Wie viel Zeit haben Studenten?

vom 17.08.2012, 17:36 Uhr

Im heutigen BA/MA-System haben Studenten in vielen Fällen gerade mal 20 Stunden Freizeit in der Woche, die sie entweder mit einem Nebenjob oder mit körperlicher Ertüchtigung/Entspannung verbringen können. Das ist aber gänzlich abhängig vom jeweiligen Studiengang.

» Anna_Bonn » Beiträge: 10 » Talkpoints: 1,53 »



Das kommt ganz auf den Studiengang, das Studium und die Ausbildungseinrichtung an. Ich habe an einer Fachhochschule studiert und hatte einen speziellen Studiengang, wo ich (Bachelor) drei Semester Grundstudium hatte und dann zwei Semester meine spezielle Richtung und eben das Praxissemester. Da mein Grundstudium ein komplettes BWL-Studium war, habe ich in 3 Semestern das durchgeackert wie mein bester Freund in 5 bzw 6 Semestern an einer anderen FH, wo er reine BWL studiert hat.

Ich hatte jeden Tag von früh bis spät Vorlesung. Montags sogar nochmal von 19:30 bis 21:00Uhr. Freizeit blieb da kaum! Im Hauptstudium sah es dann etwas anders aus, da hatte ich nur noch 3 Tage die Woche Vorlesung, aber eben viele Praxisarbeiten. Mein bester Freund hingegen hat sich ein fettes Leben machen können während dem Studium, weil er eben den Stoff von meinen drei Semestern in 5 bzw 6 gemacht hat.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das kann man wahrscheinlich nicht verallgemeinern und hängt auch davon ab, welcher Lerntyp man ist. Ich habe Freunde, die einfach vor den Klausuren auf Bulimie lernen und den Rest der Zeit die Vorlesungen kaum besuchen. Ich selber muss immer bei den Vorlesungen anwesend sein, weil es keine Scripte gibt und man überhaupt nicht mitkommt, wenn man sich nicht immer Notizen während der Vorlesungen macht. Zudem hat sich jetzt schon nach nur drei Wochen Uni pro Fach mehr Stoff angesammelt als fürs Abitur. Ich muss auf jeden Fall jede Stunde vor- und nachbereiten. Ich empfinde es bisher zwar nicht als anspruchsvoll, aber es ist nun mal viel auswendig lernen und somit ein richtiger Zeitfresser. Ich kenne zwar einige, die neben der Uni noch arbeiten, aber für mich wäre das - da ich noch ein soziales Leben, Hobbys und Sport habe - viel zu belastend.

Abgesehen davon ist man als Student ja oftmals auch zum ersten Mal von zuhause ausgezogen und muss erst einmal lernen, mit der Doppelbelastung umzugehen. Also neben dem Gelerne den Haushalt zu schmeißen, zu kochen, einkaufen zu gehen, zu putzen usw. Von daher würde ich als Studentin auf keinen Fall behaupten, so viel Zeit zu haben. Gott sei Dank sehen das meine Eltern auch so und erwarten nicht von mir, dass ich neben der Uni noch arbeiten gehe.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Viele Verwandte von mir leben auch mit dem Vorurteil, dass die Studenten zu viel Freizeit hätten. Ich denke das liegt daran, weil unter anderem die vorlesungsfreie Zeit sehr viel länger ist als die normale Sommerferien. Ich glaube, solche Menschen projizieren zu viel. Die denken einfach, es läuft genauso wie in der Schule, dass man nur Klausuren, Hausarbeiten, Referate und mündliche Prüfungen nur hat, wenn man auch wirklich Vorlesungszeit bzw. Schulzeit hat. In den Schulen ist es ja meist so, dass die Lehrer den Schülern kaum noch Hausaufgaben aufgeben, die über die Ferienzeit erledigt werden sollen.

Die Menschen, die nie studiert haben, wissen eben nicht, dass es ganz anders ist als Schule. Ich bekomme oft gerade über die Semesterferien irgendwelche Referatsthemen oder Hausarbeitsthemen. Oft sind auch gerade die Klausuren und mündlichen Prüfungen quer über die Ferien verteilt und es gibt Blockseminare oder wie in meinem Studiengang irgendwelche Exkursionen. Und da soll man als Student dann noch irgendwelche "richtigen" Praktika dazwischenquetschen? Ich weiß jetzt schon nicht immer, wie ich alles zeitlich schaffen soll. Besonders, weil ich kein Bafög bekomme und auf 2 Nebenjobs angewiesen bin. Leider kollidiert dann auch viel zeitlich mit irgendwelchen Vorlesungen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meiner Meinung nach gibt es zu dieser Frage keine eindeutige Antwort. Zuerst ist es vom Studiengang und von der Uni bzw. FH oder weitere abhängig. Weiter spielt es eine große Rolle wie schnell man etwas lernen kann, mancher lernt schnell wohingegen ein mancher sich jeden Tag sehr lange Zeit nehmen muss um eine gute Prüfung abzulegen. Die Semesterferien muss ein mancher für einen Ferienjob aufopfern um finanziell über die Runden zu kommen. Manche werden finanziell sehr von Eltern oder Familie unterstützt, für diese bedeuten Semesterferien dann Freizeit. So ist es sehr schwer zu sagen wie viel Freizeit man als Student hat. Dennoch denke ich hat ein Student im Durchschnitt mehr Freizeit als jener, welcher Vollzeit arbeiten geht.

» Marcooo » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,48 »


Es kommt ganz darauf an, was man studiert, wo und wie. Wohnt man in einem Studentenwohnheim, bei seinen Eltern, geht man nebenbei Arbeiten oder nicht, studiert man an einer Uni, Hochschule oder Fachhochschule oder ist diese Uni auch privat oder nicht. Das sind alles Faktoren, die dort eine Rolle spielen.

Ich studiere jetzt im 4. Semester Mediendesign, d.h. dass ich mein Grundstudium abgeschlossen habe und mich im Hauptstudium befinde, was jetzt deutlich spürbar geworden ist. Im ersten Semester ging es noch locker flockig vor sich hin, im zweiten Semester hat man gemerkt, dass man jetzt gefragt wird und im Dritten wusste ich teilweise schon nicht mehr wo oben und unten ist.

Dann kommt es auf sehr stark auf die Vorlesungen und Prüfungen an. Es gibt Zeiten, da habe ich nichts zu tun, geh zur Uni, danach nach Hause und kann machen was ich will. Dann gibt es Zeiten, da kommt mit einem Mal alles auf einen zu und man fragt sich was man die ganze Zeit gemacht hat. Bis zu meinem Abi hin habe ich immer als auf den letzten Drücker gemacht, aber seit ich studiere plane ich alles viel besser und bin schon fast ein Organisationstalent. :lol:

In den Zeiten der Prüfung ist es bei mir oft so, dass ich am Stück 2-3 Wochen arbeite und einen 20 Stunden Tag habe. Nichts mit ausschlafen oder Freizeit, an diesen Tagen wird nur gearbeitet. Bei der letzten Prüfung habe ich sogar abgenommen, weil ich nur am pauken und arbeiten war und kaum noch Zeit für andere Sachen hatte. Natürlich kann man sein Zeitmanagement noch besser planen, aber manchmal übersieht man einfach was.

Es gibt auch die schönen Seiten am Studentenleben. Man kann spät ins Bett gehen und früh aufstehen, alles genießen, Party machen und faulenzen. Das Studentenleben ist ein Auf und Ab und meistens kriegen Angehörige nur das mit, was sie sehen wollen: die Freizeit, das späte Aufstehen, das Partyleben. Sie sehen oft nicht die Disziplin, die in Allem dahintersteckt und dann hört man nur wieder die Vorteile.

Außerdem gibt es auch ein studentische Dreieck: gute Noten, Schlaf und/oder soziales Leben. Man kann aber immer nur 2 davon haben und niemals 3. Bei mir fällt meistens der Schlaf weg. Und auf die Vorurteile kann man getrost verzichten, man soll selbst seine Erfahrungen machen und Leute die nicht studiert haben können da auch gar nicht mitreden.

» eldora » Beiträge: 210 » Talkpoints: 39,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte wenig Zeit, denn ich musste immer arbeiten nebenbei. Ich hatte keinen Aushilfsjob, sondern immer schon als Werkstudent bei einer angesehenen Firma gearbeitet. Das heißt, ich konnte da auch nach der Vorlesung nicht einfach mit Jeans hingehen und ein Gammeloutfit tragen oder kommen und gehen wann ich wollte. Ich muss morgens meistens sehr schick aus dem Haus und hatte dann Vorlesung von meistens 8:30 bis 13:30 oder 14:30 und dann musste ich zur Arbeit fahren. Für ein Mittagessen blieb nur selten Zeit.

Gearbeitet habe ich dann eben bis abends und kam selten vor 19 Uhr nach Hause. Und natürlich hatte ich da noch gar nicht gelernt. Ich musste das Lernen immer auf das Wochenende oder die späte Nacht verschieben. Mein Studentenleben war überhaupt nicht entspannt und Zeit hatte ich kaum. Jetzt mit einem Vollzeit finde ich alles viel entspannter. Ich kann einfach am Wochenende auch mal nichts tun und habe viel mehr Freiraum.

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass man diese Frage nicht so leicht beantworten kann, da das von Studium zu Studium unterschiedlich ist. Dabei kommt es darauf an, an was für einer Uni man studiert und welches Fach man sich ausgewählt hat. Dabei gibt es immer große Unterschiede und es ist gar nicht möglich, zu verallgemeinern. Immerhin ist es so, dass ich von mir behaupten kann, vergleichsweise recht viel Freizeit zu haben, während das bei meinem Freund nicht so ist. Während ich nur dreimal die Woche zur Uni muss, wenig Stunden habe und auch nicht so viel tun muss, muss mein Freund jeden einzelnen Tag zur Uni, hat deutlich mehr Stunden und auch deutlich mehr zu tun als ich. Dabei dauert das Studium meines Freundes auch länger als meines, weshalb ich nach weniger Semestern fertig bin als er, wobei ich auch noch weniger tun muss. Das finde ich ehrlich gesagt äußerst praktisch und ich kann es gut verstehen, dass mein Freund mich in dieser Hinsicht immer wieder beneidet.

Da ich nur dreimal die Woche zur Uni muss, kann ich problemlos am Wochenende arbeiten, da ich meine zwei freien Tage immer nutze, um zu lernen und Terminen nachzugehen. Dabei habe ich jedoch meistens bis zum Abend Vorlesung, wobei ich jedoch nicht so viel tun muss, wenn ich nach Hause komme. Meistens erledige ich meine Aufgaben in der Uni und von daher kann ich dann eigentlich oftmals gleich meine Freizeit genießen. Gerade zu Anfang des Semesters ist es immer sehr entspannend, da es bei uns immer einige Wochen dauert, bis es so richtig losgeht und wir Aufgaben bekommen. Die ersten drei Wochen muss ich jedoch kaum etwas für die Uni tun und daher habe ich dann immer sehr viel Freizeit.

Wenn es auf die Prüfungen zugeht und man dazwischen auch noch einige Referate hat, ist es natürlich sehr stressig. Immerhin handelt es sich um enorm viel Stoff, den man lernen muss und wenn man dazu noch verschiedene Termine bei Dozenten hat und sich auch noch auf die Referate vorbereiten muss, dann hat man kaum Freizeit. Immer etwa einen Monat vor den Prüfungen ist es dann immer ganz besonders schlimm und ich mache dann von morgens bis abends tatsächlich nichts anderes, als zu lernen. Wenn dann jedoch die Ferien kommen, kann man sich ein wenig von dem ganzen Stress entspannen, da es dann in der Regel auch wieder zwei bis drei Monate dauert, bis das nächste Semester anfängt. Dabei muss man bedenken, dass man die Ferien auch nie komplett genießen kann, da man im Normalfall auch immer mehrere Hausarbeiten schreiben muss und auch ein Praktikum von etwa acht Wochen ist für mein Studium angesetzt, welches ich in den Ferien machen muss.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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