Tattoos, die man später bereut

vom 30.08.2012, 12:12 Uhr

Gerade im Sommer, wenn man sich an den Strand legt, sieht man plötzlich sehr viele Menschen mit Tattoos. Und bei einigen hatte ich den Eindruck, dass da jemand sehr, sehr spontan gehandelt haben muss. Ich schätze, dass die Mehrheit aller Frauen mit dem sogenannten Arschgeweih ihren Körperschmuck heute bereuen und auch Namen von mittlerweile Exfreunden würden sich die meisten wohl auch gerne weglasern lassen. Eine Bekannte von mir hat sich kürzlich zu meinem Entsetzen das Zeichen der Heiligtümer des Todes (aus "Harry Potter") tätowieren lassen und ich habe mich gefragt, ob sie sich ernsthaft darüber Gedanken gemacht hat.

Was sind Tattoomotive, die ihr euch auf keinen Fall stechen lassen würdet, weil es absehbar ist, dass an sie früher oder später wieder rückgängig machen will?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin froh, dass mir meine Mutter Tattoos immer verboten hat. Hätte sie mir das damals erlaubt, würde ich wohl heute auch ziemlich viel bereuen.

Was ich absolut unmöglich finde, sind irgendwelche Tribals, vor allem bei Frauen. Ich wüsste zu gern, was Menschen mit so einer Tätowierung aussagen wollen. Ich denke nicht, dass man einem Tribal irgendeine Bedeutung zuschreiben kann. Und ich würde niemals ein Motiv wählen, dass ich nur schön finde. Geschmäcker verändern sich im Laufe der Zeit. Das gleiche gilt für Sternchen, Totenköpfe und die anderen 0815-Vorlagen.

Zudem würde ich mir niemals ein Portrait tätowieren lassen. Es gibt viele Menschen, die sich für das Gesicht der Mutter, der Ehefrau oder der eigenen Kinder als Motiv entscheiden. Das mag zwar eine nette Geste sein und den betreffenden freut es bestimmt, aber es ist einfach zu viel. Auch sind die Namen von Partner oder gar Partner-Tattoos absolut unverstellbar für mich. Diese sind nämlich diejenigen, die man später wahrscheinlich bereut. Und wie du es bereits beschrieben hast, übertriebene Fanliebe ist ein Thema, über das ich nicht wirklich was schreiben muss :-).

Was ich schön finde, sind dagegen asiatische Motive. Allgemein muss ich allerdings sagen, dass man etwas mit seinen Tätowierungen aussagen sollte, wenn man schon nicht darauf verzichten kann. Ich finde es schade, wenn manche Menschen sich eine Vorlage aus Katalogen oder dem Internet auswählen ohne sich großartig Gedanken darüber zu machen. Dann kann man nämlich davon ausgehen, dass man nicht der einzige mit so einem Motiv ist. Und ein Tattoo sollte schon etwas Individuelles sein, aber das ist nur meine Meinung.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich glaube, es gibt kaum etwas, dass ich später mal bereuen würde in Sachen Tattoos. So etwas würde ich mir von vorn herein nicht stechen lassen. Dinge die ich nicht mag oder einfach Stile die ich nicht mag, kommen erst gar nicht auf meine Haut. So käme für mich z.B. kein Spinnenmotiv in Frage, weil ich die Biester hasse. Oder kein Motiv im asiatischen Stil, weil ich den eben nicht schön finde. Auch etwas quitsch buntes käme nur in Ausnahmefällen in Frage. Namen von Partnern kämen für mich auch nicht in Frage, aber ein Freundschaftstattoo habe ich trotzdem.

Mein erstes Tattoo habe ich mir vor 17 Jahren stechen lassen. Ganz klassisch Herz und Rose. Vielleicht würde ich das Motiv heute nicht mehr wählen, aber ich bin weit davon entfernt es zu bereuen. Auch mit meinen vielen Sternchen und meinen Totenköpfen bin ich glücklich. Selbst mit meinem Steißtattoo bin ich weiterhin völlig zufrieden. Mit dem Porträt meines Kindes sowieso. Ich habe also fast alle Motive, die Märie als no go einstuft. Und darunter sind auch welche, die einfach nur hübsch sind. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass ich nie auf die Idee käme, sie wieder los werden zu wollen. Ich trage alle meine Tattoos mit Stolz. Egal welches Motiv.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Mädchen und einen Jungen, die sehr lange zusammen waren und sich den Namen des Partners tätowieren haben. Allerdings sind sie nun nicht mehr zusammen - sie waren beide noch keine 20 Jahre alt. Wahrscheinlich bereuen sie diese Aktion nun.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Der Klassiker ist wohl ein Tattoo mit dem Namen des aktuellen Partners. Die Beziehung muss nämlich gar nicht mal scheitern, man wird von der Umwelt mit so einem Tattoo immer belächelt werden. Entweder, weil die Leute einem nicht kennen und sich fragen, ob das der Name des Ex-Freundes ist, oder weil sich die Leute fragen, wie lange die Beziehung noch halten wird und was man dann wohl mit dem Tattoo macht. Irgendwie wird man damit einfach als ein bisschen dumm und naiv abgestempelt.

Alles, was irgendwie mit Fandoms zu tun hat, finde ich auch übel. Egal, ob es sich dabei um Musik, Film, Buch oder Sport handelt. Der persönliche Geschmack ändert sich und Trends ändern sich schließlich auch. In zehn Jahren wird deine Freundin vielleicht vielen Leuten erklären müssen, was Harry Potter überhaupt ist. Trends mitmachen finde ich bei Tattoos eh problematisch, weil es in der Natur des Trends liegt, dass er eine vorübergehende Erscheinung ist, während es in der Natur des Tattoos liegt, dies nicht zu sein.

Und dann gibt es natürlich noch die Kategorie der Tattoos, die einfach schlecht gemacht sind. Im Internet gibt es ja schöne Sammlungen von Portraits, die mit dem Original manchmal nicht mal die Anzahl der Finger gemeinsam haben. Oder der Klassiker - ein Tattoo in einer fremden Schrift, die der Träger nicht versteht und die der Tätowierer anscheinend auch nicht verstanden hat, weil der Text nicht das aussagt, was er eigentlich aussagen sollte. Wobei ich allerdings im Netz auch mal ein Bild von einem Tattoo mit einem Twilight Zitat gesehen habe, das einen dicken fetten Rechtschreibfehler enthalten hat.

Märie hat geschrieben:Allgemein muss ich allerdings sagen, dass man etwas mit seinen Tätowierungen aussagen sollte, wenn man schon nicht darauf verzichten kann.

Warum genau sollte man das? Und was ist für dich überhaupt eine Aussage in einem Tattoo? Ist es nicht auch eine Aussage, wenn man ein bestimmtes Motiv einfach nur schön findet? Und woher willst du wissen, dass ein Tribal für den Träger keine persönliche Bedeutung hat?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wahrscheinlich bereut man fast alle Tattoos, die man sich in jungen Jahren stechen lässt, gerade solche von Stars oder Freunden, bzw. Freundinnen. Wer möchte mit 50 Jahren noch einen Justin Bieber auf seinem Oberarm haben? Für ein Tattoo sollte man auf jeden Fall schon so alt sein, dass man Symbolen eine verlässliche Bedeutung beimisst. Dann sind solche Symbole ganz schön.

Die Arschgeweihe sind eigentlich nicht unschöner als damals, haben allerdings einen ganz negativen Ruf. Auch auf die Einschätzung der anderen kommt es an, auch wenn man das nicht wahrhaben möchte. Modische Tattoos sind immer gefährlich, weil sich die Mode dauernd ändert.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde asiatische Motive zum Beispiel auch total schwachsinnig. Man weiß doch nie, ob das Motiv wirklich das bedeutet, was man will das es bedeutet. Leute, die sich mit der Schrift nicht auskennen, kann man auch super veräppeln. Und mal ganz ehrlich: welcher Asiate würde sich wohl anders herum ein deutsches Wort auf die Schulterblätter oder sonst wohin stechen lassen? Also für mich käme sowas nicht in Frage. Ausnahme ist,dass man sich wirklich damit beschäftigt, vielleicht sowas studiert. Eine Freundin von mir hat einen asiatischen Freund und hat dadurch auch asiatisch gelernt, da finde ich es sinnvoller. Dann hat es auch wirklich eine Bedeutung.

Wenn man sich Namen stechen lässt, dann käme für mich nur in Frage, dass man sich den Namen des Kindes stechen lässt (denn es wird immer das Kind bleiben) oder den Namen der Eltern. Eine Freundin von mir hat das machen lassen, aber sehr dezent und man kann es auch nur lesen, wenn man es weiß, und das finde ich sehr schön. Für sie hat das auch eine tiefere Bedeutung. Und wenn ich mir ein Motiv stechen lassen würde, dann nur eins, was ebenfalls eine Bedeutung für mich hat.

Nicht in Frage kämen die Namen des Freundes oder von Freunden allgemein. So was ist mir zu endlich. Auch den Namen der Haustiere finde ich albern. Portraits sehen in der Regel schrecklich aus. Entweder direkt, oder nach ein paar Monaten oder Jahren. Totenköpfe und sowas finde ich auch schrecklich.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Und mal ganz ehrlich: welcher Asiate würde sich wohl anders herum ein deutsches Wort auf die Schulterblätter oder sonst wohin stechen lassen?

Nun ja, es ist zumindest bei Aufdrucken auf Kleidung so, dass unsere Schrift im asiatischen Raum als cool gilt. Und dabei geht es nicht darum, was denn da nun genau geschrieben steht, sondern wirklich nur um die Optik. Im Internet gibt es irgendwo auch eine Seite mit T-Shirtmotiven, auf denen der absolute Schwachsinn steht. Da sich viele Leute hierzulande wohl auch nur deshalb etwas in einer asiatischen Schrift stechen lassen, weil sie die Optik gut finden, kann es doch gut sein, dass sich ein Japaner ein deutsches Wort stechen lässt, weil er findet, dass es gut aussieht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Mein Partner hat sich meinen Namen auf den Arm tätowieren lassen. Eigentlich ist das schon ein ziemlich deutlicher Liebesbeweis und irgendwie sehr süß von ihm - jedoch denke ich mir jedes Mal, wenn ich dass Tattoo sehe, wie es wohl aussieht, wenn er mal 40 Jahre älter ist und vor allem, wenn doch mal irgendwas in der Beziehung passieren sollte, was vielleicht eine Trennung herbeirufen würde.

Neben diesen Klassiker, finde ich es auch total schrecklich, wenn man sich eine Art Freundschaftstattoo macht. Also eine Bekannte hat es sich stechen lassen - es sieht so ähnlich aus wie diese alten Freundschaftsketten, die in der Mitte geteilt sind. So ist auch dass Tattoo. Sie und ihre beste Freundin haben sich es sich stechen lassen. Jeder ein halbes Herzchen mit ein paar Buchstaben, welches zusammen "Friends forever" fügt. Einfach grausam!

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde mir auf keinen Fall ein Arschgeweih stechen lassen. Das würde sowieso nicht zu mir passen. Ich habe eine kleine Katze am Fußgelenk und ich bereue es nicht. Aber ich habe mir auch gut 9 Jahre Zeit gelassen bis ich es entworfen und die Entscheidung getroffen habe. Ich halte ebenso nichts von irgendwelchen Namenstattoos oder von Porträt-Tattoos. Ich finde es super, wenn sich Menschen das Abbild eines Kindes oder eines Verstorbenen unter die Haut bringen lassen, aber ich persönlich mag es absolut nicht.

Auch solche Freundschaftstattoo, wie es bereits genannt wurde, finde ich nicht so toll. Schriftzüge können gut aussehen, wenn sie filigran und sauber aufgebracht sind und wenn der Träger weiß, was er sich dahin schreiben lassen hat. An sich kann jeder sich stechen lassen was er sich denn wünscht, aber er soll dann nach einigen Jahren nicht jammern, dass das Tattoo absolut peinlich oder unpassend ist. Totenköpfe finde ich cool, wenn sie nicht zu groß oder zu brutal dargestellt werden, aber ich würde mir keinen stechen lassen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12590 » Talkpoints: 11,78 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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