Kostenaufteilung in der Partnerschaft - Wie funktioniert es?

vom 16.08.2012, 21:40 Uhr

Mein Freund und ich haben mal darüber gesprochen, dass wir irgendwann mal zusammenziehen werden. Aber noch bin ich Schüler und da wird wohl noch nichts daraus. Wenn ich dann eine Ausbildung mache, werde ich ja sehr viel weniger verdienen wie mein Freund. Aber dennoch möchten wir die Kosten, die auf einen zukommen, wenn man eine Wohnung hat und Nebenkosten usw. zahlen muss, ja aufteilen und das soll gerecht sein.

Wie kann man so eine Kostenaufteilung machen, damit jeder das bezahlt, was er anteilsmäßig auch zahlen muss. Wenn ich nur 400 Euro zum Beispiel verdiene, kann ich ja kaum von allem die Hälfte bezahlen. Wie habt ihr das gelöst? Habt ihr dann prozentual gerechnet oder zahlt einfach jeder wie er kann?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Du kannst doch einfach einen bestimmten Teil alleine bezahlen. Wenn du für 400 € arbeiten gehst, kannst du zum Beispiel das Essen bezahlen und noch einen Teil zur Miete dazugeben. Du musst es mit deinem Freund natürlich besprechen.

Mein Freund studiert und verdient damit nur in den Semesterferien. Wir wohnen nun schon eine Weile zusammen und ich gehe arbeiten aber nur auf 400 € Basis, da ich noch abends zur Schule gehe. Wir haben es so gelöst, dass seine Eltern die Miete bezahlen und eben die Nebenkosten. Das ist so in Ordnung und sie haben es auch so vorgeschlagen. Wenn er dann in seinen Ferien arbeiten geht, dann verdient er genug Geld um die Studiengebühren zu tragen. Ich zahle von meinem Geld das Essen und meine Ausgaben sowie ein Teil der Telefonkosten. Das haben wir so ausgemacht und es kommt jeder mit dieser Lösung klar.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Klar kannst du einfach das Geld geben, was du entbehren kannst, so dass dir noch genug zum Leben reicht. Anders würde ich das nicht berechnen, denn ansonsten läufst du eben Gefahr, dass dir das Geld zum Leben nicht mehr reicht. Die Frage ist nur, ob dein Freund damit einverstanden ist, dass er den großen Rest trägt, denn wenig ist das ja nicht. Angenommen dir reichen 200 Euro zum Leben, was ich ehrlich gesagt schon für sehr, sehr wenig halte, dann hast du gerade mal 200 Euro um dich an der Miete zu beteiligen und das kommt auch vorne und hinten nicht hin. Nur mal um ein Beispiel zu nennen, ich ziehe demnächst mit einer guten Freundin in eine Wohnung, zwecks Studium.

Es ist eine Dreizimmerwohnung in guter Lage, wir bezahlen pro Kopf 350 Euro Miete im Monat! Wenn du deine 200 Euro beifügst, dann müsste dein Freund ganz schön viel an Miete bezahlen und es stellt sich da eben schon die Frage, ob er dafür bereit wäre und es sich auch überhaupt leisten kann. Ich selbst muss sagen, dass ich nicht so ohne weiteres bereit wäre, meinen Partner zu sponsern.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin nicht wirklich der Typ für eine gemeinsame Wohnung. Wenn so etwas aber überhaupt in Frage käme, würde ich es befürworten, dass man die anfallenden Kosten auch gerecht aufteilt. Wirklich gerecht ist in meinen Augen nur, dass beide die gleichen Ausgaben für das gemeinsame Leben haben. Wenn einer nur ein geringes Einkommen hat, während der andere gut verdient, bedeutet das natürlich auch, dass derjenige mit dem niedrigeren Einkommen dann verhältnismäßig mehr Geld von seinem Lohn investieren müsste. Das empfinde ich aber nicht als Problem. Derjenige, der gut verdient, kann nichts dafür, dass der andere nicht so viel bekommt. Ich fände es nicht gerecht, ihn dann stärker zu belasten.

Natürlich kann man von 400 Euro nicht wirklich viel zum gemeinsamen Leben beisteuern. Aber wie soll es anders funktionieren? Ich fände es schlichtweg sehr ungerecht, wenn dein Freund dann den größeren Teil der Ausgaben tragen würde. Er weiß mit seinem Geld sicher auch schönere Sachen anzufangen. Mir würde es in jedem Fall so gehen. Natürlich ist Geld nicht alles, aber wenn man ein normales, vielleicht sogar ganz gutes Einkommen hat, dann möchte man es sich doch von dem Geld auch gut gehen lassen. Darunter stelle ich mir etwas anderes vor als die Finanzierung einer größeren Wohnung, die man alleine vielleicht nicht beziehen würde.

Würde es sich um eine Wohngemeinschaft handeln, würde keiner verlangen, dass einer mehr bezahlt als der andere. Man kann das in einer Wohngemeinschaft zwar so handhaben, dass der, der mehr bezahlt, ein größeres Zimmer bekommt, während der andere, der weniger beisteuern kann, ein sehr kleines Zimmer bezieht. In einer Beziehung hingegen ist das doch irgendwie ein bisschen anders. Man nutzt alle Zimmer irgendwie zusammen, auch wenn jeder seine eigenen Räumlichkeiten hat. Manchmal hält man sich zusammen in dem einen und mal in dem anderen Zimmer auf. Und gelegentlich bleibt auch mal jeder für sich. Aber insgesamt nutzt man die ganze Wohnung doch gemeinsam und wenn beide eine Wohnung in gleicher Weise nutzen, sollten sie auch zu gleichen Teilen dafür aufkommen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe ja auch einmal eine Weile mit meinem Ex Freund in einer eigenen Wohnung gewohnt. Er hat damals in einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet und hatte auch nicht wahnsinnig viel Geld zur Verfügung, deshalb hat es deswegen auch oft Streit gegeben. Ich war Schülerin und habe gerade mein Abitur gemacht und nur nebenbei etwas Nachhilfe gegeben, aber ansonsten habe ich auch nicht gearbeitet. Ich habe denn aber natürlich auch für den Zeitraum von meinen Eltern das Kindergeld bekommen, da ich ihnen ja auch nicht mehr finanziell auf der Tasche lag und habe das eben dann auch mitbezahlt. Das waren dann mit meinem "Lohn" um die 250 Euro und das habe ich dann alles mit in die Kasse gegeben und mein Freund hat den Rest bezahlt.

Auf die Dauer hätte das aber nicht funktioniert, da damaliger Freund sehr verschwenderisch mit Geld umgegangen ist. Das hat mich sowieso immer gestört, da er auch Raucher war und alleine dafür schon sehr viel Geld aus dem Fenster geworfen hat.

Ich bin ja jetzt auch Studentin und wohne noch bei meinen Eltern und habe kaum einen eigenen Lohn, eben auch wieder nur durch Nachhilfe. Da ich sehr weit von der Uni weg wohne, ist es für mich auch nicht möglich noch richtig außerhalb der Ferien zu arbeiten (und da muss ich größtenteils Praktika machen) und das wird auch die nächsten Jahre so bleiben. Deshalb könnte ich auch hier wieder nur wenig dazu steuern und das müsste mein Partner eben auch akzeptieren, wenn wir zusammen ziehen.

Am fairsten wäre es natürlich, wenn man das Anteilsmäßig ausrechnen. Wenn du nur 200 Euro zur Verfügung hast, er aber 2000, dann ist es ja blöd, wenn man das 50/50 aufteilt. Aber ich denke eigentlich auch, dass es für einen Partner einleuchtend sein wird, dass er eben mehr bezahlt, wenn er mehr Geld zur Verfügung hat und wenn es sich dabei um eine stabile Beziehung handelt, dann kann man auch erwarten, dass deswegen keine größeren Probleme auftreten.

Von Freundinnen, die eben nun auch schon richtig verdienen, kenne ich es aber so, dass die eben einen bestimmten Betrag mit ihrem Partner ausmachen, den auf ein gemeinsames Konto zahlen und dann eben davon Miete, Essen und ähnliches finanzieren. Das klappt eigentlich auch immer ganz gut.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es kommt darauf an, wie fest die Partnerschaft ist. Ich habe einmal mit einem Freund zusammengewohnt, mit dem ich noch nicht so lange zusammen war - das hatte sich einfach so ergeben -, mit dem ich getrennte Kassen für alles hatte. Ich wollte ja nicht von ihm ausgehalten werden. Ich habe sehr viel weniger verdient, sodass er mich schon mal zu Essen eingeladen hat und auch einmal eine größere Urlaubsreise finanziert hat. Aber es war immer klar, dass das Geschenke waren.

Wenn man länger zusammen ist, dann würde ich die Kosten so aufteilen, dass Miete und Nebenkosten prozentual aufgeteilt werden, aber sonst jeder selber zahlt, außer wenn der besser Verdienende unbedingt mehr zahlen will. Sonstige Dinge, die man sich selber nicht leisten kann, müsste der andere einem ausgeben.

In einer Ehe ist es etwas anderes. Da führt man per Gesetz einen gemeinsamen Haushalt, aber in anderen Fällen würde ich aufpassen, mich nicht aushalten zu lassen. Gerade, wenn man sich trennt, kann das zu unschönen Situationen führen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei uns ist es alles so schnell gegangen, dass wir gar nicht darüber gesprochen haben. Ich und mein Mann waren erst 5 Monate zusammen als ich ungeplant schwanger wurde. Für uns beide war klar, dass wir das Kind behalten wollen.

Wir haben uns auf die Suche nach einer Wohnung gemacht und haben uns entschlossen ein Haus zu kaufen. Nachdem wir in das Haus eingezogen sind, haben wir ein gemeinsames Konto eröffnet, obwohl wir nicht verheiratet waren. Sein Gehalt und mein Elterngeld gingen dann auf dieses Konto, Alle laufenden Rechnungen wurden dann auch vom gemeinsamen Geld bezahlt.

Wenn ich Geld brauche, hebe ich das einfach ab und bei ihm ist es genauso. Ich brauche seine Erlaubnis nicht und er fragt mich auch nicht, wenn er Geld abheben will. Und das funktioniert gut. Mittlerweile sind wir auch verheiratet.

» natascha19821 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 25,66 »



Wenn ich eine Partnerin hätte, dann würde ich niemals von ihr verlangen, dass sie sich überall mit der Hälfte der anfallenden Kosten beteiligen muss. Vor allem dann, wenn das Einkommen von ihr sehr gering wäre, würde ich es so machen, dass sie sich nur mit einem kleineren Betrag für ein paar entstandenen Kosten beteiligt. Wenn man eines Tages heiratet, ist es so oder so egal, ob man die Kosten aufteilt oder nur von einer Person übernommen werden. Das Geld bleibt am Ende schließlich dasselbe.

Außerdem zählt der gute Wille für die Beteiligung an den Kosten, welcher mir auch vollkommen reichen würde. Schließlich möchte man seiner Partnerin auch etwas bieten können, sie verwöhnen und für sie aufkommen und nicht nur das Geld für die Hälfte der anfallenden Kosten von ihr abkassieren. Wahre Liebe kennt keine genaue Aufteilung der Kosten, denn wer sich wirklich liebt, der teilt die Kosten so auf, wie es gerade passt oder wie man es persönlich möchte.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn ein Partner deutlich weniger verdient als der andere, ist eine genaue Aufteilung der anteilsmäßig verbrauchten Kosten gar nicht möglich. Im Grunde genommen müsste man es dann so machen, dass der geringer verdienende Part dem anderen einen Teil seines Geldes gibt und dieser zahlt eben alle anfallenden Kosten. Es muss ja auch dir ein wenig Geld bleiben, damit du etwas davon kaufen kannst. Wenn ihr alles genau aufteilt, wird dir sicherlich nur noch sehr wenig bis gar nichts bleiben und das würde auf Dauer nicht funktionieren.

Bei mir gab es solche Probleme bislang nicht, da ich mit meinem ersten Partner dann erst zusammen gezogen bin, als ich selbst ausgelernt hatte und genug verdient habe damit wir uns das leisten können. Während der Ausbildung wäre ich niemals mit ihm zusammen gezogen, da es finanziell wirklich schwierig geworden wäre. Mit meinem damaligen Partner und auch mit meinem jetzigen habe ich ein gemeinsames Konto. Dort gehen alle Geldeingänge drauf und es geht auch alles ab von uns beiden. Was dann übrig bleibt, damit können wir dann entsprechend Dinge kaufen wie wir gerne mögen. Wir können uns dadurch deutlich mehr leisten als wenn jeder sein eigenes Konto hätte, da wir nicht darauf achten müssen, dass zwei Konten im Plus sind, sondern nur ein Konto beaufsichtigen müssen. Zudem bleibt irgendwie mehr übrig am Monatsende.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn beide in einer Beziehung genug verdienen, um die Kosten gerecht aufteilen zu können, dann finde ich es selbstverständlich, dass beide in so einem Fall gleich viel bezahlen. Immerhin wäre es ungerecht, wenn der eine dann immer deutlich mehr Geld ausgeben müsste, als der andere und dafür gibt es dann auch eigentlich gar keinen Grund. Zudem würde es früher oder später sicherlich auch zum Streit kommen, sobald es einem eben reichen würde, dass er immer alles bezahlen müsste und deshalb wäre für mich einfach von Anfang an klar, dass beide sich da eben zu gleichen Teilen an den Kosten beteiligen.

Wenn es jedoch so ist, dass der eine normal verdient, während einer noch studiert oder in der Ausbildung steckt, dann ist es völlig normal, dass da einer mehr Kosten übernimmt, als der andere. Bevor man Schulden macht, ist es doch klar, dass der Partner da mehr zahlt. Das finde ich dann auch nicht ungerecht, da man sich ja nicht absichtlich vor den Kosten drückt, sondern weil es eben einfach nicht anders geht. Dabei zahlt dann einfach derjenige, der weniger verdient, so viel, wie er eben kann.

Wichtig ist einfach, dass man dem Partner zeigt, dass man sich finanziell beteiligen möchte, auch wenn man eben nicht so viel bieten kann. Dann bekommt der Partner auch das Gefühl, dass er eben nicht ausgenutzt wird und das ist sehr wichtig für eine funktionierende Beziehung. Außerdem kann man es ja so machen, dass man dem Partner beispielsweise eine gemeinsame Reise finanziert, wenn man fertig mit dem Studium oder der Ausbildung ist und man genügend Geld dafür hat, wenn der Partner sich sonst hauptsächlich um die Kosten gekümmert hat. Das fände ich sehr fair und somit sorgt man dann ja auch für einen Ausgleich.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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