Jemanden von einer Feier fernhalten - wie?

Meine Urgroßmutter wird demnächst 90 und es wird deshalb eine große Feier geben. So ziemliche alle Verwandten sind eingeladen. Allerdings will auch ihr Stiefsohn (52 Jahre alt) kommen. Das hat er meinen Großeltern am Telefon mitgeteilt. Meine Urgroßmutter will aber nicht, dass er kommt, hat ein regelrechtes Verbot dagegen ausgesprochen. Sie hatte kein gutes Verhältnis mit ihm in den letzten Jahren, er hat sie nur ausgenutzt und nun soll er nicht auf die Feier kommen. Der Stiefsohn meinte aber nur, als ihm die Nachricht überbracht wurde, das sei doch nur so eine Laune, die Urgroßmutter würde das sicher nicht ernst meinen, er kommt trotzdem und auf jeden Fall.

Ich finde das schon ziemlich dreist. Meine Großeltern, die die Feier organisieren, überlegen, wie sie den Stiefsohn denn fernhalten könnten. Es wird ja keine Security oder Türsteher bei der Feier geben.

Aber wenn er wirklich kommt, was kann man dann groß machen, außer ihm erneut mitzuteilen, dass er nicht erwünscht ist? Im Grunde kann man ihn wohl schlecht hinauswerfen, die Feier findet auf einer öffentlichen Wiese statt, also hat man wohl im Grunde kein Recht dazu ihn des Platzes zu verweisen. Was kann man in so einer Situation tun? Der Stiefsohn ist Alkoholiker, wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat und ein paar Bier intus hat, redet man ohnehin gegen eine Wand. Welche Möglichkeiten gibt es, so eine Person fernzuhalten?

Ich muss sagen, dass ich gerade deine Fragen sehr interessant finde Hast du keine kräftigen Verwandten, die ihn mal eben - naja - wegbringen könnten? Ansonsten vielleicht hoffen, dass er völlig betrunken kommt und ihn dann direkt von der Polizei abholen lassen? Wieso wird überhaupt in einem öffentlichen Raum gefeiert? Da würden selbst Türsteher nichts bringen!

Wir hätten sicher genug kräftige Leute anwesend, die jemanden wegschleifen können, der sich daneben benimmt, aber inwiefern wäre das legal? Wenn er niemanden angreift und es eben auch kein privates Gelände ist. Die Feier findet erstens draußen statt weil es unglaublich warm wird und weil so viele Leute eingeladen sind, dass man schon einen Festsaal mieten müsste.

Am besten ist es, wenn deine Großmutter ihm das selber mitteilt. Dann muss er es doch glauben. Es ist immer so eine Sache, wenn das über Dritte passiert, da kann man vielleicht auch nachvollziehen, dass man sich da nicht unbedingt sicher sein kann, ob das stimmt, oder ob der Dritte nur nicht will, dass man kommt. Wenn man es von der Person aber selber hört, dann wirkt das ganz anders. Wenn sie also wirklich will, dass er der Feier fern bleibt, dann sollte sie zum Hörer greifen und ihm sagen, dass sie es nicht möchte und das er doch ihren Wunsch respektieren soll, wenn ihm etwas an ihr liegt.

Mal sehen, was er dann sagt. Wenn man das so ausdrückt, dann kann das schon fruchten. Wenn er stur bleibt, dann kann man immer noch drohen und sagen, dass man ihn sonst rauswerfen lässt. Bei all den Gästen findet sich doch sicherlich ein kräftiger junger Mann, der die Situation notfalls (verbal!) klären kann. Wenn so ein Schrank vor einem steht, dann ist das aber meistens schon eindrucksvoll.

Haben deine Großeltern diese Wiese für dieses Fest gemietet? Wenn ja, dann haben sie für diese Zeit das Hausrecht und können den nicht erwünschten Gast eben der Feier verweisen. Wenn er nicht von allein geht, dann kann man auch die Polizei rufen. Und das sollte diesem Menschen vorher direkt klar gemacht werden.

Ansonsten können da wirklich nur ein paar kräftige Verwandte helfen. Wir hatten vor mehr als zehn Jahren eine ähnliche Situation. Wobei die betreffende Person schon akzeptiert war, sofern sie sich zu benehmen weiß. Es war damals eine Trauerfeier und der Verstorbene hatte halt einen Tag vor seinem Tod im Flur mit der Renovierung begonnen. Die Trauerfeier war dann so kurzfristig, dass man diese Renovierung nicht mehr fertigstellen konnte.

Ein anderer Verwandter und ich waren uns aber einig, dass wir ihn hinauskomplimentieren, falls er deswegen den Verstorben schlechtreden sollte. Und da müssen sich deine Verwandten eben auch einig sein, um da entsprechend zu reagieren, falls der Stiefsohn deiner Urgroßmutter doch auftauchen sollte.

Das ist natürlich schwierig, aber man kann da mit Sicherheit auch nicht so viel machen. Hat sie auch selber schon mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass er nicht kommen soll? Das wäre ja schon mal eine Maßnahme. Ansonsten ist doch die Frage, ob er sich auch daneben benimmt oder sich normal verhält. Wenn er sich trotzdem noch einigermaßen normal verhält, kann man ihn ja einfach ganz weit weg von ihr setzten. Ansonsten würde ich für den Familienfrieden nicht unbedingt mit starken Verwandten auftrumpfen. Das ist dann auch irgendwie nicht gut für die Stimmung.