Natürliche Geburt immer mit Dammschnitt verbunden?

vom 11.08.2012, 13:12 Uhr

Durch mein Umfeld habe ich ja schon einige Schwangerschaften und Kinder mit erlebt. Unterhält man sich mit den Müttern, heißt es gern mal, dass die Geburt einen Dammschnitt zur Folge hatte. Aber scheinbar redet nicht jede Frau davon oder aber nicht jede Frau hat einen solchen Dammschnitt erlebt. Daher würde mich interessieren, ob es bei einer natürlichen Geburt immer zu einem Dammschnitt kommen kann oder ob es auch natürliche Geburten ohne Dammschnitt gibt. Wenn ja, kann man es irgendwie vermeiden, einen Dammschnitt bei der Geburt zu erleben oder muss man damit grundsätzlich rechnen, wenn man ein Kind gebärt?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Eine gute Hebamme, die den Dammgriff beherrscht und während der Austrittsphase des Köpfchens weiß, was sie zu tun hat, kann einen Dammschnitt verhindern. Aber leider gibt es so gute Hebammen selten und aus der Einfachheit halber heraus wird automatisch ein Dammschnitt gesetzt. Eine Bekannte hat 4 Kinder. Drei der Kinder sind ohne Dammschnitt gekommen. Diese wurden durch ein und die selber Hebamme geholt. Das 4. Kind wurde durch eine andere Hebamme geholt und obwohl das Kind sehr viel kleiner und leichter war, wurde der Dammschnitt gemacht. Es war bei der Hebamme Routine.

Normaler weise sollte eine Hebamme diesen Griff beherrschen, damit weder der Damm reißt noch geschnitten werden muss. Aber dazu sind halt kaum noch Hebammen fähig.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Bei vielen Geburten muss ein Dammschnitt gemacht werden, ich weiß allerdings nicht, ob das an schlechten Hebammen liegt oder an der Dammbeschaffenheit der Frau. Bei mir ist der Damm gerissen, das war sehr unangenehm. Meine Freundin hat alle ihre Kinder ohne Dammschnitt- oder riss zur Welt gebracht, vielleicht hatte sie gute Hebammen. Allerdings war sie in drei verschiedenen Krankenhäusern, das wäre ein ziemlicher Zufall. Wahrscheinlich war sie so beschaffen, dass sie elastisch genug war.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass in vielen Krankenhäusern und seitens vieler Hebammen inzwischen darauf geachtet wird, nur noch in den seltensten Fällen zu schneiden. Oftmals wird der Schnitt als solcher nur noch dann als angebracht angesehen, wenn ein schwieriger Geburtsvorgang erleichtert werden muss, beispielsweise im Fall einer Steißgeburt oder bei Geburten mit der Geburtszange. Vielmehr wird gehofft, dass zur Not das Gewebe eher reißt, schlichtweg weil ein solcher Riss deutlich besser heilt als ein Dammschnitt.

Während beispielsweise die Geburt meiner Tochter einen wirklich fatalen Dammriss nach sich zog, habe ich bei der Geburt meines Sohnes lediglich eine kleine Abschürfung davongetragen. Es ist also vollkommen unberechenbar und man kann im Vorfeld nicht absehen, ob zwingend ein Riss oder gar ein Schnitt gemacht werden muss.

Allerdings gibt es einige Hilfsmittelchen um das Gewebe auf die Geburt vorzubereiten und quasi im Vorfeld zu dehnen und weicher zu machen. Da wären neben der Dammmassage, die man etwa 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beginnen kann, auch diverse Hilfsmittel wie Heublumendampfbäder oder aber das Trinken des Himbeerblätter Tees. All dies soll dazu beitragen, das Gewebe weicher und dehnfähiger zu machen, um den Geburtsvorgang und das Hinausgleiten des Köpfchens zu erleichtern.

» milknhoney » Beiträge: 370 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nein, eine natürliche Geburt hat nicht immer einen Dammschnitt zur Folge. Ich hatte auch keinen Dammschnitt, allerdings bin ich ein wenig gerissen. Als Geburtsvorbereitung habe ich mich auch mit einem so genannten Epi-no Delfin vorbereitetet. Ist zwar nicht gerade eine besonders romantische Vorbereitungsmethode, aber ich habe diesem Ding glaube ich viel zu Verdanken. Ich hatte eine sehr rasche Geburt und die Hebammen haben mich darauf angesprochen, dass sie verwundert sind, dass ich nicht mehr gerissen bin. Ich habe ihnen dann gesagt, dass ich mit Epi-no vorbereitet habe und daraufhin hat eine gemeint, dass es ihr dann klar sei, warum es so gut verlief.

Meine Schwägerin hatte bei der ersten Geburt auch einen schweren Dammriss. Bei der zweiten Geburt hat sie sich dann natürlich noch größere Sorgen gemacht, vor allem weil dann ja die Chance noch größer war, dass sie wieder reißt. Da sie von mir den Epi-no kannte, hat sie es bei der zweiten Geburt auch ausprobiert und sie ist dann gar nicht gerissen oder geschnitten worden. Sie schwört nun auch auf dieses Ding.

Man kann also durchaus auch selber etwas machen. Inwiefern Hebammen da mitspielen können, wage ich nun nicht zu beurteilen. Dazu fehlt mir der Vergleich, aber selber kann man eben auch viel machen. Zum einen eben dieses Epi-no, oder eben auch Dammmassagen, diverse Tees, Bäder und so weiter. Diese Sachen wurden ja bereits erwähnt, deswegen gehe ich nun nicht näher darauf ein. All diese Sachen können eine zum Teil große Hilfe und Unterstützung sein, sind aber mit Sicherheit kein Garantieschein, dass alles problemlos klappt.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dammschnitte werden heute eigentlich nur im äußersten Notfall gemacht, und zwar dann wenn das Leben des Kindes oder der Körper der Frau ernsthaft in Gefahr ist. Ansonsten lässt man heutzutage lieber reißen, da man nun weiß dass es dann besser verheilt. Bevor man zur Geburt ins Krankenhaus kommt, sollte man sich vorher anmelden. Da kann man dann auch Angaben dazu machen, wie man zu einem Dammschnitt/Dammriss steht. Durch eine Dammmassage kann man dem übrigens noch weiter entgegenwirken, bei mir hat es zumindest zwei mal sehr gut geklappt.

Beim ersten Kind bin ich gar nicht gerissen, beim zweiten Kind hatte ich einen Riss ersten Grades. Das ist aber fast nichts und macht keinerlei Probleme. Man kann übrigens im Krankenhaus seiner Wahl Quoten erfragen. Hierzu gehört zum Beispiel die Kaiserschnittrate und auch die Dammschnittquote.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir wurde während der Geburt meines Sohnes auch ein Dammschnitt gemacht. Ich habe auch viele Freundinnen in meinem Umfeld, die ebenfalls Kinder bekommen haben und bei bestimmt 90% der Frauen wurde auch ein Dammschnitt gemacht. Ob das nun immer notwendig ist, kann ich nicht behaupten, weil ich mich nicht genug damit auskenne, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass bei 6 Geburten immer Lebensgefahr für Mutter und Kind herrschte. Ich glaube, dass es einfach auch auf die Hebamme ankommt. Manche schneiden wahrscheinlich lieber als andere. Die Aussage, dass man heutzutage lieber reißen lässt bzw. nur noch ganz selten geschnitten wird, kann ich also ganz und gar nicht bestätigen.

Natürlich gibt es auch Geburten ohne Dammschnitt. Meine Mutter hat drei Kinder bekommen und dabei ist der Damm einmal ganz leicht eingerissen. Die anderen beiden Geburten verliefen absolut problemlos. Ich habe mich damals auch mit Damm-Massagen auf die Geburt vorbereitet. Das hat aber leider alles nichts genützt, weil ich dann eben doch geschnitten wurde. Manchmal ist es vielleicht einfach nur Pech. Ich hatte große Probleme mit meinem Dammschnitt, weil er nicht gut verheilt ist und sich zudem auch noch entzündet hat. Das möchte ich bei der nächsten Geburt unbedingt verhindern, aber leider kann man das nicht wirklich beeinflussen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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