Lance Amstrong gibt auf
Nach rund zehn Jahres des Widerspruchs gibt Lance Amstrong in der Dopingaffäre um seine sportlichen Erfolge auf. Zwar gibt er nicht zu, während seiner Profikarriere mit Doping die Leistung gesteigert haben. Aber die Indizien und Aussagen seiner ehemaligen Rennstallkollegen belasten ihn entsprechend.
Nun wird es soweit kommen, dass ihm wohl alle sieben Titel der Tour de France aberkannt werden. Dazu eben auch eine lebenslange Sperre für alle Sportarten, welche entsprechende Dopingregeln haben. Das Makabere an der Aberkennung der Titel ist allerdings, dass Jan Ullrich nun drei Titel bekommen würde.
Denn auch er ist seit Jahren wegen Dopingverdacht in den Schlagzeilen. Sollte man ihn und den anderen Zweitplazierten die Titel geben oder sollte man sie für die Jahre vor erst zurückhalten, bis geklärt ist, ob die Radrennfahrer sauber gefahren sind oder nicht? Oder sollte man vielleicht für diese Jahre im Nachtrag gar keinen Toursieger mehr krönen?
Ich frage mich immer wieder, warum die Tour de France überhaupt noch stattfindet. Das ganze ist eine einzige Farce und man kann davon ausgehen, dass vielleicht nicht alle, aber zumindest ein sehr großer Anteil der Radsport-Profis schon mal was mit Doping zu tun hatte. Jetzt noch aufzuklären, ob Jan Ullrich in den fraglichen Jahren gedopt hat, ist vielleicht gar nicht so ohne weiteres möglich. Ich finde, man sollte es einfach dabei belassen und niemandem nachträglich den Sieg zusprechen, liegt ja auch alles schon recht lange zurück.
Für mich nichts Neues, dass sie alle verbotene Substanzen nehmen, deswegen guck ich das auch längst nicht mehr. Man könnte die Tour inzwischen umbenennen in "Tour de Dop", da es eindeutig zu viele dieser Doping Fälle gab. Wenn nun jemand die Tour gewinnt, kann man gleich davon ausgehen, dass der gedopt hat.
Die Titel diesen Dopingsündern abzuerkennen ist folglich richtig, denn sie schaden ihrem Sport enorm und lassen die Glaubwürdigkeit verschwinden. Jetzt allerdings noch Zweitplazierten den Titel zu zusprechen finde ich zwar ok, aber es müsste nicht sein, da man sich über diesen Titel nicht wirklich freuen kann und wer weiß schon, welche von denen noch alle gedopt waren.
Also ich finde es eigentlich normal was Armstrong da macht. Er wird seid Jahren beschuldigt das er lügt und gedopt hat. Irgendwann belastet das doch einen so sehr, dass man einfach nicht mehr kann und auch nicht mehr will. Ich verstehe ihn voll und ich bin auch der Meinung, dass er sich nicht gepusht hat oder so. Natürlich ist es sehr schade für diese Sportgröße, aber es hat ihn halt einfach fertig gemacht.
@petertreter: Du hast aber schon mitbekommen, dass er selbst durch Zeugen sehr belastet wird. Da diese Zeugen nicht die aberkannten Titel bekommen, kann man ihnen da auch kaum etwas vorwerfen. Zumal sie mit ihren Aussagen selbst den eigenen Konsum verbotener Mittel zugeben mussten.
Aber der arme Mann kämpft jetzt schon seid zehn Jahren dagegen an und möchte beweisen, dass er so etwas nicht getan hat. Irgendwann sagt man sich doch einfach, dass fast jeder gegen einem ist und man hat dann doch keine Lust mehr dagegen anzukämpfen. Er ist der beste Radfahrer gewesen und da gibt es öfters Neider und auch solche, die lügen würden.
Es wurde schon immer bezweifelt, dass seine sieben Toursiege nicht legal geschafft worden. Und wenn er wirklich nichts unerlaubtes genommen hat, dann hätte er doch Fakten auf den Tisch bringen können. Hat er aber nie, sondern immer nur abgestritten. Was im übrigen auch ein Jan Ullrich immer so gemacht hat, bis die Beweislage zu erdrückend gewesen ist.
Wirklich widerlegen konnte Amstrong die Vorwürfe nie. Im Gegenteil es sind in den Jahren immer mehr Aussagen gegen ihn gekommen. Und das wird ja wohl kaum alles gelogen sein.
Concept hat geschrieben:Man könnte die Tour inzwischen umbenennen in "Tour de Dop", da es eindeutig zu viele dieser Doping Fälle gab. Wenn nun jemand die Tour gewinnt, kann man gleich davon ausgehen, dass der gedopt hat.
Du klingst wie einer von den ganzen mediengesteuerten Menschen. Also hat der diesjährige Tour de France Gewinner deiner Meinung nach auch gedopt? Und alle nehmen ganz viele böse Pillen? Schau dich mal im Fussball oder anderen Sportarten um. Dort wird mehr gedopt als du denkst. Hier wird nur nicht kontrolliert und ermittelt. Ich finde es einfach nur traurig wie die Medien hier den Radsport kaputt machen. Wenn mal irgendeiner gedopt hat wird das sofort an den großen Pranger gestellt und alle Radfahrer sind ganz böse Jungs, die das schlimmst verdient haben. Aber wenn die deutschen mal Erfolg haben wird das nicht wirklich wiedergegeben. Oder das sämtliche Dopingproben dieses Jahr bei der Tour de France negativ waren, darüber berichtet natürlich auch niemand.
Auch die wenigsten wissen, dass im Radsport die härtesten Kontrollen überhaupt durchgeführt werden. Ein Radprofi wird im Schnitt 10 Mal unangekündigt zu Hause aufgesucht und es werden Proben entnommen. Macht man das bei unseren ach so tollen Fussballern auch? Nein, macht man offensichtlich nicht. Fussball Frauen EM: Eine Manschaft war vollgepumpt mit verbotenen Mitteln. Das braucht man ja nicht weiter erwähnen, da es ja Fussball ist. Die bösen sind einfach die Radfahrer und werden schön niedergetrampelt.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Jeder Mensch kommt mal an seine Grenzen. Das Armstrong so lange durchgehalten hat wundert mich ohnehin. Es ist mehr als verständlich, dass er endlich mal seine Ruhe haben möchte und sein Leben genießen möchte. Die Aussagen und Zeugen belasten ihn natürlich schon sehr, aber den absoluten Beweis hat man nun eben trotzdem nicht. Ich finde es ist ein wenig unnötig ihm jetzt die Siege wegzunehmen und diese dem zweitplatzierten zu geben. Ullrich hat ebenfalls gedopt und weitere Fahrer ebenfalls. Das war zur damaligen Zeit eben so. Dieses hin und her ist einfach nur noch unnötig. Man sollte endlich mal etwas Ruhe reinkommen lassen und den Blick nach vorne richten. Schließlich ist es ein wunderbarer Sport, dem man da nachgeht. Und die selbsternannten Radsportexperten, die ihre Meinung nur aus den Medien kopieren können ihre schlauen Sprüche getrost für sich behalten.
Naja, bei diesen ganzen Doping-Geschichten kann man so einiges manipulieren, auch von Seiten der Kontrolleure: Nicht zuletzt wegen eines Missverständnisses, was aber erst Monate später zum Tageslicht kam, wurde beispielsweise die mehrmalige MVP Profi-Basketballerin aus der WNBA Taurasi vom türkischen Club Fenerbahce suspendiert und der Vertrag aufgelöst. Bis dann letztlich herauskam, dass die Proben vertauscht wurden und es sich dabei nicht um die besagte Sportlerin handelte. Den Stempel hatte sie aber ab dem Zeitpunkt, obwohl sie sich offiziell nie was hat zu Schulden kommen lassen. Insofern bin ich immer skeptisch, was solche Dopingtests angeht, ob die Tests dann auch zweifelsfrei "fair" ablaufen.
Mal davon abgesehen bin ich aber der Meinung, dass man nicht hinter jedem Sieger etwas Verbotenes suchen sollte. Mit diszipliniertem, hartem Training öffnet man dem Körper unendlich viele Türen, die 7 Titeln, die er in Folge gewonnen hat, müssen also nicht unbedingt was mit Doping zu tun haben. Sonst könnte man nämlich auch sagen, dass man in allen Sportarten alle Titelgewinner auf eine verbotene Substanz hin prüfen sollte. Das wäre aber wiederum in meinen Augen das falsche Zeichen dem Sport gegenüber: Immerhin würde man damit immer im Hinterkopf haben, dass die Sieger doch irgendwo gedopt haben könnten o.ä., so wie es gerade beim Radsport der Fall ist. Da ich aber eher kein Radsport-Fan bin, kann ich das Geschäft wenig beurteilen, Mutmaßungen von wegen Sportler XY hätte gedopt kann ich erst Recht nicht aufstellen, sollte man auch nicht. Jeder Sieger - ja auch beim Radsport - ist erstmal ein fairer Gewinner, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist.
Was die Titeln von Armstrong angeht, bin ich der Meinung, dass man sie ihm lassen sollte. Jetzt einige Jahre später zu behaupten "...aber er war doch gedopt...!" halte ich für zu einfach: Wer kann schon 99% bezeugen, dass die anderen Sportler zu dem Zeitpunkt "clean" waren? Ich will damit nicht sagen, dass andere auch gedopt haben könnten, um Gottes Willen, das will ich keinem unterstellen. Aber 6-7 Jahre nach den Siegen hinzugehen und zu meinen, der Sieger hätte mit verbotenen Mitteln seine Titeln eingefahren, halte ich für lächerlich und ich kann Armstrong total verstehen, dass er irgendwann keine Kraft mehr hat sich sowohl dem psychischen als auch dem medialen Druck standzuhalten.
Wo wir gerade beim Doping sind: Im heutigen Sport - Fußball und Basketball lasse ich in Sachen Doping mal außen vor - kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, dass man in einigen Jahren Usain Bolt nachsagen wird (bzw. Behauptungen in den Raum werfen wird), dass er doch sowohl 2008 als auch 2012 gedopt habe und dass dieser Sachverhalt durch scheinbare Belege bewiesen ist.
Ich habe mit dem Radsport schon lange persönlich abgeschlossen. Als ich noch ein kleiner Junge war (lange ist es her) habe ich gerne die Tour de France angeschaut. Da gab es immer schöne Landschaftsaufnahmen und ich hatte mehr Respekt vor der Leistung der Fahrer als beispielsweise bei einem Autorennen. Auch hatte der Sport viel Taktik und Teamgeist gefordert, dazu athletische Höchstleistungen.
Nun scheint es aber, dass nun wirklich fast jeder dort illegale Substanzen zur Hilfe nimmt und seit einigen Jahren kann ich mich für Radsport daher ganz und gar nicht mehr begeistern. Dass nun Lance Armstrong des dopings überführt ist passt da wirklich genau ins traurige Bild des einst gefeierten Rekordsiegers, der nun auch im doping Sumpf versunken ist. Wirklich schade für den Sport!
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