Was ist wichtiger: gut verdienen oder zufrieden leben?

Muss sich das eine denn mit dem anderen ausschließen? Ich denke nicht. Auch ein besser bezahlter Job kann Zufriedenheit erschaffen, sofern er mit Freude ausgeübt wird und man auch eine gute Arbeitsatmosphäre vorfinden kann. Diese Dinge sind ja meiner Ansicht nach schon recht wichtig, zeigen aber nicht auf, dass es dann ausgeschlossen ist, auch ein gutes Einkommen zu erzielen. Es ist also beides möglich und wenn man diese Möglichkeit hat, sollte man sie auch auswählen, wenn es irgendwie machbar ist.

Als Professor an einer Universität wird man ja nun nicht arm wie eine Kirchenmaus, es mag ein Unterschied zum Berufsleben in der freien Wirtschaft geben und sein, aber ich glaube kaum, dass die finanziellen Unterschiede darin so groß sind, als dass man nun von heute auf morgen seinen Lebensstandard verringern muss.

Es mag ja auch sein, dass man in dem Betrieb einfach zu viele Hindernisse hatte, mit denen man rechnen musste oder es gab andere Probleme. Aber man wird wohl kaum offen darüber sprechen und auch nicht, wie die finanziellen Bedingungen in der freien Wirtschaft und dann in der Universität aussehen.

Könnte ich wählen, würde ich ehrlich sagen, dass mir eine konstante Zufriedenheit mit einem gewissen Einkommen wirklich lieber ist, als ein wirklich sehr gutes Einkommen mit einer vergifteten Arbeitsatmosphäre. Leider habe ich auch schlechte Erfahrungen machen müssen, die ich hier nicht ausbreiten will, aber diese Erfahrung hat mir schon gezeigt, dass man ein Gehalt nicht als oberste Priorität bei einem Job setzen sollte.