Horror-Schulanfang - Wie kann ein Busfahrer nur so handeln?

vom 22.08.2012, 09:33 Uhr

In Rheinland-Pfalz ist der Alptraum aller Kinder und Eltern von Schulanfängern wahr geworden. Am ersten Schultag fuhren einige Schüler mit dem Schulbus nach Hause. Ganz offensichtlich gab es eine kleine Panne. Aus ungeklärten Gründen hatten die Schulanfänger-Kinder wohl den Haltewunsch-Knopf nicht gedrückt, der Bus fuhr einfach in Rimsberg weiter, obwohl an der betreffenden Station zumindest ein Elternteil wartete um die Kinder abzuholen. Da hätte der Busfahrer schon stutzig werden müssen. An der Endhaltestelle bei Baumholder, 15 Kilometer vom Wohnort der Kinder, warf der Busfahrer die drei kleinen Schulanfänger dann ohne Geld und Handy im Gepäck einfach raus und ließ sie da mutterseelen alleine in der Landschaft alleine. Kein Wunder, dass die Kinder dann mit den Nerven völlig runter waren und heulten, als die Eltern endlich eintrafen um sie von der Endhaltestelle aufzusammeln. Die entsprechenden Artikel finden sich hier und dort.

Wenn ich mich an meinen ersten Schultag erinnere, wie voll man den Kopf mit den vielen neuen Eindrücken hatte, wie aufgeregt man war wundert mich nicht, dass das mit dem Busfahren noch nicht so recht klappte. Aber an so einem einschneidenden Tag ausgesetzt zu werden? Ich möchte weder in der Haut der Eltern noch in der Haut der Kinder stecken. Das muss einfach furchtbar sein, wenn am ersten Schultag die Kinder nicht an der Bushaltestelle auftauchen und plötzlich verschwunden sind. Der Busfahrer soll den Kindern wohl gesagt haben, sie müssten rechtzeitig drücken, und vermutlich hatten die Kinder dann wohl erst erst gedrückt, als die Bushaltestelle schon vorbei war. Ich finde es so herzlos, wie man als Busfahrer dann einfach auf den Fahrplan pocht und nicht einfach die paar Meter wieder zurück fährt um die Kinder doch noch abzuliefern! Da fehlen mir die Worte. Ich finde es schon schlimm genug, wenn man teilweise wieder hört, dass die deutsche Bahn Jugendliche ohne passende Fahrkarte irgendwo aussetzte, aber Schulanfänger am ersten Schultag? Das kann ich nicht fassen, wie man als Busfahrer Kinder offensichtlich so hassen kann, dass man sie derart erschrecken muss.

Wenn ich Elternteil wäre, würde ich den Busfahrer selbst anzeigen und nicht warten bis der Kreis oder der Landrat dies für mich erledigt. Ich bin dafür, dass in so einem Fall Konsequenzen gezogen werden, damit so ein Beispiel nicht Schule macht. Zudem würde ich erwarten, dass sich der Busfahrer zumindest persönlich bei den betroffenen Kindern entschuldigt und möglichst sogar noch Schmerzensgeld zahlt. Wie seht ihr das? Wie würdet ihr als Elternteil in so einer Situation reagieren? Findet ihr ein Schmerzensgeld in so einer Situation überzogen?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Die armen Dinger, da erhält man ja einen schönen ersten Eindruck vom Schulleben als Kind. Ich weiß noch, dass unsere Buse damals extra für die Schulwege waren und generell an jeder Haltestelle anhielten und die Türen öffneten. In den ersten Tagen ist doch noch alles so neu und fremd und wenn die Kinder vorher noch nie alleine mit dem Bus gefahren sind, dann kann man doch damit rechnen, dass es nicht alle hinkriegen. Das hätte der Busfahrer schon erwarten sollen. Aber dann die Kinder auch noch einfach rauszuwerfen, das ist schon ein Unding. So jemand sollte keinen Bus mit Kindern fahren dürfen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Schon vor Ende der Schulferien wird immer wieder darauf hingewiesen, auf die Schulkinder im Verkehr zu achten und vor allem auch auf die Kinder, für die nun die Schule erstmalig beginnt. Sie müssen erst lernen, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten.

Was nützt es, wenn alle Rücksicht nehmen und ein Busfahrer, der es wirklich besser wissen sollte, sich so gegenüber Schulanfängern benimmt. Die Kinder haben den ersten Schultag hinter sich gebracht. Sie haben tausend neue Eindrücke bekommen und sind total aufgeregt. Für sie ist der erste Schultag etwas ganz Besonders. Dass sie darüber reden mit den neuen Schulkameraden und sich austauschen ist doch ganz normal. Und darüber nun vergessen, den Halteknopf zu drücken muss auch ein Busfahrer in seinen Schädel bekommen. Kinder reagieren langsamer, wenn sie abgelenkt sind.

Man kann nicht Schulkinder befördern und mit Scheuklappen durch die Gegend fahren. Dieser Mensch gehört sofort angezeigt. Was er gemacht hat, geht keinesfalls. Kulanterweise hätte er umkehren müssen und die Kinder an der richtigen Haltestelle aussteigen lassen. Sich zusätzlich noch vergewissern, dass sie dort abgeholt werden. Schmerzensgeld fände ich tatsächlich überzogen. Aber der Busfahrer müsste sich bei jedem Kind selbst entschuldigen und ihnen als Wiedergutmachung eine Kleinigkeit schenken.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Woher soll der Busfahrer denn wissen, dass die Personen an der Bushaltestelle dir Eltern sind? Er hat den Kindern ausdrücklich gesagt, dass sie rechtzeitig drücken sollen und dies wurde nicht getan. Auch Kinder müssen sich an gewisse Regeln halten. Ich gebe den Eltern hier eine Mitschuld. Am Schulbeginn wurde eine Busfahrt mit mir geübt und meine Mutter hat mir immer etwas Geld ins Mäppchen gelegt.

Ich halte die Situation für überzogen. Ich würde meinem Kind am ersten Schultag ein Handy mit meiner einprogrammierten Nummer mitgeben und noch etwas Geld im Ranzen deponieren. Auch werde ich Busfahrten mit dem Kind trainieren. Der Busfahrer hat alles getan was er konnte. Er hat die Kinder darauf hingewiesen. Dass er sie rausgeschmissen hat, war an sich auch ein richtiges Verhalten. Die Kinder waren ja im besagten Fall Schwarzfahrer. Es ist zwar unglücklich gelaufen, aber an sich wären Vorwürfe auf beiden Seiten angebracht. Klar, ich wäre auch erstmal sauer, aber am Ende müsste ich mir selbst auch Fehler eingestehen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Oh die kleinen jetzt denken sie ja erst recht das die Schule böse ist oder? Ich hatte damals auch eine kleine Panne mit dem Bus. Meine Mutter meinte ich sollte an der Haltestelle warten und dann in die 94 Einsteigen doch es kam keine! Gott sei Dank hatte ich mein Handy dabei um meine Mutter anzurufen sie holte mich dann ab und war stinksauer. Doch nach ein bisschen Recherche im Internet stellte sich dann heraus das sie einen Fehler gemacht hat.

Ich habe an der falschen Bushaltestelle gewartet aber es war schon die die sie mir gesagt hat. :lol: Naja ich finde er hätte nochmal zurückfahren müssen sie waren ja noch Anfänger. Aber sind da wirklich die Bushaltestellen 15 Kilometer entfernt? Bei uns steht jede 500 Meter eine. :D Aber wie herzlos kann man sein ich als Chef hätte ein ernstes Wort mit ihm gesprochen. :twisted: Schmerzensgeld gibt’s da wohl nicht da die Kinder ja einen Fehler gemacht haben. Ich finde manche Menschen können Kinder einfach nicht verstehen!

» nico611 » Beiträge: 70 » Talkpoints: 21,59 »


An der Grundschule meiner Kinder ist das Mitführen von Handys verboten. Nun weiß ich natürlich nicht, wie das in der Schule der besagten Kinder aus dem Zeitungsartikel gehandhabt wird. Auch das Geld im Mäppchen hat zu meiner Schulzeit Sinn gehabt. Dort stand alle paar hundert Meter eine öffentliche Telefonzelle, über die man anrufen konnte. Heute ist das wirklich kaum noch der Fall, dass man im Notfall eine funktionstüchtige Telefonzelle findet.

Schon mitten im Schuljahr hätte ich das Verhalten des Busfahrers überzogen gefunden. Man setzt nicht einfach kleine Kinder oder Minderjährige irgendwo aus und lässt sie dort ohne Aufsicht. Aber schon am ersten Schultag zu erwarten, dass alles klappt, ist ganz schön rücksichtslos. Von daher kann ich deine Position kaum nachvollziehen, kochanie. Woher der wissen soll, dass die wartenden Erwachsenen an der Bushaltestelle Eltern sind? Ganz offensichtlich ist diese Buslinie ein reiner Schulbus. Sonst hätte der Busfahrer nämlich wegen der wartenden Passagiere an der Haltestelle schon halten müssen. Aus welchem Grund stehen sonst Erwachsene an einer Haltestelle vom Schulbus? Doch nicht etwa aus purer Langeweile? Zumindest stutzig hätte der Busfahrer schon werden müssen.

Außerdem hat zu meiner Schulzeit jeder Busfahrer ein Mikrofon vorne gehabt und das wird immer noch so sein. Damit konnten die Busfahrer bequem bei Bedarf eine laute Durchsage im Bus machen. Es wäre doch wirklich kein Problem gewesen (notfalls ohne Mikrofon mal zu brüllen) und laut zu fragen, ob denn ganz sicher kein Kind an dieser Haltestelle in dem besagten Ort aussteigen muss. Schließlich können Schulanfänger bekanntlich in der Regel nicht lesen. Sie können also auch nicht lesen, wenn im Bus der Name der nächsten Haltestelle ausgeschrieben ist oder welcher Haltestellenname auf dem Haltestellenschild draußen steht. Da kann man das als Anfänger schon mal verwechseln. Deshalb bin ich schon der Meinung, dass der Busfahrer eben nicht getan hat, was er konnte. Selbst wenn er die Kinder mit ins Depot genommen hätte und dort die Eltern hätte anrufen lassen (die meisten Kinder haben sicherlich eine Kontakttelefonnummer im Hausaufgabenheft oder in der Mappe) wäre das keinesfalls zu viel verlangt gewesen. Ebenso hätte er sie ja auch zur nächsten Polizeistation bringen können und dort der Aufsicht der Polizeibeamten übergeben können. Das wäre zwar auch nicht nett gewesen, aber die Kinder wären in Sicherheit gewesen. Nicht auszudenken, was da sonst hätte passieren können.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben:In Rheinland-Pfalz ist der Alptraum aller Kinder und Eltern von Schulanfängern wahr geworden.

Ob man diesen Vorfall nun wirklich gleich als Alptraum bezeichnen sollte, das bleibt auch noch zu diskutieren. Es ist sicherlich nicht schön, aber ein Vater hat die Kinder ja gesehen und da konnte man dann ja recht schnell anhand der Busroute die Kinder finden.

Überhaupt finde ich hier sehr einseitig geurteilt. Sicherlich ist der Vorfall absolut nicht zu tolerieren, aber ich da die verlinkten Stellen wortgleich sind, wäre doch eine weitere Berichterstattung abzuwarten. Klar wird der Busfahrer Ärger bekommen, aber wäre nicht auch wichtig zu wissen, warum der so gehandelt hat?

trüffelsucher hat geschrieben:Wenn ich Elternteil wäre, würde ich den Busfahrer selbst anzeigen und nicht warten bis der Kreis oder der Landrat dies für mich erledigt. Ich bin dafür, dass in so einem Fall Konsequenzen gezogen werden, damit so ein Beispiel nicht Schule macht. Zudem würde ich erwarten, dass sich der Busfahrer zumindest persönlich bei den betroffenen Kindern entschuldigt und möglichst sogar noch Schmerzensgeld zahlt. Wie seht ihr das? Wie würdet ihr als Elternteil in so einer Situation reagieren? Findet ihr ein Schmerzensgeld in so einer Situation überzogen?

Ich halte so ein absolut einseitiges Herangehen an diese Sache für absolut überzogen und indiskutabel.

kochanie hat geschrieben:Woher soll der Busfahrer denn wissen, dass die Personen an der Bushaltestelle dir Eltern sind? Er hat den Kindern ausdrücklich gesagt, dass sie rechtzeitig drücken sollen und dies wurde nicht getan. Auch Kinder müssen sich an gewisse Regeln halten. Ich gebe den Eltern hier eine Mitschuld. Am Schulbeginn wurde eine Busfahrt mit mir geübt und meine Mutter hat mir immer etwas Geld ins Mäppchen gelegt.

Genau das waren auch meine ersten Gedanken. Woher sollte denn der Busfahrer wissen, ob die Erwachsenen an der Haltestelle Eltern sind? Woher sollte er wissen, dass Kinder aussteigen müssen, wenn sie doch beim Einstieg hingewiesen wurden, dass sie drücken sollten? So lang kann ja der Schulweg nicht gewesen sein, dass das so schnell in Vergessenheit gerät. Warum wusste kein einziges der Kinder, wo es drücken musste, wenn doch an Eltern künftiger Erstklässler immer wieder drauf hingewiesen werden, dass sie mit den Kindern den Schulweg üben sollten? Warum kann ein Vater an der Haltestelle warten, hat aber scheinbar nicht die Zeit das Kind an der Schule abzuholen und mit ihm gemeinsam den Schulweg noch mal zu festigen? Daher denke auch ich, dass sich die Eltern selbst auch überlegen sollten inwiefern sie an der Situation Anteil haben.

Außerdem würde ich nicht nur an den Busfahrer und das Unternehmen sowie die Eltern Forderungen erheben. Hieß es nicht einmal kurze Beine, kurze Wege? Wäre es da nicht deutlich sinnvoller auch hier nachzuforschen, warum das in dem Fall vielleicht nicht mehr gilt?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde die Situation auch nicht direkt als riesigen Alptraum bezeichnen und letztendlich scheint doch alles gut ausgegangen zu sein. Ich war als Schüler selbst einmal in der Situation, dass ich nicht frühzeitig den Halteknopf gedrückt habe. Ich bin damals nur selten mit dem Bus gefahren. Meine Grundschule konnte ich zu Fuß erreichen, zu hause sind wir eigentlich immer mit dem Auto gefahren und als ich dann im Anfang vom Gymnasium mit dem Bus nach hause fahren musste, habe ich nicht daran gedacht, dass man drücken muss. Einige Male zuvor gab es immer Leute, die dort aussteigen wollten und daher hatte der Bus bei den anderen Fahrten immer angehalten. Ich dachte, dass der Bus sich da so verhält wie zum Beispiel auch die U-Bahn, die ja an jeder Haltestelle hält. Da ich nicht gedrückt hatte, fuhr er aber vorbei und ich bin dann an der nächsten Haltestelle ausgestiegen und hatte einen deutlich längeren Fußweg nach hause. Na und? So etwas passiert einem auch nur einmal.

Ich denke auch, dass die Eltern eigentlich im Vorfeld darauf achten sollten, dass die Kinder mit der Busfahrt nicht überfordert sind. Viele Grundschüler können ihre Grundschule fußläufig erreichen, zumindest wenn man nicht zu weit außerhalb wohnt. Wenn aber schon ein Grundschüler mit dem Bus fahren muss, dann fände ich es sinnvoll, wenn die Eltern vor Schulbeginn und auch danach vielleicht noch die ersten zwei bis drei Male mit ihren Kindern fahren würden. Damit lernen die Kinder dann, wie sie sich verhalten müssen, wenn sie aussteigen wollen. Eltern können ihrem Kind auch nicht zumuten, dass dieses mit dem Bus fährt, wenn es damit keinerlei Erfahrungen hat und dann hilflos ist.

Ich sehe bei dem Busfahrer hier eigentlich keine Schuld. Ein Busfahrer ist dafür verantwortlich, den Bus sicher von A nach B zu fahren, den Fahrplan einzuhalten und dann anzuhalten, wenn jemand aussteigen möchte und dieses auch ankündigt. Ein Busfahrer muss für andere Leute nicht das Denken übernehmen. Normalerweise würde ich davon ausgehen, dass ein Bus an einer Haltestelle anhält, an der Leute stehen. Da es sich hier aber um einen Schulbus handelte, ist es logisch, dass er an den wartenden Personen vorbeifährt. Wenn Leute an einer Bushaltestelle stehen, ist es naheliegend, dass es sich um Fahrgäste handelt, die auf einen ganz normalen Bus warten. Ich würde da nicht sofort an Eltern denken, die vielleicht auf ihre Kinder warten und ich finde auch nicht, dass der Busfahrer davon ausgehen musste, nachdem ja niemand den Halteknopf gedrückt hatte. Ich würde auch nicht verlangen, dass der Busfahrer die Strecke auch noch zurückfährt. Dann hätte es an anderer Stelle auch direkt wieder Beschwerden gegeben, weil der Schulbus nicht pünktlich ist.

Ein Schmerzensgeld wegen einer Lappalie, die man auch noch selbst verschuldet hat, zu verlangen, finde ich doch arg überzogen. Wenn ein Fahrgast bis zu Endhaltestelle mitfährt, dann muss er damit rechnen, dass er den Bus dort auch verlassen muss. Meistens fährt der Bus dann auch irgendwann wieder zurück. Wie das bei einem Schulbus geregelt ist, weiß ich nicht. Natürlich hätte der Busfahrer in einem solchen Fall die Kinder am besten an irgendjemanden übergeben sollen, zum Beispiel an einen Kollegen, der in die Gegenrichtung fährt. Aber das ist auch alles, was man ihm vorwerfen kann. Die Eltern der Kinder sollten sich vielleicht einfach mal Gedanken über eigene Versäumnisse machen. Übrigens glaube ich nicht, dass so ein Erlebnis von den Kindern als Horror-Szenario wahrgenommen wird. Wenn das so ist, würde ich mich fragen, wie verweichlicht viele Kinder mittlerweile sind. Es gibt so viele Eltern, die aus einer Mücke einen Elefanten machen und ihre eigenen Fehler auf andere projizieren. Das finde ich wirklich gruselig.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann in dieser Situation beide Seiten etwas verstehen. Für den Busfahrer ist es sicher schwierig, einzuschätzen, ob ein Kind an einer Haltestelle aussteigen möchte, wenn es nicht den Knopf drückt. Natürlich kann er auch nicht wissen, dass die wartenden Personen an der Haltestelle die Eltern sind, die ihre Kinder vom Bus abholen möchten. Direkt als Albtraum würde ich diese Situation nun nicht bezeichnen, da wäre ein Unfall in meinen Augen viel schlimmer zu bewerten. Aber für die Schüler an ihrem ersten Schultag war es sicher eine schlimme Situation und sie werden bei ihrer nächsten Busfahrt sicher erst mal Bedenken haben.

Ich denke aber auch, dass der Busfahrer am ersten Schultag der Kinder vielleicht etwas mehr hätte mitdenken und einfach mal an jeder Station halten sollen. Wenn dann ein Kind ausgestiegen wäre, wo vorher nicht gedrückt wurde, hätte er sagen können, dass beim nächsten mal der Knopf gedrückt werden muss. Außerdem bin ich der Meinung, dass der Busfahrer die Kinder nicht einfach an der Endhaltestelle hätte alleine lassen dürfen. Dass er sich da einfach seiner Verantwortung entzieht und weiterfährt, finde ich nicht in Ordnung. Er hätte zumindest irgendeine Stelle, z.B. die Schule, informieren müssen, dass die Kinder dort abgeholt werden können.

Außerdem hätte er dann auch für eine Aufsicht sorgen sollen, bis die Kinder abgeholt wurden. Es ist dort bei den Dörfern schwierig, weil die Wege sehr weit sind und die Kinder nicht mal eben zu Fuß eine Haltestelle zurück gehen können, wenn sie die Haltestelle verpasst haben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Schmerzensgeld finde ich überzogen. Aber das Verhalten des Busfahrers muss unbedingt angemahnt werden. Als Schulbusfahrer hat man meiner Meinung nach eine besondere Verantwortung, gerade kleinen Kindern gegenüber. Er hätte doch merken müssen, dass die Kinder weinen. Wenn ein Kind verstört ist, darf man es nicht einfach alleine da stehen lassen. Da ist jeder in der Pflicht, erst recht ein Schulbusfahrer.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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