Rückhalt durch Vorgesetzten?

vom 11.08.2012, 00:00 Uhr

Eine Bekannte von mir arbeitet im Einzelhandel, wo sie letztens von einem Kunden laut, öffentlich und aufs derbste beschimpft worden ist. Der Grund? Sie konnte einen Artikel nicht zurücknehmen. Oder besser: Sie durfte es aufgrund der Geschäftsbedingungen nicht, hat also Ärger abbekommen der eigentlich ihrem Chef gegolten hätte.

Eben dieser besagte Chef hat alles mitbekommen, ihr im Nachhinein auch gesagt sie solle das Ganze nicht tragisch nehmen und sie darin bestätigt dass sie vollkommen richtig gehandelt hätte, aber er hat sich in der Situation in keinster Weise hinter sie gestellt.

Erwarte ich zu viel wenn ich denke er hätte zumindest den Kunden ruhig und höflich versuchen müssen ein solches Verhalten seiner Mitarbeiterin gegenüber zu unterlassen?

» leasmom » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir scheint, als habe der Chef einfach nur Angst gehabt, selbst vor dem Kunden zu treten, wenn er die Situation wirklich nah mitbekommen hat. Ich empfinde es auch als falsch und ungerecht, da ein Vorgesetzter durchaus in der Lage sein sollte, zu handeln und zwar für den Mitarbeiter, wenn es ersichtlich ist, dass dieser nach der Anweisung des Vorgesetzten handelt und den Ärger abbekommt. Das klingt ja auch logisch und einfach, aber ich denke, man sollte auch berücksichtigen, ob und was besprochen wurde und wie man sich so verhält. Es reicht ja meiner Meinung nach nicht nur aus, wenn man Anweisungen ausgibt, sondern man muss auch die Mitarbeiter darauf vorbereiten, wie unwirsch ein Kunde auf so etwas reagieren kann.

Immerhin hat der Chef Deiner Bekannten zwar ein richtiges Verhalten bescheinigt, aber diese Bescheinigung ist keine fünf Cent wert. Gerade, wenn er das Verhalten des Kunden gegenüber Deiner Bekannten richtig empfunden hat, hätte er auch auf die Angestellte zugehen müssen und auch eingreifen müssen, falls es ausgeartet wäre. Nur ein dickes Fell als Rat zu geben, ist etwas wenig und vielleicht bekommt die Bekannte auch eine Gelegenheit, sich diesbezüglich ihrem Chef mal zu offenbaren.

Nicht immer ist der Kunde König und das sollte im Einzelhandel auch gelten, nur so, wie es hinein schallt, kann es auch hinaus schallen und das sollten auch die unverschämttesten Kunden inzwischen mal begriffen haben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich finde der Chef hätte seiner Angestellten ruhig mehr beistehen können. Gerade auch wenn das Ganze lautstark wird, erwartet man doch als Angestellte, dass der Chef die Situation klärt oder zumindest freundlich aber bestimmt eingreift. Ich meine irgendwo hat er ja auch eine gewisse Verantwortung seinen Angestellten gegenüber. Er kann sie ja auch nicht jeden Konflikt austragen lassen. Allein schon, weil es dann riesige Schlangen an der Kasse gibt. Für mich macht diese Situation den Eindruck, dass der Chef einfach keine Führungsqualitäten hat. Seine Ratschläge waren einfach nur fehl am Platz und er hätte eingreifen müssen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es ja auch gut, dass der Chef deiner Bekannten ihr gesagt hat, dass sie richtig gehandelt hat. Aber trotzdem finde ich auch, dass er ihr in der Situation hätte beistehen können, wenn er es mitbekommen hat, dass der Kunde laut wurde und sie beschimpft hat. Nun war ich aber in der Situation nicht dabei und möchte mich auch gar nicht groß dazu äußern. Deine Bekannte hätte den Chef ja auch mal fragen können, warum dieser nicht eingegriffen hat. Möglicherweise ist er davon ausgegangen, dass sie die Situation im Griff hat.

Ich denke mal, dass der Chef vielleicht auch befürchtet hat, einen Kunden zu verlieren, wenn er sich hinter seine Angestellte stellt und sich bei dem Gespräch mit einmischt. So geht der Kunde vielleicht davon aus, dass die Angestellte Schuld daran ist und kauft weiter in dem Geschäft. Das wäre dann aber schon ziemlich feige von dem Chef und ich möchte ihm hier auch nichts unterstellen. Ich verstehe deine Bekannte aber auch nicht, warum sie den Chef zu der Situation nicht dazu gerufen hat. Das ist in einer solchen Situation das Erste, was ich mache, wenn ich merke, dass der Kunde mir nicht glaubt oder mir nicht glauben will.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Nein, du erwartest nicht zu viel von dem Chef, dass er sich hätte darum kümmern müssen, weil er ja mitbekommen hat, wie sich der Kunde verhalten hat. Man könnte sagen, dass solch ein Verhalten feige ist. Hätte er sich da eingemischt, hätte der Kunde das bekommen, was er wollte, nämlich die Rücknahme des Artikels. Weil er das wusste, hat er sich nicht sehen lassen.

Ich kenne solches Verhalten von Chefs auch und weiß, wie es letztendlich endet. Es sind nicht die aalglatten Verkaufsleiter von heute, sondern die Chefs von gestern, die so handeln.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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