Wird zu wenig Sport in der Schule getrieben?

vom 16.08.2012, 21:29 Uhr

Ich bin der Meinung, dass die Schüler in der Schule viel zu wenig Sport betreiben. Je nach Schule hat man zwischen 25 und 40 Stunden pro Woche und davon 2- 4 Stunden Turnen. Den Rest sitzt man im Klassenzimmer. Bei manchen Schulen bleibt in der Freizeit auch nicht mehr viel Zeit für Sport und so geschieht es, dass Österreichs Kinder und Jugendliche immer dicker werden.

Wie findet ihr das? Müsstet es eurer Meinung nach in der Schule mehr Turnen geben oder sollten die Lehrer in ihre Stunden mehr Bewegung einbringen?

» Andy123 » Beiträge: 92 » Talkpoints: 8,68 »



Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass nicht die Schule die ganze Verantwortung tragen kann, sondern das auch die Eltern ihren Beitrag dazu leisten müssen. Die sind es nämlich, die großen Einfluss auf die Kinder haben, zumindest dann, wenn sie im Grundschulalter sind. Und ganz ehrlich: jedes Kind sollte sich seinen Sport selber aussuchen können und nicht gezwungen werden, einen bestimmten zu machen, so wie das in der Schule der Fall ist. Und die Leistungen dann auch noch zu beurteilen finde ich auch nicht gut. Nicht jeder mag eben Geräteturnen, Schwimmen oder was es sonst noch so gibt.

Wenn man in der Freizeit Sport macht, dann wählt man ja etwas, was man gerne macht und sicherlich auch gut kann. Dann bewegt man sich gerne und sicherlich dann auch mehr. Bei mir hat es angefangen mit einer Stunde Training in der Woche und irgendwann habe ich mehrmals die Woche trainiert. Das hat eben Spaß gemacht. Meine Eltern haben es so gemacht, dass jeder sich eine Sportart und ein Musikinstrument aussuchen musste. Geschadet hat uns das nicht.

Ich finde die zwei Stunden Schulsport deswegen mehr als ausreichend und aktive Kinder können sich nach Schulende noch bewegen. Vielleicht sollte man eher anschaffen, dass jedes Kind eben in einem Sportverein angemeldet sein muss und da regelmäßig auftauchen und mitmachen muss. Das fände ich irgendwie schon besser, muss ich sagen.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich hatte neulich auch eine Diskussion zu dem Thema mit meinem Partner. Meiner Meinung nach ist es eine Frechheit, dass man im Sport überhaupt Noten vergibt. Das Ziel dieses Unterrichts sollte doch Bewegung sein. Das ist ja gut und schön, aber wenn man dick ist und zu Hause keinen Sport macht oder machen kann bekommt man schlechte Noten und hat keine Lust mehr sich sportlich zu betätigen.

Das Problem ist doch, dass es bei mehr Sportunterricht immer mehr Noten gibt und das man als Kind ja nicht dick wird, weil man im Unterricht sitzt, sondern weil die Eltern ein schlechtes Vorbild sind und die Ernährung nicht stimmt. Dass man keine Zeit hat, sich in der Freizeit zu bewegen kann ich nicht bestätigen. Auch müssen die Kinder hat heute schon wirklich viele Sachen in der Schule lernen und ein Mehraufwand an Stunden nur für Sport würde ich nicht gut finden. Meiner Meinung nach sollte man an Schulen zeigen, wie man sich gesund ernährt und das nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern. Wenn jemand schlecht in Sport ist, kann man ja eine Arbeitsgemeinschaft anbieten, um die sportlichen Erfolge besser zu machen.

Ansonsten kann man durch einfache Übungen schon viel Erfolg erzielen. Man muss eben auch Sachen im Unterricht, die Spaß machen. Bei mir war das nie der Fall. Wir haben immer nur dieselben Sachen gemacht und da würde ich noch mehr Sportunterricht nicht begrüßen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Meine Tochter hat in der ersten Klasse 4 Stunden Sport die Woche, ich finde das vergleichsweise viel. Ich glaube wir hatten damals maximal 2 Stunden pro Woche, selbst in der Oberstufe war das nicht mehr. Dazwischen gibt es ja immernoch die großen Pausen in denen sich zumindest Grundschüler noch relativ viel bewegen und nicht nur rumstehen.

Die Frage ist doch auch, was letzten Endes wirklich wichtiger ist? Der Unterrichtsstoff und ein fundiertes Wissen in Mathe, Deutsch, Englisch und Co oder aber ein paar mehr Runden auf dem Sportplatz?

Das komplett auf die Schule abzuwälzen finde ich jedenfalls nicht fair, ich erlebe jedenfalls die Lehrer an der Schule meiner Tochter als durchaus engagiert was die sportliche Betätigung und die gesunde Ernährung ihrer Schüler angeht. Und eigentlich sollte sich ein Kind ja nicht nur innerhalb des Unterrichts sportlich betätigen. Geht man mit selbigem raus verbrennen die auf Sport- und Spielplätzen doch noch einiges an Kalorien. Da muss man eben als Elternteil auch mal ein wenig den Hintern bewegen und nicht nur erwarten, dass die Schule sämtliche Aufgaben für einen übernimmt.

» milknhoney » Beiträge: 370 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin eher der Meinung, dass die Schule nicht dafür gedacht ist, dass man hier herumrennt und mit Bällchen wirft und so weiter. Die Schule sollte der Bildung dienen, wenn es nach mir geht, so gehört Sport nicht dazu, dies ist eine Freizeitbeschäftigung und sollte demnach eben auch außerhalb der Schule praktiziert werden. Ich wäre daher auch dafür, den Sportunterricht komplett von den Schulen zu verbannen, anstatt nur noch mehr Stunden einzuführen. Wenn du das steigende Übergewicht anbringst, so solltest du meiner Meinung nach aber auch bedenken, dass dies mitunter nicht immer an mangelnder Bewegung liegt, sondern an falscher Ernährung. Würden sie die Schüler gesünder ernähren, so würde auch kein Übergewicht entstehen, dass ist zumindest meine Sichtweise.

Auf jeden Fall aber sollten die Lehrer definitiv keine Bewegung in den Unterricht einbauen, ich meine, wo kämen wir denn da hin? Wie sollte das denn aussehen, sollen wir während der Mathestunde den Hampelmann machen oder was? Während des Unterrichts geht es darum zu lernen und da darf und sollte Sport erstmal auf der Strecke bleiben. Und wenn die Schüler die von dir erwähnten 2-4 Sportstunden die Woche nicht hätten, sondern dafür eher Schluss, würde vielleicht auch mehr Zeit bleiben für Sport in der Freizeit...mitunter dann eben auch den Sport, den man gerne hätte und nicht das, was einem in der Schule aufgezwungen wird.

Wie aber auch bereits von einem Vorredner erwähnt wurde, kann man der Schule nicht die ganze Schuld zuweisen. Wenn es jetzt explizit um das Thema Übergewicht geht, so stehe ich dem eh etwas zwiespältig gegenüber, besonders hier in Deutschland ist doch auch das Thema des Schönheitswahns und der Magersucht sehr populär. Und wenn es um das Übergewicht geht, so liegt die Schuld in erster Linie auch bei den Eltern, die dem Kind dafür zwangsläufig eine falsche Ernährung anerzogen haben müssen, zu Hause falsch kochen und dem Kind auch falsche Werte vermitteln.

Anstatt Sportstunden in der Schule, hilft vielleicht eher ein Kurs zur besseren Ernährung und bewahrt die Kinder vor dem Übergewicht, am Besten noch, bevor diese zur Welt kommen und nicht erst dann, wenn es zu spät ist. Die Eltern tragen hier deutlich mehr Schuld und die Schule kann dafür nicht immer geradestehen und das ausbaden, indem man statt der nötigen Bildung die Patzer der Eltern geradebiegt und die Kinder in der Halle herumhoppeln lässt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich bin der Meinung wer mehr Sport will kann den auch haben. Ich habe einen Sportzug gemacht.

In der 7. Klasse wird Sport zum Hauptfach, dass heißt es kommt auch noch Sporttheorie hinzu. Man schreibt
3 Klassenarbeiten in einem Jahr und hat in der Woche 4 Schulstunden Sport. Meist sind die Jugendliche die diesen Zug machen aber auch außerhalb der Schule in Vereinen oder sehr sportlich.

Natürlich lässt sich darüber streiten ob man Noten machen sollte, dafür das Kinder sich bewegen. Aber den einen rettet es den Schnitt im Zeugnis und dem anderen zieht es halt runter. Aber wenn man bei Sport anfängt kann man bei Kunst gleich weiter machen. Sollte man das wirklich benoten? Aber das ist ein anderes Thema.

Im Gymnasium kann man sich dann in der 11 entscheiden ob man Sport 2 oder 4 Stündig will.

Und allgemein haben Kinder in Grundschulen noch immer die großen Pausen in denen ich mich früher jedenfalls ausgetobt habe und viel herum gerannt bin. Außerhalb der Schule liegt es an den Eltern ob sie ihrem Kind verschiedene Sportarten zeigen und ihrem Kind das auch ermöglichen.

» JudY1612 » Beiträge: 21 » Talkpoints: 9,39 »


Ein Aspekt wird in der Schule einfach noch viel zu wenig angesprochen: Nicht nur Sport ist wichtig, sondern auch eine gesundheitsbewusste Ernährung. Wenn ich mir so manche Kinder ansehe, wie viel Fastfood oder süße Getränke sie sich in sich hinein stopfen, ist es kein Wunder, dass die Kinder immer dicker werden. Dabei ist es doch so einfach, sich gesund zu ernähren und drei- bis fünfmal in der Woche sollte es schon etwas Gemüse geben und nicht immer dazu Cola, Fanta oder wie die anderen süßen Getränke alle heißen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich weiß ja nicht, wie der Sportunterricht bei den meisten Menschen hier abgelaufen ist, aber wir hatten teilweise 4 Stunden Sport die Woche. Hier wurden auch so Themen wie Ernährung, Muskelaufbau und Geschichte zu den einzelnen Sportarten neben der Bewegung angesprochen und bei einem Lehrer mussten wir sogar einen Vortrag halten, der bewertet wurde. Ein Bekannter von mir arbeitet an einer meiner ehemaligen Schulen als Sportlehrer und er meinte, dass er den Kindern auch andere Grundsätze beibringen möchte.

Mehr als 4 Stunden Sport sollte es meiner Meinung nach in der Schule nicht geben. Aber ich sehe auch eine Wichtigkeit im Sportunterricht. Bei Schultagen, wo den ganzen Tag nur rumgesessen wird, ist dieser Unterricht eine gelungene Abwechslung. Und nicht jeder Schüler macht zu Hause Sport, weil er sich vielleicht nicht entscheiden kann und hier ist ein abwechslungsreicher Sportunterricht vielleicht ebenfalls eine Hilfe bei der Wahl einer Vereinssportart. Und Sport fördert ja auch die Konzentration, also kann man den Sportunterricht nicht unbedingt verteufeln.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12588 » Talkpoints: 11,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde Schulsport komplett überbewertet und hätte kein Problem damit, wenn man es ganz streichen würde. Daher finde ich eher nicht, dass man in der Schule zu wenig Sport treibt. Schulsport ist für unsportliche Schüler eine Qual. Immer bei Mannschaftsspielen als Letzte/r gewählt zu werden, ist einfach nur demütigend. Genauso furchtbar ist es, etwas vorzuturnen vor der ganzen Klasse, das man nicht wirklich beherrscht und somit die Häme der anderen auf sich zu ziehen. Hinzu kommt, dass gerade die Herren der Schöpfung es bei gewissen Ballsportarten manchmal besonders lustig finden, besonders hart zu werfen bzw. zu schießen, was für Leute, die Bälle nicht fangen können, böse ausgehen kann.

Die Schule ist meiner Meinung nach für Bildung da und nicht einmal das bekommen die Schulen immer hin. Den Großteil meines Allgemeinwissens musste ich mir jedenfalls selber erarbeiten und habe nicht das Gefühl, durch die Schule großartig gebildet worden zu sein. Schulsport ist daher für mich nur Zeitverschwendung, die ich lieber mit Wipo oder einem anderem Fach ersetzt hätte.

Wenn man Sport treiben will, hat man auch außerhalb der Schule genug Möglichkeiten. Die meisten Schüler fahren mit dem Fahrrad zur Schule und fast jeder in meiner Klasse hat auch so irgendeine Sportart betrieben. Ob nun Fußball, Handball, Tennis, Fitnessstudio oder regelmäßiges Joggen, kaum jemand gammelte den ganzen Tag auf der Couch. Und wenn einige Jugendliche keine Lust auf Sport haben, dann werden sie sich auch im Schulsport erfolgreich drücken können. Da geht man halt, anstatt zu laufen, wenn der Lehrer gerade nicht zuschaut oder man sagt bei irgendwelchen Turnübungen, dass man sich das nicht zutraut und gut ist. Es ist ja eigentlich wie in jedem anderen Fach, wenn man null Interesse daran hat, engagiert man sich einfach nicht und nimmt eine schlechte Note in Kauf. Nur bleibt bei anderen Fächern zwangsläufig etwas hängen, weil man für eine Klausur lernt oder gelegentlich mal die Hausaufgaben erledigt. Beim Sportunterricht hingegen ist das nicht der Fall und somit kann man das Ganze eigentlich gleich lassen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es müsste in der Schule mehr, aber vor allen Dingen anderen Sport geben. In den Unterricht würde ich Bewegung nicht unbedingt einbauen, außer in kleinen Klassen. In höheren Klassen kann man durchaus 45 Minuten - meist sind es von wirklichem Unterrichtsbeginn bis zum Einpacken ja eigentlich nur 40 Minuten - durchaus still sitzen kann. Es würde auch zu viel von der kurzen Unterrichtszeit verloren gehen.

Der Schulsport dürfte nicht benotet werden, sondern so ähnlich ablaufen wie in einem Fitnessstudio. Es ist doch bemerkenswert, dass Schulsport für viele Schüler ein Hassfach ist, und diese später freiwillig Sport machen. So ist es bei mir auch. Schulsport war fast traumatisch, aber heute treibe ich freiwillig Sport, weil ich mir aussuchen kann, was ich mache. Noten im Sport sind kontraproduktiv.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^