Eher mit dem väterlichen oder mütterlichen Zweig verbunden?

vom 23.08.2012, 20:56 Uhr

Man hat ja im Normalfall eine ganze Menge lebender und schon verstorbener Verwandtschaft, wenn man zwei Generationen zurückgeht. Ich habe zum Beispiel mütterlicherseits viel Onkel und Tanten und acht Cousinen und Cousins und natürlich Oma und Opa, die verstorben sind.. Deren Geschwister, also meine Großonkel und Großtanten kenne ich allerdings nicht und weiß auch nur sehr wenig darüber. Väterlicherseits habe ich drei Onkel und sechs Cousins und Cousinen und auch Oma und Opa, die auch schon verstorben sind.

Ich merke immer wieder, dass ich mit den Verwandten väterlicherseits sehr viel mehr Gemeinsamkeiten habe als mit denen mütterlicherseits. Mein Mutter war mir eigentlich immer sehr fremd, meine Schwester war vom Charakter her eher so wie sie, unternehmungslustig und aktiv. Ich bin eher wie die Verwandten meines Vaters, passiv und bisschen misanthropisch, was sich jetzt verstärkt, wo ich älter werde. Wenn ich in den Spiegel schaue, erkenne ich zu meinem Entsetzen manchmal meinen Vater wieder.

Bei meinen eigenen Kindern sehe ich auch, dass sie mehr nach meiner Familie, und zwar nach meiner Familie väterlicherseits, schlagen als nach der Familie ihres Vaters, zumindest charakterlich.

Fühlt ihr euch auch einem Familienzweig ähnlicher und sozusagen verwandter als dem anderen oder ist das verwandtschaftliche Verbundenheitsgefühl in der einen Richtung stärker als in der anderen?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei uns war es früher so, dass wir eher immer mit der Familie meiner Mutter verkehrt haben. Vor allem mit meiner Oma und meinem Opa, also die Eltern meiner Mutter, hatten wir immer sehr viel Kontakt. Es war praktisch mein zweites Zuhause, und ich fand das so auch ganz normal. Mit den Eltern, oder der restlichen Familie meines Vaters, hatten wir früher überhaupt nichts zu tun, da es früher mal einen Streit gab.

Irgendwann hat man sich dann mal ausgesprochen, und der Kontakt zu der Familie meines Vaters, blühte wieder ein wenig auf. Trotzdem war das Verhältnis zu den Eltern eines Vaters nie so, wie zu den Eltern meiner Mutter. Die Eltern meines Vaters, waren mir immer ein wenig fremd, was auch immer so geblieben ist. Doch mit den Jahren, hat sich eigentlich wieder ein gutes Verhältnis zu den anderen Familienmitgliedern meines Vaters aufgebaut. Wir treffen uns eigentlich öfters, auch wenn uns knappe 200 km trennen.

Nun ist es also mittlerweile so, dass wir mehr Kontakt mit der Familie meines Vaters haben. Denn von der Familie meiner Mutter, sind nun auch viele gestorben. Da ist eigentlich nur noch meine Oma, mit der wir natürlich auch noch regelmäßigen Kontakt haben. Durch irgendwelche Streitigkeiten, verliert man einfach den Kontakt, den man vielleicht später aber wieder aufbauen kann.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Großteil meines Lebens wesentlich mehr mit meiner Familie väterlicherseits zu tun hatte - dies lag aber weniger am Verbundenheitsgefühl als eher daran, dass die räumliche Distanz zu den Familienmitgliedern geringer war. Mittlerweile habe ich aus persönlichen Gründen nicht mehr besonders viel Kontakt zu diesem Familienzweig, allerdings auch eher wenig zum mütterlichen Zweig.

Trotzdem fühle ich mich dem mütterlichen Zweig mehr Verbunden, wenn ich Hilfe brauchen sollte wären diese Menschen viel eher für mich da, als der Väterliche Zweig, außerdem fühle ich mich bei ihnen einfach wohler und habe mehr das Gefühl, dass man mich wirklich so akzeptiert wie ich bin.

Benutzeravatar

» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich dem eigentlich sehr neutral gegenüberstehe und sowohl Verbindungen zum mütterlichen, wie auch zum väterlichen Familienstamm habe. Während meiner Kindheit ist immer sehr genau darauf geachtet worden, dass ich gleichermaßen Zeit mit der einen, wie auch mit der anderen Familie verbringe, waren wir in den Ferien dort, war das immer so, dass ich zwei Wochen dort und zwei Wochen da verbracht habe. An sich aber kann ich nicht unbedingt feststellen, dass es gewisse Grundzüge bei den beiden Familien geben würde, so wie das beispielsweise bei dir erkennbar war. Die Familie meines Vaters hat einen Bauernhof und ich muss sagen, dass ich auch sehr tierlieb bin und dem anders gegenüber stehe, als meine Mutter und deren Familie.

Zwar hatte auch meine Uroma mütterlicherseits einen kleinen Hof, der meiner Mutter bekannt war, aber sie stehen dem einfach anders gegenüber. Tiere werden gerne abgelehnt, besonders Haustiere. Hunde sind aggressiv, Hamster nervig, Katzen machen Dreck und so weiter und so fort. Ich selbst mag Tiere sehr, auch Insekten ekeln mich nicht an und komme in dieser Hinsicht eher nach meinem Vater, auch liebe ich es Pflanzen zu vermehren und zu gestalten, wobei meine Mutter eher der Mensch ist, der sich eine Pflanze hinstellt und eher blühende Objekte mag, mit denen man nichts machen muss.

Auch ist es beispielsweise so, dass die Familie meiner Mutter hauptsächlich aus Frauen besteht. Mein Opa ist tot und meine Oma hat drei Töchter, davon hat die eine Tante zwei Töchter und letztendlich hat nur die andere zwei Söhne, die aber noch jung sind. Wie das leider häufiger bei Frauen ist, wird da auch ständig gezankt, was mir sehr auf den Geist geht und hinzu kommt dann noch, dass sie ständig einkaufen gehen wollen, es werden Gardinen geschnitten, Gräber gepflegt, Sachen gekocht und eingefroren und so weiter und so fort. Das alles ist einfach nicht meine Welt und wird natürlich dadurch bestärkt, dass alle, außer meine Mutter, Hausfrauen sind und sich eben gerne solchen Tätigkeiten widmen.

Ansonsten aber muss ich sagen, dass ich auch Gemeinsamkeiten mit dem mütterlichen Stamm habe, beispielsweise den Ordnungssinn. Die Familie väterlicherseits hat es nicht dreckig, aber sie achten auf gewisse Dinge einfach weniger, als die Familie mütterlicherseits, was natürlich auch daran liegt, dass sie einen Bauernhof haben und die andere Oma lebt in der Stadt. So ist das bei mir aber eben auch so, dass ich immer sehr genau darauf achte, was ich in meinem Zimmer liegen habe, es wird häufiger gesaugt, gewischt und so weiter, auch mag ich es nicht, wenn Räume ''überladen'' sind. Das alles kommt von Seiten meiner Mutter.

Die generelle Lebenseinstellung habe ich eigentlich von keinem der beiden. Meine Mutter richtet sich nicht so danach, aber meine Oma und meine Tanten sind tatsächlich eher so der Typ Frau, die unbedingt darauf achten wollen, dass sie modisch sind. Was modern ist, ist gut, auch wenn es nicht gefällt, man muss sich bei anderen Menschen einschleimen und nett sein, auch wenn es ihnen nicht passt. Die väterliche Seite ist ein wenig misanthropischer, aber lange noch nicht so, wie ich es bin. Ich selbst bin eher der offene Typ Mensch, ich sage meine Meinung, spiele nichts vor und bin auch kein Schleimer. Da unterscheide ich mich von beiden und würde letztendlich nicht sagen, dass ich mit einer Seite mehr am Hut habe, als mit der anderen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei mir ist das schwer zu sagen, weil ich als Kind nur meine Großeltern mütterlicherseits kannte und zu der Familie meines Vaters gar keinen Kontakt hatte. Das hat sich erst in den letzten Jahren massiv geändert. Mittlerweile ist es so, dass von der Verwandtschaft meiner Mutter leider keiner mehr lebt und ich "nur" noch die Familie meines Vaters habe. Meine Mutter hat keine Geschwister und auch ihre Eltern hatten keine. Deswegen habe ich dort nicht so eine große Verwandtschaft gehabt, sondern nur meine Großeltern. Mit diesen fühlte ich mich als Kind sehr verbunden, weil wir auch oft dort zu Besuch waren.

Seit ich aber die Familie meines Vaters (seine Brüder und meine Cousinen und Cousins) kenne, muss ich sagen, dass ich mich mit dieser Seite der Familie eigentlich mehr verbunden fühle. Ich erkenne viele meiner Charaktereigenschaften in meinen Onkels und in meinen Cousinen und Cousins wieder. Leider habe ich meine Großeltern väterlicherseits nicht kennen gelernt, aber auch mit ihnen soll ich einiges gemeinsam haben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Verwandtschaftliche Verbundenheit gibt es bei mir so gut wie gar nicht, ich kann aber nicht behaupten, dass ich da irgendwas vermisse. Meine Mutter ist als Einzelkind aufgewachsen, dass sie letztendlich doch keines war, erfuhr sie erst später. Sie hatte mehrere Halbgeschwister von ihrem "Erzeuger", zu dem nie Kontakt bestand. Zu einer Schwester und ihrer Familie hatten wir eine Zeit lang Kontakt, es gab einige gegenseitige Besuche, und dann ist der Kontakt plötzlich abgebrochen, warum weiß ich nicht.

Bei meiner Oma mütterlicherseits habe ich bis zu meinem 10. Lebensjahr mehr oder weniger gewohnt, da meine Mutter 2 Jobs hatte. So war unsere Beziehung natürlich sehr eng, aber sie war auch schon immer etwas seltsam. Eine Eigenbrötlerin mit einigen komischen Angewohnheiten. Als Kind habe ich das nicht so gesehen, aber als mir das immer mehr bewusst wurde, habe ich mich etwas distanziert und der Kontakt wurde immer weniger, brach irgendwann ganz ab, da sie sich mit meiner Mutter zerstritten hatte und wir dann in eine andere Stadt gezogen sind (aber nicht ihretwegen). Ich habe es später ein paar Mal versucht, per Brief wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen, ein Telefon hat sie nicht. Sie hat nicht geantwortet, aber ich weiß von Nachbarn, dass es ihr relativ gut geht.

Die Geschwister meines Vaters und ihre Familien kenne ich, aber wir haben uns immer nur zu den größeren Familienfeiern gesehen. Das Bindeglied waren im Prinzip nur die Großeltern, die jetzt beide nicht mehr da sind. Allzu oft werde ich in diesem Leben also wohl keinem meiner Verwandten mehr begegnen. Ist aber nicht so schlimm. Nett fand ich sie zwar alle immer, aber irgendwie passe ich in diese Familie nicht rein. Für mich sind die eher etwas spießig und ich bin einfach anders. Mein Vater ist aber auch ganz anders als seine beiden Geschwister, also nicht weiter verwunderlich.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^