Wann zur Geburt eines Kindes gratulieren?

Heute habe ich erfahren, dass ein Arbeitskollege von mir höchstwahrscheinlich Anfang nächsten Jahres sein erstes Kind bekommt. Anfangs dachte ich noch er wolle mich veräppeln, da man das doch schon viel früher weiß und ich es ihm nicht so wirklich abkaufte. Doch scheinbar ist es völlig normal, dass man erst einmal drei Monate abwartet, bevor man Bekannte über die Schwangerschaft informiert, da in dieser Zeit noch sehr viel schief gehen kann. Jedenfalls war ich mir in diesem Moment dann nicht so wirklich sicher, was ich nun sagen soll.

Es handelt sich dabei um einen höher gestellten Arbeitskollegen, mit dem ich mich jedoch sehr gut verstehe und auch über alles mögliche aus dem privaten Leben rede. Erst wollte ich ihm gratulieren, habe es dann jedoch gelassen, da es noch ein wenig Zeit bis zur Geburt ist und ich dann ihm ja noch einmal gratulieren müsste.

Aber wie ist das denn eigentlich in einem solchen Fall, wenn man erfährt, dass ein Bekannter oder eine Bekannte ein Kind erwartet? Gratuliert man dann sofort oder erst nach der Geburt, wenn das Schlimmste überstanden ist? Wie hättet ihr euch denn in einem solchen Moment verhalten?

Gratulieren sollte man erst, wenn das Kind da ist. Aber vorher kann man durchaus seine Freude darüber ausdrücken und Fragen stellen, zum Beispiel, ob er schon weiß, was es wird. Werdende Eltern reden ja im Normalfall sehr gerne über die Schwangerschaft. Du solltest also aktiv zu hören, wenn er was erzählt, andererseits aber auch nicht zu viel fragen, wenn er nicht möchte. Das ist reine Gefühlssache, wie du dich verhältst. Aber nicht gratulieren.

Was soll man auch im Vorfeld gratulieren? Man kann sagen, dass man sich für denjenigen freut. In manches Situationen muss man auch etwas dazu sagen, weil der andere das regelrecht erwartet. In dem Falle finde ich schweigen vielleicht nicht so empfehlenswert. Gratulieren würde ich erst dann, wenn man von der Geburt des Kindes erfährt. "Glückwunsch zur Geburt des Kindes" sagt man ja auch so.

Ich finde es übrigens normal, dass man Bekannten das nicht sofort sagt. Man sollte vor dem dritten Monat wenn da nur die Familie einweihen. Denn was soll man sagen, wenn man erfährt, dass die Frau des Kollegen ihr Kind verloren hat? Die meisten wollen dann nicht von Bekannten getröstet werden oder ihre mitleidige Blicke ertragen, wenn man selber schon mit sich und seiner Trauer überfordert ist. Deswegen lieber warten.

Wenn mir jemand persönlich sagt, dass er Vater wird oder sie schwanger ist, dann freue ich mich mit und spreche auch einen entsprechenden Glückwunsch aus. Gerade, wenn man mehrmals vergeblich versucht hat, schwanger zu werden, sehe ich es dann als angebracht. Einige gute Wünsche kommen da ebenfalls mit auf dem Weg und dass man eben hofft, dass alles gut geht.

Ja, es ist auch übliche Praxis, dass man nicht sofort mit der Schwangerschaft ins Haus fällt, das finde ich grundsätzlich auch schon wichtig. Die ersten drei Monate sind wohl immer recht kritisch, aber ich bin auch der Meinung, dass etwas später auch noch immer was passieren kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem Kind etwas später zustößt, ist zwar geringer, aber nicht ausgeschlossen. Dennoch freue ich mich grundsätzlich mit, zumindest, wenn bestimmte Punkte stimmen und nicht schon vorherige Schwangerschaften mit Komplikationen beispielsweise versehen waren. In solchen Fällen mache ich mir dann eher Sorgen um die werdende Mutter, was ich aber versuche, mir nicht anmerken zu lassen, da es eine Verunsicherung geben kann.

Ich würde erst zur eigentlichen Geburt gratulieren. Aber mitfreuen darfst du dich schon, wenn es dir gesagt wird. Sicherlich war dein Arbeitskollege ganz stolz, als er dir das erzählte. Da kannst du dann einhaken und einzelne harmlose Fragen stellen. Sicherlich wird er sich über dein Interesse freuen.

Ich gratuliere auch erst wenn das Kind da ist. Bei mir selbst war es genauso. Die ganzen Glückwünsche haben wir erst nach der Geburt bekommen und nicht vorher. Vorher wurde zwar die Freude darüber bekundet, aber keine Glückwünsche ausgesprochen. Natürlich sind viele Personen in der Zeit neugierig gewesen und haben uns auch mehr oder weniger danach gefragt. Ich fand dies allerdings nicht als aufdringlich, sondern sehr angenehm die Gespräche.