Schauspieler im echten Leben .... komische Vorstellung?

vom 08.08.2012, 12:24 Uhr

Der Titel ist nicht gerade aussagekräftig. Aber was er aussagen sollte passt nicht in die Zeile. Deswegen hoffe ich, dass ich es hier besser erklären kann.

Ich schaue ja beispielsweise immer die Serie "Unter uns" und habe gelesen, dass Stefan Franz, der den Rolf Jäger spielt, im wirklichen Leben geheiratet hat. Stefan Franz spielt bei unter uns ja nun keine Rolle, die den Traummann schlechthin zeigt. Ich denke, dass keiner gerne mit einem Mann wie Rolf zusammen sein wollte. Hier sind die Heiratsschlagzeilen Hochzeit von Stefan Franz

Klar, dass ein Schauspieler seine Rolle spielt und dass er im wirklichen Leben bestimmt ein ganz anderer Mensch ist. Aber kann ein Mensch sich wirklich so sehr verstellen und in Wirklichkeit ein komplett anderer Mensch sein? Kann man sich vorstellen, dass in dem Rolf Jäger ein ganz anderer Mensch schlummert, der liebenswert, zärtlich und nicht berechnend ist? Ein Mensch, vor dem man im wirklichen Leben keine Angst haben muss?

Bei anderen Schauspielern ist es bestimmt auch manchmal eine komische Vorstellung, dass ein Mensch so sehr in einer Rolle aufgeht, im wirklichen Leben ein total anderer Mensch ist. Kann man nicht wirklich nur eine Rolle so gut spielen, wenn man ein Funken dieses Charakters auch in sich trägt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es ist natürlich sicher leichter eine Rolle zu spielen, bei der der zu spielende Charakter ähnlich wie der eigene ist. Dies dürfte aber in den wenigsten Rollen auch wirklich zutreffen. Ein Schauspieler muss flexibel sein und sich seiner Rolle annehmen. Es wird ja ein Drehbuch geschrieben und dies muss dann eben umgesetzt werden. Ich gehe also davon aus, dass jemand in seiner Schauspielrolle ein schlechter Mensch sein kann und dann privat sehr nett ist. Warum auch nicht? Es ist ja nur ein Job. Ich denke man kann eine Rolle gut spielen, wenn man sich in den zu spielenden Charakter einfühlen kann, aber das heißt ja nicht, dass man auch privat so sein muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke auch, dass es für einen Schauspieler sicher nicht immer einfach ist, wenn er eine Rolle als Fiesling hat und dann privat irgendwo unterwegs ist. Ich denke, dass er dann auch sicher häufig beschimpft wird und ähnliches. Rolf Jäger ist ja nun mal ein gefährlicher Typ und hat auch das perfekte Aussehen für diese Rolle.

Aber ich denke auch, dass es gerade dies ist, was viele Schauspieler reizt. Das sie eben ganz andere Charaktere spielen, als sie selbst in Wirklich sind. Als Fiesling kann man ja alles mal raus lassen und sich richtig in diese Rolle hinein hängen. Je nach Charakter des Schauspielers ist es sicherlich eine größere Herausforderung, wenn man dann so einen Bösewicht spielen muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



@Nelchen: Das Aussehen spielt für mich auch ein wenig die Rolle zu glauben, dass ein Mensch sich nicht unbedingt wirklich verstellen kann. Der Blick von Rolf macht einem Angst. Kann ein Mensch wirklich einen solchen Blick aufsetzen, der in Wirklichkeit niemals so einen Blick aufsetzen würde?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Was soll daran denn so problematisch sein? Der Mann ist Schauspieler. Es gibt Schauspieler, die viel und lang arbeiten und eine Menge Kurse und Lehrgänge besuchen, um sich vernünftig ausbilden zu lassen. Also sollten diese Leute es im Idealfall gelernt haben, sich entsprechend zu "verstellen" um damit einfach ihren Job zu machen. Wahrscheinlich wird es sogar einen besonderen Reiz ausmachen, wenn man mal ganz anders sein kann als man wirklich ist.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ja, ein guter Schauspieler spielt natürlich auch Rollen, die sich von ihm unterscheiden. Ich habe nur schon einige Male gehört und gelesen, dass sich die Schauspieler von Soaps eben irgendwann mit ihrer Rolle identifizieren (müssen). Schließlich muss man eben Tagein und Tagaus diese Rolle spielen und das muss man überzeugend tun. Aber nachdem man sich nun 8 Stunden täglich schön mit der Rolle identifiziert hat, geht man als der nach Hause, der man eigentlich ist.

Und mal ganz ehrlich: der Schauspieler, der Rolf Jäger spielt, kann im wahren Leben gar nicht so sein. Schon allein, weil in den Soaps ja auch vieles überspitzt wird und im wahren Leben gibt es kaum jemanden der so viele Intrigen erlebt oder selbst schmiedet. Ausschließen kann man das sicher nicht, aber es ist eben die Seltenheit.

Irgendwann kam mal eine Folge vom Perfekten Promidinner und da hat die Schauspielerin mitgespielt, die bei Alles was zählt die Isabell spielt. Die ist in der Serie ja auch meistens eher intrigant und gemein. Aber beim Dinner hat sie wirklich einen ganz anderen Eindruck gemacht und da merkt man eben, dass die Schauspieler zwar so aussehen wie ihre Rollen (sozusagen), aber das war es meist auch schon. Schauspieler, die eine fiese Rolle spielen haben es privat aber wohl auch schwerer. Das Paradebeispiel dürfte dafür wohl Jo Gerner aus Gute Zeiten, schlechte Zeiten sein. Der hat mal gesagt, dass er auch privat Drohungen bekommt, weil er in der Serie eben irgendwas gemacht oder nicht gemacht hat.

Das Problem sind aber nicht die Schauspieler, sondern die Zuschauer, die sich eben nicht von der Rolle, die sie im Fernsehen sehen, lösen können.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe die von dir genannte Serie noch nie gesehen und kann deshalb nicht urteilen, ob dieser Schauspieler seine ihm zugedachte Rolle gut und überzeugend spielt. Aber nach den Äußerungen hier scheint er einen Buhmann zu spielen. Ich kenne den Rolf Jäger auch nicht aus anderen Filmen. So wie wir einen Beruf erlernt haben, so müssen auch Schauspieler ihr Bestes geben, sonst sind sie schnell weg vom Fenster, wenn das nicht überzeugend aussieht. Und letztendlich hat er es ja gelernt.

Natürlich wundert man sich und identifiziert automatisch einen Fiesling, der über Leichen geht, mit einem bösen, unsympathischen Menschen, auch privat. Wenn dann noch zu hören ist, dass er eine nette junge Frau geheiratet hat fragt man sich, wie die Frau nur solch eine Type heiraten konnte. Da spielt ein bisschen Entsetzen mit. Und doch kann dieser Schauspieler ein ganz liebenswürdiger Mensch sein, der höflich und zuvorkommend ist und den diese junge Frau wirklich liebt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe "Unter Uns" bisher auch nicht gesehen und weiß daher nicht, wen Rolf Jäger darstellt und wie es das tut, aber viele Schauspieler betonen in Interviews gerne, dass gerade die bösen und fiesen und intriganten Rollen die interessanteren seien und das kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Selbstverständlich ist es einfacher einen Charakter zu spielen, mit dem man sich identifizieren kann; der einem selbst oder auch anderen Menschen aus dem näheren Umfeld ähnlich sind, aber der Reiz bei der Schauspielerei ist es doch auch, in andere Rollen zu schlüpfen und einfach mal jemand ganz anderes zu sein. Und das auch überzeugend zu tun, macht einen guten Schauspieler aus.

Ich würde mich da winny2311 anschließen: Das Problem ist einfach, dass die Zuschauer bei diesen täglich laufenden Soaps irgendwann nicht mehr den Schauspieler als eigenen Menschen sehen, sondern ihn so sehr mit der Rolle verbinden, weil sie ihn - wie gesagt - tagtäglich so zu Gesicht bekommen, wie die Drehbuchautoren ihn haben wollten und wofür er gecastet wurde. Die meisten davon bekommt man ja auch außerhalb dieser Serien kaum mit - da kann man sich natürlich auch kein anderes Bild machen.

Aber wenn seine Blicke dir Angst machen, dann scheint er seinen Job ja gut zu machen und die Ausbildung hat sich gelohnt. ;)

» Cookiemonster » Beiträge: 10 » Talkpoints: 6,28 »


Ich glaube schon, dass ein Schauspieler im realen Leben ein komplett anderer Mensch sein kann. Die Schauspielerei ist ja nur ein Beruf und die Charaktere sind nur eine Rolle, in die sie für kurze Zeit hinein schlüpfen und in den Drehpausen und zu Hause sind sie aber sie selbst. Wenn wir einen Schauspieler, nur aus einer einzigen Rolle heraus kennen, wie es bei dir mit dem „Unter uns“-Darsteller der Fall ist, dann kann es für uns schon schwierig sein, uns diesen Mensch im privaten Leben vorzustellen, aber das ist nur so, weil du den Schauspieler ja gar nicht anders kennst, als in der Serie.

Ich denke schon, dass ein Schauspieler sich gut in eine Rolle hinein fühlen kann und sicherlich gibt es ab und zu auch Parallelen zwischen der Rolle und dem realen Menschen. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass Maria Erich, bekannt aus dem Kinofilm „Rubinrot“, in mehreren Interviews erwähnt hat, dass sie ihrer Rolle sehr ähnlich ist, weil sie beide tollpatschig sind.

Man muss aber auch beachten, dass ein Schauspieler meistens nicht nur eine Rolle hat, sondern mehrere. Bei Serien hat er natürlich eine Rolle regelmäßig, aber meistens ist es so, dass er auch schon andere Rollen hatte, die sich vielleicht von der, die er momentan spielt, komplett unterscheidet. Daran sieht man ja auch, dass ein Schauspieler nicht komplett wie sein zu spielender Charakter sein kann, ansonsten könnte er ja nur diesen einen Charakter spielen und keine anderen Rollen in anderen Serien oder Filmen annehmen. Wenn man Schauspieler privat bei Autogrammstunden oder ähnliches trifft, dann bemerkt man auch, dass sie eigentlich ganz andere Menschen sind, als ihre Rolle es darstellt.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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