Beratung in der Apotheke - Was tun wenn sie falsch ist?

vom 08.04.2008, 10:01 Uhr

Ich musste mir letzte Woche wieder meine Tabletten abholen, die ich täglich einnehmen muss. Diese sollte man laut Beipackzettel mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück einnehmen, da sie sonst nicht richtig wirken. Ich habe die Tabletten nicht das erste mal und kenne sie daher, somit bräuchte ich nicht zwingend eine Beratung, aber diese ist ja mittlerweile pflicht. Das Problem an dem ganzen war nun, die Dame war in meinen Augen eh schon sehr gestresst und erzählt mir dann, ich sollte sie fünfzehn Minuten vor dem Frühstück eingenommen. Ich habe dann protestiert und gesagt das im Beipackzettel aber dreissig Minuten steht und ich das nicht in Ordnung finde das sie mir solch eine Aussage gibt. Die Dame in der Apotheke meinte daraufhin nur, dass sie ja froh wären wenn die Leute überhaupt die fünfzehn Minuten einhalten würden.

Wie würdet ihr denn reagieren, wenn ihr solch eine Information erhält? Ich finde es eigentlich unmöglich, denn nicht jeder liest die Packungsbeilage, aus dem einfachen Grund, manche bekommen schon die Nebenwirkungen wenn sie nur davon lesen.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo Laufmasche!

Ich selbst habe noch keine richtigen Erfahrungen mit Apothekenempfehlungen gemacht, doch ein Freund von mir ist ebenfalls einer "Fehlinformation" auf die Schliche gekommen.

Es handelte sich ebenfalls um die Einnahmezeit eines Medikamentes. Der Arzt hatte ihm empfohlen, die Tabeltten 2-3 Mal täglich zu nehmen, da die Dosierung, die auf der Packung angegeben sei, relativ gering sei. Natürlich vertraur man in so einem Fall mehr auf die ärztlichen Empfehlungen und das hat mein Freund auch getan. Nach 2 Tagen bekam er immer heftigeren Durchfall, der letzten Endes auf die Tabletten zurückzuführen gewesen ist. In der Beilage stand, dass man maximal 1-2 Stück pro Tag nehmen sollte. Der Bekannte hatte aber jeden Tag 3 Stück eingenommen.

In meinem Fall sind die Auswirkungen, bedingt durch den Durchfall, noch relativ human gewesen. Aber was würde passieren, wenn es zu schlimmeren Nebenwirkungen kommen könnte? Einfach unvorstellbar! In dieser Hinsicht stimme ich dir vollkommen zu und finde es einfach unerhört, dass Ärzte und Apotheker solche Fehlinformationen in die Welt setzen. An ihrer Stelle würde ich entweder eine richtige Information weitergeben oder wenn sie es nicht wissen, den Patienten oder den Kunden darauf hinzuweisen, die Packungsbelage gründlich zu lesen.

Apotheker sind ja auch nur Menschen, aber die Vorsorglichkeit und Sicherheit eines Patienten steht doch wohl klar im Vordergrund. Ich wette, dass man in solchen Fällen noch nicht mals dagegen klagen kann, weil man für die Einnahme selbst verantwortlich gewesen ist und immerhin eine richtige Information auf der Verpackungsbeilage abgedruckt ist.

Einfach die Apotheke wechseln und hoffen, dass man dann in sichereren Händen ist.

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo Laufmasche!

Ehrlich? Ich bin der Meinung, man sollte die Kirche im Dorf lassen. Ich erwarte nicht, daß mein Apotheker wirklich alle Medikamente auswendig kennt! Und ich kann mir ehrlich gesagt auch oft nicht vorstellen, daß die Zeitfenster so eng gesteckt sind, wei sie in der Beschreibung stehen. Wenn ich eine ausführliche Beratung will, dann sollte ich das auch schon beim Arzt erfragen und dann in der Apotheke nochmals abklären. Zusätzlich dann noch den Beipackzettel lesen und mir dann meine Meinung bilden, denn ich denke 3 Auskünfte, 3 verschiedene Aussagen. Ich les mir die Beipackzettel immer durch, denn ich denke, nur der Hersteller kann wirklich etwas über seine Präparate aussagen!

Wenn ich dann bemerke, daß eine Aussage von der Apotheke falsch ist, dann kann ich dies höflich korrigieren und wenn die Apothekerin dann unsicher ist, wird sieden Beipackzettel anschauen oder aber, sie hat Erfahrungswerte und hat evtl. deshalb eine andere Aussage gemacht. Desweiteren gibt es so viele Medikamente und ich denke, die Beipackzettel ändern sich auch immer wieder.

Wenn natürlich ein gravierender Beratungsfehler gemacht wurde (also die Menge der Tabletten z.B.), dann würde ich das klar, aber freundlich sagen und wenn ich mich dann in der Apotheke nicht mehr gut beraten fühle, dann wechsel ich zu einer anderen! Ich denke, wir sind alle nur Menschen und wenn man höflich auf einen Fehler aufmerksam macht ist das in Ordnung, aber gleich "Krach zu schlagen" finde ich unsinnig.

LG
Emmala

» Emmala » Beiträge: 652 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo zusammen,

@ Emmala, das Problem an dem ganzen war, die Dame wusste genau wie man die Tabletten einzunehmen hat, denn nachdem ich sie darauf hin gewiesen habe, hat sie ja gesagt, dass sie die fünfzehn Minuten nur angibt, damit die Leute sich überhaupt Zeit zwischen der Einnahme und dem Frühstück lassen. Es handelt sich hierbei im übrigen nicht um Tabletten die alle Schaltjahre mal verkauft werden, sondern um ein Präparat welches häufiger in der Woche die Ladentheke verlässt. Bei solchen Medikamenten verlange ich schon das man den Beipackzettel kennt, zumindest solche Eckdaten. Sicherlich keiner kann jedes Medikament auswenig kennen, beziehungsweise was in der Packungsbeschreibung angegeben ist, aber genau aus diesem Grund können die Leute in den Computer schaun und sehen es dort ausführlich oder sie holen halt den Zettel aus der Packung. Was wäre denn gewesen, wenn ich nicht lesen könnte. Das würde mir nicht auf der Stirn stehen, sondern ich müsste mich dann auf diese Aussagen verlassen! Und wie bereits im ersten Beitrag erwähnt, es gibt genug Menschen die eben einen Beipackzettel nicht lesen, weil sie sich dann diverse Nebenwirkungen einbilden.

Wie geschrieben, es geht hier nur um eine Kleinigkeit, die ich ja auch selbst richtig wusste, aber wenn man sich dann auf die Aussagen verlässt und es geht um etwas gravierenderes, dann finde ich das absolut nicht in Ordnung.

Ich muss sagen, das war das erste mal das ich in dieser Apotheke schlecht beraten wurde, obwohl ich eigentlich keine Beratung wollte (sie hat mir also ohne nachfragen eine falsche Auskunft gegeben!), ansonsten sind die anderen Mitarbeiter wirklich super nett und schauen auch immer nochmal nach, sollte man irgendwelche Fragen haben.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Frage ist doch, wie oft merkt man überhaupt, dass man falsch beraten wurde? Bei bekannten Präparaten ist das sicherlich einfach. Aber bei Präparaten, die man nicht kennt ist das schon schwierig. Da verlässt man sich ja auf den/die Apotherker/in. Von daher empfinde ich eine fehlerhafte Beratung schon als zweischneidiges Schwert.

Bisher habe ich solche Erfahrungen noch nicht gemacht, wenn die Empfehlung von Arzt oder Apotheker abwich, dann wurde mir das vorher genau erklärt. Und in der Apotheke wurden mir öfter schon Hinweise gegeben, die ich zwar auch irgendwo in der Packungsbeilage gefunden hätte, aber nicht auf den ersten Blick. Übrigens diesen Zettel lese ich trotzdem und bewahre ihn auch auf, bis das Medikament meinen Haushalt verlässt. Aber Apotheker/innen sind auch nur Menschen, das heißt sie können Fehler machen. Aus welchen Gründen auch immer.

Vom ersten Fall ausgehend, dass ich trotz besseren Wissens eine falsche Beratung erhalten habe, würde ich nicht gleich am Wissen des Apothekers zweifeln, sondern höflich nachfragen, ob sich etwas geändert habe, weil ich das anders in Erinnerung habe. Auch das wäre ja denkbar. So bleibt dem Gegenüber immer die Möglichkeit sein Gesicht zu wahren. Das ist mir im Umgang mit Menschen wichtig.

Im zweiten Fall ist es etwas schwieriger, wenn ich unwissentlich eine falsche Beratung erhalten hätte. Ich denke, dass ich dann noch mal mit meinem Hausarzt oder dem verordnenden Facharzt Rücksprache halten würde, was denn nun richtig sei. Stellt sich dann heraus, dass die Information aus der Apotheke falsch war, dann gibt es für mich nur zwei Wege: Wenn die Information in der Apotheke von einem mir unbekanntem oder wenig bekanntem Mitarbeiter erteilt wurde, dann würde ich das beim nächsten Mal in der Apotheke gegenüber vertrauten Mitarbeitern ansprechen. Sollte diese Auskunft aber von einem mir gut bekannten Mitarbeiter stammen, dann würde ich wohl die Apotheke wechseln.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich habe nur 2 Apotheken in die ich regelmässig gehe, vor allen Dingen wenn ich Beratung möchte. Dort habe ich gute Erfahrungen gemacht, ich war mal mit Blasenentzündung dort und die Ärzte hatte mir gesagt erstmal mit Nierentee probieren, viel trinken. Der Apotheker riet mir zu Bärentraubenblätterkapseln (höher dosiert, sehr wirksam) hab ich genommen und die ganze Entzündung lief recht glimpflich ab.

Zu Fehlinformationen, nun ja, der Beipackzettel ist auch nur eine Empfehlung wie man sie einnehmen sollte. Manche Apotheker sprechen aber (aus Erfahrung) eine andere Empfehlung aus. Diese muss nicht falsch sein.
Wenn man daraufhin Nebenwirkungen bekommt kann es klar auch an der Dosierung liegen, es kann aber auch einfach daran liegen das man die Nebenwirkung auch bei richtiger Dosierung bekommen hätte, einfach weil man zu den Personen gehört die diese Nebenwirkung bekommen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallöchen,

da ich ja regelmäßig Tabletten einnehmen muss wegen meiner Schlafkrankheit und meiner Rosacea besuche ich die Apotheken hier sehr oft, doch auch dort muss ich mich immer wieder aufklären lassen, da die Tabletten die ich gegen die Schlafkrankheit benötige "Betäubungsmittel" sind. Wenn ich der Apothekerin dann sage, das ich die Tabletten schon Jahre nehme, dann hört sie immer sofort auf mit der Aufklärung, denn ich kenne diese und nehme die Tabletten schon jahrelang und weiß wie ich sie zu nehmen habe.

Habe auch von der Klinik bei der ich die Tabletten das erste Mal bekommen habe, super Tipps zur Einnahme bekommen, die komplett anders sind als die der Apothekerin. Die Tipps der Klinik finde ich auch dementsprechend besser und stimmen auf meinen Körper ein, wann ich sie nehmen soll etc. Auch schreibt die Klinik mitlerweile sogar schon aufs Rezept : Keine Aufklärung notwendig! Der Chefarzt dieser Abteilung meinte auch, das ich mich ganz auf die Anweisungen, die ich von Ihnen bekomme, halten soll, denn die Beipackzettel sind meist auf die Allgemeinheit und man muss selbst schauen wie es einem am besten passt, z.B. eine halbe Stunde vor dem Essen nehmen oder eben nur 10 Minuten. Bei mir wurde es angepasst, da ich 2 Wochen dort bleiben musste und somit hat sich mein Körper super dran gewöhnt und verträgt diese auch!

Ich denke das die Apotheker einfach nicht alle Medikamente und deren Einnahme auswendig kennen und da der Stressfaktor noch dazu kommt, sind sie überbelastet. Bei uns in der Apotheke muss man "jedesmal" 15 - 20 Minuten warten bis man drankommt, da jedesmal die Omis sehr lange benötigen und dann auch noch ein Gespräch anfangen und wenn diese einmal anfangen, dann dauerts. Seitdem gehe ich in eine andere Apotheke, die sich für einen Zeit nimmt !

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nun ja ich bin der Meinung, dass jeder lesen kann und sich zumindest die Passagen des Beipackzettels durchlesen kann, in denen es um die Darreichungsform der Tabletten geht. Wenn man hyperchondrisch veranlagt ist und sich die Nebenwirkungen nicht durchlesen will, muss man das ja nicht aber ob man nun eine oder zwei Tabletten, zerkaut oder unzerkaut, 2 oder 3x am Tag, früh oder abends, vor, nach oder zu dem Essen nehmen soll, kann eigentlich jeder Mensch der lesen kann selbst nachlesen.

Andererseits wird den Verkäuferinnen in der Apotheke soweit ich weiß alles auf dem Bildschirm angezeigt, sobald sie die Medikamente einscannen, von daher müssten sie eigentlich nur noch die wichtigsten Informationen ablesen und darum wundert es mich, dass dich die Dame falsch braten hat. Klar, viele Menschen schaffen es vielleicht nicht, die Tablette 30 Minuten vor dem Frühstück zu nehmen, weil viele morgens vielleicht gar nicht so viel Zeit haben aber deshalb gleich zu sagen, dass man sie nur eine viertel Stunde vorher nehmen soll finde ich schon etwas ungewöhnlich.

Von daher kann ich eben immer nur dazu raten, sich den Beipackzettel zumindest partiell noch einmal selbst durchzulesen oder die Tabletten so einzunehmen, wie es der Arzt empfohlen hat denn die Menschen, die in der Apotheke verkaufen haben nicht zwingend Pharmazie studiert, sondern haben oft nur eine Ausbildung zur PTA (pharmazeutisch technische Assistenten) und sind deshalb auch nicht allwissend.

Von daher ist es mir auch schon öfter aufgefallen, dass die Menschen dort keine Ahnung hatten und mich nicht beraten konnten, gerade bei den frei verkäuflichen Arzneimitteln. Da ist es dann am besten, sich vorher selbst zu informieren, zum Beispiel im Internet und mich würde es auch nicht wundern, wenn die werten Damen und Herren immer genau das Medikament empfehlen, wofür sie am Ende die meiste Provision einsacken ;-)

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Puh, also um ehrlich zu sein habe ich mich grade ziemlich geärgert als ich das hier alles gelesen habe.

Es sind nicht nur studierte in der Apotheke und die hätten dann auch meist NUR ne Ausbildung zur PTA ? Nur? Weißt du wie diese Ausbildung aussieht? Welche Inhalte sie hat und wie sie aufgebaut ist? Im Vergleich zum Abitur werden dort doppelt so viele Prüfungen abgelegt! Es finden ständig Fortbildungsveranstaltungen statt und auch später in der Apotheke gibt es Möglichkeiten sich über neueste Standards zu informieren.

Übrigens befindet sich in der Apotheke meist nur ein studierter Apotheker, das restliche Personal besteht in der Regel aus PKA - welche man als Kunde wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommt, da sie keine pharmazeutischen Tätigkeiten wie Beraten, etc. ausführen dürfen - und PTA. Die Wahrscheinlichkeit, dass man von einer PTA oder einem PTA beraten wird ist somit sehr hoch.

Desweiteren kann ich gut verstehen wenn jemand gestresst ist, wenn die ganze Apotheke voller Kunden steht, ein Rezept bearbeiten besteht nämlich nicht nur in Medikament eingebe, aus der Schublade holen, fertig. Schon mal was von Rabattverträgen gehört? Wenn man Hilfsmittel bekommt, ist das ganze nochn Stückchen komplizierter. Man muss drauf achten, dass alle Angaben stimmen und vollständig sind, damit das Rezept nicht zurück kommt und von der Krankenkasse nicht übernommen wird. Da reicht tw. schon eine fehlende Berufsbezeichnung des verschreibenden Arztes.

Übrigens steht in den Computern tatsächlich ne ganze Menge, dazu braucht man trotzdem einige - wenn auch meist wenige - Momente und kann selbst dann dem Kunden nur ein Hauch an Ratschlägen mitgeben, denn dort kann man allerhand finden. Nicht nur die Zusammensetzung oder wofür es angewendet wird, auch wann es nicht angewendet werden darf oder welche Nebenwirkungen auftreten können, da steht zum Beispiel auch wie die Wirkstoffe wirken, welche Eigenschaften sie haben, und das wollen wohl eher die wenigsten wissen.

Ich hab vollstes Verständnis dafür, dass man sich nach so einer Aussage nicht gut beraten fühlt, aber das ist dann die Schuld der Mitarbeiterin, nicht die von allen Nichtstudierten in den Apotheken oder ihres Unwissens. Die wissen nämlich eine ganze Menge.

» Raija » Beiträge: 3 » Talkpoints: 2,20 »


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