Babyvogel - retten oder der Natur überlassen?
Mir ist gerade etwas aus meiner Schulzeit eingefallen. Auf unserem Pausenhof, der nahe beim Wald lag, haben ich und einige Klassenkameraden mal einen Babyvogel gefunden, der offenbar aus dem Nest gefallen und verloren gegangen war. Das Nest war nirgends zu sehen. Wir riefen unseren Biologielehrer, damit er uns sagt, was wir tun können. Wir hätten ihn ja am liebsten zum Tierarzt gebracht. Allerdings meinte unser Lehrer, dass man da ohnehin kaum etwas tun könne. So sei eben die Natur und der Vogel hätte keine Chance, früher oder später werde ihn wohl eine Katze erwischen. Der Vogel schien nicht krank oder verletzt, er war eben klein, noch flugunfähig und ohne Mutter. Wir waren damals sehr empört über unseren Lehrer.
Heute frage ich mich, hatte der Lehrer recht? Hätte der Vogel ohnehin nicht überleben können auf Dauer, da er noch so jung war? Aber eigentlich gehören Katzen ja nicht richtig zur Natur, dass sind Tiere, die die Menschen in Lebensräume eingeführt haben, wo sie eigentlich gar nicht sein sollten. Was hättet ihr mit dem Vogel gemacht?
Wir haben gerade einen Spatz zur Pflege. Auch dieser ist als Baby aus dem Nest gefallen und unser Kater fand es ein tolles Spielzeug. Passiert ist ihm nichts, sodass er in unserem Gartenhaus einen Platz bekommen hat. Er ist nun schon so weit, dass er bald raus kann.
Das ist aber sicher ein Einzelfall, denn nicht oft passiert es, dass ein Vogelbaby wirklich überlebt, wenn man es wie wir dann aufpäppelt. Eigentlich sagt man immer, man soll der Natur freien Lauf lassen. Aber ich bin in der Beziehung einfach ein Weichei und versuche jedem Tier zu helfen und dieses Mal hat es auch geklappt.
Bei so einem Fall sollte man das Tierheim anrufen oder einen Tierarzt, um die Meinung von Fachleuten zu hören. Eine Aufzucht von einem Vogel ist sehr schwer und nimmt viel Zeit in Anspruch. Da sollte man schon überlegen, was man macht und was lieber nicht.
Ein Babyvogel nennt man übrigens Küken. Grundsätzlich ist es vielleicht wirklich nicht ganz dumm, wenn man diese herausgefallenen Küken der Natur überlässt. Manchmal gibt es schlicht und ergreifend einen Grund dafür. Das geht soweit, dass die Mutter das schwächste Küken aus dem Nest schubst, weil sie nicht alle durchbekommt, oder weil es irgendwas hat. Dann opfert sie dieses eine, damit die anderen, stärkeren überleben.
Allerdings schadet es in so einen Falle auch nicht wirklich, wenn man es als Fußgänger dann rettet. Nur wieder ins Nest setzen wäre in dem Falle nicht schlau. Ist es hingegen selber heraus gefallen, dann ist das reinsetzen eine gute Idee. Das weiß man ja aber nicht. Wir haben auch mal eine Amsel gerettet und fanden nichts dabei. Leider hat die es nicht geschafft. Bei einer Freundin sah das aber anders aus. Die Amsel ist durchgekommen und besucht die Familie bis heute im Garten. Es hat niemandem geschadet, dass sie die Amsel aufgezogen haben und von daher war das wohl wirklich gut. Probieren kann man es ja, dass Küken aufzuziehen, aber immer Glück haben wird man damit nicht.
Ich hätte ihn ehrlich gesagt auch liegen lassen, denn was willst du schon machen? Normalerweise ist das ja so, dass die Vogelmutter mehrere Junge in einem Nest hat und manchmal kommt es eben vor, dass einer der Jungen stärker ist als der andere. Teilweise kommt es vor, dass die Mutter nicht genug Futter für zwei oder mehr Junge finden kann und in diesen Fällen dann, ist eines der Jungen auch stärker und größer. Wenn sich die Jungen dann um das Futter kabeln, kommt es nicht selten vor, dass dann eines der Jungen aus dem Nest fällt.
Normalerweise kann man davon ausgehen, dass das Junge bei dem Fall auch schon irgendwelche Verletzungen davon trägt. Ist dies nicht der Fall, so wüsste ich aber dennoch nicht, was man mit dem Vogel machen könnte. Der Tierarzt könnte mit dem Vogel doch nichts anfangen, er würde ihn vielleicht untersuchen, nur ob er das freiwillig tut oder jemand bezahlen muss, ist dann auch so eine Frage. Und behalten kann der Tierarzt den Vogel auch nicht.
Letztendlich würde dann nur die Lösung bleiben, dass jemand von euch den Vogel mit nach Hause nimmt und sich um das Tier kümmert. Das Problem hierbei ist dann aber auch, dass man so ohne weiteres nicht einfach Mutterersatz spielen kann, man müsste sich darüber informieren was dieser Vogel zu essen bekommen soll und man müsste das Tier dann auch füttern, generell viel Zeit bei dem Tier verbringen. Ein ''Nestersatz'' müsste letztendlich auch her und da fällt mir so ohne weiteres auch nichts ein. Ich denke, dass der Lehrer auf einen derartigen Aufwand keine Lust hatte und ich kann das auch nachvollziehen.
Und den Schülern wollte er den Vogel natürlich so ohne weiteres auch nicht überlassen, denn es ist ungewiss, ob die Eltern damit einverstanden sind und den Vogel entsprechend pflegen würden. Letztendlich kommt dann noch der Aspekt hinzu, dass es hier in Deutschland so in Städten an sich keine Vögel gibt, die großartig vom Aussterben bedroht wären. Ich weiß nicht, welchen Vogel ihr gefunden habt, aber wenn das eine junge Taube oder so war, dann finde ich das nicht weiter schlimm, denn Tauben gibt es mehr als genug und die Natur tut nun mal ihre Sache. Wenn keine Katze kommt, verhungert das Junge eben.
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