Immer wieder an falsche Freunde geraten...

Ich weiß nicht genau was die Ursache ist, aber seit ich denken kann bin ich immer nur an die verkehrten Freunde geraten. Meistens war es so, dass ich für sie einige Zeit gut genug war und dann wenn sie meinten sie haben jemanden besseren, interessanteren usw. gefunden wurde ich einfach immer sitzen gelassen. Verabredungen wurden abgesagt, oder sich schlichtweg einfach nicht mehr gemeldet, bis die "Freundschaft" dann irgendwie keinen Sinn mehr ergab.

Liegen die Gründe dafür dass man immer wieder versetzt wird nur bei einem selber oder gibt es einfach Menschen die in dieser Hinsicht einfach nur Pech haben?

Als Außenstehende kann ich das nicht beurteilen, ob es an dir liegt oder nicht. Da ich dich nicht kenne, ist so etwas sehr schwer. Wenn Freunde ständig den Kontakt nach einiger Zeit wieder abbrechen, kann es an jedem liegen. Es ist ohnehin sehr schwer, richtige Freunde zu finden, schließlich gehört dazu, dass jeder dem anderen sympathisch ist. Manchmal stellt man auch erst später fest, dass man nicht zusammen passt. Es ist aber schon seltsam, dass du noch nie Freunde gefunden hast, die dir erhalten bleiben. Passieren kann das aber durchaus, denn irgendwie ist alles auch nur Zufall.

Bei mir ist es auch schon öfters vorgekommen, dass andere den Kontakt zu mir wieder abgebrochen haben. Ein Erklärung dafür habe ich bis heute nicht. Ich war bestimmt nicht so, wie man es von mir erwartet hatte. Das kann eben passieren und leider stellt man es nicht sofort fest. Da bleibt eben leider nicht immer aus, dass einer bitter enttäuscht wird.

Ich denke, dass wir es alle nicht beurteilen können, ob es an dir liegt oder ob du einfach nur Pech hast. Keiner von uns kennt dich wirklich und wenn du eine Person bist, die sich zum Beispiel leicht ausnutzen lässt, dann können wir das ja schlecht wissen. Deswegen solltest du lieber die richtigen Freunde, die du vielleicht und hoffentlich auch hast, mal darüber ausfragen, ob es irgendwelche Eigenschaften an dir gibt, die andere Leute vielleicht abstoßend finden könnten.

Ansonsten kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass du einfach nur naiv bist und eben nicht über ausreichende Menschenkenntnisse verfügst um zu sagen, ob dich jemand nur ausnutzen will oder ob die Person eben wirklich dein Freund ist. Wenn das so ist, dann wirst du es im Leben noch schwer haben, weil man in manchen Situationen unbedingt erkennen muss, ob man ausgenutzt wird oder nicht.

Also ich finde auch, wie ja schon gesagt wurde, dass wir das alle nicht beurteilen können. Wir kennen dich ja nicht und können auch nicht sagen, wie du auf andere wirkst. Aber ich finde nicht, dass du sofort den Fehler bei dir suchen solltest. Es kann schon sein, dass auch ein Fehler bei dir liegt, aber du bist sicher nicht alleine daran Schuld. Vielleicht kannst du ja mal mit deinen Freunden reden und fragen, warum sie sich nicht mehr treffen wollen. Dann werden sie dir eine ehrliche Antwort geben und du kannst diese Sachen dann ändern.

Ich denke, dass es schwierig ist, wirklich richtig gute Freunde zu finden. Ich habe einen Freund, den ich blind vertrauen kann und der immer für mich da ist. Das ich ihn kennengelernt habe war Zufall. Mit anderen Freunden kann ich gut Spaß haben, aber nicht über Probleme reden.

Es ist sicherlich so, dass man nicht Wert auf Äußeres legen sollte. Also der Kumpel oder die Freundin muss nicht gut aussehen, sondern eben einfach nett sein und auch in schwierigen Situationen zu einem stehen. Da die richtige Person zu finden ist nicht leicht und kann schon gerne mal eine Weile dauern. Aber gezielt würde ich danach auch nicht suchen. Ich würde mich auf dein Bauchgefühl verlassen.

Warum du bis jetzt so ein Pech hattest, kann ich dir nicht sagen, weil ich deine Freunde nicht kenne und nicht weiß, wie du dich mit ihnen verhältst. Vielleicht ist es an dir gelegen oder die Freundschaften waren einfach zu oberflächlich gestaltet.

Ja also die längste Freundschaft hatte ich in der Kindheit. Bis ich eben zur 7. Klasse Gymnasium kam und meine Freundin nur auf die Hauptschule. Da war dann kurz nach den Sommerferien aufeinmal Schluss. Dann hatte ich noch einige scheinbare Freundschaften die auch einige Jahre hielten. Bis ich dann festgestellt habe dass ich eigentlich nur diejenige war die diese Beziehung aufrechterhalten hat. Und um mal zu testen was ich wirklich derjenigen bedeute habe ich mich einfach nicht mehr gemeldet,. Und dann war auch klar dass von denen nix kam.

Während meiner Ausbildung zur Erzieherin habe ich auch zwei kennengelernt, die sich aber nur an mich drangehängt haben weil ich gut in der Schule war und sie etwas davon ab haben wollten, was ich aber auch erst im Nachhinein gemerkt habe. Nachdem die Ausbildung zu ende war, war es auch mit diesen beiden vorbei. Naja und seitdem ich habe meinen Freund und wenn ich weiter denke, bis auf so ein paar lose Smalltalk-Bekanntschaften habe ich außer ihn und meiner Familie eigentlich niemanden (mehr).

Das kann man schwer beurteilen, wenn man dich nicht kennt. Vielleicht hast du einige nervende Eigenschaften, vielleicht hast du aber auch einfach nur Pech. Falls du ein oder zwei Freunde hast, die du schon länger kennst und die dich gut kennen, würde ich sie einfach einmal nach ihrer ehrlichen Meinung fragen, ob das an dir liegen könnte. Es kann aber auch sein, dass du sehr empfindlich auf Kleinigkeiten reagierst und Abweisungen vermutest, wo keine sind. Das kann man aber so aus der Ferne nicht beurteilen. Es gibt die verschiedensten Gründe für das Ablehnen von näheren Kontakten, angefangen von zu aufdringlichem Verhalten bis hin zu uninteressiertem Verhalten.

Aus der Distanz kann das in der Tat niemand beurteilen. Die Frage die sich mir dabei stellt ist, wie schnell du jemanden als Freund bezeichnest? Denn für mich ist nicht jeder Mensch, den ich kennen lerne oder mit dem ich mehr zutun habe, gleich mein Freund. Eine Freundschaft ist für mich etwas tiefes, eine Beziehung zu einem Menschen, dem ich vertraue, den ich auch lange kennen muss, damit ich das Wort "Freundschaft" überhaupt verwende.

Ich selbst habe auch schon die unterschiedlichsten Menschen kennen gelernt, darunter Menschen die mir lange ans Herz gewachsen waren und zu Freunden wurden, aber auch welche, die Freunde waren und irgendwann aus meinem Leben wieder gingen. Ich denke, es kommt oft auch auf die Entwicklung an, die Menschen durchmachen und wie tief die Bindung tatsächlich war. Mir ist aus meiner Schulzeit nur eine Freundin geblieben, die mir auch noch heute sehr wichtig ist. Ansonsten gibt es nicht viele wirkliche Freunde, mehr Bekannte, die man auch in engere und entferntere Bekannte einteilen kann. Ich möchte eigentlich nur dann eine Freundschaft mit jemandem eingehen, wenn ich sicher bin, dass die Person meine Freundschaft Wert ist. Und bis es so weit kommt, das kann schon mal ganz schön dauern.

An die falschen Leute gerät man meistens nicht einfach nur so, sondern jeder leistet seinen Beitrag dazu. Das bedeutet, dass das Problem nicht nur auf deiner Seite liegt, aber eben auch. Aber diese anderen Leute, die du bisher kennen gelernt hast, tragen natürlich auch ihren Teil dazu bei. Wenn jemand aber sagt, dass er ständig an die falschen Leute gerät, bin ich wirklich misstrauisch. Das muss ich ehrlich zugeben. Denn unter normalen Umständen trifft man doch nicht nur irgendwelche Nullnummern. Natürlich habe ich auch schon Leute kennen gelernt, die ich im Nachhinein nicht unbedingt in meinem Leben hätte brauchen können, aber zum Glück gibt es auch immer wieder andere Menschen. 

Würdest du sagen, dass wirklich die meisten Leute, die du bisher kennen gelernt hast, dich in irgendeiner Weise enttäuscht haben? Da stellt sich dann auch die Frage, wie du die Leute kennenlernst, was du von ihnen erwartest und wie du dich in einer neuen Bekanntschaft verhältst. Ich habe vor einiger Zeit auch mal jemanden kennen gelernt, der keine Freunde zu haben schien und dann auch sagte, dass alle ihn verlassen würden. Und ich habe auch recht schnell herausgefunden, dass das kein Wunder ist. Er war insgesamt recht negativ eingestellt und ständig depressiv. Ich habe eigentlich auch keine Lust darauf, mich da als Psycho-Onkel zu betätigen. Wenn jemand in seiner schlechten Laune verharren möchte, ist das in Ordnung. Aber dann muss er sich nicht wundern, wenn sich die Leute abwenden. Das war jetzt nur ein Beispiel, es gibt sicher auch Leute, bei denen das vollkommen anders ist. 

Irgendwo ist es auch normal, dass Kontakte kommen und gehen. Manchmal lerne ich Leute kennen, die ich erst ganz nett finde und mit denen ich auch eine nette Zeit haben kann, aber dann stelle ich vielleicht fest, dass wir doch zu verschieden sind, dass der Kontakt mich nicht mehr bereichert oder mir in anderer Weise nicht mehr gut tut. Andersherum ist das natürlich genauso. Nicht jeder Kontakt muss gleich zu einer tollen Freundschaft werden und nicht mit jedem Menschen muss man für die nächsten 20 Jahre befreundet sein. 

Kann es sein, dass du vielleicht von Anfang an zu viel Energie in eine beginnende Bekanntschaft steckst? Ich frage mich in diesem Zusammenhang auch, wie schnell du vielleicht von Freundschaft sprichst. Ich muss zugeben, dass es mich abschreckt, wenn jemand nach fünf Treffen direkt von Freundschaft spricht. Freundschaft ist etwas, das sich langsam entwickeln muss. Das geht nicht von heute auf morgen und ich würde eine neue Bekanntschaft nicht direkt als Freundschaft bezeichnen. Auch so etwas könnte andere Menschen abschrecken. Die Aussage, dass du einfach sitzen gelassen wurdest, wenn die anderen Leute interessantere Personen gefunden haben, hat irgendwie einen etwas seltsamen Unterton. Erzählst du vielleicht deinen neuen Bekanntschaften direkt, dass dich scheinbar jeder wieder direkt verlässt? 

Es scheint ja so, als wärst du schon auf der Suche nach neuen Freundschaften oder zumindest Bekanntschaften, auch wenn das hier alles in einen Topf geworfen wird. Gehst du dabei vielleicht sehr schnell und fordernd vor? So etwas habe ich auch schon vor allem bei Leuten erlebt, die irgendwie immer sitzen gelassen wurden. Da kam es oft vor, dass sie sich ständig treffen wollten und insgesamt ein bisschen zu präsent waren. Mich persönlich schreckt so etwas sehr ab. Ich mag es nicht, wenn sich jemand aufdrängt. Und wenn jemand bisher kaum Freundschaften aufbauen konnte, dann will er vielleicht manchmal mit dem Kopf durch die Wand und hofft, auf diese Weise eine tolle Freundschaft aufbauen zu können. Das geht aber in der Regel nach hinten los. Vielleicht solltest du einfach dein eigenes Verhalten mal reflektieren und schauen, ob es da irgendwelche Dinge gibt, die sich als roter Faden durchgängig durch alle Bekanntschaften ziehen und abschreckend wirken könnten. 

Wirklich gute und loyale Freunde zu finden ist heutzutage wohl allgemein ziemlich schwer geworden. Es könnte eventuell an dir liegen, aber das können wir natürlich als Außenstehende nicht wissen. Es kann aber auch einfach sein, dass du immer an "Arschlöcher" geraten bist und somit nicht viel dafür kannst. Falsche Freunde erkennt man oft erst viel zu spät und dann hat man meist ein gewaltiges Problem. Ich zumindest habe auch schon öfter das Talent gehabt, an falsche Freunde zu geraten.