Pausenbrote für den Partner machen oder selbst machen lassen
In einigen Beziehungen scheint das Rollenverständnis noch extrem vorhanden zu sein, sodass es auch noch das Klischee der umsorgenden Hausfrau gibt. Zwar sind Partnerinnen einer heterosexuellen Beziehung selbst ja durchweg berufstätig, aber auch da ist manchmal ein gewisses Rollenverständnis vertreten. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Partner so etwas einfordert, die Hintergründe dazu können noch in der Kindheit liegen und basieren darauf, oder es wird die eigene Unlust/ Faulheit damit überdeckt.
Mein Partner und ich sind ja zum Beispiel schon einige Jahre zusammen und bei uns war es auch immer mein Partner, der meistens gearbeitet hat und arbeitet. Ich bin zwar auch berufstätig, nicht jedoch in dem Rahmen, in dem ich es gern wäre und entsprechend hätte ich eine ganz gute Möglichkeit dabei, meinen Partner zu umsorgen und ihm eben auch seine Brotdose zu füllen. Doch er bereitet sich diese schon immer selbst zu und er möchte es auch gar nicht, dass ich ihm diese "Arbeit" abnehme.
Einmal kam es dazu, weil ich gerade nach Hause kam, während er sich etwas verspätet hatte und verschlafen hat. Während er sich angezogen und für die Arbeit fertig gemacht habe, habe ich seine Brote geschmiert und seine Brotdose eingepackt. Aber das ist wirklich die rühmliche Ausnahme. Ich rede meinem Freund auch nicht rein, was er und wie viel er mitzunehmen hat, es ist alles in seinem eigenen Interesse und obliegt ihm. Ich schlage ihm zwar das eine oder andere als Zusatz vor, aber nichts davon muss er annehmen, denn nur er weiß, worauf er Hunger/ Appetit haben könnte und was er auch während der Arbeit selbst schaffen kann.
Auch bei seinen und bei meinen Eltern war und ist es so, dass die Männer ihre Brotdosen selbst zurecht gemacht haben, obwohl es gerade bei meinen Eltern gern mal hätte anders aussehen dürfen. Aber in dem Fall war meine Mutter wohl einfach konsequent, wie es zu Anfang der Beziehung und Ehe aussah, weiß ich natürlich nicht, da ich erst eine ganze Weile später davon Wind bekommen habe.
Wie ist und wie war es bei Euch? Schmiert Ihr Eurem Partner/ Eurer Partnerin jeden Tag die Pausenbrote für die Arbeit oder denkt Ihr ebenfalls, das kann er/ sie auch allein machen, da er/ sie alt genug ist? Würdet Ihr extra früher aufstehen, obwohl Ihr erst später aufstehen müsstet/ könntet, wenn es darum geht, die Brote zu schmieren und eine Pausenbox zu befüllen?
Ich mache das gerne für meinen Partner und verstehe auch nicht, wo das Problem dabei liegen soll. Mein Partner hilft mir im Haushalt und bei uns sind die Sachen relativ ausgeglichen auf beide verteilt. Ich mache ihm wahnsinnig gerne seine Brotdose fertig und bespreche auch mit ihm, was er drauf haben will. Er würde sich seine Brote auch selber machen, aber ich möchte das nicht. Ich denke es ist eine liebevolle Geste und daher ist es auch nicht schlimm. Außerdem verstecke ich immer mal wieder kleine Liebesbotschaften in seiner Brotdose, über die er sich dann auch freut.
Meine Eltern haben es auch so gehandhabt und daher denke ich, dass ich es einfach so übernommen habe. Aber ich sehe darin auch nichts Schlimmes. Immerhin ist man dadurch kein Hausmütterchen, weil man es ja nicht machen muss. Mein Verlobter ist deswegen kein Macho und er hilft mir trotzdem sehr gut und oft im Haushalt. Das würde ich auch nicht alleine machen, wie es manch andere Frauen machen. Eine Beziehung ist für mich ein Geben und Nehmen und deswegen finde ich es nicht schlimm, wenn ich meinem Partner die Brotdose fertigmache.
Ich habe auch nicht irgendwo geschrieben, dass es schlimm sei, wenn man die Brotdose fertig macht, oder? Allerdings ist es ja schon auch etwas, was ich persönlich komisch finde, wenn eine Partnerin nicht möchte, dass sich der Partner die Brotdose fertig macht. Was ist daran so schlimm, wenn er es selbst machen möchte und auch darauf besteht? Wenn er es selbst machen mag, dann würde ich ihn auch nicht überreden, diese Aufgabe abzunehmen. Wie und in welchem Ausmaße jemand in seiner Partnerschaft die Aufgabe abnimmt, bleibt jedem Paar selbst überlassen, mich interessiert nur, wie es sich in anderen Beziehungen verhält.
Wenn ich mit meinem Partner zusammen wohne, würde ich ihm gerne eine Brotdose bereit machen. Natürlich werde ich auch einiges zu tun haben, aber ich empfinde das als eine sehr nette Geste. Dem anderen zaubert es ein Lächeln ins Gesicht, weil der Tag einfach schöner und stressfreier anfängt.
Ich würde mich aber auch freuen, wenn ich mit einem schönen Frühstück überrascht werden würde, auch wenn ich morgens meistens gar nicht so hungrig bin und normalerweise nur meine tägliche Dosis Koffein und Nikotin am Morgen zu mir nehme.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, meinem zukünftigen Ehemann die Butterbrote zu schmieren und dafür auch zehn Minuten früher aufzustehen. Das hat nichts damit zu tun, dass er ein Mann ist und ich eine Frau. Ich habe ihn eben wahnsinnig gerne und viele kleine und nette Gesten über den ganzen Tag verteilt beweisen das auch. Wenn man sich liebt, macht man sich eben um die andere Person sehr viele Gedanken und ein Lächeln von dem Liebsten oder der Liebsten vertreibt jedem Morgenmuffel die schlechte Laune.
Ich habe mein Pausenbrot selber gerichtet, seit ich dazu in der Lage war und ich finde es deshalb immer irgendwie komisch und umständlich wenn ich höre, wie das bei anderen geregelt ist. In meiner Familie war es immer so, dass alle Sachen auf dem Tisch standen und man hat dann eben gefrühstückt und sich nach dem Frühstück direkt noch ein Brötchen zum Mitnehmen gerichtet und etwas aus dem Obstkorb ausgesucht. Ich hätte mich sicher beschwert, wenn meine Eltern meine Pausenbrote gerichtet hätten und somit bestimmt hätten, was auf meine Brote kommt.
Seit ich die Schule beendet habe, gibt es bei mir aber überhaupt keine Pausenbrote mehr. Mir reicht Obst und eine Brezel oder ein anderes frisches Brötchen ohne Belag aus, das ich unterwegs vom Bäcker hole. Ich esse erst Abends richtig und teilweise hatte ich auch die Möglichkeit eine Mensa oder Kantine zu nutzen. Mein Freund nimmt auch keine Pausenbrote mit sondern kauft sich etwas zu Essen, wenn er zeitlich überhaupt zum essen kommt. Auch in meinen vorhergehenden Partnerschaften hat nie jemand von mir erwartet. dass ich für ihn Pausenbrote schmiere und ich hätte das wohl auch höchstens im Ausnahmefall mal gemacht.
Bei uns ist das so, dass meine Stiefmutter nicht arbeitet. Mein Vater geht arbeiten und ich gehe noch in die Schule. Wir beide stehen um die gleiche Zeit auf und gehen auch gleichzeitig aus dem Haus. Meine Stiefmutter ist aber so nett, dass sie ein bisschen vor uns aufsteht und das Frühstück vorbereitet. Danach legt sie sich aber wieder schlafen.
Dann ist es so, dass mein Vater auf der Arbeit essen bekommt und deswegen braucht er keinen Snack für zwischendurch. Bei mir in der Schule ist es so, dass es zwar Früchte in den Pausen gibt, aber da ich einen Essensplan habe den ich einhalten muss, mache ich mir morgens selber meine Snacks. Ich schneide mir meistens Früchte und mache mir noch Eier. Das kann ich selber machen, da ich noch ungefähr 10 Minuten Zeit habe und möchte meine Stiefmutter nicht darum bitten, da sie sich schon extra aus dem Bett quält.
In Ausnahmefällen würde ich für meinen Partner oder meine Partnerin wohl auch mal ein Pausenbrot schmieren, wenn ich darum gebeten werde und der andere ohnehin schon spät dran ist. Das sollte dann aber auch eine Ausnahme sein, weil ich eigentlich keinen großen Sinn darin sehe, wenn sich jemand als Erwachsener noch die Pausenbrote schmieren lässt. Manche zelebrieren das ja regelrecht, stechen mit irgendwelchen Motiv-Ausstechern noch kleine Käsestückchen aus und verzieren die Brote damit. Bei manchen kommt dann auch noch ein kleines Zettelchen mit Liebesbekundungen mit in die Dose. Das, was viele süß finden, finde ich einfach überflüssig. Mir gibt das nichts und ich kenne auch nicht so viele erwachsene Leute, denen so etwas wirklich etwas bedeuten würde. Wenn man das ein- oder zweimal macht, ist das etwas anderes.
Ich möchte auch nicht, dass mir mein Partner die Brotdose fertig macht. Das liegt vor allem daran, dass ich keine Pausenbrote mitnehmen. Ich finde belegtes Brot auch überhaupt nicht lecker und esse so etwas auch zum Frühstück fast nie. Lieber kaufe ich mir unterwegs ein Brötchen, pur oder belegt, oder ich verzichte komplett auf ein richtiges Frühstück. Da ich zur Uni gehe, sind die Tage nicht alle gleich lang und wenn ich weiß, dass ich nur vier bis fünf Stunden vor mir habe, kaufe ich mir dort meistens auch nichts richtiges. In dem Fall reicht mir dann ein Brötchen, das ich mir unterwegs beim Bäcker kaufe.
Ich empfinde es als zusätzlichen Aufwand, wenn der Partner die Brotdose fertig macht. Schließlich weiß der anderen nicht, was der Besitzer der Brotdose an dem Tag essen möchte. Also muss er nachfragen. Der andere ist vermutlich derweil damit beschäftigt, sich anzuziehen oder Sachen für den Tag einzupacken. Dann muss der eine dem anderen hinterherlaufen und ihn fragen. Das ist ein viel größerer Aufwand, als wenn einfach derjenige, der das Brot hinterher isst, es eben schnell selbst schmiert. Abgesehen davon verbringt derjenige, der für seinen Partner das Brot zubereitet, auch einen Teil seiner Zeit mit dieser Tätigkeit. So etwas kann ich mir bei Hausfrauen oder Hausmännern noch vorstellen, aber was ist, wenn beide arbeiten gehen? Dann hat einer doch den doppelten Aufwand, es sei denn man schmiert sich gegenseitig die Brote, was auch unsinnig wäre.
Wenn man den ganzen Tag ohnehin nur im Haus ist und morgens vielleicht ausschlafen könnte, kann ich es eigentlich nicht verstehen, dass man dann extra früher aufsteht, um den Partner die Brotdose zu füllen. Auf der anderen Seite kann man natürlich auch so argumentieren, dass derjenige, der ohnehin nur im Haushalt etwas zu tun hat, diese Tätigkeit ruhig übernehmen kann, um den anderen zu entlasten. Wirklich viel Sinn sehe ich darin dennoch nicht. Falls jemand etwas mitnehmen möchte, kann er das sicher auch selbst fertig machen und ansonsten ist es meistens auch möglich, sich unterwegs zu versorgen.
Ich würde das ehrlich gesagt niemals machen, wirklich nicht. Ich bin schließlich die Freundin und nicht die Mutti meines Freundes! Bei uns zu Hause war das stets so, dass meine Eltern sich eine Kleinigkeit eingepackt haben, einen Apfel, Karotten, anderes Obst und Gemüse, und manchmal hat man sich eben dazu noch ein Brot geschmiert oder ein Brötchen. An sich aber wurde bei uns zu Hause niemals in dem Ausmaß Brot gegessen, dass man sich morgens mehrere Scheiben für die Arbeit zubereiten würde, es wurde zwar durchaus ab und an was gemacht, aber dann waren das vielleicht höchstens zwei Scheiben zwischendurch. Meistens hat man sich dann eben noch was beim Bäcker gekauft oder ist in der Pause zur Pizzeria gegangen oder so, auf massig viel Brot jeden Tag hatte an sich niemand von uns sonderlich viel Lust.
Auf jeden Fall haben meine Eltern sich, wenn sie etwas mitgenommen haben, auch immer alles alleine gemacht und als ich alt genug war, habe ich mir auch für die Schule alles selbst gemacht und mein Bruder ebenfalls. Als ich dann ab und an auch zu meinem Freund gezogen bin über die Ferien und so, war das selbstverständlich, dass mein Freund sich seine Sachen eben auch selbst macht. Ich meine, wenn ich frei habe, dann möchte ich ja auch schlafen und nicht aufstehen, um dem ''kleinen Kind'' seine Brote zu schmieren. Aber auch mein Freund ist an sich kein großer Brotesser und nimmt sich schon lieber was vom Kiosk mit oder so. An sich aber ist mein Freund nicht der Mann, der sich bedienen lässt, er kocht und putzt sogar etwas mehr als ich und würde auch nicht wollen, dass ich ihn hofiere. Ich kann mir an sich auch nur vorstellen, dass das eben vielleicht Hausfrauen machen, aber dann auch nur deswegen, weil sie eben nicht viel anderes zu tun haben und eben auch vom Partner gesponsert werden. Ich würde das aber niemals machen.
Ich selbst mag Brot nicht sonderlich, außer es ist absolut frisch. Liegt es bereits einen Tag rum, dann rühre ich selbst es nicht mehr an. Ich sehe es genausowenig ein, meinem Partner ein Brot zu schmieren, besonders wenn er es selbst kann. Die große Ausnahme ist, wenn er eh schon spät dran ist, dann erbarme ich mich natürlich. Aber ansonsten finde ich es eh seltsam, wenn der Partner einem das Pausenbrot schmiert.
Mein Partner nimmt selten etwas mit zur Arbeit. Wir frühstücken gemeinsam und das Mittagessen holt er sich in der Kantine vor Ort in seinem Geschäft. Es gab aber auch mal einige Momente, da wollte er etwas von zu Hause mitnehmen. Manchmal waren es Reste vom Vortag oder auch mal Brote. Ich habe ihm das dann gerichtet, aber nicht weil er es nicht machen wollte, sondern weil ich es gerne wollte. Ich habe ihm alles zurecht gemacht und er hat es eingepackt und mitgenommen.
Ich würde für ihn auch früher aufstehen, wenn es nötig wäre im Brote zu machen, damit hätte ich gar kein Problem. Besonders dann nicht, wenn nur er arbeitet und ich beispielsweise zu Hause wäre. Aber auch wenn ich ebenfalls aufstehen muss, wäre es auch kein Problem.
Ich finde nicht, dass man dem Partner die Brote machen muss, aber man kann es tun. Wenn er keine Zeit dazu hat oder nicht so gut darin ist, sich selbst etwas zurecht zu machen, dann bietet sich das gut an. Die meisten Männer werden das aber sicherlich selbst übernehmen, weil sie das lieber selbst machen wollen oder einfach weil sie selbständig genug sind um es zu machen.
Was ich nicht verstehen kann ist, wenn sich jemand vehement dagegen verwehrt, für den Partner das Brot zu machen. Wo liegt denn da bitte das Problem? Auch als Freundin kann man das tun und muss sich nicht vorkommen wie die Mutter des Partners. Für mich gehört es zu einer Partnerschaft, dass man für den anderen mal etwas macht. Bei manchen habe ich das Gefühl jedoch, sie wollen ihrem Partner gar keinen Gefallen tun. Dabei ist es für mich völlig normal, wenn man so etwas macht, auch wenn der Mann für die Frau das Essen bereitet zum Mitnehmen, wäre es ebenfalls normal. Das sollte auf Gegenseitigkeit beruhen und eine Gefälligkeit sein, die man gerne tut.
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