Als 16 Jähriger einen Job - Bewerbung etc.
Ich weiß, dass das Thema Bewerbungen hier oft angesprochen wurde, aber ich möchte es konkret auf eine Zielgruppe auslegen. Ich bin 16 Jahre alt und da ich nun arbeiten kann, würde ich dies auch gerne. Es ist zwar ein kleiner Ort wo ich wohne, aber dennoch gibt es hier einige Geschäfte, wo man arbeiten könnte.
Dabei habe ich nun folgendes Problem: Ich würde mich gerne in einem Netto Markt bewerben, nun weiß ich aber nicht wie! Ich hatte einen kleinen Job bei einem Bekannten, aber da musste ich mich gar nicht bewerben oder sonstiges. Ich hab wirklich keine Ahnung wie ich 1. da hingehen soll, wie muss ich da fragen, wie ich mich vorstellen muss. 2. weiß ich nicht, was in eine Bewerbung für einen Nebenjob rein muss. Muss ich überhaupt wenn ich das erste Mal da hin gehe eine Bewerbungsmappe mitnehmen oder einfach so zu einem Gespräch gehen?
Ich hoffe vor allem, dass hier Leute antworten, die das selber erlebt haben und wissen, wie man das machen soll. Denn ich möchte nicht dann später im Netto wie ein Vollidiot stehen.
Weißt du das dort Leute gesucht werden? Wenn nicht, würde ich einfach vorher hingehen und nachfragen, ob Leute gesucht werden dann brauchst du keine Mappe mitnehmen. Ansonsten nimmst du deine Mappe mit hin, wenn du weißt, dass sie Leute suchen.
Eine Bewerbung für eine Teilzeitstelle muss wie eine richtige Bewerbung aussehen und auch alles beinhalten. Hier bekommst du einiges zum Thema Bewerbung sehr gut erklärt. Du musst ein aussagekräftiges Anschreiben machen. Am Besten du hast vorher schon mit dem Chef gesprochen oder hast einen nennenswerten Ansprechpartner an ihn richtest du das Schreiben, weißt du es nicht schreibst du einfach "Sehr geehrte Damen und Herren." Dann schreibst du am Besten, was du gerade machst und warum du dich dort bewirbst. Dann fügst du noch einen Lebenslauf und deine Zeugnisse bei. Du kannst auch die Bewertungen von Praktika oder anderen Arbeiten hinzufügen, das macht immer einen guten Eindruck. Dass alles kommt in den Anhang, und muss auch so aufgeführt sein.
Sich für einen Nebenjob zu bewerben, ist eigentlich ganz einfach und ähnelt einer normalen Bewerbung. Bei meinem ersten Nebenjob in einem Bekleidungsgeschäft bin ich einfach vorbeigekommen und habe gefragt, ob man zurzeit Aushilfen suche. Die Antwort war Ja und ich hinterließ einfach meinen Namen und Telefonnummer und wurde kurz darauf auch gleich ein Anruf zum Probearbeiten. Das Ganze war recht unkompliziert. Vielleicht wird es bei Netto genauso funktionieren. Du kannst auch erst einmal anrufen, vielleicht lädt man dich nach einem Telefonat gleich zum Vorstellungsgespräch oder Probearbeiten ein.
Wenn du eine Bewerbung schreiben möchtest oder musst, benötigst du ein normales Deckblatt plus Lebenslauf, das Anschreiben weicht nur leicht von einem normalen Anschreiben ab. Du schreibst einfach, dass du auf der Suche nach einem Nebenjob auf dieses Unternehmen aufmerksam geworden bist, schreibst kurz etwas über deine Fähigkeiten (z.B. zuverlässig) und musst noch unbedingt erwähnen, dass du als Schüler natürlich nur nachmittags und abends arbeiten kannst. Dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Wenn du schon weißt, wo du dich gerne bewerben würdest, wäre es da nicht am einfachsten dort mal direkt nachzufragen? Vielleicht reicht es denen, wenn du dich kurz spontan vorstellst, vielleicht reicht auch nur ein kurzes Anschreiben, vielleicht möchten die auch gerne Zeugnisse und sonst was sehen. Normalerweise ist das Bewerben für einen Nebenjob keine große Sache, aber jeder verlangt etwas anderes.
Gehe einfach dort hin, suche dir jemanden der dort arbeitet und fragte doch direkt nach, ob der Markt noch Aushilfen sucht; wenn ja, dann frage einfach wie du das am besten anstellst. Hier kann ja eigentlich nur spekuliert werden, wie genau dieser Netto Markt das mit seinen Aushilfen so handhabt.
Kennen du oder deine Eltern vielleicht Mitarbeiter im Netto Markt? Da könntest du dich ja mal den Mitarbeitern direkt erkunden, wie es das so abläuft, wenn sie Teilzeitkräfte einstellen. Wenn es ein kleiner Ort ist, kennt ihr ja vielelicht Arbeiter dort. Ansonsten solltest du dich wie schon erwähnt erst einmal erkundigen, ob es derzeit überhaupt freie Stellen gibt.
Falls ja, dann eine Bewerbung aufsetzen, du hast ja schon einen Link mit wertvollen Tipps dazu. Wichtig ist immer, dass es kein 08/15 Schreiben ist, dass so aussieht, als wäre es aus dem Internet kopiert. Versuche davon zu überzeugen, dass du besser geeignet bist als andere.
Wenn du dich entscheidest erst mal vor Ort zu fragen, ob überhaupt Aushilfe gebraucht werden, solltest du auf jeden Fall auf dein Äußeres achten. Ich gehe mal davon aus, dass du ein junger Mann bist. Dann würde ich dir empfehlen, eine dunkle Stoffhose zu tragen, die natürlich sauber und gebügelt sein sollte. Besser keine blaue Jeans und schon gar nichts mit Löchern oder modernen Färbungen. Falls du keine dunkle Stoffhose hast, tut es zur Not auch eine neue, gleichmäßig schwarze Jeans. Dazu ein ordentliches Herrenhemd. Also kein Hawaihemd oder so, sondern lieber etwas dezentes, einfarbiges. Eine Krawatte würde ich jetzt nicht unbedingt für nötig halten, sie schadet aber nicht. Ansonsten natürlich gewaschene, ordentlich frisierte und gut geschnittene Haare und frisch rasiert. Auch als Aushilfe hast du da vermutlich Kundenkontakt und die wenigsten Filialleiter werden es witzig finden, wenn du aussiehst, wie man privat als sechzehnjähriger so herum läuft. Dazu sollte man natürlich frisch geduscht und wohlriechend sein und saubere Hände und Schuhe haben.
Dann würde ich in einer Mappe vorsorglich meinen Lebenslauf mitbringen, der natürlich fehlerlos sein sollte. Wenn man gut vorbereitet ist, macht das einen besseren Eindruck, als wenn man wie ein Frisör dahin geht. In der Mappe sollte unbedingt auch deine Adresse, Telefonnummer und eMailadresse enthalten sein, damit man dich bei Bedarf auch erreicht. Überrede doch mal deinen Bekannten, dass er Dir für deinen Job dort ein kleines formloses Arbeitszeugnis ausstellt, in dem er deine Qualitäten darstellt. Das kann schon ein guter Türöffner sein, wenn der Filialleiter sieht, dass du schon mal verlässlich gearbeitet hast. Ebenso wäre ein formloses Schreiben deiner Eltern hilfreich, dass sie dir gestatten bei Netto zu arbeiten, weil du ja noch minderjährig bist. Vor Ort würde ich dann eine Kassiererin fragen, ob gerade jemand von der Filialleitung zu sprechen ist. Wenn du nicht allzu spät abends kommst, hast du vielleicht Glück und wirst gleich vorgelassen.
Wenn nicht, dann würde ich direkt fragen, ob du besser zuerst einen Gesprächstermin abmachen solltest oder lieber direkt eine vollständige Bewerbung einreichen sollst. Du kannst ja dann auch erwähnen, dass du deinen Lebenslauf schon dabei hast, und ob du ihn gleich da lassen kannst. Auf jeden Fall würde ich mich nicht von einer Kassiererin abwimmeln lassen und mir zumindest die Telefonnummer der Filialleitung geben lassen und persönlich anfragen. Verlieren kannst du ja nichts.
Wenn es zum Gespräch mit der Filialleitung oder einem Entscheidungsberechtigten kommt, dann solltest du dir vorab schon ein paar gute Antworten überlegen. Klassische Fragen sind zum Beispiel, warum du ausgerechnet Netto so toll findest, dass du dort arbeiten willst. Da reicht natürlich nicht aus, wenn du sagst, dass dir egal ist wo du arbeiten willst, oder dass Netto verkehrsgünstig gelegen ist. Schön wäre eine ganz individuelle Antwort. Vielleicht kennst du ja jemanden der dort schon gearbeitet hat oder ein Praktikum gemacht hat und dir gutes berichtete? Oder du möchtest später mal eine Ausbildung bei Netto beginnen und schon mal Praxisluft schnuppern? Dir fällt bestimmt etwas ein. Dann kommt sicherlich auch die Frage nach deinen Stärken und Schwächen. Überlege dir da auch passende Antworten, die nicht peinlich sind und dich nicht schlecht oder total überheblich aussehen lassen.
Ansonsten solltest du dich geistig darauf vorbereiten, dass man dich vermutlich erst mal ein oder zwei Tage zur Probe arbeiten lassen wird. Ich kenne das von Jobs ganz häufig. Gerade weil du als Schüler noch nicht viel vorzuweisen hast, wo deine Qualitäten liegen. Passe auf, dass dir da das Gesicht nicht entgleist, denn für solche Probetage gibt es normalerweise auch kein Geld. Vielleicht kannst du dafür ja aushandeln, dass du dafür ein Mittagessen bekommst und ein Getränk.
Als ich in dem Alter und auch später nach Jobs gesucht habe kam auch gerne die Frage, warum ich arbeiten gehen will und mich nicht voll auf die Schule und das Lernen konzentriere. Wenn deine Noten entsprechend gut sind, kannst du ja sagen, dass dir noch entsprechend genug Freizeit neben der Schule bleibt und deine Schulleistungen so stabil sind, dass sie nicht unter dem Job leiden werden. Eher peinlich ist die Auskunft, dass du dir nur angesagte Klamotten kaufen willst oder technisches Spielzeug. Statt dessen würde ich eher dazu raten etwas zu sagen, was sich reifer anhört. Beispielsweise dass du auf einen Führerschein sparst, damit du später in der Ausbildung auch mobil bist. Vielleicht benötigst du auch erst mal einen guten Computer um Arbeiten für die Schule zu schreiben und zu recherchieren?
Auf jeden Fall solltest du dir auch ein paar interessierte Fragen zurecht legen, mit denen du dich vor Ort über deine Aufgaben im Aushilfsjob informierst. Mal ganz abgesehen davon dass das für dich interessant ist (du sicherst dich damit ab, dass du nicht dauernd etwas tun musst, was für dich nicht in Frage kommt): Wenn du dich aus Höflichkeit nicht traust zu fragen kommt das komisch an, als ob du uninteressiert bist und keine Meinung hast. Frage zum Beispiel, wie du angeleitet wirst, wer dein Ansprechpartner ist, ob du ein Gesundheitszeugnis vorlegen musst, ob es eine Kleiderordnung gibt, bis wann du als Jugendlicher arbeiten darfst, ob sie auch jemanden für Samstags brauchen, ob du Lebensmittel mit Mitarbeiterrabatt kaufen kannst, wie viel sie dir pro Stunde zahlen und so weiter. Allerdings würde ich die Fragen nach dem Geld nicht als allererste stellen.
Erst einmal solltest Du natürlich in Erfahrung bringen, ob überhaupt jemand im Netto-Markt Deines Ortes gesucht wird. Besteht Bedarf, kann es sein, dass Du direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Dazu bringst Du dann einen Lebenslauf mit, wobei es bei einem Schüler vielleicht klar sein dürfte, wie sein Leben bislang aussieht. Aber ein Lebenslauf ist heute eigentlich grundsätzlich Standard und den kannst Du ja auch für später schon einmal anlegen.
Natürlich müsstest Du auch begründen können, warum Du dort arbeiten möchtest, dabei sollte es eigentlich klar sein, dass Du Geld verdienen willst. Aber warum möchtest Du im Einzelhandel tätig sein? Mit der Information kannst Du vielleicht schon einen ersten Schritt gehen und zeigen, dass es Dir wichtig ist, Berufserfahrung zu sammeln und auch, dass Du eine gewisse Motivation verspürst, dort zu arbeiten.
Wenn Du in Erfahrung gebracht hast, ob Du für einen eventuellen Job dort in Frage kommst und man dich zum Vorstellungs- oder Bewerbungsgespräch einlädt, nimm es an und höre aufmerksam zu, sei interessiert und stelle selbst auch Fragen. Richte Dich auf ein paar Fragen zu Deiner Motivation, zu Deinen Schulnoten, zu Deinen möglichen Arbeitszeiten ein. Und wenn es Dir nach wie vor zusagt, solltest Du, sofern es nicht seitens des Marktleiters vorgeschlagen wird, ein eintägiges Probearbeiten anbieten.
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