Schöne Menschen bei Bewerbungen im Vorteil?

vom 15.08.2012, 13:09 Uhr

Ich glaube, es gibt da einen großen Unterschied zwischen gut aussehenden Männern und gut aussehenden Frauen. Hübsche Männer haben es auf jedem Fall bei den Bewerbungen einfacher.

Hübsche Frauen müssen ziemlich auspassen, wie sie sich präsentieren. Es gibt schöne Frauen, die sich ganz natürlich geben können und einfach sympathisch sind. Und es gibt schöne Frauen, die sich wie Püppchen benehmen. Diese Püppchen strahlen in meinen Augen meistens ein bisschen Arroganz aus. Männern mag das vielleicht gefallen, aber die meisten Frauen reagieren ziemlich empfindlich darauf, auch wenn sie das nicht zugeben würden. Es ist nun mal so, dass solche Püppchen auch meistens für ziemlich dumm gehalten werden. So wäre es unklug, solche Frauen auf Kunden loszulassen. Denn auch in einem Beauty-Salon könnte sich die Durchschnitts-Frau bei solchen Verkäuferinnen minderwertig vorkommen und das nächste Mal einen suchen, wo sich sich einigermaßen mit den Mitarbeiterinnen identifizieren kann. Natürlich gibt es Berufe, die eine solche Art Frau bevorzugen, wie zum Beispiel bei Moderationen, aber der Standard ist es nicht.

Auch muss man berücksichtigen, wer die Bewerbungsmappen bearbeitet. So wie BlindKanshi es bereits geschrieben hat, wollen einige Frauen keine Konkurrenz in der Beziehung haben, deshalb werden die hübschen Frauen gleich aussortiert. So könnte es auch die Sekretärin sein, die Crispin erwähnt, die lieber eine durchschnittlich aussehende Frau bevorzugt. Ich denke aber auch, dass nicht eifersüchtige Frauen in der Hinsicht nicht so leicht durch das Äußere manipulierbar sind. Sie können zum Beispiel neutraler bewerten, wer besser für einen Job geeignet wäre - unabhängig vom Äußeren. Und das finde ich auch richtig so.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Aussehen spielt im Leben immer eine Rolle, mal eine größere, mal eine kleinere. Je länger man eine Person kennt, umso geringer stören einen äußerliche Makel an ihr, zumindest meistens.

Bei einem Jobinterview ist das aber leider nicht der Fall. Man hat vorher nur einen oder ein paar kurze Blicke auf die Papiere geworfen, kennt die Qualifikationen, hat eventuell sogar schon eine Vorauswahl aufgrund dieser getroffen, und jetzt zählen eben dann die "kleinen" Kriterien. Und das Aussehen gehört hier definitiv dazu. In manchen Branchen ist es ein Muss, wie oft sieht man in Kleidungsläden unattraktive Mädchen, da wird natürlich der Kundenkontakt mit einbewertet und ein Kunde möchte sich, so hart es ist, nunmal eher von einem hübschen und (das ist psychologisch bewiesen) dadurch kompetenter wirkenden Menschen beraten lassen.

Nichtsdestotrotz, die Qualifikation ist immer der Leitfaktor. Aber auch in anderen Branchen schließt man das Aussehen nicht komplett aus der Bewertung aus, wie auch?! In vielen Fällen wird im letzten Zug, wenn die allein bildungstechnisch gesehen schwächeren Kandidaten schon aussortiert wurden, zwischen beinahe gleichwertig qualifizierten Bewerbern entschieden. Und was entscheidet da meist? Die Sympathie! Und jeder kann sich denken, dass ein hübscher Mensch in der kurzen Zeit einen guten Eindruck macht. Trotzdem sind die Personaler nicht dumm, die wissen das ja, aber wieso sollte sie das hindern, einen gut qualifizierten Bewerber, der noch dazu gut aussieht, seinen eher weniger attraktiven, dafür aber gleichsam qualifizierten Bewerbern vorzuziehen?

Heute lässt sich da nur schwer sagen, wo man die Grenze zu ziehen hat. So ein Auswahlverfahren ist allein psychologisch gesehen so undurchschaubar, ganz genauso wie teils das System in einem Betrieb.

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» Askyneedsclouds » Beiträge: 221 » Talkpoints: 58,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke mal schon, dass da was dran ist. Damals als wir mit der Schule fertig waren, haben viele von uns sich bei der gleichen Firma beworben. Einige von uns, die ich sage ich mal nicht so toll aussahen, bekamen schon im Vorfeld eine Absage, mit der Begründung dass sie sich für jemand anderen entschieden haben. Zu dem Zeitpunkt haben die persönlichen Vorstellungsgespräche noch nicht mal begonnen. Man hat deutlich gesehen, dass nur die hübscheren von uns zum persönlichen Gespräch kommen durften. Von daher denke ich mal schon dass viele Arbeitgeber bereits im Vorfeld die hübscheren bevorzugen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe dazu vor kurzem einen lustigen Blog-Artikel gelesen: Das richtige Bewerbungsfoto.
Es scheinen sich also auch Arbeitgeber Gedanken zu diesem Thema zu machen.

» CarinaLyb » Beiträge: 14 » Talkpoints: 4,97 »



CarinaLyb hat geschrieben:Ich habe dazu vor kurzem einen lustigen Blog-Artikel gelesen: Das richtige Bewerbungsfoto .

Ja diesen Blog kenne ich auch. Und ich kann dem Artikel nur zustimmen, dass das Wichtigste ist, dass das Bewerbungsfoto zu dem angestrebten Job passt! Ich denke, dass es dabei nicht auf Schönheit, sondern insgesamt auf die Sympathie und die Ausstrahlung ankommt.

» BelegterName » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,87 »


Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich der Meinung bin, dass schöne Menschen bei Bewerbungen bevorzugt werden. Dabei geht es jedoch in erster Linie um die Qualifikation und um die Ausbildung. Es ist selbstverständlich, dass ein Arbeitgeber niemanden einstellen wird, der zwar aussieht wie ein Model der allerdings ein schlechtes Zeugnis und keinerlei Erfahrungen aufzuweisen hat. Stattdessen wird er eher jemanden bevorzugen, der ein gutes Zeugnis, verschiedene Praktika und auch viel berufliche Erfahrung aufzuweisen hat. Je besser die Bildung, desto besser sind die Chancen dabei. Somit hat jemand mit einem abgeschlossenen Studium auch sicherlich bessere Chancen, einen Job zu bekommen, als jemand der nur einen Hauptschulabschluss hat. Entsprechende Bildung ist heutzutage einfach extrem wichtig und von daher sollte man sich auf keinen Fall nur auf ein gutes Aussehen verlassen.

Heutzutage ist es dennoch so, dass gutes Aussehen in keiner Weise schaden kann. Stattdessen genießt man viele Vorteile, wenn man hübsch ist. Immerhin ist man dann nicht nur beim anderen Geschlecht beliebt, sondern auch viele andere des gleichen Geschlechts bewundern einen. Und es ist nun einmal wissenschaftlich bewiesen, dass Männer einer hübschen Frau eher helfen, als einer Frau, die nicht so gut aussieht. Von daher liegt es eigentlich nahe, dass ein männlicher Arbeitgeber eine hübsche junge Frau eher einstellt, als eine Frau, die kein besonders gutes Aussehen hat. Dabei ist es jedoch natürlich auch wichtig, dass die Bewerbung gut ist, wobei ein Arbeitgeber eben eher jemanden einstellt, der gut aussieht, als jemanden, der nicht gut aussieht, wenn die Bewerbungsunterlagen ähnlich sind.

Ich denke, dass man gutes Aussehen auch schnell mit Gepflegtheit assoziiert. Jemand, der kein besonders gutes Aussehen hat, wirkt auf einen selbst auch schnell ungepflegt, weshalb man vielleicht eher Hemmungen hat, so jemanden einzustellen. Außerdem ist es in manchen Berufen ja auch wichtig, dass man einigermaßen gut aussieht. Gerade im Verkauf ist ein gutes Aussehen unter Umständen wirklich sehr hilfreich und ich denke, dass ein Arbeitgeber das ähnlich sieht, weshalb er sich mit einem gut aussehenden Arbeitnehmer vielleicht auch höhere Umsätze verspricht, was ja auch nicht so falsch gedacht ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich denke zwar auch, dass das Aussehen in allen Lebensbereichen grundsätzlich eine Rolle spielt, glaube aber nicht, dass "Schönheit" bei Bewerbungen grundsätzlich von Vorteil ist. Wirklich schöne Menschen werden auch oft Opfer von Neid, Mobbing, und Unterstellungen. Es gibt Leute, die ihnen grundsätzlich Dummheit, Oberflächlichkeit, leichte sexuelle Verfügbarkeit oder einen schlechten Charakter unterstellen.

Sicher ist ein überdurchschnittlich gutes Aussehen von Vorteil, wenn sich jemand zum Beispiel in der Modebranche, in der Gastronomie, im Verkauf, der Werbung, als Friseur/in, Fitnesstrainerin, Hostess oder in ähnlichen Branchen bewirbt. Überall da, wo Repräsentation und Kundenkontakt im Vordergrund stehen und das Aussehen als Aushängeschild und zur Manipulation eingesetzt wird.

Je mehr es aber auf Qualifikation, fundierte Sachkenntnisse, soziale Kompetenz und Bildung ankommt, desto geringer wird meiner Ansicht nach der Stellenwert der Schönheit. Wenn man zum Beispiel auf dem OP-Tisch liegt, wird man die Chirurgin wohl kaum nach ihrer äußeren Schönheit bewerten, sondern hoffen, dass sie erfahren, kompetent, nervenstark und zuverlässig ist. Und wenn ich im Flugzeug sitze, ist es mir herzlich egal, ob da vorne Mister Universum am Steuer sitzt. Ich möchte sicher ankommen.

Ein gutes Beispiel ist auch unsere Bundeskanzlerin. Ich denke nicht, dass sie wegen ihrer "Schönheit" gewählt wurde. Zwar muss sie immer wieder Lästereien über ihr Äußeres über sich ergehen lassen. Trotzdem hat sie es an die Spitze geschafft und genießt auch international ein hohes Ansehen. Ich denke sogar, dass "zu gutes Aussehen" manchmal auch von Nachteil sein kann, weil Kollegen oder Vorgesetzte sich dadurch bedroht fühlen und der Betriebsfrieden unter Eifersüchteleien, Neid und Konkurrenzverhalten leiden kann. Ich habe das in meinem Berufsleben oft beobachtet. Manchmal wurden jüngere, attraktivere Mitarbeiterinnen von ihren Kolleginnen regelrecht schikaniert und ausgegrenzt, ohne dass sie auch nur im geringsten etwas dafür konnten. Sie waren einfach nur hübsch.

Und wenn ein männlicher Chef Bewerberinnen nur auf Grund ihrer äußerlichen Merkmale "aussortiert", halte ich das auch nur für einen Scheinvorteil, denn dann ist es bis zu Anzüglichkeiten oder sexuellen Belästigungen oft nicht mehr weit. Was ich für viel ausschlaggebender als "klassische Klischee-Schönheit" halte, ist eine positive, sympathische Ausstrahlung, ein gepflegtes Äußeres, ein zum Job und zu einem selbst passender Stil und ein gesundes Selbstbewusstsein.

Schönheit ist für mich sowieso eine Mischung aus all diesen Dingen. und deshalb sehr relativ. Auch beim Stil scheiden sich die Geister. Was der eine als schön empfindet, ist vielleicht für andere ein Ausschlusskriterium. Beispielsweise wäre ein Aussehen, wie es so viele RTL-"Schönheiten" an den Tag legen und denen so viele junge Mädchen verzweifelt nacheifern, vielleicht für eine Bewerbung als Autoverkäuferin, Friseurin oder Nagel-Designerin von Vorteil. Wenn sie sich mit ihrer solariengebräunten Haut, ihren angeklebten Fingernägel, wasserstoffblonden Extentions und übergroßen künstlichen Brüsten aber bei einem seriösen Unternehmen bewerben oder eine akademische Laufbahn einschlagen wollten, wäre dieser Look ein eklatanter Nachteil.

Wer in einem Bio-Laden einkauft, erwartet dort keinen gestylten Typen im Designer-Anzug und wenn ich mein Kind in die Kita bringe, erweckt eine Erzieherin in High-Heels, einem Riesen-Dekolté und langen Fingernägeln auch nicht gerade mein Vertrauen. Als Barfrau wäre sie aber bestimmt am richtigen Platz. Also ich finde, man sollte sich nicht all zu große Gedanken darüber machen, ob man nun dem durch die Medien aufdiktierten Schönheitsideal entspricht, sondern möglichst authentisch, selbstbewusst und angemessen gekleidet (je nach Job) auftreten.

Was wirklich hässlich macht, sind weder überflüssige Funde noch kleine Makel, sondern eine negative, frustrierte Einstellung Und die resultiert meiner Ansicht nach aus dem ständigen Vergleich mit anderen, einem ungesunden Konkurrenzdenken und fehlender Selbstliebe. Wenn jemand schon so verkniffen guckt und mit sich selbst nicht im Reinen zu sein scheint, sinken auch die Chancen beim Bewerbungsgespräch. Oft sieht man es schon auf dem Foto.

Ganz ehrlich: Es gibt doch Leute, die haben schon so eine biestige Ausstrahlung, dass man die nur wirklich ungern 8 Stunden täglich an seinem Arbeitsplatz um sich wissen will. Dem meisten Chefs geht es da sicher nicht anders. Und das hat mit Schönheit nur wenig zu tun. Es ist die Persönlichkeit, die zählt.

» ANNA67 » Beiträge: 114 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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