Beginnt Verliebt sein mit dem ersten Kuss?
Ich habe mich gefragt, nachdem ich mich mit einer Freundin darüber unterhalten habe, wann man merkt, dass man verliebt ist. Das ist ja sowieso ein Gefühl, dass jeder ein wenig anders wahrnimmt und sicher verliebt man sich auch in unterschiedlichen Momenten und Situationen. Meine Freundin meinte aber, dass man sich erst so richtig verlieben kann, nachdem den die Person zum ersten Mal geküsst hat.
Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn man der Person, die man mag, das erste Mal so nahe kommt, aber kann man sich nicht auch schon vorher verlieben? Wann beginnt dieses typische Verliebtheitsgefühl, mit den Schmetterlingen im Bauch, das Grinsen, das man einfach nicht mehr los wird, dass man nicht mehr aufhören kann an diese Person zu denken?
Ich bin da gerade echt ratlos. Ich würde meiner Freundin gerne widersprechen, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich auch immer erst nach dem ersten Kuss oder allgemein nach ersten körperlichen Annäherungen etwas vom Verliebt sein gemerkt. Aber das muss doch auch anders gehen, oder? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? In welchem Moment habt ihr gemerkt, dass ihr euch verliebt habt?
Ich habe beides schon erlebt. Manchmal war ich vorher schon verliebt und habe auf den Kuss gewartet. Vermutlich hätte ich ihn sonst gar nicht zugelassen, ich küsse eigentlich immer nur, wenn Gefühle mit im Spiel sind. Bislang war es eigentlich nur einmal so, dass der Kuss völlig unerwartet kam. Von einer Person, die ich mochte und auch irgendwie attraktiv fand, vorher empfand ich aber hauptsächlich gute Freundschaft für diese Person. Erst nach dem Kuss und ein paar Küsse später habe ich tiefere Gefühle entdeckt.
Ich küsse niemanden in den ich nicht verliebt bin; das Verliebt-sein beginnt definitiv schon vorher, denn warum sonst sollte man eine fremde Person küssen, ohne dass man merkt dass da gewisse Gefühle im Spiel sind? Mal abgesehen von Menschen, die was das angeht gerne mal ein bisschen Spielen und auch mit fremden Personen rummachen.
Allerdings wird dir sicher auch niemand die Frage beantworten können, wann denn nun genau dieses Gefühl eintritt, an dem man merkt dass man sich verliebt hat. Dafür gibt es doch keinen genauen, festgemachten Zeitpunkt. So etwas entwickelt sich mit der Zeit und irgendwann wird einem mit einmal klar, dass da mehr im Spiel ist. Als ich damals meinen jetzigen Freund kennen lernte war es nach einigen Wochen so, dass ich merkte dass ich ihn nicht nur als Freund mag, sondern dass da mehr im Spiel ist. Das kam quasi von jetzt auf gleich.
Natürlich beginnt das "verliebt" sein nicht mit dem ersten Kuss. Ich verstehe nicht ganz, wie diese Freundin auf diese Idee gekommen ist und wie sie ihr Liebesleben bislang unter so einer Prämisse geordnet hat. Muss man sich das so vorstellen, dass sie sich bisher nur in die Typen verliebt hat, die sie auf einer Party gegen ihren Willen geküsst haben? Oder aber ist sie auf beliebige Typen zugegangen und hat sie solange geküsst, bis sie verliebt war? Ist es nicht viel mehr so, dass das "komische Gefühl" der Aufregung auch dann da ist, wenn man die "Zielperson" gar nicht kennt? Schon beim Kennenlernen bekommt man auch dieses Gefühl, ganz ohne das hier schon ein körperlicher Austausch stattgefunden hat. Es kann dann doch auch über Tage, Wochen oder Monate gehen, bis - ein jugendliches Alter vorausgesetzt - was passiert. Oder überhaupt was passiert. Und dennoch ist die Zeit über das Gefühl des Verliebtseins da.
Wenn du nun schreibst, dass auch bei dir alles nach dem ersten Kuss passiert ist, frage ich mich, nach welchen Kriterien du küssen zulässt. Ist dir da egal wer kommt? Oder achtest du auf das Aussehen und nimmst da, wer dir vor den Mund kommt mit und entscheidest später (evtl. nach dem Akt), ob da mehr ist? Irgendwie fehlt mir hier der Glaube. Und wenn doch, dann hast du bei der entsprechenden Entwicklung den ein oder anderen Schritt ausgelassen. Was letztlich schade wäre.
Was ich bei meinen Antworten ein wenig außer Acht lasse, ist natürlich die Tatsache, dass sind in Zeiten des sog. "Web 2.0" bestimmt auch "Beziehungsmuster" von Jugendlichen und "jungen Erwachsenen" geändert haben könnten. Ist es tatsächlich so, dass man bereit ist, sich mit völlig unbekannten "Facebook" Freunden zu treffen und vor Ort sich auch körperlich austauscht und dann erst später darüber nachdenkt, ob dies zu einer Beziehung führen kann oder nicht? Ist man schneller Bereit, eine "Beziehung" einzugehen, als dies vielleicht "früher" üblich war? Dann kann natürlich, wenn der Kuss sehr früh beim Kennenlernen dazu gehört, die Annahme schon richtig sein, dass vorher keine Chance (zeitlich) besteht, etwas wie "verliebt sein" zu entwickeln.
Also in meinen ersten Freund habe ich mich verliebt, als wir beim ersten Date durch die Stadt gebummelt sind und er mir in den verschiedenen Buchhandlungen immer wieder mit einem Finger über den Bauch gestreichelt habt. Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt. Damals war ich 16 und die Beziehung hielt 3.5 Jahre.
Bei dem zweiten hat es viel länger gedauert. Ich hatte mich vom ersten Freund getrennt und viel Zeit mit dem anderen verbracht und auch am Wochenende viel Zeit miteinander verbracht. Irgendwann hat er mich dann geküsst und eins führte zum anderen, aber das wirkliche Verliebt-sein kam, wenn überhaupt, erst viel später, als ich den ersten Abend alleine war. Wobei ich in der Beziehung kein wirkliches Kribbeln hatte. Ich habe ihn zwar vermisst, wenn er nicht da war, aber ich war nie wirklich verliebt in den 5 Monaten, die wir zusammen waren.
Ich denke also im Allgemeinen, dass es unterschiedlich ist. Es gibt ja die bekannte Liebe auf den ersten Blick, aber es geht auch anders. Es ist von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich. Ich würde nicht sagen, dass es auf den Menschen ankommt, denn bei mir war ich ja die, die unterschiedlich gefühlt hat.
Für mich beginnt Verliebtheit nicht unbedingt mit dem ersten Kuss. Es kann sein, dass einem in dieser Situation, in der man sich zum ersten Mal küsst, erst wirklich bewusst wird, dass man in die andere Person verliebt ist, aber es gibt sicher auch genug Fälle, in denen man vorher schon verliebt ist oder dies erst später merkt. Außerdem muss man bei einem Kuss nicht unbedingt in den anderen verliebt sein. Manchmal ist da einfach Sympathie im Spiel und der Wunsch, eine irgendwie geartete Beziehung mit dem anderen einzugehen, die mit einer klassischen Liebesbeziehung aber nicht unbedingt etwas zu tun haben muss.
Wenn ich wirklich an jemandem interessiert bin, dann lasse ich mir sehr viel Zeit. In der Vergangenheit führte das dazu, dass ich die Personen oft erst dann geküsst habe, als ich schon wusste, dass ich verliebt bin und mir da auch mehr als eine nette Bekanntschaft, Affäre oder sonstiges erhoffe. Teilweise wusste ich schon Monate vorher, dass ich verliebt bin. Daher kann ich nicht sagen, dass der erste Kuss dann dazu geführt hat, dass mir die Verliebtheit bewusst geworden ist.
Es kommt durchaus auch vor, dass ein Kuss nichts bedeutet, in der Situation aber dennoch ganz schön ist. Wenn ich mich längere Zeit mit jemandem treffe, den ich anziehend und attraktiv finde, in den ich aber nicht verliebt bin, kann es auch sein, dass ich ihn küsse. Ich knutsche natürlich nicht mit irgendwelchen x-beliebigen Bekanntschaften herum, aber bei längeren Affären oder ähnlichem ist eigentlich nichts dabei, wenn man sich auch küsst – obwohl im Idealfall keine Verliebtheit im Spiel ist. Da ist ein Kuss dann komplett unabhängig von tieferen Gefühlen.
Eine Verliebtheit kann natürlich vorher schon bestehen, lange bevor es zum Kuss kommt. Aber ich denke, dass man auch viel später erst feststellen kann, dass man dabei ist, sich in die Person zu verlieben. Wenn man sich vorher auf eine ungezwungene Geschichte mit der Person eingelassen hat und den anderen auch küsst, dann ist ja nicht unbedingt ausgeschlossen, dass man sich vielleicht doch irgendwann in denjenigen verliebt. Ansonsten habe ich von der Verliebtheit meistens dann etwas gemerkt, wenn ich alleine für mich war - wenn ich nach einem Treffen mit der umschwärmten Person dann noch längere Zeit an sie gedacht und mir ein baldiges Wiedersehen gewünscht habe zum Beispiel. Und da war noch kein Kuss im Spiel.
Ich bin gerade echt ein wenig geschockt, was einem gleich alles unterstellt wird, wenn man nur eine harmlose Frage in den Raum wirft, über die ich nun einmal nachgedacht habe. Natürlich küsse ich nicht jeden, der mir irgendwie dahergelaufen kommt. Ich gehe davon aus, dass man eine Person schon eine Weile kennt und ein paar Dinge mit ihm oder ihr unternommen hat, und dass das alles soweit echt schön war. Aber eben ohne Bauchkribbeln oder so etwas in der Art. Die Frage ist, ob das nur durch den ersten gemeinsamen Kuss ausgelöst werden kann, oder nicht?
Meistens schwärmt man ja zuerst für jemanden, mag jemanden sehr gern usw. und meistens dauert es dann noch etwas, bis sich etwas Ernsthaftes entwickelt. Bei meinem ersten Freund war es so ähnlich, wie es auch Teelicht55 beschrieben hat. Wir waren den ganzen Tag gemeinsam in der Stadt unterwegs, waren im Kino, haben uns kennen gelernt und haben uns gut verstanden und am Ende dieses schönen Tages haben wir uns geküsst und da wusste ich- es ist um mich geschehen.
Es war doch nicht so gemeint, dass man jemanden küsst und danach quasi entscheidet, dass man sich jetzt verliebt hat- das ist Quatsch. Natürlich funktioniert das nicht bei Menschen, die man nicht mag, oder nicht genug kennt. Ich habe mich eben gefragt, ob so ein Kuss vielleicht der tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringen kann, mal bildlich gesprochen.
Voraussetzung für einen Kuss ist doch, dass man verliebt ist. Die Verliebtheit beginnt eigentlich im Normalfall früher als die körperliche Annäherung. Es ist natürlich die Frage, was du unter Verliebtsein verstehst. Es gibt da ja verschiedene Grade und Arten. Es kann einen plötzlich und ganz heftig erwischen, oder das Gefühl kann langsam wachsen. Aber ohne die berühmten Schmetterlinge ist man nicht verliebt und sollte auch keinen sexuellen Kontakt haben, und ein (richtiger) Kuss ist ein sexueller Kontakt.
In welcher Traumwelt beginnt bitte die Verliebtheit mit dem ersten Kuss? Dann müsste ich ja von einer Verliebtheit in die nächste wandern (bin Single daher darf ich das). Verliebtheit beginnt dann wenn man Gefühle entwickelt, durch was diese hervorgerufen werden ist von Person zu Person verschieden.
Verliebtheit beginnt für mich schon immer vor den Küssen. Ich bin der Meinung, dass man nicht küssen sollte, wenn man keine Gefühle füreinander hat. In meinem Leben gab es bis jetzt zwei Männer, mit dem einen habe ich meinen Traummann gefunden und der andere war eine Katastrophe. Bei dem ersten Freund hatte ich keine großen Gefühle, deswegen möchte ich nun berichten, wie es beim zweiten Partner war. Ich habe ihn gesehen und wir haben uns unterhalten und ich war verliebt. Es war bei beiden Liebe auf den ersten Blick und der erste Kuss kam dann auch später. Man muss meiner Meinung nach schon Gefühle haben, denn ohne ist ein Kuss sinnlos.
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