Erfahrung mit Menschen mit Down-Syndrom?

vom 13.08.2012, 15:17 Uhr

Ich habe eine kleine Schwester mit Down-Syndrom, auch genannt Trisomie 21, einer geistigen Behinderung die durch veränderte Chromosomen entsteht (wie ganz genau weiß ich auch nicht) und die Lernfähigkeit hemmt sowie meistens eine Muskelschwäche hervorruft.

Ich wollte einfach mal in die Runde fragen, wie eure Erfahrungen mit dem Down-Syndrom bzw. mit Menschen die das Down-Syndrom haben sind.

» Robokatze » Beiträge: 5 » Talkpoints: -0,82 »



Was genau möchtest du denn da wissen? Ich habe schon desöfteren Kontakt mit Menschen mit Down-Syndrom gemacht und ich muss sagen, dass ja nicht alle gleich betroffen sind. Bei einigen ist die körperliche Retardierung wesentlich mehr, bei anderen die geistige und wieder andere hat es eben schwer getroffen und sie sind sowohl körperlich, als auch geistig stärker als andere betroffen. Was ich damit sagen will: man kann das auch hier einfach nicht pauschalisieren, denn ein Betroffener mit Trisomie 21 ist nicht gleich ein Betroffener mit Trisomie 21.

Die Menschen mit denen ich Kontakt hatte, empfand ich aber durchweg als liebenswert. Man musste sie nehmen wie sie waren, aber sie hatten ihren eigenen Kopf, ihren eigenen Willen und sie konnten sehr wohl ausdrücken (wenn auch auf verschiedene Art) was ihnen passt und was nicht. Ich ziehe den Hut vor Verwandten, vor allem der Familie, mit einem Kind mit Trisomie 21, allerdings muss ich ehrlich sagen: es gibt schlimmere Erkrankungen. Mit Trisomie kann man sich arrangieren. Die Kinder bekommen meistens und in der Regel wirklich viel mir. Klar, sie bleiben sozusagen meistens abhängig, aber ich finde das Leben dieser Menschen lebenswert und bin froh um jede Erfahrung, die ich mit Trisomie 21 - Patienten machen durfte.

Wie alt ist deine Schwester denn?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich hatte schon oft Kontakt zu Menschen mit Down Syndrom. Diese lebten in Heimen, in denen ich ein Praktikum gemacht habe oder auch gearbeitet habe. Mir sind diese Menschen immer mit sehr viel Liebe entgegengetreten und ich muss wirklich sagen, dass ich durch sie einen gelernt habe. Es ist nicht wichtig, wie jemand ist und es gibt Menschen, die einfach lieben können ohne Vorurteile. Früher dachte ich immer, dass man mit Behinderungen ein trauriger Mensch sein muss und das es einen nicht gut geht, aber ich habe sehr freundliche Menschen und auch wirklich glückliche Menschen mit Down Syndrom kennengelernt. Für mich waren es die liebenswertesten Menschen, die ich je getroffen habe. So offen habe ich sonst keinen auf einen anderen Menschen zugehen sehen und das hat einiges mit mir in diesem Teil meiner Entwicklung gemacht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wie alt ist denn deine Schwester? Ich habe als Ergotherapeutin schon viele Menschen mit Trisomie 21 kennenlernen dürfen. Es kommt natürlich sehr auf die Ausprägung der Erkrankung an, aber ich habe auch einige Patienten gehabt, die recht selbständig leben und auch arbeiten konnten.

Meiner Erfahrung nach ist es besonders wichtig, Menschen mit dieser Krankheit schon so früh wie möglich so gut es geht zu fordern und zu fördern, um praktisch das Beste möglich zu machen. Also keine Scheu bezüglich der Intelligenzminderung oder sonstigen Symptomen.

Für eine bestmögliche Förderung ist es aber wichtig, deine Schwester zu motivieren. Bei guter Motivation arbeitet jeder besser mit, ob nun gesund oder nicht. Wie du eine gute Eigenmotivation deiner Schwester erreichst, weißt du sicher besser als ich! Vergesst den Spaß und die gute Laune nicht, dann kann sie viel erreichen! Ich wünsche euch viel Erfolg!

» Nasenmama » Beiträge: 8 » Talkpoints: 4,41 »



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