Abgebissene Fingernägel an Supermarktkasse - beschweren?

In unserem Supermarkt, der bei uns gleich um die Ecke ist, und bei dem ich täglich einkaufe, arbeitet eine neue Kassenkraft. Diese Dame sieht sehr ungepflegt aus. Was mich aber am meisten stört, sind ihre extrem stark abgebissenen Fingernägel. Ich ekle mich jedes Mal, wenn ich das Wechselgeld entgegennehmen muss. Da ich täglich dort einkaufe, ist das für mich schon ein Problem, weil ich eh eine niedrige Ekelschwelle habe.

Meint ihr, dass ich mich beim Chef beschweren soll. Bei ihr selber wäre es mir sehr unangenehm. Ihr gegenüber wäre es vielleicht taktlos, da ich in Diplomatie nicht so gut bin und es nicht richtig sagen könnte. Ihr Chef hat da vielleicht mehr Feingefühl. Andererseits möchte ich ihr ja ach keine Unannehmlichkeiten bereiten, sie ist ja bestimmt auf den Job angewiesen. Wie kann ich erreichen, dass sie sich als Kassenkraft mit täglichem Kundenkontakt ein bisschen mehr pflegt, ohne dass sie allzu viele Probleme bekommt?

Wenn diese so abgebissen sind, dann ist es psychisch bedingt. Dem Chef wird es sicher aufgefallen sein. Aber was willst Du mit einer Beschwerde erreichen? Das sie dann nicht mehr ihre Fingernägel abbeißt? Ich selber hatte dieses Problem sehr viele Jahre und es ist für diese Personen schon schwer genug. Wenn es Dich so stört, dann lass Dir das Geld nicht in die Hand geben, sondern auf den dafür vorgesehenen Platz, wo das Geld hingelegt werden kann.

Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, wie man überhaupt darüber nachdenkt, sich dann über diese Person zu beschweren. Stecke einmal in ihrer Situation und dann weißt Du, wie man sich fühlt, wenn man nichts dagegen tun kann. Der Kopf schaltet dann ab und es passiert einfach. Das hat auch nichts mit Pflege zu tun, es ist eine Krankheit!

Wenn ich als Chef so eine Beschwerde bekommen würde, würde ich dem Kunden einfach sagen, dass ihm das nichts angeht und er ja an eine andere Kasse oder noch besser in ein anderes Geschäft gehen soll. Du nimmst dir da was raus, was dich wirklich nichts angeht. Beschwerst du dich auch, wenn an der Kasse eine Kassiererin sitzt, die Schnupfen hat, weil du dich ekelst? Muss dann jeder Kassierer bei einem Schnupfen krank feiern? Stört dich ein Eiterpickel auf der Nase, weil er ekelig ausschaut?

Sorry, aber das geht dich nun wirklich nichts an und das grenzt schon an Diskriminierung. Du solltest mal darüber nachdenken, vor was man sich alles ekeln könnte und ob dann noch ein Mensch an der Kasse kassieren dürfte, weil jeder ein Makel hat, der einen ekelt oder der einen stört.

Wenn der Kassierer nun widerlich stinken würde und jedem Kunden auf den Einkaufszettel spucken würde, dann würde ich als Chef eine Beschwerde als gerechtfertigt finden. Wenn sie wirklich extremst ungepflegt sein sollte, dann kannst du den Chef darauf hinweisen. Ein guter Chef ruft die Kassiererin zum Gespräch und klärt die Sache.

Sollte dein Problem jedoch nur bei den Fingernägeln zu finden sein, dann solltest du die Beschwerde lassen. Viele kauen Fingernägel und bemerken es selbst nicht einmal, sind aber trotzdem zumindest sauber angezogen und geduscht. Ich verlange von einer Kassiererin nicht, dass sie super aufgebrezelt ist, aber wenn das Gesamtbild zu extrem ist, dann würde ich den Chef drauf hinweisen. Übrigens, hast du schon die Reaktionen anderer Kunden auf die Kassiererin mitbekommen? Sind die auch so angewidert wie du?

So wie es beschrieben wurde, ist die Dame wohl insgesamt eine ungepflegte Erscheinung und da wundert es mich, wenn der Vorgesetzte da noch nichts unternommen hat. Denn je nach Supermarkt kommt die Angestellte ja auch mit offenen Lebensmitteln in Kontakt und das sollte man doch nicht einfach so hinnehmen.

Wobei man jetzt auch fragen muss, was denn hier als ungepflegt beschrieben wird. Die Fingernägel allein scheinen es ja nicht zu sein. Auch wenn ich es selbst auch nicht als besonders schön empfinde, wäre das allein kein Grund mich zu beschweren.

Wenn sie allgemein ein ungepflegtes Erscheinugnsbild hat, vielleicht sogar stinkt oder ungewaschen wirkt, dann würde ich das schon als Grund zur Beschwerde empfinden. Keine Ahnung, ob es etwas bringen würde, aber das ist schon eklig, wenn du ihr das Geld aus der Hand nehmen musst. Allerdings wäre es wohl einfacher, dass Geld einfach nicht mit der Hand entgegen zu nehmen, sondern es irgendwo ablegen zu lassen oder ihr vielleicht den Geldbeutel hinzuhalten, damit sie es dort reinfallen lässt.

Aber gibt es denn bei euch nur eine geöffnete Kasse? Ich würde einfach an ein anderes Band gehen, wenn möglich. Wirt hatten im lokalen Supermarkt mal eine Mitarbeiterin, die wirklich ungewaschen war und die man noch zwei Regalreihen weitergerochen hat. Ich bin einfach nie an ihre Kasse gegangen.

Der Vorgesetzte oder der Chef hat sich für die Kraft entschieden, auch, wenn sie Dir nicht zusagt und Du sie ungepflegt empfindest. Dass Du Dich vor den abgebissenen Fingernägeln ekelst, kann ich schon verstehen, es gibt einige Menschen, die so etwas nicht verstehen können und es schon gar nicht ansehen können. Aber ich denke, mit einer Beschwerde oder auch nur einer Äußerung gehst Du zu weit, weil der Chef ja nun nicht unbedingt blind gewesen sein wird und wenn die Dame ihren Job gut macht, bringt es noch weniger etwas.

Entweder stellst Du Dich wie vorgeschlagen wirklich an eine andere Kasse an oder aber Du suchst Dir ebenfalls wie vorgeschlagen einen anderen Markt, in dem Dir die Kassierer und Mitarbeiter mehr zusagen. Aber als Kundin allein wirst Du am Erscheinungsbild und am ungepflegtem Äußeren nichts machen können, vor allem nicht, wenn Du Dich beschwerst und nicht mal direkt die Person selbst ansprichst.

Es mag ja sein, dass es andere Kunden gibt, die sich auch beschweren würden oder es schon getan haben, aber ich denke, die Chancen stehen doch eher schlecht, da etwas zu ändern. So etwas anzusprechen ist generell nicht gerade einfach, auch für einen Vorgesetzten oder Chef nicht, aber wie gesagt, man wird die Frau ja nun auch nicht blind eingestellt haben und wenn die Leistung an sich stimmt, kann man ihr da auch nicht wirklich viel vorwerfen.

Man kann sich vielleicht mit einem Scheiben höflich an sie oder an den Chef wenden. Wenn ich ehrlich bin, dann würde ich mich aber eher an sie selbst wenden, denn wenn man sich an den Chef wendet, dann sind Probleme doch an sich vorprogrammiert und es ist angenehmer, wenn man der Kassenkraft das erstmal direkt sagt. Wenn sich dann nichts tut, kann man sich ja immer noch überlegen, ob man sich an den Chef wendet.

Die meisten Kassierer müssen doch auch Namensetiketten tragen und hier würde ich dann einfach mal ihren Namen ablesen. Man kann dann entweder mal im Adressbuch schauen, an sich finde ich es aber sicherer, wenn man einfach ein kurzer und freundliches Schreiben verfasst und dieses in den Briefkasten des Supermarktes wirft. An sich ist persönlich natürlich besser, aber ich muss ernsthaft sagen, dass ich sowas nicht kann, wenn es um derartige Kritiken geht.

In dem Schreiben kannst du dann einfach freundlich darauf hinweisen, dass sie ihre Fingernägel etwas mehr pflegen könnte, weil es sehr unangenehm erscheint. Ich glaube, dass ist auch gar nicht so einfach, denn an den Fingernägeln zu knabbern ist in gewisser Hinsicht ja auch mehr oder weniger eine Sucht, die man sich ''abtrainieren'' muss. Wenn das Schreiben nicht greift, dann würde ich mich irgendwann eben doch an den Chef wenden. Etwas verwunderlich ist die Tatsache jedoch schon, dass die Kassiererin eingestellt worden ist, obwohl sie derartige Fingernägel hat, vielleicht ist es dem Chef also auch egal.

Ich selbst würde das Problem aber einfach damit umgehen, dass ich das Geld nicht von der Hand annehme. Das verhindert man zum einen, indem man mit Karte zahlt, aber auch damit, dass man beim Auszahlen des Wechselgeldes einfach ganz beschäftigt die Ware einpackt und sagt ''legen Sie es ruhig hin'', dann kann man es sich vom Tresen nehmen.

Wenn es dich tatsächlich stört, dann kannst du dich bei dem Chef beschweren. Ich wüsste jetzt aber nicht, ob du damit auch wirklich was erreichen kannst. Ich glaube kaum, dass sie es aus Spaß macht. Da stecken sicherlich psychische Probleme dahinter. Dafür kann sie nicht gekündigt werden, und eine Abmahnung wird sie auch nicht bekommen.

Ich habe heute immer noch öfters das Problem, dass ich an den Fingernägel kaue, wenn ich nervös bin. Es passiert gar nicht bewusst. Desöfteren erwische ich mich dabei und versuche das zu unterdrücken.

Es gibt auch so einige Dinge, vor denen ich mich ekele und ich muss auch sagen, dass ich ebenfalls eine ziemlich niedrige Ekelschwelle habe. Als ich zwischen Abitur und Ausbildung an einer Tankstelle gearbeitet habe, habe ich mich häufiger auch vor den Kunden geekelt, gerade vor den Alkoholikern, die oft sehr ungepflegt waren und auch ziemlich stanken. Da hatte ich natürlich nicht die Möglichkeit, den Leuten aus dem Weg zu gehen. An einer Supermarktkasse hat man als Kunde diese Möglichkeit zumindest theoretisch, falls mehr als eine Kasse geöffnet ist. Falls ich auf eine solche Kassiererin treffen würde, vor der ich mich wirklich ekeln muss, würde ich zunächst versuchen, der Frau aus dem Weg zu gehen. In dem Supermarkt, den ich meistens besuche, sitzen meistens zwei oder drei verschiedene Kassierer an den Kassen. Ich suche mir da auch immer meinen Favoriten aus, weil da auch ein paar komische bei sind. Die sind zwar nicht ungepflegt, aber eben unfreundlich. Deswegen würde ich mich aber auch nicht direkt beim Chef beschweren, sondern ich gehe einfach an eine andere Kasse.

Wenn jemand wirklich sehr ungepflegte Fingernägel hat und man als Kunde in irgendeiner Weise in Kontakt damit geraten könnte, finde ich eigentlich auch, dass solche Leute im Verkauf nicht so gut aufgehoben sind. Es mag sein, dass die Frau in anderen Bereichen, wo man nicht so sehr auf ein gepflegtes Erscheinungsbild achtet, keine Arbeit findet oder das einfach nicht ihr Ding ist. Ich denke aber einfach, dass man bei einer solchen Arbeit, auch wenn es nur um einen Supermarkt geht und nicht um eine Parfümerie oder Drogerie, wo man noch stärker auf das Aussehen achten würde, schon darauf achten sollte, dass man ordentlich zur Arbeit geht. Da würde ich die Frau erst einmal selbst in der Verantwortung sehen. Vielleicht ist ihr aber gar nicht bewusst, wie ihre Fingernägel aussehen oder sie ist nicht in der Lage, sich das Nägelkauen abzugewöhnen. In dem Fall frage ich mich, warum der Chef ihr nichts sagt. Vielleicht ist es ihm egal oder er hat da bisher nicht drauf geachtet.

Ich finde schon, dass man etwas sagen kann. Eine Verkäuferin repräsentiert ja auch das Unternehmen und der Eindruck kann kein guter sein, wenn die Mitarbeiter ungepflegt sind. Würde die Frau auf der Baustelle arbeiten, wäre das etwas anderes. Aber in einem Laden, in dem man Kontakt mit den Kunden hat und darüber hinaus Lebensmittel anfassen muss, zum Teil auch unverpacktes Obst und Gemüse, sollten die Mitarbeiter zumindest so aussehen, dass sich niemand vor ihnen ekeln muss. In einem Restaurant würde man sich doch auch ekeln, wenn die Bedienung so ungepflegt wäre und mit ihren Fingern dann den Teller anfasst, von dem man essen möchte. Als Teil des Unternehmens muss man sich da soweit anpassen, dass man zumindest nicht negativ auffällt.

Ich hätte auch Schwierigkeiten der Frau direkt etwas zu sagen. Ich würde vermutlich auf ihre Fingernägel schauen und es wäre mir unter Umständen anzumerken, dass ich mich ekele. Aber das ist kein Mittel, um ihr mitzuteilen, dass sie sich mehr pflegen sollte. Natürlich kann man sich an den Chef wenden, aber da kann es auch sein, dass die Frau Ärger bekommt. Zumindest könnte man aber vielleicht damit rechnen, dass sich das Problem für die Kunden dann löst, sofern der Chef das Problem erkennt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir die Mühe machen würde, den Chef wegen dieser Sache überhaupt anzusprechen. Vielleicht würde ich mir einfach einen anderen Laden suchen. Ich bin nicht sicher, wie ich reagieren würde, aber ich finde es nicht grundsätzlich verkehrt, etwas zu sagen.