Missbrauch an Kindern, Weiterbildungen schlecht besucht
Leider reißen Nachrichten über missbrauchte und misshandelte Kinder nicht ab. Eigentlich sollte man meinen, dass Bezugspersonen wie Lehrer, Erzieher und vielleicht auch Trainer dann aufmerksam werden, wenn ein Kind in sich gekehrt ist beziehungsweise es sich plötzlich ganz anders verhält. Kommen dazu noch blaue Flecken an gewissen Stellen, ist es vielleicht ein Hinweis auf Misshandlungen, denen man nachgehen sollte.
Natürlich lässt sich nicht jeder blaue Fleck mit einer Misshandlung erklären, aber genau für solche Fälle gibt es Weiterbildungen. So, wie ich es heute mitbekommen habe, ist es leider der Fall, dass sich Pädagogen und Betreuer dafür gar nicht so interessieren. Sicherlich ist es eine Hemmschwelle, man mag eigentlich nichts damit zu tun haben, aber die Augen zu verschließen kann nun auch keine Möglichkeit sein.
Würdet Ihr es daher begrüßen, wenn solche Weiterbildungen zu einer Pflichtveranstaltung werden und man bestimmte Bezugspersonen dazu verpflichtet, diese Weiterbildung zu besuchen? Sollte man nicht mindestens von jeder Schule, von jedem Kindergarten, von jedem Verein jemanden dazu beauftragen, im Bereich von möglichen Misshandlungen geschult zu sein? Wird es vielleicht sogar in der Einrichtung, in die Eure Kinder gehen oder gegangen sind, auch so gehandhabt?
Du hast das mitbekommen, weil du bei einer Veranstaltung warst, die schlecht besucht war? Naja, vielleicht macht man auch nicht genug Werbung für solche Veranstaltungen? Wenn keiner weiß, dass die stattfindet, dann kann man natürlich auch nicht hingehen.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Weiterbildungen sinnvoll sind und die sollte auch jeder nutzen, der es einrichten kann. Das nicht alle Kollegen hingehen können ist klar: es müssen ja auch welche im Dienst sein. Schlau finde ich es immer, wenn solche Weiterbildungen außerhalb der Arbeitszeit stattfinden, sodass auch jeder gehen kann. Leider sehen das dann viele nicht ein, weil sie ja ihre kostbare Freizeit dafür opfern müssten. Das finde ich mehr als bedauerlich.
Eine Weiterbildung zu einem solchen Thema finde ich sinnvoll. Dann muss es aber auch von qualifizierten Leuten vorgetragen werden und möglichst praxisnah sein. Wenn da jemand da vorn steht, der keine Ahnung hat von dem was er da sagt, dann sind Weiterbildungen immer nicht so sinnvoll.
Ich denke an sich, dass es eher zeitliche Faktoren sind, die Erzieher und Betreuer davon abhalten, solche Weiterbildungen zu besuchen. Teilweise werden ja mitunter sehr viele unterschiedliche Weiterbildungen angeboten und nicht alle kann man besuchen. Je nach Interessenlage besucht man dann eben auch nur die Weiterbildungen, die man als interessant empfindet und keine weiteren. Das wundert mich an sich ehrlich gesagt aber auch nicht, denn man kann sich vielleicht auch nicht auf allen Bereichen weiterbilden. Dass dann einige Personen an einer derartigen Weiterbildung nicht interessiert sind, kommt natürlich auch noch hinzu.
An sich muss ich aber sagen, dass ich nicht wüsste, was es bei einer solchen Weiterbildung noch zu sagen gäbe. Ich denke, um gegen eine Misshandlung vorzugehen, muss man jetzt nicht zwingend ein Profi sein oder? So grundlegende Dinge wird jeder Erzieher und Betreuer während seiner Ausbildung auch beigebracht bekommen und einiges weiß man auch einfach von sich aus, ohne dass man in eine Weiterbildung gehen muss. Vielleicht kann man mit einer Weiterbildung besser und gezielter an die Sache herangehen, aber wenn man diese Weiterbildung nicht besucht, wird man auch nicht hilflos sein.
Dennoch kann es nicht falsch sein, es so zu handhaben wie du sagst, so dass man eben in bestimmten Institutionen Personen hat, die diese Weiterbildung auf jeden Fall besucht haben und auch vorangehende auf jeden Fall besuchen werden. In einer Schule reicht es sicherlich nicht, wenn das nur eine Person ist, kein Lehrer kennt und sieht alle Schüler, da müsste man dafür schon mehrere Lehrer beauftragen. Unklug ist das sicherlich nicht, aber wie ich bereits geschrieben habe, denke ich, dass man als Erwachsener sicherlich auch ohne Weiterbildung weiß, was man da machen könnte, wenn man ein Kind vor sich hat, bei dem der Verdacht auf Misshandlung besteht.
*steph* hat geschrieben:Würdet Ihr es daher begrüßen, wenn solche Weiterbildungen zu einer Pflichtveranstaltung werden und man bestimmte Bezugspersonen dazu verpflichtet, diese Weiterbildung zu besuchen?
Eigentlich finde ich diese Idee wirklich sehr gut, allerdings gibt es ein Problem. Wenn sich ein Mensch nicht wirklich dafür interessiert, dann ist er nicht ganz bei der Sache. Was bringt denn ein ausgebildeter Betreuer im Kindergarten oder in der Schule, wenn er sich trotzdem nicht um die Kinder kümmert?
Viele Menschen nehmen an einem Erste-Hilfe-Kurs teil, weil man diesen Nachweis für den Führerschein braucht. Ein Fakt ist allerdings, dass die meisten gar nicht wissen, wie die stabile Seitenlage funktioniert.
Ich denke, wenn solche Ausbildungen oder Weiterbildungen zur Pflicht werden, steht man vor dem selben Problem.
*steph* hat geschrieben:Würdet Ihr es daher begrüßen, wenn solche Weiterbildungen zu einer Pflichtveranstaltung werden und man bestimmte Bezugspersonen dazu verpflichtet, diese Weiterbildung zu besuchen? Sollte man nicht mindestens von jeder Schule, von jedem Kindergarten, von jedem Verein jemanden dazu beauftragen, im Bereich von möglichen Misshandlungen geschult zu sein? Wird es vielleicht sogar in der Einrichtung, in die Eure Kinder gehen oder gegangen sind, auch so gehandhabt?
In Sachsen-Anhalt ist das in der Tat Pflicht eine solche Weiterbildung zu besuchen, die über eineinhalb Jahre angelegt ist. Nun sind aber die ersten Durchgänge erfolgreich abgeschlossen und da die entsprechenden Personen nicht so schnell wechseln ist der Bedarf und daher auch die Nutzung solcher Weiterbildungen etwas geringer. Da es bei uns eben eine solche Pflicht gibt, gibt es auch zusätzliche Zeit für die Erzieher, so dass die Arbeit in der Einrichtung nicht zu kurz kommt. Ein Zeitbedarf ist das aber, und zumindest in der Region aus der ich komme, sind die Weiterbildungen immer unter der Woche, so dass Personen die sich freiwillig fortbilden wollen, eben doch der Zeitfaktor ein Problem sein kann.
Bei einer solchen Weiterbildung gibt es sehr viele neue Ideen, die man so vielleicht gar nicht hat, weil man auch ein Stück weit Betriebsblind ist. So gibt es inzwischen in jeden Einrichtungen Aushänge für Eltern, an wen sie sich wenden können, wenn es Probleme gibt. Da sind dann auch Ansprechpartner mit Telefonnummern aufgelistet. Weiterhin besteht nach einer solchen Weiterbildung auch mehr Rechtssicherheit für diese Personen, sie sind durchaus sicherer was zu tun ist, was erlaubt ist und was sie dann doch sein lassen sollten. Sie haben konkrete Ansprechpartner, was sicher auch sehr wichtig ist, wenn die Hilfe effizient sein soll.
Daher ist eine solche Weiterbildung sicher sinnvoll. Sie sollte aber wirklich von engagierten Personen vorgenommen werden, da die zuerst ausgebildeten Personen dann auch Multiplikatoren für ihre Einrichtung sein sollten.
winny2311 hat geschrieben:Du hast das mitbekommen, weil du bei einer Veranstaltung warst, die schlecht besucht war? Naja, vielleicht macht man auch nicht genug Werbung für solche Veranstaltungen? Wenn keiner weiß, dass die stattfindet, dann kann man natürlich auch nicht hingehen.
Zu einer solchen Veranstaltung war ich nicht eingeladen, beziehungsweise nicht anwesend. Aber ich würde gern in dem Rahmen mich an diesen Schulungen beteiligen, wenn es sich ergibt. Ich habe dies von einem Bericht übernommen. Dort wurde gesagt, dass sich eine Kinderärztin oder Kinderpsychologin mit Missbrauch und Misshandlungen beschäftigt, sie auch solche Kinder untersucht. Mit ihrem Arbeitgeber oder dergleichen hat sie eine ganze Stange an Lehrer und Erzieher eingeladen, ich glaube, gut fünfzehn Institutionen wurden angeschrieben und eingeladen. Aber gekommen sind letztendlich zwei Lehrer oder Erzieher.
@soulofsorrow, leider sind heute Misshandlungen und Missbrauch scheinbar an der Tagesordnung. Wenn man mit Kindern zusammenarbeitet, möchte man ihnen ja doch auch helfen und sie bräuchten eine Lobby. Wie sonst kann man ihnen helfen, sie ernst nehmen und zuhören oder auf andere Anzeichen aufmerksam werden? Ich persönlich bin schon der Meinung, dass man vor so etwas nicht die Augen verschließen darf, daher finde ich es interessant, dass es in Sachsen-Anhalt eine solche Pflicht gibt.
Ich bin auch der Meinung, dass solche Veranstaltungen zum Pflichtprogramm für Lehrer und Erzieher werden sollte. Ich denke, dass es ein Zeit- und Kostenproblem ist. Gerade Lehrer sind sehr eingespannt. Es gibt so viele Fortbildungsmaßnahmen, die sinnvoll sind, und da fällt so etwas, was in den Augen der meisten nur wenige Kinder betrifft, wahrscheinlich unter den Tisch.
Für Erzieher sollte ein solcher Kurs nicht als Weiterbildung laufen, sondern in der Ausbildung thematisiert werden. Erzieher sind die ersten Menschen außerhalb der Familie, denen Misshandlungen auffallen können, denn leider sind die Kindervorsorgeuntersuchungen beim Arzt ja noch keine Pflicht. Erzieher sehen den gesamten Körper der Kinder, im Unterschied zum Lehrer, der ja oft nur das Gesicht sieht.
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