Berufsfremde Weiterbildungen in einer Bewerbung angeben?

Meine Nachbarin ist gelernte Augenoptikerin. In ihrem Beruf hat sie einige fachtypische Weiterbildungen gemacht, wie zum Beispiel Kontaktlinsenseminare. Nun möchte sie aber die Branche ganz wechseln und sucht eine Tätigkeit im Büro.

Meine Nachbarin stellt sich nun die Frage, ob sie die Weiterbildungen angeben soll? Immerhin zeigen sie ja auch, dass man für Weiterbildungen offen ist. Auf der anderen Seite, nützt keine der Weiterbildungen dem neuen Arbeitgeber. Noch dazu hat sie ziemlich viele Weiterbildungen besucht und die Aufzählung würde ziemlich viel Platz im Lebenslauf einnehmen. Sollte man die Weiterbildungen trotzdem angeben? Wie gibt man die Weiterbildungen am geschicktesten an?

Weiterbildungen sollten immer angegeben werden, egal ob sie zu dem Beruf passen oder nicht. Das zeigt nur, dass sie sich für den Beruf eingesetzt hat und diesen Einsatz dann auch in der anderen Branche zeigen wird. Arbeitgeber sehen das immer gern, wenn so etwas im Lebenslauf mit angegeben wird, denn es zeigt nur, dass die Mitarbeiterin alles tut, um in dem Bereich auch erfolgreich zu arbeiten.

Unter dem Punkt Weiterbildungen im Lebenslauf sollte alles eingetragen werden. Dieses kommt in der Bewerbung immer unter den anderen Tätigkeiten, die sie bis dahin unternommen hat. Die wichtigsten Weiterbildungen sollten erwähnt werden. Wenn sie drei Seminare unternommen hat, wo es um Kontaktlinsen ging, sollte sie nur die neuste angeben.

Ich bin auch gerade dabei eine Bewerbung zu schreiben. In dem Inserat welches mich anspricht wurde erwähnt, dass man nur relevante Zeugnisse schicken soll. Bei mir ist es auch so, dass ich zahlreiche Aus- und Weiterbildungen habe. In meinem Lebenslauf sind weiterhin alle Aus- und Weiterbildungen angegeben. Das kann denke ich nicht schaden, auch wenn sie nicht Berufsrelevant sein sollten.

Bei den entsprechenden Zeugnissen würde ich jedoch nur jene verschicken, die eben auch relevant sind. Dass man sich eben laufend weitergebildet hat, sieht man dann im Lebenslauf, aber die Details wie in einem Zeugnis braucht man dann denke ich nicht unbedingt. Wenn sie jedoch direkt vor einem kompletten Neubeginn ist und gar keine Zeugnisse oder dergleichen in der neuen Branche vorweisen kann, dann würde ich doch zumindest das letzte Dienstzeugnis mitschicken, auch wenn es nicht Berufsrelevant ist. Aber bevor man gar nichts mitschicken kann, ist das noch besser. Außerdem stehen in so einem Dienstzeugnis oft ja auch allgemeine Dinge wie Teamfähigkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und so weiter. So gesehen kann sich der zukünftige Arbeitgeber auch aus solchen Zeugnissen ein wenig ein Bild über die Arbeitshaltung machen.

Weiterbildungen sollten immer angegeben werden, egal ob sie zu dem Beruf passen oder nicht.

Entschuldigung, aber das ist doch großer Quatsch. Zum einen hat tournesol ja schon geschrieben, dass teilweise schon ausdrücklich darum gebeten wird, nur für die Tätigkeit relevante Zeugnisse anzugeben. Zum anderen kann der Empfänger der Bewerbung diese Angabe auch in den völlig falschen Hals bekommen und sich ganz etwas anderes darauf zurecht reimen als vom Absender gedacht.

Erst einmal sollte die Bewerberin herausfinden, was der Empfänger der Bewerbung sucht. Und dann lässt sich auch viel besser beantworten, ob solche Weiterbildungen angegeben werden sollten oder nicht.