch keinen Stress wegen geben.
Dennoch sind noch einige Anschaffungen fällig und bisher bin ich mir auch noch etwas unsicher, wie ich das am Liebsten regeln würde. Ich werde auch einen Großteil dieser Anschaffungen machen und denke daher, dass es natürlich am Ende auch gerecht heraus kommen sollte. Vorgeschlagen hat meine Freundin, dass wir und sie Kosten für alle Anschaffungen teilen. das heißt also, kaufe ich einen Staubsauger, dann gibt sie mir die Hälfte des Geldes wieder, kauft sie nun eine Pfanne, bekommt sie den halben Preis von mir erstattet.
An sich wäre das die einfachste Lösung, denn so beteiligt sich auch jeder gleichermaßen und es benutzen schließlich auch beide die neuen Anschaffungen. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das der Beste weg ist, denn wir wissen noch nicht genau, wie lange die Wohngemeinschaft halten wird und soll. An sich wollen wir beide promovieren, aber ich denke mal, dass wir nach dem Master dann auch jede eine eigene Wohnung haben wollen. Es fragt sich nur, ob man den Master an der Universität überhaupt machen möchte oder vielleicht nach dem Bachelor sagt, dass man die Uni nicht so toll findet und den Master lieber woanders machen würde.
An sich kann man daher sagen, dass die gemeinsame Wohnzeit mindestens 3 aber höchstens 6 Jahre betragen wird. Zieht man nun aber wieder auseinander, stellt sich für mich die Frage, wer welche Anschaffungen wieder mitnimmt. Wenn nämlich jeder das gleiche bezahlt hat, dann gehört an sich alles ''uns'' und man müsste losen oder so, aber das wäre auch wieder problematisch, weil dann eine Sachen würde, dass Gerät welches sie bekommen hat wäre schlechter oder abgenutzter, als dass, was die andere bekommen hat.
Aus diesem Grunde habe ich darüber nachgedacht, dass einfach so zu regeln, dass jeder in etwa Anschaffungen im gleichen Anteil macht und man die Sache dann behält, wenn man auszieht oder ersetzt, wenn sie während der Wohnzeit kaputt gehen. Kaufe ich etwa Staubsauger, Drucker und Wäschetrockner, sind das Geräte die ich teile, aber nachher wieder mitnehme und gehen sie kaputt, bin ich für Ersatz zuständig. Sie kümmert sich dann wieder um andere Gegenstände. Beim Einkaufen würde ich das gerne so machen, dass jeder für sich einkauft und nur wenn gemeinsam gekocht wird, teilt man sich die Kosten. Was haltet ihr davon? Ich möchte schon, dass es so problemlos wie möglich läuft. Kennt ihr andere Möglichkeiten der Kostenaufteilung? Wie habt ihr das mitunter gemacht, wenn ihr mal in einer Wohngemeinschaft gelebt habt?
Was mir beim ersten Lesen mitten im Text einfiel: Was ist, wenn einer von euch auszieht? Und mit dem Punkt möchte ich nun auch beginnen. Du stellst dich immer als Mensch da, der sehr eigen ist. Was nicht zwingend schlecht ist. Aber ich denke, es könnte da im Zusammenleben doch zu Problemen kommen, an die gerade keiner denkt. Und mir fallen spontan mehr Leute ein, die zusammen zogen zu einer Wohngemeinschaft und vorher alles toll fanden und einer zog dann aus und alle waren froh, dass es endlich rum war.
Aus den Gründen würde ich persönlich gleich diverse Dinge nicht als Gemeinsamkeit einführen, sondern strikt trennen. Ich würde mich absichern, was im Falle eines Auszugs mit den Sachen geschieht. Im besten Fall zieht einer zu seinem Partner und ist auf die Sachen nicht wirklich angewiesen. Im schlechtesten Fall, braucht einer die Sachen und der andere steht ohne oder mit Schulden da.
Laminat sicherlich eine nette Sache. Da du mehr Wert auf qualitativ hochwertigere Dinge legst, sie eher sparsam ist, könnte da das erste Problem auftauchen. Ich würde an eurer Stelle die Kosten jeweils für das eigene Zimmer übernehmen. Das Laminat für die Gemeinschaftsräume würde ich teilen. Da Laminat nicht wirklich noch mal verlegt werden kann, würde ich eine klare Absprache treffen, was ist, wenn einer auszieht. Zeitwert dem anderen ersetzen oder so.
so Sachen beispielsweise wie Waschmaschine, Spülmaschine, ein bisschen Geschirr und so weiter
Auch wenn da nun keine direkten Kosten auf euch zukommen- was ist mit Reparaturen? Wer von euch bringt die Geräte mit? Was ist bei einem Auszug? Beim Geschirr gehe ich mal davon aus, hier handelt sich um Sachen, die bei den Eltern eh überzählig sind. Da mag das auf Dauer dann egal sein. Nur ärgerlich wenn man das gute Porzellan mitbringt und die Mitbewohnerin das ständig kaputt macht.
einen Staubsauger, dann gibt sie mir die Hälfte des Geldes wieder, kauft sie nun eine Pfanne, bekommt sie den halben Preis von mir erstattet.
Nach dem Druckerthread fällt mir spontan ein- will sie dir die Kosten für den Staubsauger aufdrücken und sie kauft die wesentlich günstigere Pfanne? Auch wenn ihr jeweils die Hälfte zahlt, bei einem Auszug, wird wahrscheinlich der Staubsauger noch gehen und die Pfanne hinüber sein und sie wird das Geld für den Staubsauger von dir haben wollen. Staubsauger würde ich allerdings nur einen anschaffen, gebe ich zu. Aber Pfannen braucht man eh zwei. Beziehungsweise halte ich das für sinnvoller. Soll jeder eine Pfanne kaufen und gut ist. Wobei, wenn ihr Laminat legt, reicht an sich auch ein Wischer und Besen.
Gemeinsam genutzte und bewegliche Dinge, würde ich so kaufen, dass jedem ein Stück gehört und man es selbst bezahlt und man es auch mitnehmen kann, wenn man geht. Man sollte das dann halt finanziell aufteilen. Und man sollte vielleicht auch Bedenken, wie lange etwas hält. Das würde ich zum Teil auch schriftlich festlegen. Auch wie das mit Reparaturen und ähnlichem aussieht. Nehmen wir die Waschmaschine als Beispiel. Nehmen wir mal an, du bekommst die Waschmaschine aus deinem Elternhaus. Klar dein Gerät. Nun wäscht deine Freundin aber mehr als du. Oder sie hat was mitgewaschen und die Maschine ist kaputt- wer bezahlt das nun? Oder die Maschine ist aus anderen Gründen kaputt, aber du hast die Möglichkeit, die Wäsche bei deinem Freund oder deinen Eltern zu waschen und findest eine Reparatur deshalb unnötig (also rein fiktiv). Deine Freundin bräuchte sie aber. In welchem Zeitrahmen muss die Reparatur erfolgen.
Ich würde vorher auch abklären, was eben allgemein ist, wenn jemand auszieht. Kann ja sein, dass einer von euch das Studium gar nicht gefällt oder die finanziellen Mittel wegfallen und so weiter. Klärt das am besten vorher ab, dann steht ihr nachher nicht da. Je nach Situation ist es dann schwer, das Problem direkt zu benennen. Unter anderem vielleicht auch aus Schamgefühl.
Das mit dem zusammenziehen mit der Freundin ist eigentlich ein idealer Start wenn es um die Gründung einer WG geht. Da fällt viel an Risiko weg, was es bei einer völlig fremden Person gäbe. Außerdem lassen sich auch bestimmte Punkte und Ansichten wenigstens am Anfang leichter formulieren - vielleicht sogar einfordern. Auch der "gleichberechtigte" Start macht vieles leichter. Immerhin habt ihr beide angemietet und die Wohnung ausgesucht. Die Zimmeraufteilung dürfte auch schon durch sein. Und wenn es um Kosten geht, sollte schon hier bzgl. der Miete eine klare Regelung getroffen worden sein. Nämlich die Miete in Abhängigkeit der Zimmergröße festzulegen. Einfach, um gegen alles gewappnet zu sein, falls die Freundschaft mal "schwierige Zeiten" durchmacht. Es reicht schon, wenn die Frage nach der 50:50 Aufteilung bei Strom und Wasser oder gar Telefon zum Reizthema wird.
Die gemeinsame Einrichtung ist natürlich auch prima, aber was in jedem Fall vereinbart werden sollte, ist die Sache mit einem Auszug. Man stelle sich vor, du oder die Freundin verliebt sich in den nächsten paar Monaten unsterblich und man will unbedingt zum Freund ziehen. Was passiert dann mit den "gemeinsamen" Dingen? Muss abgelöst werden? Oder aber darf dann jede ihre Sachen mitnehmen? Gerade beim Boden sollte am besten Schriftlich klar gemacht werden, dass diese Kosten unabhängig von allem nie mehr diskutiert werden!
Die Überlegungen zum Hausrat (Pfanne, Staubsauger usw.) sind jetzt dann aber eher kleinkarriert. Denn, ihr zieht als WG nicht als Paar zusammen und es hält euch nicht die Liebe zusammen, sondern die Notwendigkeit ein Obdach zu haben. Es ist sicher vernünftig, nur enen Staubsauger zu haben. Den aber als WG-Eigenen Staubsauger zu sehen, ist eben "kritisch". Die Auszugsthematik ist eben immer da. Und bei Geschirr usw. würde ich das eher so sehen, dass die Dinge zwar "im Besitz" sind (und den Verschleiß hinnehmen), aber sie zur gemeinschaftlichen Nutzung frei geben.
Das Sprichwort: "Spitzer Bleistift, lange Freundschaft" ist hier schon richtig. Als WG habt ihr eine gemeinsame Zweckunterkunft. Aber die eigenen Anschaffungen bleiben eigene Anschaffungen und der Lebensunterhalt sollte nicht über eine gemeinsame Kasse bestritten werden. Wie sehr würde es dich ärgern, wenn nämlich deine Freundin regelmäßig mit 3-4 Bekannten von der Uni die du nicht wirklich magst bei euch zum Essen wären - und du eben die Hälfte des Essens bezahlt hast?
Die Prognose der gemeinsamen Zeit ist dann auch wie ich finde sehr "naiv" geplant. Allein die Vorstellung, dass sich eine von euch das falsche Studienfach ausgesucht hat, scheint nicht im Ansatz angedacht worden sein. Oder aber die Idee, dass eine von euch dann doch lieber für ein Jahr ins Ausland will - und zwar ziemlich bald. Es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten, um gleich nach dem Abitur über drei Jahre (und mehr) fest zu planen. Mag sein, dass das für dich dann gilt. Aber für Dritte solltest du diese Annahmen nicht machen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-195955.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1071mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3014mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1862mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1358mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?