Beförderungen bei Berufssoldaten ein Selbstläufer?

vom 16.08.2012, 21:46 Uhr

Wir haben in unserem Bekanntenkreis einen Mann, der bei der Bundeswehr ist. Er will die Berufslaufbahn bei der Bundeswehr wählen oder er hat es schon. Das weiß ich nicht genau. Er meint aber, dass er nach ein paar Jahren Feldwebel wird, dann Oberfeldwebel und dann Hauptfeldwebel und danach würde er eben noch "ein größeres Tier" bei der Bundeswehr sein. Er meint, dass die Beförderungen da ganz automatisch gehen, je länger man eben dabei ist und er meint auch, dass er, wenn er dann in Pension geht ein ganz "hohes Tier" sein wird und ausgesorgt hat.

Ist das bei der Bundeswehr wirklich so, dass die Beförderung quasi ein Selbstläufer ist und man nicht viel dafür tun muss? Wie funktioniert so eine Beförderung oder die ganzen Beförderungen wirklich? Wie kann man sich das vorstellen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Zunächst einmal muss man klären, ob man überhaupt über einen Berufssoldaten redet, oder erst einmal über einen sogenannten "Soldaten auf Zeit". Normalerweise werden Soldaten nur für eine bestimmte Zeit angestellt. Bei einer Feldwebellaufbahn war das früher 8 Jahre, bei Offizieren normalerweise 12. Mit Einführung der Berufsarmee hat sich das aber womöglich geändert. Zum Berufssoldaten schaffen es nicht alle, weil es nicht ausreichend Stellen gibt.

Von meinen Bekannten, die eine Soldatenlaufbahn angestrebt haben, hört man eher, dass es keinen direkten Automatismus gibt. Zumindest nicht für die höheren Dienstgrade. Bis zu einem gewissen Dienstgrad laufen die Beförderungen automatisch, sobald man einen Ausbildungsabschnitt abgeschlossen hat. Bei Offizieren wird man zum Beispiel bis zum Studium Leutnant und nach dem Studium normalerweise Oberleutnant. Zum Hauptmann schafft man es aber wohl nicht mehr automatisch. Da muss man wohl auch eine entsprechende Stelle, zum Beispiel als Kompanieführer, haben.

Im Übrigen sind Soldaten in der Feldwebellaufbahn nie "größere Tiere". Selbst ein Oberstabsfeldwebel der als Berufssoldat 30 Jahre in der Bundeswehr ist, muss Befehle von einem 21 Jahre alten Leutnant entgegen nehmen. Wobei auch bei der Bundeswehr normalerweise die üblichen Regeln des Respekts vor Erfahrung gelten und ein junger Leutnant wird nicht einfach so einen erfahrenen Feldwebel herum kommandieren, sondern eher auf dessen Rat hören.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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