Mehrere Kündigungen innerhalb kurzer Zeit- wie erklären?
Mein Schwager hatte nach kurzer Arbeitslosigkeit eine neue Stellung angefangen. Da er sich dort nicht wohlfühlte, hat er sich fleißig weiter beworben und auch eine neue Tätigkeit gefunden. Deshalb hat er sein Beschäftigungsverhältnis noch innerhalb der Probezeit gekündigt. Das nächste Beschäftigungsverhältnis war unbefristet. Mein Schwager fühlte sich dort sehr wohl. Da der Arbeitgeber aber auf Aufträge anderen angewiesen war und die weg fielen, musste meinem Schwager kurz nach der Probezeit gekündigt werden.
Zum Glück fand mein Schwager recht bald eine neue Anstellung. Ebenfalls unbefristet. Auch dort wurde ihm leider, wegen mangelnder Aufträge, relativ bald gekündigt. Nun hat er quasi drei Arbeitsverhältnisse innerhalb von etwa 14 Monaten. Er ist an sich immer betriebsbedingt gekündigt worden und die Kündigungen waren auch rechtlich in Ordnung. Das ist auch nicht das Problem.
Aber wie kann mein Schwager das in Bewerbungen erklären? Auf den ersten Blick sieht es für zukünftige Arbeitgeber ja so aus, dass mein Schwager immer während der Probezeit gekündigt wurde. Wie kann man die betriebsbedingten Kündigungen aber bereits im Anschreiben erklären?
Im Anschreiben sollten Kündigungen niemals erklärt oder erwähnt werden. Wenn es zu einem erneuten Vorstellungsgespräch kommen wird, wird dieses zur Sprache kommen. So kann er mit den Kündigungen nachweisen, woran es lag, dass er die Arbeitsstelle immer wieder wechseln musste. Kündigungen werden nie in einer Bewerbung angegeben, nur die Betriebe, in denen er gearbeitet hat.
Meiner Meinung nach sollte er es in dem Vorstellungsgespräch erklären, wenn er dazu eingeladen werden sollte. In dem Anschreiben klingt es nach Rechtfertigung und Schuldzuweisung und sollte daher darin nicht erwähnt werden. Für die schwache Auftragslage kann er ja aber nichts und daher würde ich mir da keine Sorgen machen. Im Lebenslauf würde ich auch nicht erwähnen, dass ich gekündigt wurde, weil das da auch irgendwie schlecht aussieht.
In einem Bewerbungsschreiben kann man so etwas eher schwer erklären. Dort bemüht man sich ja auch eher darum, dem Arbeitgeber zu erklären, warum man der oder die Beste für den Job ist und bemüht sich um eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, bei dem eben der Job dem Bewerber und der Bewerber sich dem Arbeitgeber vorstellt. In einem solchen Rahmen wird dann in der Regel auch nach solchen Auffälligkeiten im Lebenslauf eines Bewerbers gefragt. Und erst dort sollte das dann auch näher ausgeführt werden. Und dort sollte Dein Schwager dann auch daran denken, dass die erste Kündigung mitnichten betriebsbedingt war. Spätestens wenn der Arbeitgeber nämlich nachfragt, fliegt das auf und wirft ein schlechtes Licht auf den Bewerber.
Im Anschreiben würde ich das überhaupt nicht erwähnen. Das Anschreiben ist nicht für Erklärungen oder Rechtfertigungen da. Ich denke, wenn man dort mit so etwas anfängt, wird die Bewerbung schnell zur Seite gelegt. Ich würde die Bewerbung ganz normal verfassen, ohne die Sache irgendwo zu erwähnen. Wenn der Arbeitgeber Interesse hat, wird er sich vermutlich per Telefon melden, um ein Vorstellungsgespräch zu arrangieren. Möglicherweise wird er da auch gleich nachfragen, warum die Stelle so oft innerhalb kurzer Zeit gewechselt wurde. Ansonsten wird die Frage dann sicher beim Gespräch aufkommen und dann kann dein Schwager die Sache erklären.
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