Auf eine Party gehen, wenn man eigentlich keine Lust hat?

Eine gute alte Freundin von mir feiert bald wieder ihren Geburtstag, nur leider habe ich wenig Lust, dort aufzukreuzen. Das Problem ist nämlich, dass unsere alte Clique auseinandergebrochen ist, während sie noch mit denselben Leuten befreundet geblieben ist. Ein Mädel hat erfolgreich versucht, mich aus dieser Clique auszuschließen und eine andere hat - obwohl wir damals noch befreundet waren - Gerüchte über mich verbreitet, die fast schon an Rufmord grenzen. Gelästert haben die beiden über mich ohnehin ohne Ende und ich habe keine Lust, auch nur eine Stunde freiwillig mit solchen Leuten zu verbringen. Um dem Ganzen noch das Krönchen aufzusetzen, nimmt eine der beiden ehemaligen Freundinnen noch ihren Freund mit, der mehrfach das Gerücht in die Welt gesetzt hat, ich hätte meinen Freund betrogen, weshalb ich auf ihn auch nicht gerade gut zu sprechen bin.

Ich würde natürlich meinen Partner gerne als Verstärkung mitbringen, aber er kann aus verschiedenen Gründen leider nicht kommen. Ich mag meiner Freundin aber auch nicht so gerne absagen, weil ich sie ansonsten nur sehr selten zu Gesicht bekomme. Sie wohnt nämlich nicht mehr in meiner Heimatstadt. Da sie nur im engsten Kreis feiert, werden wohl auch nur ein, zwei weitere Personen anwesend sein, die ich allerdings kaum kenne.

Quält ihr euch auf Partys, auf die ihr eigentlich gar keine Lust habt oder reißt ihr euch zusammen, weil ihr nicht absagen möchtet? Falls ihr absagt, sagt ihr offen, dass ihr einfach keine Lust habt oder denkt ihr euch Ausreden aus?

Wenn mir einfach nicht nach Party ist, habe ich die Möglichkeit eben Zuhause zu bleiben oder doch zu gehen, vielleicht komme ich ja in bessere Stimmung wenn ich erst einmal dort bin. Aber so wie du das schlilderst, erwartet dich vermutlich keine tolle Stimmung dort, wenn du dich mit den anderen Gästen nicht verstehts, beziehungsweise gar nichts mehr mit ihnen zu tun haben willst. Wenn sich deine Freundin dann dauernd zwischen dir und den anderen aufteilen muss, ist das ja auch nicht so toll.

Ich denke, ich würde meiner Freundin sagen, warum ich nicht zu der Feier kommen will. Im Grunde würdest du sie ja gerne sehen, aber dass du diese anderen Personen nicht treffen willst, dürfte mehr als verständlich sein.

Du musst nur abwägen, was dir wichtiger ist. Deine Freundin sehen oder aber noch sauer auf die Leute zu sein, die sonst dahin kommen. Ich meine, wie lange ist das denn her? Und können dir diese Leute nicht vollkommen egal sein? Sowas würde ich ja mal gekonnt ignorieren. Ich bin ja da auf der Geburtstagsparty, wegen dem Geburtstagskind und nicht wegen denen. Und meistens ist es so, dass solche Leute dann auch noch unverschämt freundlich zu einem sind, weil sie das längst vergessen haben.

Und dann nicht auf die Party zu gehen, nur weil man noch bockt? Aber letzten Endes musst du das natürlich entscheiden und wenn man wirklich keine Lust hat, dann gibt es doch auch noch die Möglichkeit, dass man sich nach der Geburtstagsparty mal trifft. Man kann zu ihr fahren oder vielleicht ist sie am nächsten Tag noch in der Stadt? Dann geht doch zusammen einen Kaffee trinken, da könnt ihr euch in Ruhe unterhalten. Da kannst du ihr auch sagen, warum du nicht kommen konntest, falls sie das nicht schon wusste.

Ich entscheide das immer nach der Situation. An deiner Stelle würde ich zu der Feier hingehen, immerhin willst du sie ja sicher auch wiedersehen und die anderen Leute dort kannst du ja ignorieren. Außerdem musst du ja auch nicht lange bleiben. In den meisten Fällen gehe ich einfach hin und meistens wird es dann auch toll, obwohl ich es nicht erwartet hätte. Wenn das dann Mal nicht der Fall ist, gehe ich einfach eher und sage das es mir nicht so gut geht und das die Feier schön war. Man muss ja seinen Gastgeber auch nicht verärgern. Solltest du nicht hingehen, dann sag doch einfach das es an den anderen Leuten und nicht an ihr liegt eine Ausrede würde ich hier nicht bringen.

Es kommt bei mir auch darauf an, warum ich keine Lust habe, auf eine Party zu gehen. Wenn ich einfach befürchte, mich dort zu langweilen, weil ich niemanden so richtig kenne, gehe ich meistens trotzdem hin und bin oft positiv überrascht, weil ich dort neue, nette Menschen kennen lerne und doch auch Spaß habe. Aber deine beschriebene Situation ist doch ein wenig anders. Ich weiß nicht wirklich, ob ich an deiner Stelle auf die Party gehen würde. Einerseits geht es ja um das Geburtstagskind und die anderen Gäste könnten dir eigentlich egal sein und du diese ignorieren.

Allerdings ist das natürlich, vor allem in einer kleinen Runde, leichter gesagt als getan. Deswegen würde ich diese Party vermutlich nicht besuchen. Ob das richtig ist, weiß ich nicht, weil es ein wenig so aussieht, als wolle man kneifen. Aber ich hätte wohl nicht nie Energie, mir auf der Party irgendwelche Unwahrheiten anhören zu müssen oder auch so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Eine Ausrede würde ich mir allerdings nicht einfallen lassen. Ich nehme ja mal an, dass deine Freundin die Situation kennt, so wie sie ist, oder?

Dann würde ich auch ehrlich sagen, dass du zu ihrer Party gerne gekommen wärst, aber nicht mit bestimmten Leuten zusammen feiern möchtest. Dann würde ich es aber auch so machen, mit ihr ein baldiges Treffen zu vereinbaren, um ihr dann das Geschenk zu überreichen und sie einfach mal wieder zu treffen.

vielleicht komme ich ja in bessere Stimmung wenn ich erst einmal dort bin.

Da stimme ich dir auf jeden Fall zu und das ist mir sehr oft passiert. Allerdings würde ich auf diese Party nicht gehen. Für mich wäre es in so einer Situation unmöglich einfach zu feiern und Spaß zu haben. Ich würde meiner Freundin erzählen, wieso ich nicht auf diese Party gehen möchte. Wenn es wirklich so schlimm ist, wie hier berichtet wurde, dann würde diese Freundin das auch verstehen.

Auch wenn man in verschiedenen Städten wohnt besteht die Möglichkeit, dass man noch etwas zusammen alleine unternehmen kann. Ich würde ihr einfach nochmal persönlich zum Geburtstag gratulieren (nachträglich) und ihr einfach noch eine kleine Aufmerksamkeit schenken.

Wenn man älter wird, sieht man das ganze nicht mehr so eng. Als Kind wäre ich vielleicht trauriger gewesen, wenn man mir nicht genau an meinem Geburtstag ein Geschenk gemacht hätte.

Meistens dann, wenn ich keine Lust hatte weg zu gehen oder gerade auf diese Party zu gehen, wurde es immer besonders schön und ich hätte mich geärgert, wenn ich nicht hingegangen wäre. Was spricht dagegen, dass du einfach hingehst und wenn es wirklich schlimm wird, dann kannst du immer noch gehen. Diese Option habe ich mir immer offen gehalten und habe dann auch geschaut, dass ich noch irgendwo anders hingegangen bin.

Ich würde es einfach mal versuchen und hingehen. Denn irgendwie wirst du denken was verpasst zu haben, wenn du es nicht mal versucht hast. Ich denke, dass es dann besonders schön wird. Gehe einfach hin.

Wenn die einladende Person gekränkt wäre, wenn ich nicht komme, würde ich auch ohne Lust hingehen. Je nach Art der Beziehung sehe ich es als soziale Pflicht an. Eine Bekannte lädt einmal im Jahr zum Essen ein. Es geht immer recht vornehm zu und die Gesprächsthemen der Gäste sind auch nicht die, über die ich gerne rede. Aber weil ich den Kontakt nicht ganz abbrechen möchte, gehe ich immer hin. Manchmal wird es dann doch ganz nett.

Du solltest eigentlich aus einem Alter raus sein, in dem du "für andere" Dinge im Privatleben machst, zu denen du keine Lust hast. Wenn du es als Qual ansiehst, zu der Geburtstagsfeier zu gehen, dann solltest du wirklich nicht hingehen und dir den Abend so gestalten, wie du es für richtig hältst. Es ist unklug, sich hinzuquälen - denn wenn man schon mit so einer Einstellung auf die Party kommt, genügt nur ein klein wenig, und man interpretiert jede Andeutung als Angriff auf die eigene Person. Dann besteht die Gefahr, dass der schlechte Abend definitiv noch schlechter verläuft.

Geht es aber darum, dass du bloß wegen den zwei Damen nicht kommen wollen würdest - die Gastgeberin aber gerne wieder sehen möchtest, dann würde ich trotz allem gehen. Schließlich sollst du dein Leben nicht von ehemaligen Freundinnen bestimmen lassen. Und die würden das tun, indem du dich bei allen Veranstaltungen fern hältst, bei denen die Gefahr besteht, auf diese zu treffen. Das ist dann letztlich auch kindisch und du müsstest erwachsen genug sein, über vergangenen Ereignissen zu stehen. Dann hat die Party durchaus das Potential, auch dich sehr positiv zu überraschen.

Ich bin schon der einen oder anderen Einladung gefolgt, obwohl ich auf die jeweilige Veranstaltung alles andere als Lust hatte, was übrigens meistens von den geladenen Gästen abhing. Dass ich einfach so nicht zu einer Feier gehen will, zu der ich eingeladen bin, kommt seltenst vor, allerdings werde ich auch nicht mehr sonderlich häufig eingeladen. Wenn ich mittlerweile eine Einladung erhalte, dann zu einem Geburtstag einer lieben Freundin oder eben, wie kürzlich im Falle meiner Schwester, zu einer Hochzeit. Dass ich solchen Einladungen selbstverständlich Folge leiste, ist wohl Ehrensache und ich tue das auch absolut gerne.

Vor einigen Jahren gab es aber noch einen Menschen in meinem Leben, zu dem ich mittlerweile den Kontakt abgebrochen habe. Eine ehemalige Bekannte von mir hat mich regelmäßig zu ihrem Geburtstag eingeladen, und ehrlich gesagt mochte ich ihre Freunde, die dazu ebenfalls erschienen sind, überhaupt nicht. Sie waren mir zu prollig und zu arrogant, teilweise auch zu einfältig. Ich mochte sie einfach nicht und konnte auch dementsprechend nichts mit ihnen anfangen. Insofern fiel es mir mehr als schwer, an den drei Geburtstagsfeiern, die ich besucht habe, teilzunehmen, und ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich einmal sehr froh war, als ich in einem Jahr tatsächlich nicht kommen konnte und einen triftigen Grund für meine Absage hatte. Unter einem Vorwand absagen wollte ich ihr aber nun auch nicht, weil ich mir immer wieder überlegt habe, wie ich es im umgekehrten Fall finden würde, wenn mir Menschen, die ich zu meiner Geburtstagsfeier einlade, absagen. Im Grunde genommen besuche ich eine Geburtstagsfeier wohl wegen der Person, die mich eingeladen hat, und ich habe stets versucht, insofern auch zu den Feiern zu gehen, zu denen ich von Menschen eingeladen wurde, die ich mochte.

Mittlerweile hätte ich wohl kein großes Problem mehr damit, offen zu sagen, dass ich nicht kommen werde, ohne mir eine Ausrede einfallen zu lassen. Ob ich nun sagen würde, dass ich keine Lust habe, zu kommen, weiß ich aber nicht, denn das ist so lapidar dahingesagt ja nicht zwingend zutreffend. Häufig hat man andere, ganz konkrete Gründe als schlichtweg „keine Lust“, wenn man nicht zu einer solchen Feier gehen möchte, und ich sehe nun kein größeres Problem, das auch jeweils auszusprechen. Möglicherweise ergibt sich dann sogar eine Lösung im Gespräch, aber auf jeden Fall empfinde ich es als richtig, weil eben ehrlich, wenn ich nicht versuche, mir irgendwelche Ausreden einfallen zu lassen, die nicht den Tatsachen entsprechen und möglicherweise auch irgendwann auf der Seite desjenigen, der mich ursprünglich eingeladen hatte, zu berechtigten Fragen führen, die ich dann irgendwann mit dem Eingestehen der Wahrheit beantworten muss. Das wäre nicht nur peinlich, sondern in seiner Auswirkung auf diese zwischenmenschliche Beziehung wohl auch ziemlich blöd.