Wärt ihr dagegen, wenn eure Kinder vegan leben wollen?

vom 19.08.2012, 12:55 Uhr

Ehrlich gesagt, ich würde eine vierzehnjährige Teenagerin zwar nicht abweisen, wenn sie sich vegan ernähren möchte, aber aufgrund der erblichen Fehler in der Familie würde ich ihr eher zu einer vegetarischen Ernährung raten. Mit achtzehn Jahren kann sie sich dann meinetwegen so ernähren wie sie möchte, ich würde ihr aber zuvor gerne den Weg in eine gesunde vegetarische Lebensweise ebnen.

Ich wäre auch gerne bereit doppelt zu kochen, aber mir selbst kann ich keine fleischlose Ernährung zumuten, weil mir sonst zu viel fehlt, weil ich Nüsse, Kerne auch meiden muss. Vom Taschengeld würde ich meiner Tochter nie abverlangen, dass sie sich das Essen selbst kauft. Aber ich würde mich mit ihr auch zusammensetzen und ausführlich mit ihr darüber reden, gegebenenfalls auch den Arzt hinzuziehen, falls sie meine Probleme geerbt haben sollte. Aber verbieten würde ich es grundsätzlich nicht und auch mein Partner hätte kein Problem damit, so lange er sein Steak bekommt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Meine kleine Schwester zum Beispiel ist auch schon seit vielen Jahren zwar keine Veganerin, aber Vegetarierin. Mit dieser Entscheidung hatten meine Eltern zu Anfang auch recht lange zu "kämpfen" und man hat immer wieder versucht, meiner kleinen Schwester ein Stückchen Fleisch oder auch Fisch anzudrehen, was diese aber strikt verweigerte und ablehnte. Zuvor hat meine Schwester eigentlich immer alles gegessen und diese Entscheidung von ihr kam sehr spontan, weshalb wir am Anfang erst dachten, dass diese vielleicht schnell wieder aufgibt, etc.

Zu Anfang haben wir uns dann mehr oder weniger nicht darum gekümmert und keine "Extra-Wurst" für meine Schwester gemacht und sie vor die Wahl gestellt, das zu essen, was auf den Tisch kommt, oder eben nicht. Mit der Zeit haben meine Eltern dann aber auch erkannt, dass meine Schwester dies sehr ernst meint und sind dann auch damit einverstanden gewesen. Inzwischen wird bei uns auch regelmäßig vegan/vegetarisch gekocht und es schmeckt allen und an manchen Tagen verzichten dann bei uns in der Familie auch schon mal alle auf Fleisch oder tierische Produkte.

Ich selbst als Elternteil würde dies später bei meinen Kindern eigentlich nicht so streng sehen und die Entscheidung, vegan zu leben nicht nur akzeptieren, sondern auch unterstützen. Ich selbst würde dieser Entscheidung mit großer "Bewunderung" entgegen treten und meinen Kindern hierfür meinen Respekt zollen. Ich selbst kann zwar länger mal ohne Fleisch oder tierische Produkte leben, aber gänzlich darauf verzichten könnte ich eben nicht.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich sagen, dass ich mit veganer Ernährung nicht wirklich viel anfangen kann. Daher würde ich mich vorher auch erstmal darüber informieren, vielleicht sogar zusammen mit meiner Tochter oder Sohn. Dann würde ich mit ihr über ihre Motivation reden. Vielleicht verstehe ich dann warum sie sich nur noch so ernähren will.

Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass Kinder einfach mal etwas ausprobieren wollen um zu schauen ob es etwas für sie ist und sie merkt dann, dass es doch nichts für sie ist. Was auch vollkommen in Ordnung wäre.
Ich finde wenn es nicht gesundheitsschädlich ist sollte man als Eltern das Kind unterstützen und auch motivieren, denn das ist die Aufgabe einer Mutter und eines Vater. Ich kann deshalb das Verhalten der Eltern deiner Freundin überhaupt nicht verstehen. Und vor allem muss eine 14jährige ihr Essen nicht vom Taschengeld bezahlen, denn das ist meiner Ansicht immer noch die Aufgabe der Eltern. :)

» Alekss » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,00 »



Ehrlich gesagt, würde ich mein Kind nicht unterstützen, wenn es sich in diesem Alter dazu entschließen würde, vegan leben zu wollen. Zwar war ich selbst viele Jahre Vegetarierin und kann diesen Gedankengang dadurch durchaus nachvollziehen, doch trotzdm wäre ich gegen eine komplett vegane Ernährung.

In erster Linie ginge es mir darum, dass ein veganes Leben unfassbar viele Probleme aufbringt. Schon als Vegetarierin gab es schon viele Schwierigkeiten. Meine Mutter musste oftmals etwas anderes für mich kochen. Dazu kam, dass ich immer die Inhaltsstoffe von allen Lebensmitteln durchlesen musste, bevor ich etwas essen konnte. War ich bei anderen Leuten eingeladen und es gab Essen, gab es ebenfalls immer Probleme. Auch in Schullandheimen oder ins Hotels wurde ich nicht vor Problemen verschont.

Zum einen würde ich mein Kind vor so vielen Schwierigkeiten bewahren wollen. Man kann sich als Veganer nicht so frei fühlen, wie ein Mensch, der nicht vegan lebt. Immerhin kann man sich nicht mal schnell unterwegs einen kleinen Snack kaufen. Zum anderen würde ich nicht jeden Tag vegan kochen wollen. Ich selbst würde nicht auf tierische Produkte verzichten wollen und diese auch beim Kochen regelmäßig anwenden. Wenn das Kind sich jeden Tag selbst etwas kochen würde, fände ich das ehrlich gesagt auch nicht so toll. Immerhin ist das doch schon teurer, zwei verschiedene Mahlzeiten an einem Tag zuzubereiten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich akzeptiere es in jedem Falle, wenn mein Kind vegan leben möchte. Ich würde dementsprechend auch für meinem Kind kochen und die jeweiligen Geschirr und Besteckteile separat nutzen, weil veganer natürlich nicht die selben Pfannen nutzen wollen, die man vorab für ein Schnitzel genutzt hat. Wobei ich sagen, muss ich würde die Pfannen und Töpfe nutzen, wenn die gereinigt sind für das vegane Essen, aber sicher keine komplett andere Pfannen, denn wenn diese gereinigt sind, dann ist es völlig Okay.

Solange mein Kind mich nicht selber dazu überreden möchte, dass ich auch vegan lebe, ist mir das im Grunde genommen auch total egal, was mein Kind mit den Lebensmitteln so anstellt oder auch eben nicht. Es ist eine Lebenseinstellung, die man wirklich meinen muss und ich würde es nur vorgaukeln, sodass mein Kind nicht zufrieden sein würde. Sie muss meine Lebensweise und ich ihre akzeptieren.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn mein Sohn irgendwann auf die Idee kommen würde, sich vegan ernähren zu wollen, hätte ich absolut keine Probleme damit. Natürlich kommt es auch immer auf das Alter an. Ich würde das Ganze auch mit ihm besprechen, um die Gründe für seinen Lebenswandel in Erfahrung bringen zu können. Er muss sich schon seine Gedanken zum Thema gemacht haben und sollte sich nicht so leichtfertig dazu entscheiden. Ich bin selbst Vegetarier, mein Mann ebenfalls. Mein Sohn darf Fleisch essen, dagegen habe ich absolut nichts. Wenn er irgendwann mal nachfragen wird, warum mein Mann und ich auf Fleisch verzichten, werde ich ihm das auch erklären. Sollte er sich dann ebenfalls für eine vegetarische Lebensweise entscheiden, wäre das toll, aber wenn er weiterhin Fleisch essen möchte, ist das für mich auch in Ordnung.

Ich selbst war im Alter von 15 Jahren schon mal Vegetarier. Meine Mutter hat das Vorhaben leider nicht so wirklich unterstützt. Sie hielt es für Quatsch und ist auch heute nicht wirklich einverstanden mit meiner Lebensweise. Sonst haben wir ein tolles Verhältnis, aber in dem Punkt kann sie mich einfach nicht verstehen. Sie bringt meinem Sohn auch immer Wurst mit, weil sie irgendwie Angst hat, dass er nicht alle Nährstoffe bekommt. So etwas macht mich echt wahnsinnig und ich hätte mir damals ein wenig mehr Unterstützung von ihr gewünscht. Mein Sohn kann ja Fleisch essen, aber wenn ich höre, dass Kinder Fleisch zu Entwicklung brauchen, kann ich immer nur mit dem Augen rollen, weil es einfach nicht stimmt. Es gibt so viele Ersatzstoffe, die auch hochwertiges Eisen liefern - man muss eben genauer darauf achten, was man isst.

Ich habe das Ganze auch schon mit unserem Kinderarzt abgeklärt, weil ich eben unsicher war durch das Gerede meiner Mutter - und das, obwohl mein Sohn ja im Prinzip nicht vegetarisch ernährt wird. Im Kindergarten isst er Wurst, bei den Omas und auch mal unterwegs. Genau aus diesen Gründen habe ich damals auch wieder angefangen, Fleisch zu essen, weil mir von allen Seiten eingetrichtert wurde, dass es schädlich ist, auf Fleisch zu verzichten und dass ich so schnell krank werden würde. Meine Mutter meint es vielleicht nur gut, aber man sollte die Entscheidung seines Kindes schon akzeptieren. Mir wäre es jedenfalls nicht zu viel, wenn ich für mein Kind extra etwas kochen müsste. Gerade als Teenager überlegt man sich schon ganz genau, was man möchte, und was eben nicht. Da entscheidet man nicht von heute auf morgen und daher würde ich die Meinung meines Sohnes auch sehr ernst nehmen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich bin selbst Vegetarier und würde auch vegan leben, will es aber meiner Mutter nicht noch schwerer machen beim kochen, außerdem finde ich es sehr schwer, in der heutigen Welt vegan zu leben, vor allem weil ich ein absoluter Milchtrinker bin, und schon so genug Mangel an wichtigen Stoffen habe, weil ich weder Fisch, Fleisch noch Ei esse.

Wenn meine Tochter sich aber dafür entscheiden würde, würde ich das auf jeden Fall akzeptieren, mir aber ihre Gründe anhören wollen, damit sie das nicht wegen einem "Trend" etc. macht. Außerdem müsste sie selbst auch dafür sorgen, dass geeignete Produkte im Haushalt sind, in dem sie mit einkaufen kommt, sich informiert, Rezepte raussucht. Ich kann nicht verstehen, wie man seinem Kind verweigern kann, die Ernährungsform zu wählen, die es gerne wählen möchte- das ist eine persönliche Entscheidung und meine Eltern haben es schließlich auch sofort akzeptiert, dass ich mit 11 kein Fleisch mehr essen wollte.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist sich schon ausgewogen und gesund zu ernähren ohne die Hilfe seiner Eltern. Ich fing relativ schnell an, kein Schweinefleisch zu essen und auch andere Dinge wie fette Rahmsaucen und Bratkartoffeln mit Speck, fettige Dinge eben, die man durch genauso leckere, aber weniger fett enthaltende Speisen ersetzen könnte. Obwohl das viele Jahre lang so ging, wurde nie darauf Rücksicht genommen. Es hieß dann "Stell dich nicht so an" und selbst nach mehreren Jahren, musste ich mich beim Familienessen, wenn es Wiener Schnitzel oder Kasseler gab, mit Beilagen begnügen, weil nichts anderes für mich vorbereitet wurde.

Ich begann daher bereits mit 14 täglich selbstständig für mich zu kochen und auch einzukaufen. Ich bekam zumindest das Geld wieder, sonst hätte ich es vermutlich noch schwerer gehabt. Ich litt unter diesem Zustand bis zu meinem Auszug, weil es einfach nicht möglich war, dass auf mich Rücksicht genommen wird und auch mal etwas gekocht wird, was mir auch schmeckte. Nach meinem Auszug kochte ich an Geburtstagen oder Familienessen, die bei mir statt fanden gerne für die ganze Familie, immer ohne Schwein und Rind, ohne Speck und fette Cremesaucen- oder dressing, immer mit viel Grün und ab und zu sogar teilweise vegetarisch - ich weiß, es ist nichts besonders, aber für meine sehr deutsch lebenden Eltern eben doch. Was mich immer zur Weißglut bringt, sind danach die überschwänglichen Komplimente, wie lecker das Essen doch war und, dass sie lange nicht so gut gegessen hätten. Sie meinen das vollkommen ernst, doch erst jetzt probieren sie das mal aus - das Leben hätte so viel leichter sein können als Kind.

Aus diesem Grund würde ich meinem Kind niemals den Wunsch verwehren vegetan leben zu wollen, wenn es das aus einer bestimmten Überzeugung tun wollen würde. Einfach nur vegan zu essen, weil das Freunde machen oder ihnen dieses Essen gut schmeckt, würde mir nicht reichen. Aber wenn es der Tierwelt zu Liebe, um die Umwelt zu schützen oder einfach, weil ihnen Fleisch nicht gut schmeckt, diesen Bedarf geben würde und ich wirklich merken würde, dass mein Kind auch dahinter steht, würde sich mir die Frage nicht stellen, ob ich das akzeptiere und es darin unterstütze. Ich müsste zwar vermutlich einiges dazu lernen, denn so groß ist mein veganes Repertoire nicht, aber für mein Kind würde ich so eine Nebensächlichkeit natürlich immer erfüllen, egal wie viel Arbeit damit verbunden wär.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Endlich mal ein wirkliches Thema für mich! Ich, 25, bin seit einigen Wochen dabei, mich vom Vegetarismus zum veganen Lebensstil hinzu bewegen. Meine Mutter, leidenschaftliche Köchin, findet es total klasse, mein Vater wird sogar fast zornig, wenn er davon nur das Geringste hört (mich als Vegetarier findet er aber Toll!).

Gerade bei Kindern aber muss man, ich denke so bis 16, ein wenig einschreiten, denn Milch und Eier sind auch für junge Vegetarier enorm wichtig für den Wachstum. Aber ab 18, wenn da nicht mehr viel wächst und man sein Leben im Griff hat, dann kann auch ein "kind" vegan leben, ohne wirkliche körperliche Konsequenzen zu befürchten!

» Jay1_Oskara » Beiträge: 70 » Talkpoints: 19,35 »


Ich wäre dagegen, würde sie aber wohl bis zu einem bestimmten Ausmaß unterstützen. Ich würde verlangen, dass sie sich richtig Gedanken darüber macht und sich vernünftig darüber informiert, wie sie in Zukunft an die ganzen Nährstoffe kommen will. So kann ich mir sicher gehen, dass sie sich nicht nur aus "Modegründen" dafür entscheidet, ohne irgendwas darüber zu wissen.

Dann sehe ich es irgendwo auch nicht ein, nochmal extra zu kochen. Man hat so schon immer genug Arbeit damit und den Mehraufwand würde ich mir nicht machen wollen. Bei vegetarischer Ernährung wahrscheinlich noch eher als bei veganischer. Dann würde es halt in der Woche einmal mehr ein Gericht ohne Fleisch geben. Es würde ihr aber freistehen, sich dann selber was zu kochen. Kann man mit 14 auch schon erwarten. Die Lebensmittel würde ich ihr aber natürlich kaufen bzw. ihr das Geld dafür geben. Das ist schon Aufgabe der Eltern.

Meine Eltern hätten es wahrscheinlich nicht akzeptiert, wenn ich Vegetarier bzw. Veganer geworden wäre. Bei uns gilt, dass man das isst, was auf den Tisch kommt. Und wenn einem das Essen aus welchen Gründen auch immer nicht passt, dann geht man hungrig ins Bett.

» mangoshake » Beiträge: 180 » Talkpoints: 14,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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