Die Wohnung / Das Haus als Statussymbol?
Gestern habe ich "24 Stunden" gesehen. Ein Mann wohnte in einer sehr großen und großräumigen Wohnung. Diese Wohnung war ihm aber zu klein. Er sieht seine Wohnung nämlich als Statussymbol und da muss er repräsentieren. Eine Wohnung, die in seinen Augen klein war, war nichts für ihn.
Ist für euch eure Wohnung oder euer Haus auch eine Art Statussymbol oder habt ihr eure Wohnung ausschließlich um darin zu wohnen? Habt ihr eine besonders große Wohnung oder ein besonders großes Haus um damit auch was zu zeigen? Wollt ihr mit eurer Wohnung zeigen, dass ihr es euch leisten könnt? Welche Leute brauchen eurer Meinung nach eine Wohnung oder ein Haus, welches ein Statussymbol ist? Welche Leute passen für euch nicht in eine "normale" Wohnung oder in ein kleines Reihenhaus?
Ehrlich gesagt habe ich mir meine Wohnungen noch nie nach der Tatsache gesucht, ob sie etwas repräsentieren oder nicht. Natürlich wohne ich modern und die Wohnung ist für zwei Personen auch relativ groß (100 qm²), aber das ist nicht so weil wir damit etwas zeigen wollen. Wir wohnen einfach lieber in einem neueren Haus und wir möchten gerne Platz haben, damit wir unsere ganzen Sachen bequem unterbringen können.
Ich würde nie eine Wohnung mieten, nur damit ich anderen zeigen kann was ich mir leisten kann. Für mich ist meine Wohnung mein Rückzugspunkt, der Ort an dem ich mich wohl fühlen möchte. Aber ich möchte dort auch gerne wohnen und nicht nur dort wohnen, um anderen damit etwas zu beweisen.
Das ultimative Statussymbol, das jemand haben kann, sind Diamanten. Mag sein, dass manche Menschen so denken und sich stattdessen dann ein anderes Statussymbol schaffen. Denn Diamanten können sie nicht immer präsentieren so wie die Queen, die ihre Bodyguards hat.
Warum dieser Mann, scheinbar ein allein lebender, von dem du schriebst, ein Haus als Statussymbol haben muss, kann ich nur vermuten, weil du nichts Näheres über ihn geschrieben hast. Vielleicht repräsentiert er eine große weltbekannte Firma und meint dementsprechend auftreten zu müssen. Eventuell hat er auch immer wieder Geschäftspartner für kurze Zeit unterzubringen und zu versorgen und ist der Meinung, dass er deshalb ein schönes großes Haus haben muss. Dort hat er dann die besten Möglichkeiten, so viel wie möglich für sich und die Firma herauszuholen, was sich am Ende dann mit den hohen Kosten ausgleicht.
Vielleicht ist dieser Mann aber auch nur ein Angeber und kauft sich von dem ererbten Vermögen ein Haus, weil er glaubt, es sich schuldig zu sein. Wenn ihm eine große Wohnung zu klein ist für die Zwecke, für die er sie benötigt, dann muss schon ein Haus her.
Ich habe auch eine große Wohnung, weil es sich damals beim Kauf so ergeben hat. Diese Wohnung benötige ich lediglich zum Wohnen darin. Zur Zeit ist sie ausgerichtet für zwei Personen. Ein Statussymbol wäre eine Wohnung für mich niemals. Außerdem benötige ich auch kein Statussymbol.
Dieser Mann allerdings will kein Haus haben, nur um darin zu wohnen. Er will damit zeigen, dass er es sich leisten kann, im Gegensatz zu anderen. Ich missgönne es ihm nicht, denn er muss damit klarkommen. Vielleicht hat er als Statussymbol noch einen Rolls-Royce oder Maybach vor der Tür stehen, denn ein einfacher BMW oder Mercedes wäre zu nichtssagend und würde seinem Image nicht gerecht werden.
Wenn es um Autos und Kleidung geht, würde ich sagen, dass Marken hier durchaus Statussymbole sind, mitunter ist den Besitzern aber auch einfach nur die Qualität wichtig. Bei einem Haus oder einer Wohnung würde ich schon eher dazu neigen zu sagen, dass es hier nicht um irgendwelche Präsentation geht und so weiter, sondern schlicht und einfach darum, dass man mit einem großen Haus auch ein anderes Lebensgefühl hat oder nicht. Ich kenne einige Leute, die einfach sagen, dass man an ein Lebensgefühl kein Preisschild hängen sollte und selbst wenn man ansonsten vielleicht erstmal ein bisschen auf das Geld gucken muss, wenn man sich eine großzügige Behausung geleistet hat, dann würden sie eher an anderen Dingen sparen als auf das Haus zu verzichten.
Ich selbst muss auch sagen, dass ich das richtig finde. Es gibt Menschen, die geben ihr Geld dann lieber für etwas anderes aus und hausen in einer kleinen Wohnung und es gibt Menschen die sparen woanders wieder, leben aber in einer Art Villa. Würde mir das Geld für einen ausgewogenen Lebensstandard nicht reichen, dann würde ich vermutlich auch sagen, dass ich lieber das große Haus hätte. Natürlich ist das nicht sonderlich sinnvoll, wenn man beispielsweise viel reist und so weiter, aber das ist bei mir ja nicht der Fall und der Durchschnittsmensch verbringt durchaus viel Zeit im eigenen Haus, da darf es dann auch ruhig ein bisschen was besseres sein.
Mir wäre es wahrscheinlich egal, was andere Leute dazu sagen würden, wenn ich mir ein großes Haus kaufen würde, es muss mir gefallen und wenn man sieht das es teuer war, dann ist das doch im Endeffekt nicht schlimm, wenn man möchte sich ja auch wohl fühlen in dem Haus und wenn es ''billig'' und heruntergekommen ausschaut, ist das sicherlich nicht der Fall, oder? Ich denke, dass ein normales Reihenhaus oder eine kleine Wohnung mir auch nicht reichen würden, einfach weil ich anderes gewohnt bin, meine Eltern leben sehr großzügig und auch die enge Nachbarschaft wäre mir in einer solchen Wohnsituation zu viel.
Ich werde bald in eine Studienwohnung ziehen und selbst hier merkt man vermutlich, dass mir ein gewisser Lebensstandard einfach sehr wichtig ist. Die Wohnung ist eine Dreizimmerwohnung mit 120m² die ich mir mit einer Freundin teilen werde, sie ist in sehr ruhiger Lage und dennoch nah an der Universität und wir haben auch Terrasse, Panoramafenster und eine großzügige Küche, wie auch Bad. Uns war das einfach wichtig, dass wir nicht in irgendeiner Einzimmerwohnung hausen müssen und wenn ich später mein eigenes Geld verdiene möchte ich auch schön leben, dabei ist es mir egal, was andere Menschen darüber denken.
Meine Wohnung ist in der Tat alles andere als ein Statussymbol für mich, weil ich nichts damit anfangen kann, einfach nur zu zeigen und vor allem zu protzen. Ich finde es schon in Ordnung, wenn jemand viel Geld hat und man ihm das auch irgendwann an irgendwelchen Dingen ansieht, die er eben besitzt, aber ich kann es nicht wirklich leiden, wenn jemand es nötig hat, damit auch noch ganz offen zu prahlen und ich den Eindruck gewinne, dass er all diese Sachen zeigen „muss“, weil er damit sein Ego aufpoliert. Jedenfalls empfinde ich dann immer wieder ein Fremdschämen, weil mir das einfach total suspekt ist. Anerkennung für etwas zu bekommen, auch teilweise für materielle Dinge, die man sich anschaffen konnte, weil man sie sich erarbeitet hat, finde ich hingegen schon grundlegend in Ordnung, aber dieses offene Prahlen und ständige Umschauen nach bewundernden Blicken ist so gar nicht meins.
Schon aus diesem Grund empfinde ich Häuser oder Wohnungen grundsätzlich nicht als Statussymbole und ich habe mir auch noch nie Gedanken darüber gemacht, ob meine Wohnung ein Statussymbol sein soll, weil ich das einfach total absurd finde. Meine Wohnung, die ich jetzt bewohne, würde sich außerdem sicherlich nicht ohne Weiteres als Statussymbol eignen und ich müsste sie Möbeltechnisch erst so ausstatten, dass sie in dieses Schema hineinpasst. Wichtiger ist mir allerdings dann aber doch, dass ich mich hier wohlfühlen kann und es gemütlich finde, und wenn andere Menschen, die mich hier besuchen, meinen Einrichtungstil dann schön finden können und mich möglicherweise auch für mein glückliches Händchen in Sachen Einrichtung bewundern, dann schmeichelt mir das sicherlich, aber ich würde nicht auf die Idee kommen, mich über meine Wohnung oder mein Haus, sofern ich denn ein solches besäße, definieren zu wollen.
Bei uns in der Gegend gibt es auch einige Häuser, deren Bewohner es definitiv als Statussymbol sehen. Ein Rasen, der aussieht, als würde man ihn mit der Nagelschere schneiden, kein bisschen Unkraut. Ein Schikimiki - Zaun, wo kein bisschen Holz abgesplittert ist und wenn doch, ist es am nächsten Tag sofort ausgetauscht. Das Haus selbst muss sich natürlich durch Form und Farbe von den Nachbarhäusern abheben. Ganz klar, es ist ja auch etwas Besonderes. Die Tür ist außergewöhnlich und man hat vielleicht sogar sein eigenes kleines Türmchen am Haus.
Jeder wie er mag, aber ich muss das nicht habe. Zumindest nicht, wenn ich es als Statussymbol ansehe. Entspricht das einfach mal meinem Geschmack, dann ist das auch nochmal was anderes, aber nur, damit ich mich von anderen abhebe und signalisiere, dass ich was besseres bin als die anderen? Nein. Häuser haben sie dort doch alle und alle waren teuer, was allein an der Lage und der Größe der Häuser liegt. Also wozu dann das herum geprotze? Ich kann das nicht verstehen.
Und ich finde einige Wohnung schon schön. Die sind aber dann nicht teuer eingerichtet, sondern gemütlich und wohnlich und haben mit einem Statussymbol eigentlich nichts zu tun. Und gemütlich ist eine Wohnung auch nur dann, wenn ich nicht 5 Zimmer zu viel hab, die ich eh nicht nutzen kann. Das muss ja auch erstmal jemand putzen!
Crispin hat geschrieben:Ich werde bald in eine Studienwohnung ziehen und selbst hier merkt man vermutlich, dass mir ein gewisser Lebensstandard einfach sehr wichtig ist. Die Wohnung ist eine Dreizimmerwohnung mit 120m² die ich mir mit einer Freundin teilen werde, sie ist in sehr ruhiger Lage und dennoch nah an der Universität und wir haben auch Terrasse, Panoramafenster und eine großzügige Küche, wie auch Bad. Uns war das einfach wichtig, dass wir nicht in irgendeiner Einzimmerwohnung hausen müssen und wenn ich später mein eigenes Geld verdiene möchte ich auch schön leben, dabei ist es mir egal, was andere Menschen darüber denken.
Offen gesagt finde ich deine Einstellung ziemlich unverschämt. Wenn ein Mensch ein Statussymbol haben möchte, darf er es gerne haben. Aber ich finde es dreist und unverschämt, wenn du deinen Hintern nicht hoch bekommst und dir das Geld für die Wohnung selbst verdienst, sondern deinen Eltern auf der Tasche liegst. Man kann auch neben dem Studium arbeiten und sich einige Sachen leisten. Ich finde so eine Faulheit und Arroganz ziemlich unsympathisch und wenig nachvollziehbar. Das ist für mich ein Indikator dafür, dass in deiner Erziehung so einiges falsch gelaufen sein muss.
Ich habe eine Wohnung noch nie als Statussymbol betrachtet oder danach ausgesucht. Bisher habe ich zwar gewisse Ansprüche gehabt, was die Wohnung eben haben sollte, aber das ist für mich schon etwas anderes. Außerdem muss man da auch durchaus mal Abstriche machen. Allerdings hatte ich da nie utopische Wünsche, so dass es durchaus umsetzbar war.
Mir ist es viel wichtiger, dass ich mich in der Wohnung wohlfühlen kann und sie eben gemütlich ist und zu meinem Zuhause werden kann. Mich beeindruckt es auch gar nicht, wenn jemand ein riesen Haus oder eine sehr große Wohnung hat, die super modern eingerichtet ist. Natürlich habe ich es auch schon mal, dass ich eine Wohnung oder ein Haus sehr gemütlich und schön finde, aber dafür muss es nicht riesig sein oder eben so ausgestattet, dass man meint, dass der Bewohner viel Geld hat.
Bei einer Studentenwohnung finde ich es auch nicht so wichtig, dass diese riesen groß ist. Ich denke, dass man da auch durchaus mit einem kleinen Zimmer in einer WG auskommen kann. Ich würde das klar von meinem Budget abhängig machen. Aber ich würde auch nicht einsehen viel für eine große Wohnung zu zahlen, wenn ich doch weiß, dass ich nur während des Studiums dort wohnen werde und dann irgendwann sowieso ausziehe. Erst recht würde ich auf das Geld achten, wenn ich von der Familie finanzielle Unterstützung bekommen würde.
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