Welchen Stellenwert hat die Mütterberatung heute noch?

vom 08.08.2012, 21:18 Uhr

Als ich meine Kinder bekam und wieder aus dem Krankenhaus raus war, stand eines Tages eine Mitarbeiterin von der Mütterberatung vor der Tür und fragte mich, ob ich irgendwelche Hilfe brauchte. Da ich mit meiner Hebamme genug Hilfe hatte, habe ich nein gesagt und ich bekam Infomaterial von der Mütterberatung. Damals war das wohl, zumindest in unserer Gegend üblich, dass die Mitarbeiter der Mütterberatung ungefragt gekommen sind. Da ich mich aber nicht mehr gemeldet habe, habe ich nichts mehr von der Mütterberatung gehört.

Ist das heute noch so, dass die Mütterberatung die Hilfe anbietet? Oder müsste man sich bei der Mütterberatung melden, wenn man Hilfe braucht? Welche Hilfe bietet heutzutage die Mütterberatung an? Habt ihr sie in Anspruch genommen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mütterberatung kenne ich nur aus den Erzählungen meiner Mutter. Dort trafen sich die jungen Mütter mit den Kindern regelmäßig bei einem Kinderarzt. Wer da mehrfach grundlos fehlte, wurde auch recht schnell zu Hause kontrolliert. Allerdings war das eben auch zu DDR-Zeiten und ist mit den heutigen Untersuchungen, welche ja nach Alter gestaffelt sind, gleich zu setzen.

Das was du da erzählst ist mit persönlich, aber auch von Bekannten her nicht bekannt. Da gab es zu der Zeit als meine Kinder geboren waren so einen komischen anderen Verein, welcher auf Empfehlung kam. Die standen auch unangemeldet vor der Tür und ich wollte dann nur wissen, von wem sie meine Daten haben. Und dann habe ich mir weitere Kontakte verbeten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Diamante: Du schreibst ja in einigen Beiträgen, dass du inzwischen Großmutter geworden bist. Hat deine Tochter denn irgendeinen Besuch von der Mütterberatung bekommen oder irgendwelches Infomaterial? Ich persönlich habe noch nie etwas von der Mütterberatung gehört und selbst meine Eltern oder andere Verwandte erzählen nichts davon - vielleicht leben wir aber auch alle in der falschen Region. Wäre mal interessant zu wissen, welche Erfahrungen deine Tochter da gemacht hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In Nordrhein-Westfalen heißt das seit Jahren Elternbesuchsdienst. In vielen Gemeinden kommen die Besuche sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt. Das ist vor zehn Jahren schrittweise wieder eingeführt worden und mittlerweile seit verbreitet. Es heißt jetzt nur anders.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Bei meiner Tochter weiß ich es gar nicht. Das hat sie nicht erzählt. Aber eine Bekannte aus der Nachbarschaft bekam auch Besuch von einer Frau des Müttergenesungswerk. Da war ihr Kind ein paar Wochen alt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Die Frau hat von "Elternberatung" gesprochen. Von einem "Elternbesuchsdienst" habe ich persönlich noch nichts gehört. Die Frau vom Müttergenesungswerk meinte, dass sie ehrenamtlich diese Besuche macht und nicht wie früher eine Mütterberatung durchführt, sondern eine Elternberatung, weil der Vater ja mehr einbezogen wird als früher.

In diesem Gespräch wurden Tipps für den Umgang mit dem Kind gegeben und auch Tipps für Anträge und für die Gesundheit mit Impfungsdaten usw. gegeben. Meine Bekannte fand das sehr informativ und es schien lockerer zugegangen zu sein als früher.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Als mein Kind auf die Welt kam war klar, dass der Papa nach der Mutterschutzfrist das damalige Erziehungsjahr antreten wird. Da ich noch stillte und weiterhin stillen wollte, während ich schon wieder im Beruf arbeitete, hielt ich ein Beratungsgespräch für eventuell hilfreich. Die Mütterberatung befand sich in meiner Behörde und fand auch dort statt. Die Mitarbeiterin war auch noch die Behindertenbeauftragte des Landkreises.

Ob es heute überhaupt noch eine Mütterberatung, angeboten vom Gesundheitsamt, gibt weiß ich inzwischen gar nicht. Ich machte also einen Termin mit der Mitarbeiterin aus und ging dann zu ihr. Ich teilte ihr meine Bedenken mit, dass das Kind vielleicht schon Hunger bekommen könnte, wenn ich noch nicht bei ihm sein könnte, und dass es dann eventuell auch schon weinen würde. Die Dame sagte dann mit süffisantem Lächeln, dass auch solch kleine Kinder schon lernen müssten, mit Frust umzugehen.

Dieser Ausspruch befremdete mich dermaßen, dass ich den Rest des Gespräches einfach nicht mehr ernst nehmen konnte und mich bald verabschiedete. Der Gatte war empört über diese Aussage und meine Freundin hatte ein paar unflätige Worte parat. Letzten Endes ging alles glatt. Ich stillte morgens, was mir als Arbeitszeit angerechnet wurde. Durfte am Vormittag wieder zum Kind gehen um ihm die Brust zu geben und durfte dann eher Feierabend machen, ohne dass Arbeitszeit fürs Stillen abgezogen wurde. Später dann fand das ganze ein jähes Ende, da ich in einen anderen Stadtteil versetzt wurde.

Der Papa brachte mir anfangs das Baby zwar noch an den Arbeitsplatz. Aber aufgrund der scheußlichen Umgebung klappte es mit dem Stillen nicht mehr so recht. Dann ließen wir das sein und ich stillte ab. Inzwischen war das Kind fünf Monate alt und kam nach einigen Schwierigkeiten gut mit der fertigen Flaschennahrung zurecht. Der Mütterberatung hatte ich aber letzten Endes keine Hilfe zu verdanken. Was wir auf die Beine stellten, war nur unserem persönlichen Engagement zu verdanken.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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