Sollte es in Deutschland eine Wahlpflicht geben?
Wieso sollte man jemanden zwingen zu wählen? Dann würde man ja den Gedanken einer Wahl übergehen. Der Name Wahl kommt ja nicht ohne Grund zustande. Dort soll jeder der dies gern möchte für eine Partei seiner Wahl stimmen. Wenn du nun die Menschen zur Wahl zwingst, übergehst du ja den eigentlichen Gedanken davon. Wer will, soll wählen und wer nicht will lässt es eben bleiben.
Wenn man eine Wahlpflicht einführen will, sollte man das doch gleich mit einem Eignungstest für Wahlen verknüpfen. Das verhindert nämlich, dass Leute, die absolut keine Ahnung von Politik haben, mitbestimmen, was in den nächsten paar Jahren in Deutschland passiert. Wählen sollten meiner Meinung nach nur diejenigen, die wirklich von einer Partei überzeugt sind. Das ist auch der Grund, warum ich nicht wählen gehe. Ich wüsste schlichtweg nicht, welcher der verlogenen Pfeifen ich meine Stimme geben soll. Ich könnte höchstens wählen gehen, wenn ich verhindern will, dass bestimmte Koalitionen zustande kommen - aber das ist auch nicht wirklich der Sinn der Sache.
anlupa hat geschrieben:Ich würde eine Wahlpflicht einführen, weil der Wille des Volkes dann besser bei der Wahl widergespiegelt würde. Außerdem wären die Menschen dann gezwungen, sich mit Politik zu beschäftigen.
Und wie stellst du dir den Zwang sich mit Politik zu beschäftigen in der Praxis vor? Durch eine Wahlpflicht wirst du das jedenfalls nicht erreichen, denn du kannst dich ja wohl schlecht neben jeden Wähler stellen und fragen, ob er sich denn auch das Programm der Partei durchgelesen hat, für die er da gerade ein Kreuzchen gemacht hat. Tatsache ist doch, dass man niemanden dazu zwingen kann, jedenfalls dann nicht, wenn man sich auch nur irgendwie den Anschein eines demokratischen Staates geben will.
Ich gehe immer wählen und ich interessiere mich generell für Politik, auch wenn gerade keine Wahl ansteht. Aber wenn ich zur Wahl zwangsverpflichtet werden würde, würde ich aus Protest sicher keinen gültigen Stimmzettel abgeben. Zu einer freien Wahl muss auch die Option gehören, dass man sich dafür entscheiden kann seine Stimme nicht abzugeben.
Ich finde die Spekulation darüber, wie viele ungültige Stimmen es dann geben würde, aber auch relativ irrelevant. Ob jemand einen ungültigen Zettel abgibt oder ob er einfach das erstbeste ankreuzt oder sich für irgendeine Spaßpartei entscheidet ist - sein Wille wird so jedenfalls nicht widergespiegelt. Sein Wille war nämlich, dass er nicht wählen möchte.
Ich bin gegen die Einführung einer Wahlpflicht. Man kann niemanden dazu zwingen, sich für Politik zu interessieren. Auch wenn es natürlich sehr wünschenswert wäre, dass das Interesse an der Politik in Deutschland steigen würde.Ich befürchte, dass es tatsächlich mehr ungültige Stimmzettel geben würde, sowohl auch Unwissenheit, wie auch aus Trotz gegen die Wahlpflicht.
Ich habe Bekannte, die nicht wählen gehen, weil sie sich entweder nicht auskennen oder einfach von keiner Partei überzeugt sind und deshalb sagen, dass sie auch nicht wählen möchten. Diese Freiheit sollte man meiner Meinung nach jedem lassen.
Weil man niemanden zu etwas zwingen kann, was man nicht will! Außerdem würde das dann nur nach hinten los gehen und aus den Nichtwählern würden Protestwähler und "Zufallswähler", die die Partei mit den schönsten Plakaten, Wahlversprechen und hübschesten Kandidaten wählen! Und beschäftigen mit der Politik würden sie sich ja doch nicht, denn einen Stimmzettel kann man auch nach dem Zufallsprinzip ausfüllen.
Die Gegenfrage ist natürlich, warum es eine Wahlpflicht in Deutschland geben sollte. Man hat ja schon so genug Pflichten aber natürlich auch Rechte. Viele wollen sogar schon wählen, sind aber noch nicht 18 und können es somit nicht. Außerdem muss man sich zumindest bei Landtagswahlen mindestens 3 Monate in dem Bundesland aufhalten.
Durch eine Wahlpflicht wäre man ja im Grunde auch gezwungen, sich mit Politik auseinanderzusetzen und wenn sich jemand überhaupt nicht für Politik interessiert, dann wäre es nicht gut, wenn er trotzdem wählen müsste. Oder man würde einfach irgendjemanden ankreuzen und dann kommen Leute zustande, die eigentlich gar nicht gut sind für Deutschland. Insofern ist es gut, dass es keine Wahlpflicht gibt.
Ich bin absolut gegen eine Wahlpflicht in Deutschland! Wenn bei einer Wahl die von mir gewünschte und gewählte Partei nicht die Mehrheit bekommt, dann kann ich damit sehr gut leben. Glücklicherweise leben wir ja in einer Demokratie und es steht uns frei zu wählen, wen und was wir wollen und es geht darum, was die Mehrheit der Bevölkerung WÄHLT. Wenn nun aber Parteien an die Macht kommen würden, weil zum Beispiel das Kreuz um seine Stimme für sie ganz oben auf dem Wahlzettel steht und alle Leute, die gezwungenermaßen zur Wahl gehen ihr Kreuz eben dort machen, dann könnte ich das nicht akzeptieren, schließlich würde das ja in keinster Weise eine wirkliche Wahl der Bevölkerung darstellen, sondern vielmehr würde ein Streit zwischen den Parteien entbrennen, wer ganz oben auf den Wahlzettel darf.
So sollte es auf keinen Fall kommen, eine Wahl sollte bewusst und informiert durchgeführt werden. Und zu denken, dass die gezwungenen Wähler sich zuvor mit Parteiprogrammen auseinandersetzen würden, das halte ich für völlig utopisch. Ein irgendwo platziertes Kreuz ist keine Wahl, sondern eher eine Art Ausfüllen eines Lottoscheins. Einzig das der ausfüllenden Partei in dem Moment wohl nicht bewusst wäre, dass sie gerade eine wichtige Entscheidung trifft.
Wie könnte man jemanden zwingen, zur Wahl zu gehen, wenn er sich überhaupt nicht für Politik interessiert und mit seinem Hintern lieber im Bett bleibt. Viele wissen ja nicht einmal, wofür die einzelnen Abkürzungen stehen. Das würde ein schönes Durcheinander geben und eine große Arbeitsbelastung für die freiwilligen Mithelfer. Denn eines steht fest, wer bisher nicht gewählt hat, wird es in Zukunft nicht gezwungenermaßen richtig machen. Allerhöchstens irgendetwas ankreuzen, was ihm der Freund oder Nachbar gesagt hat, der bisher auch kein Wähler war.
Ich fände es sehr befremdlich, wenn solche Menschen plötzlich gezwungen werden müssten, Ihrer Pflicht als Staatsbürger nachzukommen. Den Vergleich mit einem Lottoschein, den nafti anstellt, ist goldrichtig. Also lieber keine Wahlpflicht einführen.
Wenn es eine Wahlpflicht geben würde, käme es wohl eher dazu, das man seine Kreuze wahllos machen würde und so etwas wäre sicher nicht im Sinne der Parteien. Viele interessieren sich eben überhaupt nicht für die Politik und man kann eben niemand dazu zwingen, eine Partei zu wählen, für die man sowieso nichts übrig hat.
Daher sollte es immer noch jedem freigestellt werden, zur Wahl zu gehen und sich auch vorher informieren, welche Partei für welche Ziele einsteht. Auch wenn es dann zu einer Wahlbeteiligung unter 50 Prozent kommen sollte.
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