Habt ihr den Beruf gelernt, von dem ihr mal geträumt habt?

vom 24.08.2012, 17:04 Uhr

Während der Schulzeit schwebt ja jedem ein Beruf vor, was man einmal gern werden möchte. Auf die gewünschte Ausbildung möchte man natürlich hinarbeiten und lernt fleißig, schließlich hat man ein Ziel vor Augen. Wurden wir als Kinder oder Jugendliche gefragt, was wir einmal werden möchten, wussten wir alle sofort eine Antwort, denn der Berufswunsch gehört einfach zum Erwachsen werden dazu.

Da es bei der Lehrstellensuche oft Engpässe gibt und man die gewünschte Ausbildung mitunter nicht bekommt, kommt es heutzutage schon manchmal vor, dass man umdenken muss und letztendlich eine andere Ausbildung macht.

Mir ging das auch so. Eigentlich wollte ich immer Schauwerbegestalterin werden oder sogar Keramik bemalen. Leider gab es in solchen Branchen keine freien Lehrstellen. Deshalb habe ich mich letztendlich für die Floristin entschieden. Gerade glücklich bin ich damit nicht geworden, aber wenigstens habe ich einen Beruf gelernt.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Während der Schulzeit hatte ich auch einen ganz anderen Beruf ins Auge gefasst. Man hat ja zu dieser Zeit mehr eine Wunschvorstellung von dem Beruf, den man gerne erlernen möchte. In der Realität sieht der ganze Spaß dann schon ganz anders aus. Und genau dies war bei mir der Fall. Ich hätte mir das ganze niemals so anstrengend vorgestellt. Bereits nach wenigen Tagen, während des Praktikums in der Schulzeit, hatte ich mit Schmerzen und Ermüdung zu tun. Natürlich muss sich der Körper an so etwas gewöhnen, aber in diesem Falle war mir das ganze einfach zu hart. Am Ende schuftet man wirklich den ganzen Tag am Anschlag und bekommt dann nicht einmal das entsprechende Geld für seine Arbeit.

Ich bin ganz froh, dass ich diesen Beruf nicht eingeschlagen habe, denn die meisten Firmen in meiner Gegend mit diesem Beruf sind komplett eingegangen und kämpfen um das Überleben. Entlassungen und Kurzarbeit sind die Folgen, mit denen man sich hier herumschlägt. Diese Sorgen und Ängste konnte ich umgehen, indem ich eben einen anderen Beruf eingeschlagen habe, der sich letztendlich sogar als der bessere Traumjob herausgestellt hat als der in der Schulzeit. Diese Wunschdenken ist sehr gefährlich. Gerade bei der Berufswahl sollte man sich erkundigen und realistische Einschätzungen über sich selber machen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe das Glück gehabt, das meine Eltern mir eine gute Schulausbildung ermöglicht haben, so dass ich das studieren konnte, was ich wollte. Das war vor über 50 Jahren noch nicht selbstverständlich. Von jeder Klasse gingen höchstens vier oder fünf Schüler aufs Gymnasium. Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre, hätte ich wahrscheinlich nicht aufs Gymnasium gekonnt, weil er noch der Meinung war, dass Mädchen eh heiraten und keinen Beruf brauchen. Meine Mutter hatte aber selber durch den Krieg nur sechs Jahre Schule gehabt und wollte uns etwas Besseres bieten. Dafür bin ich ihr heute noch dankbar.

Ich habe zwar studiert, was ich wollte, aber das Studium und der Beruf waren dann doch anders, als ich es mir vorgestellt habe. Ich wüsste jetzt aber auch nicht, was ich statt dessen hätte studieren sollen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich hatte mir eigentlich in der Schule erst recht spät Gedanken darüber gemacht, was ich mal beruflich machen möchte. So, dass es für mich eigentlich gar nicht den Traumjob gab, den ich unbedingt machen wollte. Meist ist daraus ja ohnehin nichts geworden, weil diese Jobvorstellungen am Anfang doch recht unrealistisch sind. Zum Beispiel wollten aus meiner Grundschulklasse damals fast alle Mädchen Tierärztinnen werden.

Als ich dann mal eine Vorstellung davon hatte, was ich beruflich machen möchte habe ich auch darauf hin gearbeitet, indem ich in der Schule die entsprechenden Kurse belegt und dafür gelernt habe. Doch eine Ausbildungsstelle habe ich in dem Beruf dann doch nicht bekommen. Darum musste ich mir auch etwas anderes überlegen und diese Ausbildung habe ich dann gemacht. Heute bin ich auch zufrieden in meinem Beruf und weiß nicht, ob ich in meinem angestrebten Beruf glücklich geworden wäre.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Eigentlich wollte ich immer einen kreativen Beruf erlernen, so etwas wie Grafikdesign oder dergleichen. Jedoch brauchte man dazu ein Abitur, das ich nicht habe und ich wollte auch erstmal eine Ausbildung machen und nicht weiter auf die Schule gehen. Viele andere kreative Berufe die mir zugesagt hätten gab es damals noch nicht. Heute gibt es noch Mediendesigner und dergleichen, was auch ohne Abitur machbar ist, aber damals gab es das noch nicht.

Also habe ich einen normalen kaufmännischen Beruf gelernt und bin ganz zufrieden damit. Ich bin trotzdem flexibel, kann verschiedene Jobs machen und bin nicht auf einen Job fest gefahren. Es gibt eigentlich keinen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gehe und auch die Arbeit an sich macht mir Spaß. Ich glaube, dass ich ungern etwas gelernt hätte, was mir gar nicht gefällt oder das mir gar nicht liegt. Denn immerhin muss man den Job eine Weile machen, wenn man keine zweite Ausbildung dran hängen kann oder will und das dann in einem Job, der mir nicht gefällt, das wäre für mich schlimm gewesen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe nicht den Beruf gelernt, den ich lernen wollte. Aber ich bin trotzdem mittlerweile glücklich. Ich wollte als Kind zur Polizei, aber meine Mutter hat mich dazu gezwungen, mit psychischer Erpressung, dass ich Krankenpflegerin werde. Aber irgendwann geht jeder seinen Weg, also habe ich gegen ihren Willen die Ausbildung abgebrochen und habe eine Ausbildung in der IT-Branche ergriffen und was soll ich sagen? Ich bin sehr glücklich diesen Weg gegangen zu sein.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12588 » Talkpoints: 11,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wer hat tatsächlich seinen Wunschberuf erlernt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe den Beruf gelernt, den ich immer lernen wollte, aber wohl leider im falschen Betrieb. Ich wollte immer Mediengestalter werden und bin jetzt auch ausgelernt, aber ich hab in meiner Ausbildung einfach immer nur alte Visitenkarten nachgebaut und mal eine Adresse geändert oder so. Ich habe kaum kreativ gearbeitet und war auch in meinem Betrieb nicht ganz glücklich, aber hey - wenn man schon auf 2 Jahre verkürzen kann.

Jetzt mache ich in einem Jahr mein Abitur, damit ich studieren kann. Das Konzept schreiben und Ideen entwickeln hat mir in der Ausbildung mehr Spaß gemacht, also arbeite ich jetzt auf die Mediaplanung oder PR hin mit dem Studium.

In der Werbung/den Medien möchte ich bleiben - aber die Ausbildung hatte ich mir anders vorgestellt und mit dem Wissen, was ich habe - was nicht so viel ist - finde ich eh nirgendwo einen Job (jedenfalls außerhalb von Druckereien- wo ich war).

» Cookiemonster » Beiträge: 10 » Talkpoints: 6,28 »


Ich habe Kaufmann für Bürokommunikation gelernt, aber ursprünglich von einem Beruf als Zugführer geträumt. Allerdings habe ich nach meiner Ausbildung auch für diesen Beruf keine Anstellung gefunden, da nur Absagen kamen und ich im besten Fall zu Vorstellungsgesprächen und Einstellungstests eingeladen wurde. Dort erreichte ich im besten Fall den 5. Platz. Darum schule ich jetzt auf eine Ausbildung als Steuersekretär um.

» AnZwe24 » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,89 »


Ich habe auch nicht den Beruf erlernt, den ich gerne wollte. Mein Traumberuf war Friseurin. Glücklicherweise hatte ich vor ca. 40 Jahren das große Glück einen Lehrvertrag in einem Friseursalon zu erhalten. Das war aber nur von kurzer Dauer, denn ich wurde nochmals zu einem Gespräch gebeten und man sagte mir, dass ich nur Herrenfriseur lernen kann (wohne in den neuen Bundesländern), da die Lehrausbilderin für Damenfriseur schwanger ist und es nicht gewiss ist, wann sie wieder arbeiten wird. Das wollte ich auf keinen Fall. Meine Eltern haben versucht, mich zu überzeugen, dass ich dann später noch eine Qualifizierung machen kann. Nein, wollte ich auf keinen Fall.

Dann kam der nächste Schock. Meine Freundin hatte sich als Laborantin beworben und ich nun hinterher. Ich wurde mit vielen anderen Jugendlichen eingeladen, da es sich um einen sehr großen Chemiekonzern handelt. Es wurden sogar die späteren Lehrräume gezeigt und welches meine Mitstreiter sein werden. Hier stellte sich heraus, dass das Personalbüro mich versehentlich zu den Schulabgängern der 8. Klasse sortiert hatten. Ich hatte mich aber in der 10. Klasse beworben und der erfolgreiche Abschluss war garantiert. Wieder ein Misserfolg. So habe ich dann Stenotypistin gelernt und später auf der Volkshochschule Staatlich geprüfte Sekretärin. Man musste erst diesen Beruf lernen und dann qualifizieren. Nun möchte ich aber berichten, dass ich mich mit diesem Beruf sehr identifizieren konnte und sehr gern ausgeübt habe, nämlich insgesamt 28 Jahre und zwar in ein und derselben Firma.

Es geht sicher vielen jungen Leuten so, dass sie andere Berufe erlernen, der nicht dem Traumberuf entspricht. Das ist eigentlich schade, aber es ist auch manchmal umgedreht (wurde zu diesem Thread bereits auch kommentiert), dass der erlernte Traumberuf dann in der Praxis nicht mehr der Traumberuf ist.

» micki » Beiträge: 126 » Talkpoints: 64,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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