Als Fan zum Nicht-Fan wegen falschem Sponsor werden?
Einige Leute hier sind ja von irgendetwas oder von irgendjemanden Fan. In dem Rahmen frage ich Euch, wie weit Eure Fanliebe denn gehen würde und ob Ihr auch bereit wärt, einen "falschen" Sponsor zu akzeptieren oder ob es da auch gewisse Grenzen gibt. Denn scheinbar sind einige Grenzen bereits beim Bundesligaverein Werder Bremen überschritten worden, da diese Mannschaft als Sponsor unter anderem Wiesenhof hat und der Name prankt schon auf den Trikots.
Fans von Bremen möchten nun aufgrund dieses Sponsors nicht die aktuellen Trikots kaufen und auch sonst scheinen sich Fans immer mal zu distanzieren. Wiesenhof ist ja nun einmal nicht unumstritten, was ja auch schon hier im Forum diskutiert wurde. Auch habe ich schon gehört, dass Fans nun zu Bremen aufgrund des Sponsors den Rücken gedreht haben.
Könnt Ihr es selbst verstehen, wenn man sich aufgrund eines umstritten Sponsors von seiner Mannschaft oder seinem Künstler oder wie auch immer distanziert? Bis wohin wärt Ihr selbst bereit, einen Fußballverein oder andere Mannschaften/ Künstler zu unterstützen?
Ich bin solange ich denken kann ein Fan von Werder Bremen und seit einigen Jahren auch Mitglied im Verein. Dieses würde ich niemals wegen einem Sponsor ändern. Als Konsequenz zu Wiesenhof als Trikotsponsor kaufe ich mir dieses Jahr kein neues Trikot und Ärgere mich jetzt ein wenig das ich nicht früh genug eines bestellt hatte als es noch ohne Aufdruck geliefert wurde. Als ich dann daran dachte war das gewünschte leider bereits ausverkauft.
Ich finde das Verhalten der Fans richtig, denn anscheinend ist ihnen der Verein so wichtig, dass sie auch akzeptable Sponsoren haben wollen. Meiner Meinung nach ist blinde Fan-Liebe sinnlos, denn man sollte bis zu einem gewissen Grad gegenüber allem skeptisch sein und alles hinterfragen.
Ob ich mich persönlich über "Wiesenhof" beschweren würde, weiß ich nicht. Ich kaufe die Produkte dieser Firma nicht und habe nach meinem Wissen noch nie etwas von "Wiesenhof" gegessen. Trotzdem bin ich da sehr vorsichtig, da ich auch Fleisch esse und nicht weiß, wie andere Firmen ihre Tiere schlachten (lassen).
Ich bin kein Fußball-Fan, aber wenn beispielsweise eine Musikgruppe durch rechte Äußerungen auf sich aufmerksam macht, wäre das für mich ein Grund, keine Konzerte mehr zu besuchen oder keine CDs mehr zu kaufen. Die CDs die bei mir zu Hause liegen würden, würde ich auf gar keinen Fall wegwerfen, sondern weiterhin anhören. Ich würde diese Band nur in Zukunft nicht mehr unterstützen.
Ob ich zum Nicht-Fan werden würde wegen einem Sponsor, den ich nicht gut finde, kann ich nicht beurteilen. Immerhin brauchen Fußballvereine immer finanzielle Unterstützung. Wenn die Firma Wiesenhof eben ein Sponsor ist, der viel bezahlt, ist das Angebot doch ziemlich verlockend und die einzelnen Spieler können doch auch nichts dafür, oder?
Ich bin jetzt seit 6 Jahren ein Fan von Werder Bremen, das wird sich auch durch die missglückte Wahl des Sponsors für die nächsten zwei Jahre nicht ändern. Ich würde mir allerdings auch keinesfalls ein Trikot kaufen, auf dem dieses Logo zu sehen ist. So weit geht meine Vereinstreue dann nicht, dass ich mit einem Trikot mit Aufdruck dieser Tierquäler herumlaufe. Deswegen kann ich es schon verstehen, dass die Tierschutzorganisationen und auch Fans lautstark gegen diesen Trikotsponsor protestieren.
Für den Verein Werder Bremen ist die Situation natürlich auch nicht einfach. Die Zeit rannte ihnen jetzt davon, wenn die bis zum Saisonstart einen Hauptsponsor finden wollten. Allerdings ist es dann schwierig, wenn man die Suche nach einem geeignetem Sponsor einer Agentur überlässt und noch eine Strafe fürchten muss, wenn man diesen Sponsor ablehnt. Also, ich verstehe Werder Bremen, weil sie gezwungen waren, schnell zu handeln, aber ich verstehe auch die Fans, die dagegen protestieren.
Ich bin eigentlich kein großer Fußballfan und eher ein Fan von Musikgruppen. Meiner Meinung nach sollte der Star aber auch immer ein bisschen einen selbst repräsentieren, damit man sich mit ihm identifizieren kann. Bei meinen Musikgruppen ist das der Fall. Ich höre Musik von Leuten, die dieselbe Meinung wie ich haben.
Wenn es um Sachen geht, die einen Sponsor brauchen, ist es immer schwierig. Ich denke gerade Wiesenhof war hier in dem Fall einfach nur sehr schlecht gewählt, da sich nicht jeder damit identifizieren kann und es eben viele gibt, die diese Firma für Tierquäler halten. Da kann man jetzt verschiedener Meinung sein, aber so ein umstrittener Konzern ist doch nicht unbedingt der beste Sponsor und ich kann verstehen, warum Menschen nicht mit diesem Trikot rumlaufen wollen, ich würde es auch nicht machen. Man setzt sich damit ja auch einem riesen Streitgespräch aus und das muss nicht sein.
Also ich kann mich zu den Fans nennen, die wirklich vieles für den Verein tun würde. Allerdings ist es so, dass ich auch bei einem sehr bekannten Verein spiele und deswegen muss ich mich zurückhalten und ich würde auch nie Sachen machen, die mir persönlich schaden würde. Also ich bin nicht einer dieser Fans, die überall sich schlagen und Randale machen. Zu diesen Fans möchte ich nicht gehören!
Ich habe das mit dem neuen Sponsor auch mitgekriegt und habe auch eine Diskussion mit einem Kollegen gehabt. Er ist auch Werder Bremen Fan und hat gesagt, dass er seinem Verein jetzt nicht mehr beisteht, da er denn Sponsor nicht gut findet. Ich finde das richtig schlimm und muss schon sagen, dass in meinen Augen so etwas kein Fan ist. Wenn man einem Verein wirklich zusteht und ein Fan ist, dann ist man in schlechten und auch in guten Zeiten ein Fan und steht immer zu seinem Verein. Ich meine, es gibt natürlich schlechte Seiten an dem Sponsor, aber richtige Fans, die finden die guten Seiten des Sponsors.
Ich kann diesen Fankult um Fußball- und andere Vereine grundsätzlich nicht verstehen und würde auch niemals ein Fußballtrikot kaufen. Wenn dann aber auch noch ein Logo von einem Sponsor aufgedruckt wäre, den ich fragwürdig finde, dann würde ich ein solches Teil sicher noch viel weniger tragen. Ich kann verstehen, dass sich viele Fans gegen Wiesenhof als Sponsor wenden. Wenn Sie ihrem Verein den Rücken kehren, bedeutet das ja auch, dass sie mit der Vereinspolitik nicht einverstanden sind. Da stellt sich dann die Frage, ob man als Fan hinter den Entscheidungen des eigenen Lieblingsvereins stehen kann und möchte.
Falls es sich um Leute handelt, die wirklich Wert auf Tierschutz legen und nicht nur kurzfristig mal Lust auf ein bisschen Drama haben, finde ich so ein Vorgehen einfach nur konsequent. Es gibt so viele fragwürdige Firmen, die man als Sponsor des eigenen Lieblingsvereins durchaus ablehnen kann. Es gibt ja auch viele Firmen, deren Produkte von manchen Leuten grundsätzlich nicht gekauft werden, weil die Firma zum Beispiel tierschutzwidriges Verhalten fördert oder aus anderen Gründen kritisch zu sehen ist. Das können auch rechtsradikale Äußerungen oder andere unerwünschte Verhaltensweisen sein.
Allerdings ist es meistens so, dass die meisten Leute sich darum keine eigenen Gedanken machen. Die Wiesenhof-Geschichte ist nun recht groß in den Medien gewesen, sodass jeder etwas davon mitbekommen haben sollte. Aber es gibt so viele Firmen, die keinen Deut besser sind und die als Sponsor nicht hinterfragt werden. Ich finde ja auch, dass man sich nicht mit einem Wieserhof-Shirt zeigen sollte, aber es schadet auch nicht, bei anderen Sponsoren mal hinter die Fassade zu schauen. Und ganz wichtig ist natürlich auch das eigene Verhalten. Es gibt ganz viele Fans, die nun laut schreien werden, dass sie Wieserhof nicht als Sponsor akzeptieren können. Und viele davon fördern durch ihr Kaufverhalten weiterhin Tierquälerei.
Wie gesagt, ich finde es wichtig, dass die Fans dieses Fußballvereins diesem Sponsor eine Absage erteilen. Aber damit ist es nicht getan. Es gibt so viele Probleme, gerade im Zusammenhang mit Tierquälerei. Und dies wird von einer ganz großen Masse stillschweigend geduldet, weil die meisten Leute für Tiere nichts übrig haben und sich freuen, wenn sie diese einfach nur ausbeuten und zu ihrem eigenen Nutzen misshandeln lassen können. Das ist ein noch größeres Problem als Wieserhof als Sponsor. Aber es ist dennoch wichtig, diesen Sponsor nicht willkommen zu heißen.
Der Sponsor ist letztlich nicht der Verein. Schön finde ich, dass sich einzelne Fanclubs organisieren und sich auch in solche "Nebenbelange" einmischen. Im Grunde ist ja jede Handlung eine politische Handlung und das Fans ihren Unmut gegenüber der Vereinsführung äußern, ist sehr zu begrüßen. Es ist ja letztlich nicht mal sicher, dass dieser Vertrag die einzige Option für Bremen gewesen wäre und auch nicht, ob dieses Angebot das Beste war.
Gegen die Entscheidung des Vereins kann man natürlich protestieren, indem man dem Verein den Rücken kehrt. Ich würde aber bei Entscheidungen auf dieser Ebene eher innerhalb des Vereins dagegen wettern. Denn mit so einer Entscheidung hat der Verein sich sicher nicht verraten und ich könnte mir wesentlich schlimmere Entscheidungen vorstellen, die einen Austritt eher rechtfertigen würden. Mit dem Protest im inneren meine ich, dass man das Thema bei jeder Vereinssitzung zur Sprache bringen kann, bei jeder Präsidiumswahl und immer dann, wenn der Verein zusammen kommt. Man kann versuchen, hier eine breite Menge an anderen Vereinsmitgliedern zu gewinnen, die das Thema forcieren. Ebenso kann der Kauf der Trikots ausbleiben, was ebenfalls deutlich in Zahlen zum Ausdruck bringt, dass man mit der Entscheidung nicht einverstanden ist.
Also ich denke, dass diese Reaktion der Werder-Fans total übertrieben ist. Wiesenhof ist keine Firma mit eine reinen Weste, aber trotzdem verzehren die meisten dieser Leute Geflügelfleisch oder kaufen Wiesenhof im Supermarkt. Der Verein denkt natürlich vorrangig finanziell, der Fussball und auch der Sport ist ein Geschäft geworden. Den Fans würden es doch auch freuen, wenn Werder sich neue Spieler leisten können, da Wiesenhof einen guten Vertrag angeboten hat.
Mein Lieblingsverein hat zwar nicht die Problematik (Evonik stellt ja nur Chemie- und Pharma-Zeugs her), aber ich habe schon früher Berichte über "betandwin" als Sponsor gehört, deren Logo nicht auf die Trikots der Bundesligisten dürfen. Der Sponsor unterstützt den Verein und erhält nichts als Gegenleistung, was nicht der Sinn eines Sponsoringvertrags ist. Letztlich stehen hinter diese Sponsoren Firmen, deren Produkte vom Endverbraucher gekauft werden. Das heisst, dass sich der Kreis hier somit schließt und der Fan gleichzeitig auch zu der Gruppe der Verbrauchern gehört.
Ich kann es mir schon vorstellen. Als Beispiel würde ich den Club RB Leipzig anführen, welcher vom Brausehersteller Red Bull finanziert. wird. Wenn man also jahrelang Fan von Leipzig war und dann aufgrund des Sponsors zu Red Bull nicht mehr zum Verein steht, kann ich das sehr gut nachvollziehen.
Leipzig ist für mich zu einem Kommerz-Verein geworden, welcher nur durch das riesige Unternehmen Red Bull gesponsert wird. So haben sie jedes Jahr einen der größten Etats der Liga und wollen früher oder später Bundesliga spielen. Das Modell erinnert schon ein bisschen an Hoffenheim oder andere Clubs, die durch große Geldgeber gepusht wurden.
Grundsätzlich ist mir der Sponsor meines Vereins egal, doch es gibt gewisse Ausnahmen, die ich nicht zulassen würde. Red Bull ist da zum Beispiel eine davon und wer die ganzen Hintergründe zu dem Unternehmen kennt, weiß wahrscheinlich auch, wieso ich so Anti-RedBull bin.
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