Wann Entscheidung über anwesende Väter bei Geburt treffen?

An einer Schwangerschaft sind nun einmal Mann und Frau beteiligt und da der Mann nun einmal kein Kind kriegen kann, muss die Frau das Kind austragen. Wird dabei aber heute vorausgesetzt, dass der Vater automatisch bei der Geburt anwesend ist oder wird eher während der Schwangerschaft davon gesprochen? Welche Umstände führen dazu, dass man den Vater des Kindes mit im Kreißsaal haben möchte, welche nicht?

Ich glaube man sollte das schon während der Schwangerschaft besprechen und dann nicht einfach eine spontane Entscheidung treffen. Mir ist bereits jetzt klar, dass ich meinen Freund dabei haben will und es würde für mich auch keine andere Begleitung infrage kommen. Ich denke er wäre mir einfach die beste Stütze in dem Moment und würde mir einfach gut tun.

Ich denke, dies ist eine Entscheidung, die nach Absprache unter beiden Partnern getroffen werden muss, und zwar noch während der Schwangerschaft bzw. vor der Geburt. Ist es erstmal zu spät, oder die Wehen haben eingesetzt und es muss "spontan" entschieden werden, dann ist das gleich doppelt so schwer. Im Nachhinein macht man sich eventuell auch noch Vorwürfe, weil man z.B. spontan gesagt hat, "Nein, er kommt nicht mit.", und danach wäre er gerne dabei gewesen, oder die Frau hätte die Unterstützung durch die Anwesenheit des Mannes gebraucht.

Was ebenfalls von großer Wichtigkeit ist, ist, dass der Mann nicht von der Frau zu etwas gedrängt wird, was er nicht will. Ich kann mir vorstellen, dass es viele Männer unangenehm oder gar eklig finden, bei einer Geburt "live" dabei zu sein. Man sollte sie dann auch nicht in den Kreissaal schleppen, nur weil die Frau es will. Am Ende wird er dann ohnmächtig oder ihm wird schlecht, das wäre echt blöd. Da muss Frau dann doch verzichten und es alleine durchstehen, viel machen kann der Mann sowieso nicht.

Ich selber habe noch keiner Kinder, kann also nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Ich denke mal, dass der wichtigste Grund, warum der Vater mit im Kreißsaal dabei sein sollt wohl der ist, dass ja immerhin sein eigenes Kind geboren wird und dass es der Frau wichtig ist, dies gemeinsam mit dem Mann durchzustehen. Ein Grund warum die Frau darauf verzichten möchte könnte sein, dass sie nicht will dass der Mann sie in diesem Zustand sieht und mitbekommt wie sie schreit und leidet.

Natürlich sollte man keinen Mann dazu zwingen, dabei zu sein, wenn er Angst davor hat. Aber ich fände es sehr traurig und enttäuschend wenn der Mann sich davor drücken würde. Immerhin ist es auch sein Kind und die Frau hat es 9 Monate lang in sich getragen und muss es nun heraus pressen. Als Frau weiß man natürlich, was auf einen zu kommt, aber ich denke auch dass die Frau ebenfalls nicht so scharf darauf ist, da sollte der Mann schon so anständig sein, und ihr eine Unterstützung sein.

Ich bin da ganz ehrlich. Mir war es in dem Moment vollkommen egal. Mir ging es sehr schlecht, und auch wenn mein Mann dabei war, war es für mich nicht unheimlich wichtig. Natürlich es ist jetzt schön, dass er dabei war. Das verbindet uns noch mehr. Aber während der Geburt, habe ich mich eh nur in seinen Arm gekrallt. Da hätte auch Person XY sitzen können, das wäre mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Klingt hart, ist aber nur ehrlich.

Entschieden haben wir das eigentlich nie richtig. Es wurde auch vorher nicht mit jemanden besprochen. Wir wussten, dass er im Kreissaal sein möchte, wenn es los geht. Die Frage war eigentlich nur, ob sich die Geburt mit seiner Arbeitszeit deckt, bzw. wie schnell er bei mir sein kann.

Wir haben da weder Absprache gehalten noch das Thema während der Schwangerschaft angesprochen. Bei uns war es selbstverständlich, dass mein Mann mit dabei ist. Schließlich ist es ein schöner Augenblick, wenn man Mutter und Vater wird. Heute ist es eher unüblich, dass der Mann nicht dabei ist. Natürlich gibt es Situationen, bei denen es einfach nicht geht. Wenn der Mann beispielsweise verreist ist und das Kind plötzlich kommt. Aber in den meisten fällen, kann man es ja einplanen.

Mir tat es sehr gut, dass mein Mann dabei war. Auch mir ging es nicht besonders gut, aber seine Zuwendung in der Zeit hat mir viel Kraft gegeben. Es geht natürlich auch allein, aber wenn man jemanden hat, der sich rührend kümmert, ist das ein gutes Gefühl. Außerdem ist es mir wichtig, solche Dinge gemeinsam durchzustehen. Natürlich habe ich die Schmerzen, aber mein Mann hat dennoch mitgelitten, mich so zu sehen. Insofern war es auch für ihn anstrengend.

Ein Bekannter von mir war bei der Geburt seiner Kinder nicht dabei. Er wollte es nicht. Er wollte auch nicht wirklich Kinder haben. Deshalb musste seine Frau allein da durch. Das fand ich irgendwie komisch. Ich konnte das einfach nicht nachvollziehen.