Wärt ihr dagegen, wenn eure Kinder vegan leben wollen?
Ich habe eine gute Freundin, die vegan lebt, seit sie 14 war. Ich habe sie damals schon gekannt und ihre Eltern hatten damals nicht das geringste Verständnis für ihre Entscheidung. Ihre Tochter hat zwar versucht ihnen klar zu machen, dass sie trotzdem alle Nährstoffe bekommt, die sie braucht, doch ihre Eltern waren immer der Meinung, vegane Ernährung sei vollkommen ungesund und wollten diese nicht unterstützen. Vegetarisch wäre vielleicht noch in Ordnung gewesen, aber ihre Mutter hat sich geweigert, ihr Sojamilch, Tofu und andere vegane Lebensmittel zu kaufen und beim Kochen auch keine Rücksicht darauf genommen.
Sie sagten, wenn sie wirklich so leben wolle, dann müsse sie das von ihrem eigenen Taschengeld finanzieren, was kaum möglich war (bei 30 Euro Taschengeld pro Monat fast alle Mahlzeiten selbst zu finanzieren ist schon schwierig und man will ja nicht nur Geld für Essen ausgeben).
Wie würdet ihr reagieren, wenn eure Kinder plötzlich vegan leben möchten? Wärt ihr auch dagegen, wenn euch diese Ernährungsweise nicht zusagt und würdet ihr es unterstützen? Oder hat hier jemand vielleicht sogar Kinder, die vegan leben, während ihr das aber nicht tut?
Ich würde mich selbst über die vegane Lebensform genau informieren und mit meinem Kind über die Motivation, ein veganes Leben zu führen, sprechen. Dabei wäre es egal, ob das Kind vier, vierzehn oder vierundzwanzig Jahre alt wäre. Denn heutzutage sind auch vegane Lebensformen so möglich, dass man sich nicht zwangsläufig "mangel ernährt" und ich würde meinem Kind auch nicht das Essen von seinem Taschengeld bezahlen lassen, mit vierundzwanzig Jahren sähe es aber schon etwas anders aus.
Ich fand es seinerzeit traurig, als ich mal damit ankam, mich vegetarisch zu ernähren, dass es nicht ernst genommen wurde beziehungsweise man mich ebenfalls nicht unterstützt hat. Essen sollte ich mir selbst zubereiten, selbst kaufen musste ich es mir aber nicht, dabei hätte es allen gut getan, auf fettiges Fleisch und fettige Wurst zu verzichten, aber nein. Schon allein aus dem Grund würde ich es bei meinem Kind anders handhaben wollen und wer weiß, ob man nicht dauerhaft Gefallen an einer vegetarischen oder sogar teilweise veganen Ernährung findet. Zudem sind heute viel mehr Produkte erhältlich, die es vereinfachen, sich vegan und vegetarisch zu ernähren.
Hätte ich ein Kind, das sich vegan ernähren möchte, fände ich das toll. Ich selbst bin bisher nur Vegetarier und finde es sehr gut, wenn Menschen so konsequent sind, dass sie auf Produkte, die auf Tierleid basieren, grundsätzlich meiden. Wenn sich das Kind aus Tierschutzgründen oder auch aus Ekel vor tierischen Produkten vegan ernähren möchte, fände ich es gut, ein Kind zu haben, das sich solche Gedanken macht. Ich wüsste nicht, warum ich dem Kind irgendwelche Sachen aufzwängen sollte, die es nicht konsumieren möchte. Jemandem, der keine Innereien isst, zwängt man doch auch keine Hühnerherzen auf.
Ich fände es ziemlich frech, dem Kind das wenige Taschengeld dann auch noch für die Ernährung abzuknöpfen. Das ist so, als hätte man deiner Freundin das Taschengeld damals ersatzlos gestrichen. Schließlich haben die Eltern an anderen Lebensmitteln sparen können, zum Beispiel an Produkten aus Kuhmilch, Fleisch oder anderen tierischen Lebensmitteln. Wenn das Kind sich dann einen Teil seiner Speisen selbst kaufen muss, ohne dafür Geld zu bekommen, ist das Taschengeld weg. Das ist wirklich nicht in Ordnung und so etwas würde ich einem Kind auch nicht zumuten. Ich würde dem Kind vermutlich wöchentlich eine Art Essensgeld geben, von dem es sich für die Woche dann selbst die fehlenden Sachen kaufen kann, zum Beispiel Tofu, Seitan oder veganen Käse. Das Geld sollte aber wirklich auch ausreichen, um die Sachen kaufen zu können.
Weil ich die vegane Ernährung grundsätzlich gut und erstrebenswert finde, würde ich sicher auch anbieten, mal mit dem Kind gemeinsam zu kochen. Vielleicht könnte ich dann auch zu einem Großteil auf vegetarische Sachen verzichten und mich vegan ernähren. Ich würde das einfach mal ausprobieren wollen. Selbst denjenigen, die nicht dauerhaft vegan leben wollen, schadet es sicher nicht, wenn sie vielleicht zwei- oder dreimal in der Woche vegan essen.
Ich würde auch in anderen Lebensbereichen und nicht nur beim Essen schauen, dass ich das Kind unterstützen kann. Wenn es vegane Schuhe haben möchte, würde ich ihm die auch kaufen. Ich selbst könnte noch nicht garantieren, dass ich mich auch konsequent vegan ernähren würde und auch in anderen Bereichen darauf immer achten würde, aber ich würde das Kind dann auch nicht zwingen, ein Essen zu essen, das tierische Produkte enthält oder Sachen zu tragen, die aus Leder bestehen.
Mit 14 Jahren kann man, meiner Meinung nach, schon einschätzen, was es bedeutet, wenn man vegan leben will. Bei kleineren oder beziehungsweise jüngeren Kindern würde ich es vermutlich nicht erlauben. Ein 6-jähriges Kind kann das irgendwo aufgeschnappt haben und in der Wachstumsphase würde ich das nicht gut finden. Und es ist definitiv so, dass man wesentlich schneller einen Nährstoffmangel bekommen kann, wenn man vegan lebt. Das kann man auch nicht abstreiten.
Hinzu kommt, und da muss ich den Eltern recht geben, dass eine vegane Lebensweise recht teuer ist, wenn man sich trotzdem ausgewogen ernähren will. Und ich kann es durchaus verstehen, wenn man da sagt, dass man das selber finanzieren muss. Man kann doch für sein Kind nicht hunderte Euro fürs Essen ausgeben nur weil es mal eben beschließt, dass es vegan leben will. Kann es ja (ich persönlich habe dafür Verständnis), aber dann muss es das wirklich selber zahlen und wenn es das nicht kann, muss es das lassen. Man kann auch nicht von seinen Eltern verlangen, dass sie das finanzieren. Finde ich zumindest!
Ich meine, man kann ja Obst und Gemüse und so bei der Familie mitessen. Aber wenn man dann bei allen die Extrawurst spielen muss und Tofu statt Fleisch will und dies nicht mehr isst und das nicht mehr, dann muss man sich den Ersatz kaufen. Ich esse seit meinem 13. Lebensjahr kein Fleisch. Wenn ich irgendwas extra haben wollte, dann habe ich es mir gekauft. Wobei das nicht so schwierig ist, wie wenn man vegan leben will.
Ich wäre ganz sicherlich nicht dagegen, wenn ich später einmal Kinder hätte und diese die vegane Lebensweise einschlagen wollen würden. Ich bin mir aber nicht wirklich sicher, in wie fern ich sie dabei unterstützen würde. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich dabei heraus halten würde und den Kindern selber die Verantwortung für ihre neue Lebensweise übergeben würde, denn später müssen sie auch einmal selber für sich sorgen können und sie sollten sich frühzeitig bewusst sein, was es eigentlich für einen Aufwand mit sich bringt, eine solche Lebensweise zu verfolgen.
Wenn meine Kinder sich damit arrangiert hätten und auch über einige Zeit lang sich selber vegan ernährt hätten, dann kann ich mir schon vorstellen, dass ich mich wieder darum kümmere, ihnen veganes Essen zu bereiten und die ganzen Dinge zu tun, welche sonst noch zu dieser Lebensweise gehören. Ich kenne mich da ja nicht so gut aus und weiß gerade nicht, was man da alles beachten muss. Auf jeden Fall wüsste ich nach dieser "Probezeit" aber schon, ob meine Kinder längerfristig bei dieser Ernährungsform bleiben und für mich lohnt sich erst dann der ganze Aufwand, mich selber mit der Thematik zu beschäftigen und dafür zu sorgen, dass meine Kinder ihrem Wunsch entsprechend vegan leben können.
Man muss sich natürlich absprechen und dem Kind sollte schon bewusst sein, dass es ab und zu selbst kochen muss. Produkte aus dem Reformhaus sind natürlich teurer als andere aus dem Supermarkt, jedoch kann man auch im Supermarkt vegane Nahrungsmittel finden. Ich verstehe die Eltern nicht, selbst wenn es Probleme mit dem Geld geben würde, findet man günstige vegane Alternativen.
Als Mutter würde ich mir jedoch wünschen, dass mein Kind mich nicht anmeckert, wenn Milch im Kühlschrank steht und ich mit Fleisch koche. Da muss man Kompromisse eingehen und beide Seiten sollten einen Schritt aufeinander zugehen.
Wenn das Kind nicht mit dem Gewissen leben kann Tiere zu verspeisen, dann soll es sich nicht unnötig quälen. Ich finde es okay und eigentlich müssen Eltern ihre Kinder unterstützen. Ein Zusammenleben bedeutet immer, dass man sich nach anderen Menschen richten muss und auf diese eingehen. Nur weil man ein Erwachsener ist oder die Mutter heißt es nicht, dass alle nach ihrer Pfeife tanzen müssen. Wie kann man nur mit seinem Kind so umgehen?
Ich selbst halte nichts von der veganen Ernährung, aber mit vierzehn wird das Mädchen wissen, was sie möchte und ich würde das respektieren.
Ich würde meine Kinder nicht bei einer veganen Ernährungsweise unterstützen, weil sie gerade in der Entwicklungsphase ihres Körpers und ihres Gehirns viel Eiweiß brauchen. Ich würde natürlich meine Gründe darlegen und mit ihnen darüber diskutieren. Wenn es zum Extremfall kommt und mein Kind zu wenig isst, weil es mein Essen verweigert, würde ich mich eventuell auf das Thema einlassen, aber auch nur, wenn ich vor der Alternative stehe, mein Kind verhungern zu lassen oder ihm Tofu zu kaufen.
Ja, sicherlich brauchen Jugendliche Eiweiß, das braucht jeder Mensch, aber es gibt doch pflanzliches Eiweiß und es wird nicht unbedingt und zwangsläufig tierisches Eiweiß benötigt, sofern man sich eben das pflanzliche Eiweiß zuführt und ich denke, in einer veganen Ernährung ist es auch so machbar. Allerdings bin ich nun weder Vegetarierin noch Veganerin, aber all das ließe sich ja auch anlesen und dank des Internets auch eben so herausfinden.
Eine Diskussion darüber, auch den anderen Familienmitgliedern veganisches Essen anzudrehen oder böse Blicke zu erhalten, wenn man Wurst oder Fleisch isst, würde ich auch nicht wollen. Das wäre so ein Punkt, den ich aber voraussetze und über den ich nicht diskutieren will. Immerhin akzeptiere ich auch den Wunsch des Kindes und so sollte es eben auch andere Ernährungsweisen akzeptieren.
Ich hätte bei einem älteren Kind nichts dagegen, allerdings bin ich nicht so ein Soja-Fan und ich frage mich halt, ob es so gut ist, wenn man sich vorrangig von Sojaprodukten ernährt. Wobei ich 2 Jungs habe, ich habe letztens eine Studie gelesen, wonach Soja für den weiblichen Stoffwechsel nicht gerade gut sein soll und wohl übermäßiger Konsum der Schilddrüse schaden kann. Inwieweit das belegt ist, ist für mich nicht eindeutig, aber dass für Soja auch Regenwälder abgeholzt werden, sollte jedem klar sein, also auch das ist mittlerweile eine Industrie.
Ich würde es akzeptieren und hätte kein Problem damit, da ich selbst nicht viel Fleisch esse, wobei vegan halt noch einen Tick strenger ist in der Denkungsweise, ich war damals halt Ovo-Lacto-Vegetarier, da gab es diese vegane Welle noch gar nicht und das wäre mir persönlich lieber, da man dann nicht ständig dieses Sojazeug konsumieren muss und ja dennoch Massentierhaltung mal abgesehen von dem Eierkonsum vielleicht oder der Milch, nicht unterstützt.
An sich finde ich die Bewegung schon gut, aber das Problem ist halt, dass alle so Extreme sind, würden die Leute einfach beispielsweise nur 2-3 Mal die Woche kleinere Mengen Fleisch essen, wäre Massentierhaltung wohl Passé. So gibt es halt immer noch auf der einen Seite so extrem fleischkonsumierende Steinzeit-Dinosaurier scherzhaft ausgedrückt, die ihrem Fettstoffwechsel auch nichts Gutes tun, weil sie täglich Unmengen Fleisch in sich hineinstopfen und dann gibt es halt auf der anderen Seite Veggies, die jedwede Art tierischer Produkte ablehnen.
Wenn ich ein Kind hätte, das im Alter von 14 Jahren beschließt, sich in Zukunft vegan zu ernähren, würde ich es erst mal besprechen wollen, aus welchem Grund es sich dazu entschlossen hat. Wenn das Kind aber gute Gründe aufzählen kann, warum es die Ernährung umstellen möchte, dann wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte. Bei deiner Freundin ist es ja wohl auch so gewesen, dass sie direkt gesagt hat, dass sie alle Nährstoffe auch so bekommt, die sie braucht. Das zeigt doch auch, dass sie sich mit dem Thema beschäftigt hat und diesen Entschluss nicht nur aus einer Laune heraus so gefasst hat.
Dann würde ich mein Kind selbstverständlich auch unterstützen und nicht die Lebensmittel vom Taschengeld kaufen lassen. Es ist ja noch verständlich, wenn man als Mutter sagt, dass das Kind auch mal selber kochen muss, wenn es sich anders ernährt als der Rest der Familie. Dass die Mutter nicht immer Lust hat, für verschiedene Familienmitglieder auch verschiedene Gerichte zu kochen, kann ich verstehen. Aber ich kann es nicht verstehen, dass man das Kind dann auch die Lebensmittel vom Taschengeld bezahlen lässt.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-195262.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1146mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1196mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1593mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1259mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2442mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?