Nichts tun müssen ist doch angenehm - oder?
Stress auf der Arbeit ist etwas Schlimmes wenn es zuviel wird, absolut gar keine Frage, aber es gibt auch das Gegenteil und - man möchte es vielleicht gar nicht glauben - das ist ebenso negativ. Eine Fraundin von mir arbeitet im Büro und derzeit hat sie nicht viel zu tun dort. Und selbst diese Umschreibung ist noch eine völlige Untertreibung. Ihr ist so langweilig dass sie 3x pro Tag ihren Schreibtisch aufräumt, dauernd ihre Kollegen fragt ob diese eventuell Hilfe brauchen, sie nebenbei liest bzw. lernt, am Computer spielt,...
Der Chef ist sich übrigens der Situation bewusst und duldet die "Nebenbeschäftigungen" solange die (spärliche) Arbeit zuvor erledigt wurde. Was aber würdet ihr in der Situation grundsätzlich machen? Irgendwelche Vorschläge wie man die Zeit sinnvoll nutzen kann?
Ich kenne so eine Situation von meiner Arbeit nicht. Wenn der Chef Nebentätigkeiten erlaubt, würde ich mir einfach ein Buch oder eine Handheldkonsole mitnehmen, wenn man einen Bürojob hat, bei dem nur die Kollegen Einsicht auf den Arbeitsplatz haben. Ansonsten kann man sicherlich auch Musik hören oder etwas schreiben. Je nach Job kann man vielleicht auch noch ein bisschen vorarbeiten. Wenn die Phase zu lang andauern würde, würde ich fragen, ob ich vielleicht nur den halben Tag arbeiten müsste. Immerhin sitzt man ja die Zeit nur noch ab.
Und sowas wie Überstunden gibt es da wohl nicht? Ich meine, es gibt immer mal stressigere Zeiten und solche, wo weniger los ist. Meistens ist es doch so, dass man in stressigen Zeiten eben Überstunden ansammelt, die man dann abbummeln kann. Da kann man doch in solchen Zeiten einfach mal eher nach Hause. Ich denke nämlich auch, dass es nicht schlimmeres gibt, als einfach seine Zeit abzusitzen. Vor allem dann, wenn man daheim noch viel erledigen muss und in Gedanken deswegen ständig seine Einkaufsliste durchgeht oder einen Putzplan aufstellt.
Das muss einfach wirklich nicht sein. Bei uns könnte man auf Arbeit nicht ohne weiteres ein Buch zur Hand nehmen. Da wird es dann wirklich so gemacht, dass einer nach Hause geschickt wird, wenn es die Situation zu lässt und am nächsten Tag darf eben der andere eher gehen. Oder man macht Arbeiten, die man sonst nicht schafft und die auch nicht oberste Dringlichkeitsstufe haben: Schrank auswischen und aufräumen, vielleicht sortieren oder so was in der Richtung. Irgendwas findet sich immer.
Ich finde es eigentlich noch unangenehmer, wenn wenig zu tun ist, als wenn viel Arbeit da ist und die Zeit schön schnell vergeht. Bei meiner Arbeit ist es so, dass man nichts anderes machen darf, außer auf den nächsten Kunden oder auf die nächste Lieferung zu warten, womit man endlich wieder etwas zu tun bekommt. Wenn ich etwas anderes während dieser Wartezeit machen dürfte, würde ich mir wohl auch ein Buch mitnehmen und etwas lesen oder auf meinem Smartphone ein Spiel spielen oder eine SMS oder E-Mail schreiben.
Das klingt sehr nach den ersten beiden Jahren meiner Ausbildung. Meiner Meinung nach wurden in dem Betrieb, in dem ich meine Ausbildung gemacht habe, viel zu viele Auszubildende eingestellt und hier gab es dann eigentlich für alle Auszubildenden nie genügend zu tun und man wurde immer mit Botengängen abgespeist oder musste sich eben selbst beschäftigen. Ich kenne die Situation daher auch sehr gut und kann es vollkommen verstehen wenn man dir gesagt hat, dass es auch extrem nervig und schlimm sein kann, wenn man nichts zu tun hat.
Wenn man wenigstens ein bisschen Stress und etwas zu tun hat, so geht der Tag noch um und man versieht sich ehe man Feierabend hat und nach Hause kann. Wenn man hingegen den ganzen Tag keine Beschäftigung hat und auch ständig auf die Uhr schaut, geht der Tag einfach nicht um. Ich selbst habe mich damals auch immer anders beschäftigen müssen und auch mein Arbeitgeber wusste, dass ich in diesen Momenten eigentlich auf seinen Kosten nichts tue, aber er konnte ja auch nichts daran ändern.
Ich habe die Zeit dann meistens damit verbracht, für die Berufsschule zu lernen und um mich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten - Was man aber machen kann und soll, wenn man sich nicht mehr in der Ausbildung befindet, kann ich dir ehrlich gesagt auch nicht sagen. Ich würde dann wahrscheinlich auch anderen auf die Nerven gehen und fragen, ob ich irgendwie helfen kann, oder ich würde wahlweise wild im Netz herum surfen um gegen die Langeweile anzukämpfen.
Also du musst mir auf jeden Fall diese Arbeitsstelle zeigen und mir auch verraten, wieviel Geld man da bekommt. Wenn das Gehalt stimmt, dann werde ich mich sofort bewerben.
Also das ist echt eine coole Arbeitsstelle und so etwas habe ich auch noch nie gehört. Wie kann man den zu wenig zu tun haben und dann ist es sogar so, dass der Chef das toleriert, wenn man lernt oder Spiele auf dem Computer spielt. Dann ist es echt eine sehr lockere Arbeit und ein cooler Chef ist es dann auch.
Ich könnte mir viele Sachen vorstellen, die ich in dieser Zeiten machen könnte. Auf Nummer eins wäre wahrscheinlich talkteria. Ich finde einfach nur, dass man hier super reden kann und es wird ausgezahlt. Wenn man das dann auch noch auf der Arbeit macht, wird man auf eine Art auch noch dafür bezahlt. Ist doch super!
Bei uns gibt es auch sehr ruhige Phasen aber auch das entsprechende Gegenteil. Da wir jedoch 24 Stunden am Tag erreichbar sein müssen sitzt du halt deine Zeit ab. Am Wochenende oder in den Nachtschichten bringe ich dann meist meinen Laptop mit um private Dinge von der Arbeit aus zu erledigen oder schleppe entsprechend Filme mit um diese zu sehen. Jedoch Tagsüber unter der Woche ist dann echt eine Qual, wenn dann nicht die richtige Kollegen da sind mit denen man eine 9 Stunden Diskussion führen kann findet der Tag kein Ende!
Ganz ehrlich? Mir wäre das zu öde. Die Zeit vergeht doch gar nicht, wenn man so wenig zutun hat. Und was ist das denn für ein Chef, der es duldet, dass Mitarbeiter solche Leerläufe haben und sich dann anderweitig beschäftigen? Da stimmt doch was mit der Personalplanung ganz gewaltig nicht.
Ich würde mir wohl auf Dauer eine andere Arbeit suchen, die mich mehr fordert. Ich könnte es nicht ertragen, mich den halben Tag zu langweilen, das kann ich auch anderswo machen und muss dafür dann nicht so früh aufstehen. Ich würde die Zeit solange mit Lernen verbringen, aber im Grunde würde ich zusätzlich etwas neues suchen, denn das ginge für mich auf Dauer nicht. Ich würde auch meinen Chef zur Rede stellen und ihn fragen, wie er sich das weiter vorstellt. Ich würde ihm sagen, dass das für mich so nicht geht und ob er nicht etwas für mich hätte, das mich mehr fordert und beschäftigt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass nichts tun irgendwo auch anstrengend und langweilig sein kann, eine derartige Situation musste ich auch schon erleben. Bei mir ist das eben so, dass ich, wenn ich denn arbeiten gehe, nachher auch das Gefühl haben will, dass es einen Sinn hatte, das ich da war. Weil wenn ich dort sinnlos meine Zeit absitze und nichts tue, dann ist das auf der einen Seite zwar angenehm, möchte man meinen, aber wenn man nicht unbedingt totmüde ist, dann ist das eben Langeweile, je nachdem welche Beschäftigungsmöglichkeiten einem dann noch offen bleiben. Auch sitzt man die Zeit dann eben ab und denkt sich einfach, dass man die Zeit zu Hause oder woanders so viel sinnvoller nutzen könnte und wenn man die Sache eh bezahlt bekommt und nur hier herumsitzt, dann würde es doch auch nicht schaden, wenn man einfach abhaut. Das sind zumindest die Gedanken, die mir so im Kopfe herumspuken.
Teilweise bin ich nach einem solchen Tag dann auch erschöpfter, als wenn ich arbeiten muss. Arbeitet man, dann ist man eben auch beschäftigt und irgendwo geht die Zeit dann auch ein bisschen schneller um und man merkt nicht jede Sekunde, aber wenn man so rein gar nichts zu tun hat, dann zieht sich das ganz schön. Bei mir war das beispielsweise mal bei einem Ferienjob so, dass ich dort an meiner Maschine nicht mehr weiter machen konnte, weil Teile gefehlt haben und ein anderes Mal ist eine Maschine ausgefallen. Auf jeden Fall konnten einige Mitarbeiter dann auch putzen, aber nicht alle, denn es war nicht für alle genug Arbeit da. Im Endeffekt also saßen wir dann nur herum und plauderten und wenn es langweilig wurde, dann ging die Zeit auch immer so wirklich langsam um und ich schaute alle paar Minuten auf die Uhr und es ging immer noch nichts um.
Auch bei meinem Aushilfsjob an der Tankstelle kommt es vor, dass man einfach keine Kunden hat und dann da steht und sich langweilt. Dass ist auch nicht weiter verwunderlich, aber wenn man einfach alle arbeiten erledigt hat und nichts mehr da ist, was man machen könnte, dann ist das ganz schön langweilig, besonders blöd ist dass dann auch, wenn der Chef da ist und ab und zu mal nach vorne kommt und man steht da nur herum. Dann suche ich mir eben zwangsläufig arbeiten, die weniger spannend sind, beispielsweise versuche ich das Bistro schön zu dekorieren oder aber, ich rücke einfach die Sachen gerade. Die Arbeit ist dann aber eben noch anspruchsloser, als dass was man sonst macht und die Gedanken kreisen umher und ich langweile mich dann mitunter eben auch mächtig, so dass mir die Schicht länger erscheint, als sie eigentlich ist.
An sich kommt es ja dann auch immer auf den Arbeitgeber an, was man in dieser Situation machen soll. Es gibt immer Arbeitgeber, die dann versuchen, den Schein zu wahren, dass bedeutet also, dass sie es unangebracht finden, wenn sich die Mitarbeiter während der Zeit, in der es nichts zu tun gibt, irgendwie ablenken oder so, weil dass dann eben wirklich aussieht, als würden sie Pause machen, während das warten alleine dann eher so wirkt, als würde man sich bereit halten und als würde sofort Arbeit kommen. Deswegen finden es eben auch viele eher respektlos, wenn man während der Arbeitszeit spielt oder ließt und erlauben das dann auch nicht. Bei uns war dass eben wirklich so, dass nur alle herumstanden und gewartet haben, aber wenn der Chef mehr erlaubt, würde ich mir auf jeden Fall ein Buch oder so mitnehmen und dann auch lesen oder mich anderweitig beschäftigen.
Auch ich kenne sowohl stressige, als auch stressfreie Situation auf Arbeit und auch, wenn es womöglich nicht für jeden ersichtlich ist, so kann ich bestätigen, dass die Phasen, in denen man nur spärlich Beschäftigung während der Arbeitszeit hat dauerhaft auch sehr schwer zu ertragen ist.
Schließlich kann es einen auch auslaugen, wenn man absolut tätigkeitslos ist. Die Arbeit erfüllt einen nicht mehr und man fühl sich teilweise sinnlos platziert. Auch finde ich, dass man sich kaum alternative Beschäftigungen suchen und finden kann, die einem dauerhaft ausgleichenden Ersatz bieten. Nach einer gewissen Zeit ödet einen einfach alles irgendwie an.
Dabei ist es egal, ob man sich ein Buch mitgebracht hat, im Internet surfen oder Onlinespiele spielen kann, selbst ständiges Aufräumen oder Umräumen des Büroraumes kann einem nicht dauerhaft auf Trab halten. Man hofft dann um schnelle Besserung der Situation und freut sich über jeden Arbeitsschritt, den man zusätzlich machen darf.
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