Standesamtlich heiraten - aber nicht im Standesamt?

vom 27.08.2012, 12:27 Uhr

A und B wollen heiraten. Da sie aber nur einen Termin haben wollen um zu heiraten und nicht standesamtlich und kirchlich, haben sie sich überlegt, ob man auch den Standesbeamten in die Kirche bitten kann. Es gibt ja Trauungen im Schloss, wo auch der Standesbeamte hinkommt. Kann man das auch in der Kirche machen? Hat einer von euch schon mal den -Standesbeamten an einen anderen Ort als das Standesamt gebeten um da eine Trauung zu vollziehen?

Ich weiß, dass manche Standesämter Trauungen im Schloss anbieten. Aber wenn das nicht der Fall wäre, gilt dann eine standesamtliche Trauung auch, wenn sie nicht im Standesamt stattfindet oder an einem Ort, den die Brautleute haben wollen oder dürfen Standesbeamte nicht außerhalb der Räume trauen, die vom Standesamt bestimmt sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das handhabt jedes Standesamt ein wenig anders. Bei uns in der Nähe bietet sogar ein Standesamt an, dass man sich im Festsaal einer Sauna-Therme trauen lassen kann. Die Ehe ist natürlich gültig. Die Örtlichkeit ist aber durchaus schon eine Geschmacksfrage. Allerdings kostet die Trauung außerhalb des Standesamtes einen gewissen Aufpreis.

Meines Wissens ist es auch so, dass man die Formalitäten zur Eheschließung im Standesamt erledigt, das für den Wohnort zuständig ist. Wenn man also beispielsweise in Berlin wohnt, erledigt man die Formalitäten im Standesamt der jeweiligen Wohnbezirks. Dann kann man sich eine Bestätigung geben lassen, dass man berechtigt ist zu heiraten. Diese Bestätigung gilt dann einen bestimmten Zeitraum, den ich vergessen habe. Mit dieser Bestätigung kann man dann auch zu einem beliebigen Standesamt in Deutschland gehen, das Trauungen in Schlössern oder Kirchen anbietet und dann dort über das andere Standesamt heiraten.

Da man die Ehe sowieso im heimischen Standesamt anmelden und genehmigen lassen muss, würde ich den Standesbeamten vor Ort gezielt fragen, an welchen Orten sie eine Eheschließung anbieten. Das kann nämlich durchaus unterschiedlich sein. Wenn nichts dabei ist, was dem Paar gefällt, kann man sich ja auch an ein anderes Standesamt wenden. Nur wird dies vermutlich weitere Gebühren verursachen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Man kann auch außerhalb des Standesamtes heiraten. Mein Bruder hat seiner Frau im Garten seiner Schwiegereltern das Ja-Wort gegeben. Man muss das aber vorher mit dem Standesbeamten besprechen, und es kostet extra. Es kommt auf den Standesbeamten an, was er mitmacht und was nicht. Nicht jeder Standesbeamte kann zwei Taucher unter Wasser trauen. Aber ich glaube, wenn man lange genug sucht, findet man auch jemanden für eine solch exotische Hochzeit.

Ich könnte mir vorstellen, dass man auch in der Kirche von einem Standesbeamten getraut werden kann. Man muss sich aber klar machen, dass das keine kirchliche Hochzeit ist. Eine Kirchliche Hochzeit hat ja mit der standesamtlichen nichts zu tun. Es ist etwas völlig Anderes, mit anderen Versprechen, die man sich gibt.

Ich verstehe den Sinn der Sache auch nicht ganz. Wenn man religiös ist, dann kann man doch nach der standesamtlichen Hochzeit gleich weiter in die Kirche gehen. Und zwei Hochzeiten an einem Ort direkt hintereinander finde ich auch nicht so schön. Wenn man nicht christlich ist, ist die Kirche eh ein unpassender Ort.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@anlupa: Wer sagt dir denn, dass A und B nicht christlich sind. A und B wissen, dass man durch eine standesamtliche Trauung nicht gleich kirchlich getraut ist. Deswegen wollen sie ja den Priester und den Standesbeamten in der Kirche haben und eben nur eine Örtlichkeit. So schwer ist das ja nicht zu verstehen. Das spart Zeit und Geld. Man braucht erstmal nicht zwei Kleider und zweitens hat man es alles zusammen erledigt. So wird die standesamtliche Trauung eben gleich zur kirchlichen und wenn man so denkt wie du, dass nur christliche Leute kirchlich heiraten sollten, dann würde wohl jede 2. kirchliche Trauung nicht geführt werden. Das wurde hier schon diskutiert. kirchlich heiraten nur, weil es festlicher ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Letztes Jahr war ich auf einem Festival, bei dem es "zwischendurch" eine Trauung auf der Bühne gab. Die Band unterbrach ihr Spiel und es kam ein Standesbeamter auf die Bühne und fragte eben beide nach ihrem Ja-Wort. Die entsprechenden Unterschriften leisteten beide dann natürlich nicht gleich auf der Bühne, aber das kann man ja dann dahinter machen. Soviel ist es zur eigentlichen Trauung ja auch nicht an Papierkram. Es gibt also durchaus Standesbeamte, die außerhalb ihrer offiziellen Räume Trauungen vornehmen. Eine Pflicht dazu gibt es aber sicher nicht. Unser Standesamt hat ein Trauzimmer im nahe gelegenen Schloss, wo eben auch Trauungen statt finden können. In den Feengrotten in Saalfeld kann man auch heiraten soweit ich weiß, also muss der Standesbeamte dort ja auch hinkommen.

Ob ein Standesbeamter in die Kirche kommt kann ich nicht beantworten. Aber ich bezweifle, dass die jeweilige Kirchengemeinde das genehmigen würde. Vielleicht findet man aber eine Kapelle, die nicht direkt in einer Kirche ist und die daher auch keiner bestimmten Gemeinde/Konfession zugehörig ist. So etwas gibt es auch in manchen Schlössern. Für eine Hochzeit dort muss man sich einen eigenen Pfarrer organisieren und welche Konfession ist an sich auch egal. Vielleicht könnte man dort auch direkt einen Standesbeamten hin bestellen. Ich persönlich finde es aber Blödsinn. Entweder man heiratet gleich kirchlich oder sucht sich eben einen anderen schönen Ort.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei der standesamtlichen Trauung ist ja nur der Standesbeamte eine Pflicht. Rein theoretisch kann der auch die Trauung an der nächsten Imbissbude vornehmen. Die Örtlichkeit ist dabei eben nicht relevant. Allerdings klingt Priester eher katholisch und da sehe ich ein Problem.

Denn in der katholischen Kirche ist man doch sehr konservativ eingestellt und daher sollte dort erst mal gefragt werden, ob sie die staatlichen Akt der Trauung auch zulassen. Erst wenn das quasi in trockenen Tüchern ist, sollte man den Standesbeamten hinzuziehen. Wobei die Kosten sich dabei kaum senken lassen. Und zwei Trauungen heißen auch nicht zwangsläufig zwei Kleider.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Es gibt zwar besondere Orte, wo man auch heiraten kann, wie auf einem Schloß, einer Burg oder auch einem Leuchtturm, aber dies sind meist Außenstellen der Standesämter, die mit einer kirchlichen Hochzeit nun überhaupt nichts zu tun haben. Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der Standesbeamter bereit wäre, die standesamtliche Hochzeit auch in einer Kirche zu veranstalten. Aber vielleicht gibt es die eine oder andere Möglichkeit ja auch.

Alternativ wäre es natürlich möglich, wenn man morgens die standesamtliche macht und nachmittags die kirchliche Hochzeit. Da muss aber auch wirklich alles zusammenpassen und die beiden Orte dürfen nicht allzu weit entfernt sein. Ich habe jedenfalls nur standesamtlich geheiratet - direkt an der Ostsee mit Blick aufs Meer. Das war ein besonderer Tag für uns, nur das Wetter hat an diesem Tag überhaupt nicht mitgespielt.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



@kowalski6: Besondere Orte, wo man sich standesamtlich trauen lassen kann, sind nicht automatisch Außenstellen des Standesamtes. Bei gibt es eine Höhle, wo man mittlerweile heiraten kann. Diese gehört der Gemeinde, welche dort ansässig ist und wird als rein wirtschaftliches Unternehmen geführt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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