Verhütung geht beide Partner was an ...
Selbstverständlich denke ich einfach, dass die Verhütung beide Menschen etwas angeht. Dies trifft sowohl auf den Mann zu als auch auf die Frau. Ein Kondom zu benutzten kann doch nicht zu einem solchen dramatischen Akt führen und diese blöden Aussagen von wegen „ dann spüre ich nichts „ finde ich einfach nur albern. Ich habe die schon von so vielen Freunden gehört und kann darüber einfach nur lachen. Ich finde es albern und total unverantwortlich. Es geht doch nicht nur darum, dass die Frau nicht schwanger wird, sondern auch darum, dass man einfach keine Krankheiten weiterverbreiten kann und gerade aus diesem Aspekt sollte einem Mann auch an einem Kondom etwas gelegen sein.
Die Pille ist in der Tat ein schwerer Hormoneingriff für die Frau und ich finde es auch lobenswert, wenn ein Mann dies eher nicht möchte, weil der Eingriff eben so ein schwerer Eingriff in den Körper der Frau ist. Jedoch ist diese Ansicht eher die Seltenheit. Ich denke auch, dass wenn eine Frau die Pille neben einem Kondom nehmen möchte, dies natürlich tun soll, ansonsten gibt es ja auch noch die Spirale oder andere Verhütungsmittel, um einem eventuell geplatzten Kondom vorzugreifen. Ich denke man findet immer eine passende Lösung, damit beide an der Verhütung teilhaben, denn Verhütung ist nicht nur Frauensache oder gar Männersache. Beide Parteien haben da ein wörtlichen mitzusprechen, aber leider sehen es viele Menschen eben genau andersrum. Gerade bei Männern fällt mir dies jedoch sehr häufig auf.
Gerade die Männer sind immer die, von denen ich am häufigsten höre „Verhütung ist Frauensache und ein Kondom ist ja bäh „. Ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen und bin darüber auch enttäuscht. Die meisten Männer machen es sich immer besonders einfach und vergessen dabei, dass die Kondome mit Sicherheit nicht gemacht worden sind, damit wir Frauen uns diese über den Finger stülpen, sondern damit die Männer diese auch für den Geschlechtsakt nutzen. Die Männer versuchen sich aber sehr gerne aus der Affäre zu ziehen, sodass ich dann der Meinung bin, dann gibt es ganz einfach gar keinen Sex. Für mich wäre das kein Problem, dann auch kein Sex mit dem Kerl zu haben, wenn die Verhütung nicht geregelt ist.
Oft habe ich das Gefühl Verhütung wäre ein Thema, bei dem viele Menschen anfangen rot zu werden und sich zu schämen. Sex hingehen ist das Normalste von der Welt, doch verknüpft werden beide Themen leider nicht immer.
Für mich ist es selbstverständlich, dass die Verhütung am Anfang der Beziehung ein Thema ist und das schon vor dem ersten richtigen Sex. Denn vielleicht mag ich da übertrieben penibel sein, aber jeder Sex birgt ein Risiko auf eine Schwangerschaft, wenn auch ein furchtbar minimales bei intakter Verhütung. Daher heißt es grundsätzlich es beginnt mit dem Kondom (auch schon wegen möglicher Krankheiten wie HIV ist das einfach ein Muss). Danach kann man dann miteinander absprechen wie die Verhütung in der Umsetzung und finanziell geregelt wird.
Allerdings ist man manchmal gerade als Frau glaube ich ein wenig zu doof, gerade über den Kostenteil zu reden. Über die Umsetzung der Verhütung habe ich mit meinem Freund intensiv geredet und auch er wollte sehr viel wissen. Er betrachtet dies ebenso als seine Angelegenheit und so ist es ja auch. Doch so viele Männer machen das leider nicht, allerdings wissen auch viele Frauen nicht über ihre eigenen Verhütung Bescheid. Dieses Gefühl bekomme ich in meinem Umfeld leider immer mehr. Sex ist einfach, aber Verhütung für viele scheinbar leider schwer. Schon irgendwie traurig.
Als mein Mann und ich uns kennengelernt haben, hatte ich ja die Spirale. Die Kosten waren schon lange vorher entstanden und von mir bezahlt worden. Nun stand Ende letzten Jahres der Austausch an und für meinen Mann war es keine Diskussion wert, dass er sich finanziell daran beteiligt. Im Gegenteil, für den Tag des Wechsels hätte er sich sogar frei genommen, um mich zu fahren und zu Hause zu umsorgen, da man sich zumindest diesen Tag schonen sollte.
Dann kam alles anders, die Spirale wurde bei einem operativen Eingriff entfernt und im Moment verhüten wir halt mit Kondomen, bis wir sicher sein können, dass bei mir wirklich alles wieder in Ordnung ist. Auch das war kein Problem, welchen Verhütungsweg wir dann wählen, da immerhin auch die Pille für diese Zeit wieder zur Debatte stand. Aber egal, welchen Weg wir dann gehen werden. Mein Mann bringt sich bei der Entscheidung ein und auch bei der Finanzierung.
Verhütung geht natürlich beide etwas an, und beide sollten mit der verwendeten Methode einverstanden sein. Dafür muss man offen miteinander sprechen, aber das sollte doch der Normalfall sein, wenn man daran denkt, miteinander zu schlafen. Und wenn sich beide vielleicht erst seit ein paar Stunden kennen und einfach Lust aufeinander haben, ist ein Kondom sowieso Pflicht - wegen der Gefahr von Krankheiten.
Ich habe nie die Pille genommen und es war bei uns von Anfang an klar, dass wir mit Kondom verhüten. Als wir noch die Fernbeziehung geführt haben, hat er immer die Kondome besorgt, außer wenn er gerade pleite war. In den seltenen Fällen bin ich eingesprungen, sehe das auch als selbstverständlich, wenn sich beide an den Kosten beteiligen. Seit wir zusammen wohnen, wirtschaften wir auch zusammen, also stellt sich die Frage, wer die Kondome finanziert, gar nicht mehr.
Wenn ich die Pille nehmen würde, würde ich trotzdem auf eine zweite Verhütungsart bestehen. Dann würde ich eben die Pille bezahlen und mein Partner müsste die Kosten für Kondome tragen.
Ich finde schon, dass die Verhütung beide etwas angeht und auch darüber gesprochen werden sollte. Ich meine, dass ich damals meinem Partner gesagt habe, dass ich die Pille nehme. Aber weil ich trotzdem Angst hatte, schwanger werden zu können, haben wir zusätzlich mit Kondomen verhütet. Mir war das einfach wichtig und für meinen Partner war das auch in Ordnung. Allerdings bezahle ich mir die Pille eigentlich immer selbst.
Allerdings denke ich, dass viele gerade junge Menschen damit heute viel zu leichtfertig umgehen und sich die jungen Männer einfach darauf verlassen, dass die Frau schon irgendwie verhüten wird. Aber ich denke, dass da doch Aufklärungsarbeit hilft und viele auch immer ein Kondom dabei haben. Gerade wenn es viele wechselnde Partner gibt.
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