Asiatin als (jüngere) Geliebte - Warum?

Man sieht es immer wieder und ich könnte da eine Reihe Beispiele aufzählen: Männer, die sich eine Lebensgefährtin aus Asien holen, weil sie hier nichts passendes gefunden haben. Dabei taucht immer wieder das ähnliche Strickmuster auf. Entweder es sind Männer, die hier aus irgendwelchen Gründen geringere Chancen auf dem Heiratsmarkt haben, zum Beispiel weil ihr Lebensstil recht anstrengende ist, wie zum Beispiel bei einem Landwirt. Dabei habe ich persönlich schon zwei Landwirte flüchtig persönlich kennen gelernt, die sich mit einer Frau aus Thailand liierten, weil sie hier keine Frau fanden. Als Prominentes Beispiel fallen mir hier auch Josef und Narumol an, wo das Prinzip Landwirt plus Asiatin gut zu funktionieren scheint.

Dann gibt es noch das immer wieder von mir bestätigt gesehene Klischee, dass sich vor allem ältere Männer eine deutlich jüngere Asiatin als Partnerin aussuchen. Dabei ist der Herr in den fortgeschrittenen Jahren meist kein optisches Prachtexemplar und die junge Dame meist um Klassen hübscher als die Frau, die man sonst an seiner Seite kannte oder erwarten würde. Im realen Leben habe ich da schon mehrere Fälle erlebt und als prominentes Beispiel fällt mir hier Hanjo Prieur ein, der sogar nach Asien zog, um dort seinen Lebensabend zu verbringen.

Dem Ersten Falltypus und dem zweiten Falltypus ist gemeinsam, dass die beiden Partner meist nicht so gut miteinander kommunizieren können. Entweder wird sich mehr schlecht als recht in Englisch verständigt, was für beide Partner eine Fremdsprache ist oder die Frau lernt mehr oder weniger gut und schnell Deutsch um sich mit dem Mann verständigen zu können. Ebenso habe ich von außen den Eindruck, dass in solchen Beziehungen noch das klassische Rollenmodell, nämlich der Mann als Oberhaupt, vorzuherrschen scheint.

Ich frage mich seit langen schon, wie man so eine Beziehung überhaupt genießen kann, wenn man sich kaum unterhalten kann? Ich wundere mich auch, was die Frauen in so einer Beziehung wirklich suchen? Können sie da wirklich ihr Lebensglück finden? Warum suchen sich Männer gezielt im Urlaub oder teilweise von Heiratsvermittlungsagenturen ausgerechnet Asiatinnen? Was gefällt den Männern hier so gut? Geht es hier mehr um die Optik und die Wahl ist sexistisch motiviert? Oder suchen diese Männer eher eine Frau, die ohne zu klagen oder aufzumucken ihr Leben an seiner Seite verbringt und ihm das Leben leicht macht? Kann so eine Beziehung langfristig wirklich glücklich sein? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Wie reagiert ihr auf solche Beziehungen in eurem Umfeld? Habt ihr schon mal jemanden in so einer Beziehung gefragt, wie es ihm oder ihr geht?

[Gio]

Es gibt bestimmt solche Paare, wo ein fetter, alter Sack mit ein bisschen Geld sich eine Thailänderin zur Frau nimmt, bzw. kauft, weil er meint, mit ihr sexuell und auch sonst machen zu können, was er will. Frauen, die darauf eingehen, erhoffen sich in Deutschland ein besseres Leben und dass sie die Familie zu Hause finanziell unterstützen können, damit diese einen einigermaßen vernünftigen Lebensstandard hat.

Bei den Paaren, wo die Frau aus dem asiatischen Raum kommt, ist das aber nicht immer so. Ich denke, dass die Berichterstattung im Fernsehen auch sehr einseitig ist und nur die Fälle zeigt, die in drastischer Weise die Vorurteile bestätigt und damit festigt.

In der Grundschule meines Sohnes war eine Familie mit deutschen Mann (nicht dick, reich und unansehnlich), einer asiatischen Frau (ich glaube aus Vietnam) und drei Kindern. Es war eine ganz normale Familie, die Frau war sehr gesprächig und sprach recht gut deutsch. Sie war mit ihrem Halbtagsjob in Deutschland gut integriert, und die Familie hatte sich gerade ein Häuschen gebaut. In dieser Familie wirkte sie eher tonangebend, der Mann war ein eher ruhiger Typ, sie war temperamentvoll.

Ein Arbeitskollege meines Mannes hatte von einem Sabbat-Jahr, in dem er eine Weltreise machte, eine Frau von den Philippinen mitgebracht, eine Studentin. Auch hier war sie eher der gesprächigere und dominantere Part. Mein Bruder hat auch einmal eine Thailänderin als Freundin gehabt, die er aber hier als Krankenschwester kennengelernt hat. Er war bestimmt nicht mit ihr zusammen, weil er Unterwürfigkeit erwartet. Er hatte immer gebildete Frauen, mit denen man sich auch unterhalten konnte. Mein Bruder wechselt seine Freundinnen sehr oft.

Es gibt also solche und solche Paare. Das Problem sind die Vorurteile, die man hat, wenn man ein solches Paar sieht, gerade wenn der Mann älter ist. Aber man kann nur aus dieser Kombination nicht schließen, dass es eine Ehe ohne Liebe ist, die nur aus sexuellen, bzw. finanziellen Gründen geschlossen wurde.

Asiatinnen sind ja in den Augen vieler Männer sehr hübsch, weil sie durch ihr Kindchenschema einen Beschützerinstinkt auslösen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich als Mann in eine solche Frau verliebt, ohne nur an Unterwürfigkeit und Anspruchlosigkeit zu denken, da täuschen sich die Männer nämlich sehr oft.

...,dass die beiden Partner meist nicht so gut miteinander kommunizieren können. Entweder wird sich mehr schlecht als recht in Englisch verständigt, was für beide Partner eine Fremdsprache ist oder die Frau lernt mehr oder weniger gut und schnell Deutsch um sich mit dem Mann verständigen zu können.

Als erstes möchte ich klarstellen, dass für mich Englisch auch eine Fremdsprache ist und ich in meiner Partnerschaft überwiegend nur in Englisch kommuniziere. Am Anfang war es wirklich sehr ungewohnt und ich habe mich schwer getan, mittlerweile spreche ich Englisch fließend und habe auch die beste Abschlussarbeit der ganzen Schule geschrieben, nämlich die Note 1. Manchmal rede ich mit meinem Partner auch auf Deutsch, allerdings spricht er nicht fließend Deutsch und versteht mich oft nicht, aber wir helfen uns beim gegenseitigen Erlernen der Sprache. Ich verstehe genau worauf du hinaus möchtest, ohne Kommunikation läuft keine Partnerschaft, aber in meinen Augen ist das kein gutes Argument.

Ich hoffe wirklich nicht, dass du dich angegriffen fühlst, da ich dieses Thema wirklich interessant finde und mir auch meine Gedanken gemacht habe, als ich Hanjo Prieur im Fernsehen gesehen habe. Warum es einen bestimmten Typ von Europäern gibt, der Asiatinnen deutlich bevorzugen, kann man eigentlich nicht genau sagen. Ich denke jeder Mann hat ein individuelles Motiv. Dieser besagte Hanjo Prieur misste ja nur um die 1,60 Meter und fand hier keine Frau, da er für einen Deutschen wirklich klein ist und weit unter der Durchschnittsgröße der Männer liegt. Er hat einmal in die Kamera gesagt, dass er dort eine Frau treffen könnte, die kleiner ist als er.

Asiaten zählen oftmals als schüchtern, unsicher, freundlich und zurückhaltend, es kann tatsächlich auch Männer geben, die sich bei einer asiatischen Frau wirklich ein unterwürfiges Exemplar vorstellen, wünschen und bekommen. Warum Frauen sich solche Männer aussuchen? Du weißt mit Sicherheit, dass viele thailändische Familien wirklich in schlimmer Armut leben. Frauen haben die Hoffnung, dass sie finanziert werden oder auch Geld in die Heimat geschickt wird.

Die Beziehung oder Ehe von Josef und Narumol halte ich für ernst, die "deutschen" Asiatinnen (oder meinetwegen auch amerikanische oder europäische) anders sind als einige(!) in ihrem Heimatland. Diese sind extreme Armut nicht gewohnt. Versteht mich bitte nicht falsch, es gibt auch reiche Menschen in Thailand, aber wie oft hört man, dass sich ein deutscher Mann eine reiche Thailänderin nach Deutschland holt? Gar nicht, weil diese Frauen keinen Grund haben, ihr Land zu verlassen.

Allerdings kann es auch Männer geben, die wirklich an asiatischen Frauen Interesse haben. Wieso sollte ein Europäer so eine exotische Frau nicht interessant finden? Boris Becker mag auch exotische und dunkelhaarige Frauen, es geht bei ihm zwar nicht um Asiatinnen, aber du verstehst bestimmt, worauf ich hinaus will. Ich bin eine dunkelhaarige und leicht gebräunte Frau und habe mich in einen blonden Klischee-Skandinavier verliebt. Gegensätze ziehen sich anscheinend optisch an.

Ich habe zwei Paare im Bekanntenkreis, die aus einem europäischen Mann und einer asiatischen Frau bestehen. Das erste Paar hat sich an der Uni kennengelernt, wo beide als ausländische Studenten eingeschrieben waren und deshalb zusammen in einen Einführungskurs gesteckt wurden. Und das andere Paar hat sich über den Beruf kennengelernt, weil beide für den gleichen Konzern arbeiten. Ich würde beide Männer nicht als schwer vermittelbar bezeichnen und Kommunikationsschwierigkeiten habe ich auch noch keine feststellen können.

Ich wüsste nicht, warum ich irgendwie auf diese Beziehungen reagieren sollte, denn wer sich in wen aus welchem Grund verliebt ist doch nun wirklich nicht meine Angelegenheit. Ich würde mir aufdringliche Fragen nach dem Stand meiner eigenen Beziehung verbitten und deshalb würde ich natürlich auch nie einen anderen damit belästigen. Und selbst wenn ein Paar meiner Ansicht nach absolut nicht zusammen passen würde, wäre es trotzdem nicht mein Job die Beziehung zu hinterfragen.

Die "prominenten Beispiele", die du hier aufzählst sagen mir überhaupt nichts, aber anscheinend sorgen sie ja leider dafür, dass sich bestimmte Vorurteile und Klischees hartnäckig halten. Insofern habe die Paare, die ich kenne, wahrscheinlich schon Glück, dass sie sich in Kreisen bewegen, in denen solche Vorurteile überhaupt kein Thema sind, weil internationale Paare schon fast die Regel sind.

Nebenbei gesagt scheint das Problem von den Männern, die du im Kopf hast, nicht die Tatsache zu sein, dass sie den falschen Beruf, das falsche Alter oder einen Bierbauch haben. Das Problem ist doch wohl eher, dass sie einem Frauenbild aus dem letzten Jahrhundert hinterher jagen.