Betriebsbedingte Kündigung - aber sonst kein Grund?

A und einige seiner Kollegen sind entlassen worden. Es ist eine betriebsbedingte Kündigung, die Firma hat nicht mehr genügend Aufträge und muss daher Stellen abbauen. Es gibt mehrere Teams für alle Sprachen, alle Mitarbeiter dort haben den gleichen Stellenwert und üben diesselbe Tätigkeit aus. A suchte ein Gespräch mit der Personalabteilung und wollte wissen, warum es ihn getroffen hat. Die Personalabteilung weigerte sich jedoch, die Gründe zu nennen.

Es ist ja so, dass gewisse soziale Punkte miteinbezogen werden müssen, wenn es eine betriebsbedingte Kündigung gibt. Das heißt, wenn man mehrere gleichwertige Mitarbeiter hat, muss man berücksichtigen wie lange die einzelnen Personen schon in der Firma sind, Alter, mögliche Behinderungen, unterhaltsberechtigte Personen. Zwei andere Kollegen von A haben die Gründe genannt bekommen, sie waren die letzten, die ihn die Firma kamen. Ist die Personalabteilung verpflichtet, A zu sagen, warum er gewählt wurde? Immerhin hat die Abteilung es ja auch den anderen Kollegen mitgeteilt.

Soweit ich weiß sind bei kleineren Firmen auch betriebsbedingte Kündigungen ohne Sozialplan möglich. In diesem Fall könnte die Firma wohl tatsächlich gezielt einzelne Leute kündigen.

Die Angabe von Gründen bei einer Kündigung, die über den objektiven Gründen hinaus geht, ist für eine Firma sehr gefährlich. Schließlich bietet man immer eine Angriffsfläche, die die gekündigten Mitarbeiter dann vor dem Arbeitsgericht ausnutzen könnten.

Wenn man zum Beispiel Leute kündigt, von denen der Chef glaubt, dass sie wenig leisten, dann müsste das die Firma unter Umständen vor Gericht nachweisen. Das ist schwierig, wenn es nur um das Bauchgefühl des Chefs geht.

Deshalb gibt man besser keine Gründe an. Das verhindert einfach langwierige Streitereien.